Neuer C9-Standort

Ist komplett an mir vorübergegangen, dass der C9 übersiedeln soll. Mehr ins Zentrum, direkt ums Eck vom WRK.
kurier.at/chronik/wien/aufstand- … 80.539.505
oeamtc.at/portal/neue-oeamtc … 00+1580628

Würde mich interessieren, was die Austrocontrol dazu sagt. Auch für manche Gebiete im Norden von NÖ kann ich mir das dann sehr interessant vorstellen. Da dauert das dann vermutlich noch länger…

Meinst du wegen des Flughafens und der 11er Landebahn? Wenns da Probleme geben würd, dürft er ja jetzt auch schon nicht mehr einfach so in Wien herumfliegen…
Allerdings sind lt. Anflugkarten die Flugzeuge an der Stelle noch rund 700m hoch, ein NAH rund 300m.

Bin eher gespannt wie das das machen mit der Unterbringung. Schaut jetzt nicht so aus als würde auf der Hütte ein Hangar gebaut werden.

Der jetztige Stützpunkt befindet sich direkt in der Einflugschneise von Runway 16, der zukünftige Standort liegt dann halt in jener von Runway 11.
s.h. eaip.austrocontrol.at/lo/140822/ … 4-9_en.pdf
Abgesehen davon, dass der C9 je nach Berufungsort ohnehin sämtliche Einflugschneisen queren können muss.
Und für das nördliche Niederösterreich wird sich wohl am wenigsten ändern, da die Entfernung zwischen altem und neuem Stützpunkt für Luftfahrtrelationen recht gering ist. (Wobei die paramedizinische Abdeckung Niederösterreichs eigentlich ohnehin kein Wiener Problem ist…)

Das mit der Unterbringung ist tatsächlich sehr spannend - auf der Illustration ist jedenfalls kein Hangar zu erkennen - auch aus einem anderen Blickwinkel nicht: vce.at/sites/default/files/i … 01_web.jpg
Wenigstens bekommt die Crew geräumigere und schönere Aufenthaltsräume - da muss der Hubi halt draußen schlafen. ^^

@ Kurier Artikel:

  1. Sicherheitsrisiko? Die meisten Autofahrer sind zwar schwer überfordert, bekommen aber dabei ohnehin nur wenig von dem, was um sie geschieht, mit. Und wenn ein über der Fahrbahn passierender Hubschrauber so eine große Gefahr darstellen würde, dann dürfte die A4 auch nicht so knapp am Flughafen vorbeiführen, dass Inbounds für Runway 16 bzw. Outbounds von Runway 34 die Autobahn kreuzen.
  2. Lärmbelästigung? Klar macht ein Hubschrauber Wirbel. Aber wenn man für Wien einen RTH will, muss der auch irgendwo sein Zuhause haben. Von den Leuten, die sich jetzt aufregen, dass der Heli so laut ist, wird wohl keiner etwas einzubringen haben, wenn es darum geht, dass der Hubschrauber für sie oder ihre Familie im Einsatz ist. Beziehungsweise sind das dann ohnehin die Leute, die in erster Reihe stehen, wenn es „etwas zu sehen gibt“. Btw, interessant finde ich auch, dass die interviewten Anrainer als eine der jetztigen Lärmquellen die Feuerwache Landstraße angeben - wenn man selbst die Feuerwehr (die außerdem ja sooooo oft ausrückt) als akustische Belastung betrachtet (freilich nur, solange man sie nicht selbst braucht), sagt das schon einiges über den Charakter dieser Menschen aus.

