Wie steht ihr dazu das die Krankenkasse immer mehr Krankentransporte an die fahrtendienste abgibt?
Mein Statement dazu:
Solange die Krankenkasse nicht weis das es ein krankenbeförderungsgesetz in Österreich gibt und krankentransportfahrten an den fahrtendienst (Haller, gws und co) vergibt brauchen wir nicht bezüglich der Ausbildung raunzen.
Die Krankenkasse vergibt Krankentransporte an Firmen die keine Berechtigung für Krankentransporte haben oder an eine Firma die 6 rs als Mitarbeiter hat aber 9 ktw angemeldet hat.
Krankenkasse ist hier als,Aufsichtsbehörde und als Auftraggeber tätig.
Stimmt so nicht. Das sind eben keine Krankentransporte sonder „Fahrdienste“. Der Punkt ist eben genau, das KEINE Betreuung durch Sanitäter notwenig ist. Wenn die Notwendig ist, dann wird das ganze ein Krankentransport. Wenn es nur um Tragen/Stiegen etc geht dann reicht ein Fahrdienst (gewerbliche Mietwagenunternehmer), weil das „Tragen“ alleine ist keine Ureigene Aufgabe der Sanitäter, dass kann eine Hilfekraft auch. Verschiedene Dinge wie zb Infektionen führen automatisch zu einer KTW-Bewilligung, aber das wird eben sehr rigide gehandhabt.
Meiner persönlichen Meinung nach ist das eine gute Entwicklung die auch Geld spart. Man muss eben zwischen Rettung und Taxi trennen, der Umstellungsprozess ist halt hart für die Mitarbeiter, aber an sich ist das gut.
Eine andere Seite ist halt, dass sich am Land nie derartige Dienste ansiedeln werden, sowas ist wsl nur in der Stadt wirklich gewinnbringend. Dort wo es dann keine Fahrdienste gibt muss das ganze erst Recht wieder die Rettung machen. Das ist unfair, man sollte eigentlich schauen, dass sich die Anbieter nicht nur die Rosinen rauspicken. Aber das geht durch unsere vielen Kassen und den Föderalismus halt schwer.
Ich persönlich sehe das ähnlich.
WENN ein sog. qualifizierter Krankentransport (= RS-Begleitung) nicht notwendig ist, warum sollte dieser dann auch entsprechend freigegeben/bezahlt/beauftragt werden?
Natürlich sehen das die HiOrgs klarerweise anders, weil das deren No.1 Verdienstmöglichkeit ist. Und wer will schon hören, dass DIE Cashcow schlechthin wegfällt. Wenn man aber ehrlich ist, dann sind ein großer Teil der Dialysepatienten (z.B.) tatsächlich nicht gefährdet, den Einsatz eines RS auf dem Transport notwendig zu machen bzw. auch nicht mehr, als jeder andere Taxibenützer.
Es käme ja auch keiner auf die Idee, dass nun Taxis mit einem RS besetzt sein sollten.
Wenn es nach mir ginge, würde ähnliches auch im Rahmen der Rettungseinsätze (sog. „Notrufe“) zu einer starken Entlastung der Kassen UND einem sorgsameren Umgang mit der 144 führen, wenn eben nicht nahezu alles bezahlt wird.
Ich weiß… das ist ein heikles Thema, v.a. in Sachen medizinischer Abgrenzung, gesetzlicher Verankerung (wer/was/wann/wo entscheidet, was gerechtfertigt ist und nicht, usw.) - aber imho wird hier dermaßen viel Geld verschleudert und damit sog. „Rettungsmittel“ blockiert bzw. erst in der Anzahl notwendig gemacht, dass das schon teilweise mehr als nur absurd ist.
Personen die keiner medizinischen Hilfe bedürfen fallen nicht in den Kranken und schon gar nicht in den Rettungsdienst, ihr Transport ist eine Personenbeförderung und nichts anderes!
