Ich traue mich mal zu sagen, dass der RS, der es schafft, einen Larynxtubus korrekt einzuführen und zu blocken, auch dazu in der Lage ist, bei Gelegenheit eine kurze Cuffdruckmessung durchzuführen. Ned viel schwerer als Blutdruckmessen.
Die Logik dahinter ist die, dass sich der gemeine Rettungssanitäter bei einer Reanimation aufs reanimieren konzentrieren soll und nicht darauf irgendeinen Druckwert mit dem Cuffdruckmesser zu treffen. Der NFS der mit dem NA eintrifft kann dann, wenn er Zeit hat, den Druck kontrollieren.
Nach meiner Erfahrung ist es schwer den Druck einzustellen wenn am Patienten manipuliert wird, dh man müßte die HDM unterbrechen um den Wert korrekt einzustellen.
Auch wenn es absolut korrekt ist, dass die gute HDM+Defi vorgehen, sähe ich nicht, wo in einem Zweierteam Konzentration auf das wesentliche verloren gehen sollte, wenn man zwischendurch die Cuffdruckmessung mal einschiebt. Natürlich erst bei Gelegenheit bzw. wenn die restlichen, wichtigeren Maßnahmen abgedeckt wurden.
Bezüglich Unterbrechung der HDM kann ich nichts sagen, bei Trockenübungen am Phantom lässt er sich aber gut ohne Unterbrechungen messen, da für den LT ein wesentlich größerer Spielraum als für den ET vorliegt. Zur Praxis kann ich hier zwecks fehlender Erfahrung nichts sagen.
Beim ASB Wien ist die Cuffdruckmessung für RS Freigegeben.
Gelehrt wird sie in der NFS Ausbildung und in der NFS Pflichtfortbildung (welche von RS besucht werden kann , man darf als RS dann u.a. auch Tracheostoma Absaugen)
Cuffdruckmessgeräte sind allerdings nur auf den RTWs
Wenn der LT drin is, rennt die Reanimation eh schon; da muss man nix mehr denken, da kann man sich auch mit den Drücken spielen
Es kommt immer mehr raus, dass der LT nicht die Wunderwaffe is, sondern ein Ding mit sehr vielen (Anwender-)Fehlern, u.a. Störungen des Blutabflusses vom Hirn wegen den zu hohen Drücken
Und wenn man das mit so einfachen Maßnahmen wie Cuffdruckmessen verhindern oder vermindern kann, dann sollte man das auch von einem gemeinem RS verlangen können
Auch in der Stmk findet dessen einführung dieses jahr statt. Effektiv wird das aber noch länger dauern, da die alten bis zum Gebrauch bzw. Ablauf verwendet werden.
Natürlich müsste man das vorab austesten, aber besonders viele Fehlerquellen gibt es bei der Cuffdruckmessung meiner Ansicht nach nicht. Hier müsste man einfach Studien durchführen (falls dies nicht schon gemacht wurde), um zu erheben, ob die Cuffdruckmessung im Gesamtergebniss mehr Vorteile als Nachteile bringt, selbst wenn man mögliche Anwenderfehler durch RS miteinbezieht. Mein Gefühl sagt mir ja, aber darauf sollte man sich nicht verlassen.
Immer wieder schön wie die ach so gut ausgebildeten Kollegen von Anwenderfehlern nur durch RS ausgehen.
Es gibt im übrigen auch NFS die nur den LT verwenden dürfen
Die Logik ist ganz einfach: Schau dir das SanG an, schau dir Aufgaben von RS und NFS an. Die Aufgabe des RS ist bei einem medizinischen Notfall die Durchführung lebensrettender Maßnahmen, bis höher qualifizierte Hilfe eintrifft.
