Im ganzen fand ich die Veranstaltung außer den Statistiken nicht sehr spannend.
Zum einen die Menge an verabreichten Schmerztherapien als auch die Aufteilung ist mMn interessant.
Und dass die Autos mit „Thermo-/Hygrometern“ ausgestattet werden.
Also von der Perspektive eines Externen:
Echt nice, dass es sowas regelmäßig gibt. Beim lesen fühlt man sich doch angesprochen und es wirkt bemüht! (Ob das der Realität entspricht kann ich nicht beurteil)
Aber würde ich mir von meinem LV auch wünschen.
Natürlich ist das nicht spannend, aber dieses „dosierte“ Vorgehen des LVNÖ mit dem konsequenten Schaffen von Fakten und patientenorientiertem Denken ist absolut nachvollziehbar. Außerdem ist es eine Wohltat in dieser emotional geführten Welt, wo Kolleg:innen (auch hier im Forum) sich lieber über Fantasietitel, Kompetenzen und pseudopädagogische Curricula (Fächer und Stunden in Listen) unterhalten wollen als erst einmal drüber nachzudenken was realistisch (finanziell und organisatorisch) möglich und faktisch notwendig ist.
Das sollte ein Vorbild für alle Rettungsorganisationen und die gesamte Debatte im Bereich sein.
Grade bei langen Wegen kann es gut sein, dass die Patienten völlig symptomfrei eingeliefert werden (Elomel, kühles Auto, liegend,..). Da kann so ein objektiver Messwert sicher gute Hinweise bieten was denn die Ursache war. Bei Autounfällen hab ich auch immer gerne Fotos vom Unfallfahrzeug hergezeigt bei der Übergabe, damit die Leute sich selber auch ein Bild von der Kinematik machen konnten.
Mir sind beispielsweise schon 25° im Innenraum oft zu warm. Je nach Luftfeuchte reicht da sogar schon mal weniger.
Subjektive Wahrnehmungen sind also eher unzuverlässlich.
Nur um da aussagekräftige und insbesondere wissenschaftlich verwertbare Daten zu liefern brauche ich A) qualitativ hoeherwertige Messgeräte und B) eine entsprechend lange Messdauer.
So sind es höchstens Momentaufnahmen mit zweifelhafter Qualität. Fuer die Aussage, „ja im Sommer ist es warm“ wird es vermutlich reichen.
Ob finanzielle Mittel hier gut eingesetzt sind und wir nicht wichtigere Baustellen haetten darf jeder selber bewerten.
Es gibt tatsächlich dazu aktuelle Forschung habe ich gerade zufällig entdeckt: Air temperature and humidity impact out-of-hospital-cardiac-arrests in Germany: A 10-year cohort study from the German Resuscitation Registry - PubMed „Air temperature and humidity impact out-of-hospital-cardiac-arrests in Germany: A 10-year cohort study from the German Resuscitation Registry“
Ohne die Geräte zu kennen glaube ich schon, dass das relevante Datenpunkte sein können die sich im sinne von „Big Data“ irgendwann hoffentlich sinnvoll nutzen lassen.
So lässt sich dann vielleicht zeigen dass in Viertel XY die Temperatur um XY höher ist und dort dann mehr Menschen anrufen. Das könnte ein vorbeugender Rettungsdienst dann herausfinden und dann versuchen Stakeholder zur Verbesserung zu identifizieren.
Das Begehren mit der Temperaturmessung kommt tatsächlich stark aus dem wissenschaftlichen Bereich. Die BOKU Wien und die (ich glaube) TU Graz waren da an Daten interessiert
Wie dies später geteilt wird, hab ich aber nicht mehr mitbekommen
Der Vorschlag wäre, dass es nur mehr „Schemerzbehandlung mit Methoxyfluran“, „… mit Metamizol“ „… mit Esketamin“ inklusive Auflistung aller Vor- und Nachteile gibt, anstatt „mittlere und starke Schmerzen“ bzw. „Schmerzen beim schweren Trauma“.
Ich kann anhand der Informationen im RDmed aus meiner pharmakologischen Werkzeugkiste das passende Schmerzmittel wählen (oder eine Kombination) und arbeite es dann anhand der BLL „Schmerztherapie mit …“ ab.
In Summe sehe ich hier mehr Flexibilität in der Entscheidungsfindung.