Kampf gegen die Bagatelleinsätze - Mit dem REF (1 Notfallsanitäter an Bord)

KLEINES FAHRZEUG OHNE TRANSPORTMÖGLICHKEIT

"Das REF kann keine Patienten transportieren. Es sieht aus und ist ausgestattet wie ein Notarzt-Auto. Die Besatzung: ein einzelner, erfahrener Sanitäter. Zwei dieser Autos sind für das Modellprojekt rund um Regensburg im Einsatz, eins bei den Maltesern, eins beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK).

Dort ist Andreas Bauer der Projektleiter und einer der Fahrer. Die meisten Einsätze könne er alleine regeln, zum Beispiel, wenn ein Mensch, der hyperventiliert, lediglich beruhigt werden muss, oder nur leichte Blessuren zu behandeln sind. […]

„Man muss sich überlegen, dass früher zu jedem Einsatz ein Rettungswagen mit zwei Sanitätern entsendet worden ist“, sagt Bauer. „Jetzt hat die Leitstelle die Möglichkeit, einen Sanitäter alleine loszuschicken, der dann vor Ort entscheidet, okay, der Patient kann zum Hausarzt oder muss vielleicht in zwei, drei Stunden mit einem kleineren Krankentransport ins Krankenhaus.“

Der Vorteil: Die großen Rettungswagen werden nicht blockiert und sind frei für die wirklich ernsten Notfälle. Es müssen seltener andere, weiter entfernt stationierte Rettungsdienste einspringen, dadurch sinken insgesamt die Fahrtzeiten zu den Patienten. Außerdem spart das REF so Kosten für das Gesundheitssystem."

https://www.br.de/nachrichten/bayern/bei-notruf-ohne-notfall-rettungswagen-fuer-leichte-faelle,U5OS34p?

Spannend. Knüpft finde ich auch gut an die Diskussion um die SanG-Reform an. Bei uns nur umsetzbar wenn Belassungen einheitlich und mit Algorithmus geregelt werden.

Aber v.A. in Verbindung mit Telenotarzt und so etwas wie ACNs in NÖ sicher etwas was man sich näher ansehen kann.

Was im Artikel fehlt ist die Info ob es auch anders rum geht, sprich RTW fährt hin und kann dann das REF nachfordern.
Ist aber mal ein guter Weg, vor allem weil man gleich in der Leitstelle ansetzt.

Wenn man es schafft einen NFS auf jeden RTW zu setzen und ordentliche SOPs zum Thema Belassung vs. Revers zu machen dann könnte man sich so ein REF sparen. Im Kontext NÖ musste ich sofort an die ACNs denken - die wären ja dafür prädestiniert.

In Wien gibt es gegenwärtig auch ein Projekt was darauf abzielt. Eine Zeit lang gab’s das Telenotarztfahrzeug, das in Heime gefahren ist und mit telenotärztlicher Unterstützung versucht hat möglichst viele Patienten zu belassen. Das war in Zusammenarbeit mit dem AKH. Mittlerweile gibt’s das TEF nicht mehr aber eine Single Response Einheit, die alleine Einsätze abwickelt.

Wichtig denk ich ist, dass man die rechtlichen Rahmenbedingungen schafft, gerade was die Med. Delegation, Diagnostik und Belassungen angeht.
Ich sehe da eher sehr kompetente SanitäterInnen in der Rolle. Klar kann der RTW mit NKI mehr belassen als der RS NKTW und hat sich auch eine diesbezügliche SOP verdient, aber will ich den NKI RTW zu den Bagatelleinsätze schicken ? Den will man ja gerade fernhalten von solchen Einsätzen.

Ist so nicht vorgesehen. Wenn der RTW (der deutsche) vor Ort ist, ist ja ein dreijährig ausgebildeter NotSan vor Ort und kann über eine Belassung entscheiden. Daher ist eine Nachforderung eines REF nicht nötig. Es sei denn, das REF könnte Katheter wechseln.

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