In der Generalversammlung des Landesverband Vorarlberg wurde aufgezeigt, dass die derzeitige Situation im Ehrenamt nicht mehr lange so möglich ist. Die steigenden Einsatzzahlen und sinkenden Nachtruhezeiten werden immer zu einem größeren Problem. Die gesamt fast 500.000 unentgeltlichen Einsatzstunden können von vielen Freiwilligen nicht mehr neben dem eigentlichen Beruf untergebracht werden
Ziel der Landesregierung ist es, dem ÖRK Vorarlberg finanziell zu helfen - wenn notwendig auch bei der Schaffung von hauptberuflichen Stellen im Nachtdienst, neben dem Ehrenamt
Ich kann nur von meinem Bezirk in der Steiermark sprechen, bei uns sind Nachtdienste unter der Woche größtenteils HA und ZvD, Ehrenamtlich 1-2x maximal pro Woche, (außer Wochenende, da FAST immer EA).
Ist jetzt aber auch nicht erst seit 2 Jahren so, die meißten bei uns in der Gegend fangen ab 06.00 Uhr mit ihrer Schichtarbeit an.
@ Einsatzleitner in Teilen der Stmk. sieht es auch nicht besser aus und auch bei uns trauen sich die Bezirks und Ortsverbände nichts zu sagen, sondern bauen einen Druck auf die einzelnen Mitglieder auf mehr zu machen. Derzeit bekommt man in der Woche drei bis fünf SMS doch hier oder da noch einen Dienst zu übernehmen und alle Wochen noch ein bis zwei dringend zu besetzende SEG’s wegen Reanimation, Schlaganfall, Autounfall usw. Vor einem Jahr war das was man jetzt wöchentlich hat in ein bis zwei Monaten.
@ D3xter bezüglich des Umganges mit Ehrenamtlichen kann ich nur sagen, dass dies ein Armutszeugnis ist. Mit Verlaub bei dem Umgang der Vereine mit Interessenten, würde ich als Arbeitnehmer sagen nein Danke, da geh ich zur Konkurenz. Nur leider haben einige Vereine in einigen Regionen das Monopol und das nutzen sie solange es politisch geschützt ist masslos aus, wenn es massiv private Unternehmen gäbe würden sie wie das BRK auf die Nase fallen.
In Salzburg und im Flachgau gibts da eigentlich keine Probleme. Wir haben eine Warteliste und in der Stadt fahren in der Nacht auch nur EAs bis aufs NEF. Mattsee und Straßwalchen sind 24h nur mit Freiwilligen und Zivis besetzt.
Ist in Salzburg von Dienststelle zu Dienststelle unterschiedlich. Es gibt welche mit Warteliste und welche da ist es ein monatlicher Kampf den Dienstplan voll zu bekommen, vorallem wenn dann auch noch Ambulanzdienste dazukommen.
Interessant wäre es natürlich zu wissen, ob ein System wie in manch anderen Bundesländern mit parallel arbeitenden Sanitätern (HA und EA) funktionieren kann in der Nacht. Die einen fahren umsonst, die anderen verdienen Geld
Warum sollte das nicht funktionieren? Ist ja werktags tagsüber auch so. da haben auch HA, EA, ZDL und FSJ parallel Dienst, zumindest auf meiner Bezirksstelle.
Verdienen, beim Rettungsdienst? die Gehälter der HA die stehen in keiner Relation zur Verantwortung usw.
Die einzige mir bekannte Diskrepanz bei den Zahlungen zwischen den Beteiligten ist der „HÄND“ Dienst. Arzt/Ärztin, die bekommen eine ordentliche Bezahlung.
Da gefällt mir das mir bekannte System in Bayern, da Zahlt der Arzt den Fahrer des Mobils selbst aus seiner Vergütung.
@ Don.pedro die Rettungssanitäter haben das Problem, dass sie einen Beruf im Sozial und Gesundheitswesen haben und da sieht es in weiten Bereichen nicht rosig aus mit der Bezahlung. Denn ich halte das Gehalt eines Rettungssanitäters für seine Ausbildung als zu Hoch und Verantwortung tragen andere Berufsgruppen im Sozial und Gesundheitsbereich auch, da ist der Rettungssanitäter jetzt kein Einzigartigkeit und die bekommen auch zu wenig.
Jetzt zur Durchmischung der Dienstmannschaften. Untertags gibt es bei uns Personen die für 2,50 € Aufwandsentschädigung (AWE) die Stunde fahren und wo diese Stunden wegen der AWE nicht mehr als ehrenamtlich geführt werden. Hier sehe ich eigentlich schon das Arbeitsinspektorat und die Arbeiterkammer, sowie die Gewerkschaften gefordert, weil das ist Lohndumping. Weil mir sind einige bekannt, die auf die Weise auf 400 € im Monat kommen und das wären dann 160h und das entspricht einer Vollzeitstelle und die ist mit mindesten 1.600 € plus 13/14 und Zulagen zu bezahlen.
Wenn die Hauptamtlichen jetzt auch über Nacht und an Sonn und Feiertagen fahren bedeutet dies, dass Zulagen fällig würden und das will der Dienstgeber nicht unbedingt, aber der Hauptamtliche wird auch feststellen Nachtdienste bringen die Zulage, plus zwei Nachtarbeitsstunden, da bin ich mit drei Diensten in der Woche bei 12h Diensten schon im Plus und damit wird man dann versuchen die Ehrenamtlichen zu verdrängen. Im Endeffekt vollzieht sich in Österreich das was in Deutschland vor 15 bis 25 Jahren erfolgte.