Für mich stellt sich da eher die Frage, ob sich da der ÖAMTC nicht ein Selbstbeweihräucherungsgebäude bauen will. Ein neuer C9-Stützpunkt ist zu ebener Erde sicherlich viel billiger zu haben - inklusive Hangar. Rund um Wien gibts so viele Äcker, wo man so einen hübschen Fertigteil-Universalstützpunkt aufbauen könnte…

Der jetztige Stützpunkt befindet sich direkt in der Einflugschneise von Runway 16, der zukünftige Standort liegt dann halt in jener von Runway 11.
s.h. eaip.austrocontrol.at/lo/140822/ … 4-9_en.pdf
Abgesehen davon, dass der C9 je nach Berufungsort ohnehin sämtliche Einflugschneisen queren können muss.
[/quote]
Das witzige ist halt, dass der Stützpunkt dann nur mitten in der LOR15 ist und nicht mehr am Rand sowie höher liegt und somit näher am Gleitpfad vom ILS. Und es ist nicht eine Frage des könnens, sondern eine Frage des dürfens. Ggf. muss der C9 warten bis er queren darf… Aber das werden vor allem auch die Piloten vom C9 besser wissen als wir. Und wegen dem

Ich bin mir nicht sicher wie es da aussieht - ich denke nur an den Robin 5, der dem C9 alles im „Norden“ weg genommen hat. Hier war der „Wiener“ Hubschrauber überhaupt nicht glücklich über den „Niederösterreichischen“ Mitbewerber. Ohne dem NÖ würde es ziemlich rasch keinen C9 mehr in Wien geben. Schau dir an, wie viel der C9 in Wien an Einsätze fliegt und wie viel er in NÖ bzw. dem nördlichen Burgenland zu tun hat.

Auf Höhe des Arsenalturmes, der sich in Relation zum Flughafen in direkter Nähe des neuen C9-Standortes befindet, beträgt die Höhe des Glideslopes vom Boden aus 2430 FT (D-10,8 FMD, s.h. eaip.austrocontrol.at/lo/140822/ … 1-2_en.pdf). Unter Einhaltung der mind. 1000 FT vertikaler Seperation zwischen Luftfahrzeugen kann der Hubschrauber somit immer noch bis 1430 FT (435 m) über dem Boden fliegen, ohne den Inbounds zu nahe zu kommen - zum Starten durchaus ausreichend.
Und bezüglich des Querens versteht es sich von selbst, dass in der Luftfahrt ein Können einem Dürfen entspricht bzw. dieses voraussetzt. Von Seiten der Flugsicherung ist jedoch Luftfahrzeugen mit medizinischem Hintergrund (können Rettungshubschrauber sein, aber genausogut Flugzeuge mit erkrankten Passagieren oder geladenen Organen, etc.) jedenfalls Priorität zu gewähren. Der C9 muss also allenfalls dann warten, wenn sich bei seinem Start gerade ein Inbound auf Final befindet - sobald aber der Hubi dem Approach seine Intentionen gemeldet hat, hat dieser dafür zu sorgen, dass für die Zeit der Querung die Inbounds warten bzw. halt dem Heli nicht zu nahe kommen.

Zum Ökonomischen fehlen mir zwar die Einzelheiten und deswegen vergib mir bitte, falls ich jetzt etwas falsches behaupte, aber soweit ich weiß, wird der C9 - abgesehen von der Kostenbeteiligung der Krankenkassen, die aber im Vergleich zu den tatsächlich anfallenden Kosten minimal ist und diese bei weitem nicht abdeckt - ausschließlich von der Stadt Wien finanziert. Wie du sagst, viele der Einsätze des C9 finden in NÖ und im Burgenland statt - mir wäre aber nicht bekannt, dass sich die Länder NÖ und Burgenland an den Betriebskosten beteiligen (wie gesagt, abgesehen von der Kostenbeteiligung der Krankenkassen).
Klar hat ein Hubschrauber auch Fixkosten, aber die laufenden Kosten pro Einsatz (v.a. Sprit + Anhäufung von Kilometern zur nächsten Wartung) sind so hoch, dass es sehr wohl wirtschaftlicher wäre, den Heli stehen zu lassen. Jeder geflogene Einsatz bedeutet somit ein finanzielles Verlustgeschäft für die Stadt Wien (bei gleichzeitigem sozialen Gewinn, keine Frage). Warum soll jetzt also die Stadt Wien für einen Einsatz in NÖ zahlen, wenn dann eventuell zeitgleich ein Hubschraubereinsatz in Wien indiziert wäre, der folglich nicht stattfinden kann - klar kann man dann argumentieren, dass unter Umständen dann der C3 nach Wien fliegt; aber dabei stellt sich wiederum die Gegenfrage: warum soll der C3 nach Wien fliegen (logischerweise mit einer längeren Zeit zum BO als der C9), wenn die Stadt ohnehin ihren eigenen Hubschrauber hat?

