Seit kurzer Zeit ist es den Notfallsanitätern mit der Zusatzqualifikation Lehrsanitäter und Field Supervisor möglich, im Rahmen der Notfallkompetenz, eine Analgesie durchzuführen.
Dafür gab es eine Evaluierungsphase mit Begleitung der Oberärzte, sowie eine Fortbildung betreffendend den freigegebenen Arzneien.
Freigegeben ist:
Paracetamol i.v
Methoxyfluran per Inhal.
Esketamin in Kombination mit Midazolam i.v.
Zusätzlich wurde zur Antagonisierung Flumazenil und zur antiemetischen Therapie Ondansetron freigegeben.
Jede Anwendung ist an die SOP gebunden. Zusätzlich muss bei Keta und Mida vorab Rücksprache mit dem OA gehalten werden unabhängig von der NK Anwendung via APP.
Jeder Fall ist mehrfach zu dokumentieren, damit wir später Rückschlüsse auf die Anwendbarkeit für den Notfallsanitäter am RTW schließen können.
Bei Methoxyfluran sowie Keta und Mida Anwendung muss der FISU den KH Transport begleiten.
Für diese Testreihe bleibt vorerst die aktuelle Ausrückeordnung für FISUs bestehen (Begleitung der NKTW), da sich darunter viele Schmerzpatienten befinden. In Zukunft kann der FISU auch zur Schmerztherapie nachgefordert werden. Welche Medikamente in Zukunft den RTWs zur Verfügung stehen bleibt abzuwarten.
Methoxyfluran scheint schon mal in vielerlei Hinsicht sehr vielversprechend zu sein.
War im Gespräch unter den Oberärzten, aber bzgl. der Wirkung von N-Butyl-Scopolamin gibts unterschiedliche Meinungen und Metamizol war ihnen im Vergleich zu Paracetamol zu nebenwirkungsreich. Aber Novalgin wäre gerade bei den Koliken bestimmt potenter. Aber gerade da leistet anscheinend Methoxyfluran eine gute Arbeit.
Das wird im Detail noch geklärt, bzw. wird es schon sein, nur ich weiß es nicht.
Primär arbeiten wir mal unsere Einsätze ab, das Thema Nachforderung wird bald geklärt sein.
Alle Arten von Schmerzen. Traumatisch, atraumatisch, viszeral u.a. auch Koliken.
Ketamin nur beim Trauma ab NRS 6, ansonsten können wir zwischen Paracetamol und Methoxyfluran ziemlich frei wählen. Methoxyfluran auch erst ab NRS 6, Paracetamol ab NRS 4.
Finde ich spannend. Bis jetzt gab es schon bei NRS 8-10 Patienten welche teilweise durch den NA analgesiert wurden, häufig Probleme bei der Übernahme im Krankenhaus, da der Patient ja nun nicht ewig irgendwo am Gang rumliegen kann sondern beobachtet oder überwacht werden muss. Wenn die prähospital analgesierten Patienten nun deutlich häufiger werden, wird man da wohl auch etwas am Schnittstellenmanagement und in der innerhospitalen Versorgung ändern müssen.
Im Grunde genommen wird das für alle mit Keta/Mida behandelten Patienten relevant. Da dies ausschließlich Traumapatienten betrifft, stellt sich draußen die Frage, Schockraum ja od. nein.
Für mich ist der Schockraum immer noch definiert als ein Ort wo unmittelbar eine Bildgebung erfolgen muss und interveniert werden muss, sprich ein kritischer und potentiell kritischer Patient.
Die Traumazentren müssten sich ggf. überlegen eine Zwischenstufe zwischen Schockraum und „normal“ einzuführen, eine Art Überwachungsstation.
Oder sie geben offiziell eine Order raus, dass alle Sedoanalgesierten Patienten in den Schockraum müssen.
Wie auch immer dzt. is es nicht klar geregelt und ob richtig oder falsch merkst du am Gemütszustand des oder Übernehmenden.
Es freut mich, dass sich im Bereich Schmerztherapie durch NFS jetzt etwas in größerem Rahmen tut. Ich finde die Herangehensweise der MA70 hier sehr sinnvoll. Danke auch an dich, user für die Berichte!