Nur leider wird auch von Sanitätern und Notfallsanitätern gerne argumentiert, dass z.B. bei einer Dialyse wegen der möglicherweise auftretenden Shuntblutung ein qualifizierter Rettungstransport indiziert ist. Diese Argumentation wird auf alles ausgeweitet, ob es ist das der Patient Diabetes hat, welche medikamentös eingestellt ist und der Patient jetzt zur Retinakontrolluntersuchung muss oder die gehbeeintächtigte Person, welche zum Urologen wegen Prostatahyperplasie zur Routineuntersuchung muss und auch noch ein blutverdünnendes Medikament bekommt. Im Prinzip versuchen sie jede Fahrt als „qualifizierten Krankentransport“ darzustellen um halt auch ihr einkommen zu sichern.
Andererseits weiss ich das in der Steiermark es Überlegungen gab das die Pflegeheime ihre Patienten selber fahren sollen zu den Kontrollterminen, aber da kam dann auch die Ansage von den Pflegeeinrichtungen: „Gut aber das macht 200€ je Patient mehr im Monat“ damit hatte sich das erledigt.
Also ich für meinen Teil fände es gut wenn diese Trennung kommt und in Deutschland fahren auch ASB, DRK, Malteser, Johanniter den sogenannten BFD = Behinderten Fahrdienst und steht mit privaten Betreibern in Konkurrenz. Nur muss der Nutzer hier zum Teil selber oder die öffentliche Hand zahlen, wie es dies ja auch in Wien und Graz gibt mit sozialindizierten Fahrten.
Nur müssen wir in dem Bereich uns selber an die Nase fassen, wer das eine will muss das andere mögen und ich kann nicht einerseits eine Ausbildung von 3 oder mehr Jahren fordern und andererseits jeden transportieren wollen, welcher nur getragen werden muss. Das Problem ist halt die Haftungsfrage:
Wenn der Arzt einen Rettungswagen anfordert, aber auch ein Liegendtaxi ohne medizinische Betreuung ausgereicht hätte, ist alles gut. Denn dann kann zwar die Kasse den Arzt in Regress nehmen aber mehr passiert nicht.
Wenn aber der Arzt ein Liegendtaxi anfordert und es wäre ein qualifizierter Transport notwendig gewesen, dann haftet der Arzt und das den Transport durchführende Unternehmen und damit würde ich als Arzt sagen: „Mhm lieber einmal zu viel den Rettungsdienst als einmal zu wenig.“ aus Österreich ist mir hier keine Judikatur bekannt, da im Endeffekt die Rettung alles führt. Aus Deutschland einmal folgendes https://www.aerzteblatt.de/archiv/113434/Krankentransport-versus-Krankenfahrt-Entscheidend-ist-der-Einzelfall aus 2011 und es wird seit 20 Jahren versucht den Rettungs und Krankentransportdienst immer weiter zurück zu drängen in den Bereichen, wo sie nicht zwingend erforderlich sind und Wien orientiert sich an diesen Planungen zur Kostenreduktion.
Das Problem ist das die wgkk aber auch krankentransporte in Wien an den fahrtendienste auslagert.
Weil es eben billiger ist.
Viele fahrtendienste haben Krankentransporte Typ a1 im Fuhrpark und fahren damit leider auch Sachen die klar unter den Typ a2 fallen würden.
Als kleines Schmankerl am Rande, in Wien sind sie erst vor kurzem drauf gekommen das eine Firma die seit vielen Jahren Krankentransporte privat anbietet gar keine Genehmigung dafür hat…
Mea Culpa. Selbstverständlich handelt es sich um private Betreiber und in Deutschland glücklicherweise auch selten um die Vereine, sondern um eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, welche zwar meist 100% im Besitz der Vereine sind, aber besser in Konkurs gehen können ohne das es eine Gefahr für die Vereine ist.
das kann ich leider nicht unterschreiben, was man unterschreiben könnte wäre ehrenamtliche und hauptamtliche sind zu unterscheiden. Weil dem Hauptamtlichen wird direkt gesagt: „Wenn es die Fahrten nicht mehr gibt, können sie sich einen neuen Job suchen.“ und damit redet er selbstverständlich das es immer notwendig ist und ehrenamtlichen wird spätestens im FK II erklärt, was seine öffentliche Meinung zu sein hat.