Hallo Leute,

Das ganze spielt sich im Luftraum „D“ ab (es gibt A-G). Für jeden Luftraum gibt es bestimmte Regeln.
Im besagten Fall wird der gesamte Verkehr nach InstrumentenflugRegeln (IFR) von einander mit einem Mindestabstand von 1000 Fuss vertikal und 3 nautischen Meilen horizontal separiert.

Alle NAHs operieren im Normalfall unter SichtflugRegeln (VFR).
Zwischen VFR und IFR gibt es im Luftraum „D“ keine Separation.
„Wien Tower“ kann also, den C9, sofern dieser den an- oder ab-fliegenden Verkehr in Sicht hat, sehr nahe daran vorbei lassen.
Das Linienflugzeug wir lediglich darüber informiert, das ein Luftfahrzeug nach VFR an ihm vorbeifliegt.(„Austrian XXX, your traffic is a rescue helicopter passing 500 ft below, no factor“)

Lg

Mit welcher Indikation fliegt der NAH überhaupt in das Stadtgebiet (unter Beachtung Anflugdauer, Sicherheit Landungen Stadtgebiet, …)? Das ist nämlich auch wieder so eine Wiener Besonderheit, die es eigentlich sonst nirgends im Regelbetrieb gibt.

2 Sachen…
1.) ich finde es immer wieder interessant, wie viele im Rettungsdienst dann doch auch mit der Luftfahrt zu tun haben.
2.) Glaube ich trotzdem, dass der „neue“ Standort mehr Probleme macht, als der jetzige.

Danke, damit hast du natürlich Recht. Die Besonderheiten vom Class D Airspace habe ich gar nicht bedacht gehabt. :wink:
Der springende Punkt bleibt aber nach wie vor jener, dass sich durch den neuen Standort keine Probleme mit LOWW Inbounds ergeben.

Inwiefern meinst du, dass der Einsatz eines NAH im Stadtgebietes eine Wiener Besonderheit ist? Auch andere Großstädte haben Rettungshubschrauber (von New York über London bis Hamburg und Berlin).
Abhängig vom Einsatzort kann die Anflugdauer zum Berufungsort unter Umständen kürzer sein als jene des nächsten bodengebundenen Fahrzeuges, aber auch wenn der Hubschrauber zumeist etwas länger braucht, so ist er jedenfalls viel schneller im Krankenhaus. Darüber hinaus ist der Transport via Hubschrauber erschütterungsärmer als per RTW (trotz Schwebetisch). Damit kann der Helikoptereinsatz sowohl bei lebensbedrohlichen Notfällen als auch bei schweren Wirbelsäulentraumata für den Patienten von Vorteil sein.
Bezüglich Sicherheit ist natürlich das Risiko einer Landung irgendwo im Stadtgebiet höher als auf einem Helipad, aber dadurch, dass einerseits die Piloten über sehr viel Flugerfahrung verfügen (und dementsprechend auch die Landeplätze sorgfältig auswählen) und diese dann andererseits von der Polizei abgesperrt werden, ist das sich daraus ergebende Gefahrenpotential wohl überschaubar.

