Es steht nicht drinnen weil vollkommen irrelevant ist…
Wenn ich die wichtigen(!) Parameter wie Eindrucktiefe, Entlastung, etc. einhalte ist es komplett powidl WIE ich das herbringe. Selbst wenn ich im Handstand, Überkopf zwischen den Beinen des zweiten Sanis durchreanimiere…
Suffiziente HDM hat es zu sein. Punkt, aus.
Im Grunde genommen sind wir uns ja alle bis auf einen „Notarzt“ einig, dass man ALS zu zweit sehr gut machen kann, sofern das Team eingespielt ist und auch gemeinsam trainiert ist.
Wir sind uns auch einig, dass die ERC Guidelines evidenzbasierend und der Goldstandard für Reanimation sind.
Wo wir uns nicht einig sind, ist ob die MA70 Mitarbeiter „Kampfsanis“ sind oder nicht.
Meiner persönlichen Meinung nach ist die MA70 ganz weit vorne im Bezug auf Arbeitsweise, Wissenschaft und Umsetzung von Guidelines. Die Mitarbeiter, von denen ich einige kennenlernen durfte sind größtenteils präklinische Profis mit mehr Erfahrung und Fallzahlen als jeder andere in den Bundesländern. Insofern empfinde ich diese Aussage als Beleidigend und kann verstehen wenn MA70 Mitarbeiter da ungehalten reagieren.
Just my 2 cents.
ALS zu zweit ist machbar. Das sehr gut möchte ich nicht unterschreiben.
Um zurück zum Thema zu kommen und künftigen Teilnehmern des NKI Kurses bei der JUH einen Eindruck zu vermitteln:
Der Einstiegstest war ein ganztägiges ALS Training während dem jeder Teilnehmer mehrmals in der Rolle des Teamleaders oder eines Teammitgliedes eingebunden war. Die Fallbeispiele waren CPRs mit verschiedenen Begleitumständen. NKV sollte angewendet werden, bei Bedarf ROSC abarbeiten etc.
Unterschiedliche Vorgaben der verschiedenen Rettungsorganisationen wurden angesprochen, das Ziel war alle auf einen Nenner zu bringen.
Die Instruktoren waren freundlich, fair und sehr kompetent, die Nachbesprechungen waren stets hilfreich um die eigenen Leistungen zu verbessern. Insgesamt ein ALS Training auf hohen Niveau, meiner Meinung nach vollkommen gerechtfertigt um zur NKI Ausbildung zugelassen zu werden, da muss man mit den Basics einfach sattelfest sein.
Der gute Ruf der dem ABZ der Johanniter vorauseilt ist absolut gerechtfertigt.
Kann ich aus der Oberösterreischischen RK sichtweise nachvollziehen.
Wenn man jedes mal einen anderen Partner am schlecht ausgestatteten Auto hat, dann ist das definitiv nicht machbar.
ALS ist in OOE defakto unmöglich, weil kein Monitoring.
Ich finde, es ist ein sehr guter Zeitpunkt genau hierfür.
Für alle die zukünftig den NKI Kurs bei der JUH machen wollen möchte ich hier retrospektiv auf meinen Kurs 2022 zurückblicken.
Den Einstiegstest habe ich in diesem Thread schon beschrieben.
-Zu den Kurszeiten:
Der Kurs findet an zwei Wochenenden statt, Freitag abends und Samstag und Sonntags ganztags. Danach hatten wir 5 Monate Zeit unser Praktikum zu absolvieren. 2 Wochen vor der Prüfung hatten wir noch 2 Übungstage und dann die Prüfung.
-Kosten
1150 Euro, vermutlich wird das aber so wie alles derzeit teurer. Die gute Nachricht: Alle Hauptberuflichen können es als Fortbildungskosten in die Steuer geben= Werbungskosten.
Zu den TeilnehmerInnen:
Wir waren ca 16 Leute, bunt zusammengemischt, verschiedene Landesverbände von ASB und RK, MA70, GK und natürlich auch von JUH. Ein lustiger Haufen, es war spannend zu sehen wie andere arbeiten und sich mit den Kollegen auszutauschen.
-Zum Kurs:
Die Instruktoren waren alle Top! Tatsache. Fachlich sehr kompetent und mit hoher Motivation dem Kurs etwas beizubringen. Da merkt man ehrliches Interesse an den Teilnehmern und Freude dabei Wissen zu vermitteln. Es wurde verständlich erklärt und anschaulich demonstriert. Jeder von ihnen ist vom Fach mit langjähriger Erfahrung als NKI/LBA, oder im KH auf Intensivstation. Unklarheiten wurden schnell beseitigt und Informationen im Fall des Falles verlässlich nachgeliefert. Die Ausstattung der Lehrsäle inklusive Puppen, Rucksäcke, Material, etc ist sehr gut, besonders sei hier die Klimaanlage erwähnt ohne die es Sommer nicht gegangen wäre. 
Es wurden abwechselnd Theorie und Praxiseinheiten gehalten, Schwerpunkt auf Praxis.
Es wird viel geboten aber ebenso viel verlangt. Viel Spielraum für Fehler werden einem nicht gelassen und das Niveau der Fallbeispiele steigt kontinuierlich an, mich haben sie schon an meine Grenzen gebracht, ich denke das war so gewollt und ich habe enorm profitiert. Besonders die beiden Übungstage vor der Prüfung erscheinen mir sehr sinnvoll um alles nochmal durchzugehen.
-Zur Prüfung:
Wir konnten uns in Teams einteilen und dann gings los, jeweils ein 3er Team in einem Raum mit 2 Prüfern, der Teamleader zieht ein Fallbeispiel, kurze Vorbereitungszeit und ab die Post. Nach dem Praxisbeispiel (oder umgekehrt) gehts zur Theorie, dort zieht man 2 Fragen aus dem zuvor zur Verfügung gestellten Katalog welche beantwortet werden muss. Zusätzlich muss man noch den rechtlichen Rahmen der NKI erläutern. Auch bei der Prüfung: Alle sehr freundlich, fair und eine angenehme Atmosphäre.
-Fazit:
Wer bereit ist „reinzuhackeln“ kommt hier voll auf seine Kosten, man wird auf ein hohes Niveau gebracht, geschenkt wird einem nichts. Ich fühle mich bereit meine NKI „auf die Straße“ zu bringen. Ich bin begeistert von dem ABZ der JUH (= Instruktoren) und würde den Kurs erneut bei ihnen machen. Jedem engagiertem NKV und NKVin sei der Kurs von ganzem Herzen empfohlen!