Zumindest ich sehe es positiv, dass auch beim RK immer mehr in RS und NFS unterschieden wird. In der kurzen Zeit der RS-Ausbildung kann man einfach nicht mehr jedes Medizinprodukt schulen, das auf einem RTW sinnvoller Weise vorgehalten wird. Und es gibt - gerade beim RK - immer mehr „richtige“ RTW, die dann auch mit einem NFS besetzt sind. Nicht nur in Wien.
Das ist gut und schön, aber praktisch derzeit einfach nicht umgesetzt. Du hast schon recht, es wird von RK Lehrmeinung zu Lehrmeinung immer mehr zwischen RS und NFS unterschieden, und der RS geht immer mehr in richtung betreuung usw.
Aber wie sieht die Praxis aus? Es werden bei uns trotzdem nicht mehr NFS ausgebildet, und die paar die wir haben werden am NEF gebraucht um dies zu besetzen.
Zu einem Polytrauma kommt trotzdem noch der 2 RS, T6 RTW. Und was ja auch nicht so unüblich ist, die Wartezeit vom NEF, wo 20-30min keine seltenheit bei uns sind.
So dumm ist der RS auch wieder nicht wie viele von euch glauben. Sicher gibt es Bundesländer und Bereiche wo RS hauptsächlich KT fahren und zu Notfällen nur als FR kommen. In meiner Gegend fahren wir aber ALLES, geht auch derzeit nicht anders, und das kann man nur mit internen Schulungen etc.aufbessern.
Und nein bei uns ist nicht das Problem das die Bereitschafft der MA nicht da ist, sondern eher, das wir ewig warten müssen bis wir den NFS Kurs machen können. Und da rede ich von Jahren.
Was ich schlussendlich damit sagen will, ich befürworte es nicht das der RS so runtergestellt wird, vorallem nicht nach Lehrmeinung, und der Tätigkeitsbereich immer mehr „eingeschränkt“ wird und sich von Der Versorgung von Notfallpatienten Distanziert. (Den dafür hama ja den NFS).
Es ist halt Realität das wir nicht auf jeder DS 10NFS haben und die auch täglich am RTW sitzen, die Standardbesatzung in grossteil von Ö ist nunmal 2RS.
Und die fahren zu Notfällen, egal was das Gesetz sagt, es ist nunmal so.
Ich bin auch ein befürworter für mehr NFS und das wir die Ausbildung machen können, aber solange die NFS auf RTW bei uns Einzelfälle sind, halte ich nichts davon immer mehr Kompetenzen abzugeben…
Ja das sind die neueren Modelle, die LT ohne Drainagekanal werden auch gar nicht mehr produziert. Der Hersteller muss auch auf die Studienlage reagieren
Diskussion hin oder her: was viele vergessen: Beutel-Maske Beatmung ist ned einfach, imho sogar ziemlich schwer. Das bringt man einem RS noch schwieriger bei als den LT und ohne Übung am echten Menschen ist das „sichere Beherrschen“ auch sehr in Frage zu stellen.
Das habe ich in keinster Weise behauptet. Ich bin nicht Notarzt, und zwar nicht, weil ich zu dumm wäre (vielleicht, didn’t try… g), sondern weil ich gerne das bin, was ich bin.
Es unterstellt doch niemandem, dass der RS zu dumm für irgendwas wäre. Aber der RS hat nun einmal eine gesetzlich definierte Ausbildung. Und da müssen sich die Chefärzte halt überlegen, was sie für notwendig halten, in dieser Ausbildungszeit unterzubringen. Der NFS hat mehr Ausbildungszeit, da passt einfach mehr rein. Natürlich wärs gscheit, wenn jeder LT-User auch Cuffdruck messen würde. Aber irgendwo muss man die Linie ziehen, wer was können muss.
Es geht ja nicht nur ums „dürfen“. „Dürfen“ heißt ja auch „müssen“. Und was sagst du dann zu dem RS-Kursteilnehmer, der - aus meiner Sicht völlig berechtigt - fragt: „Bitte, ich will ja nur Dialysen fahren, wozu brauch ich das alles?“.