Den Wiener RTH gibt es schon einige Zeit, auch schon lange vor dem C9, als Hubschrauber des BMI names Martin3.
Für Berufungen des RTHs waren zu meiner aktiven Zeit zumeist die vor Ort agierenden NAWs verantwortlich.
Vor allem wenn die Transportzeiten zum Ziel-KH (Stoßzeit, weit entferntes KH,…) oder die Transportbedingungen (WS-Trauma, Polytrauma)
den Einsatz des RTHs sozusagen verlangten. Allerdings war nicht immer die Besetzung mit einem NA gegeben (wenn am Donaukanal bei der
Rettungszentrale nicht gelandet werden konnte, oder kein NA dafür abgestellt war), sodaß der Transport vom NAW-Arzt begleitet werden
musste. Der dann als RTW fahrende NAW konnte einen RTW-Einsatz übernehmen, oder sobald möglich „seinen“ NA in der Kaserne Meidling
abholen (vor allem abends).
Der Martin 3 wurde daher meist als „Ergänzung“ zum bodengebundenen NA betrieben.
Das Einsatzspektrum wird sich nicht nur aufgrund des NA-Mangels in Wien immer mehr Richtung „echtem“ Primäreinsatz gewandelt haben,
bei dem der „Luft-NA“ schneller als eines der wenigen NEF’s am BO sein wird. Ein RTW wird sowieso immer mit von der Partie sein, um
am BO genügend Personal, Material und ggfs. ein Transportmittel (falls der Pat. für den kurzen Heli-Flug nicht stabil genug wird).
Also in Wien mehr weg vom Transportvehikel zum echten RTH, so wie im Umland sowieso immer schon notwendig war bzw. so gelebt wurde.
Die Polizei ist sowieso immer mitalarmiert und für die Absicherung des Landeplatzes verantwortlich (so wie auch am Land gesehen).
Sowieso eingesetzt wurde/wird der C9 auch in Randgebieten Wiens, wo er auch bei einem MANV schon mal den LNA übernimmt (Busunfall Klosterneuburg/Wien)
falls oder bis der bodengebundene LNA zum NA dazu kommt.
Soweit aus meiner Erfahrung, allerdings bin ich leider aktiv nimmer tätig. :wink:
Und zum Lärm in der Baumgasse (die Tangente schlägt noch immer alles), die neben der Zugswache Landstrasse der Berufsfeuerwehre gelegene
Zentrale des Wr. Roten Kreuzes mit den einsatzmäßig ausfahrenden NAWs - sorry fast nur mehr RTW und KTW haben die Lärmentwicklung der
Feuerwache sicherlich bzgl. des Fahrtenvolumens deutlich übertroffen… :unamused:

Ich verstehe die Anrainer schon, die sich ihre Gedanken um die Lärmbelästigung rund um den geplanten C9 Standort machen. Der C9 hat eine relativ hihe Einsatzfrequenz, 10+ Einsätze/Tag sind keine Seltenheit, d.h. wenn man von seiner Wohnung aus den ganzen lieben langen Tag und das ganze Jahr die EC herumschwirren hört, sinkt automatisch die Toleranz gegebüber der Menschenrettung. Argumente wie „sie könnten ja selbst mal den Rettungshubschrauber benötigen“ sind in diesem Falle wohl eher komplett unangebracht. Es gibt genug Beschwerden und Überflugverbote bzw. vermeidungen an anderen Stützpunkten d.h. eigentlich müßte man gewußt haben worauf man sich einlässt. Aber wie es schon leibschüsselfahrer so schön formuliert hat:

Wär auch billiger für den ÖAMTC da der Dachstützpunkt mit Sicherheit um ein vielfaches mehr kostet als der Standard Stützpunkt am Boden.

Der Punkt der Lärmbelästigung ist doch lächerlich! Der C9-Stützpunkt wird inmitten von Gewerbegebiet liegen, die nächsten Wohnhäuser sind gute 400 Meter entfernt, jenseits der Tangente… Genauso wie die WRK-Zentrale nicht im Wohngebiet liegt und ich mir dementsprechend kaum vorstellen kann, dass durch diese eine extreme Lärmbelastung für die „Anrainer“ besteht. Mir kommt hier eher das Gefühl auf, als will man rein aus Prinzip wie immer gegen alles Neue protestieren. :unamused: