oder stehen sich zwei fanatisierte Gruppen gegenüber, wo zu einer Reform deren vollständige Ausschaltung aus dem Rettungsdienst notwendig wäre. Ich weiss das in diesem Forum eigentlich keine sachliche Diskussion über die Fortentwicklung des Rettungsdienstes in Österreich möglich ist, da den vereinsmäßig organisierten Personen im Rettungsdienst kontinuierlich vom RS bis zum FK III eingehämmert wird, dass der derzeitige Zustand der beste und vorallem der einzig zu finanzierende ist. Auf der anderen Seite stehen die, welche vorallem durch Deutschland, aber auch durch die angloamerikanischen Länder geprägt sind und am liebsten alles über den Haufen werfen wollen.
Dies führt dazu, dass die Fraktion der durch Vereine sozialisierten Personen, mantraartig wiederholt, dass bei einer Veränderung der Rettungsdienstlandschaft das Ehrenamt entfallen würde. Ich für meinen Teil würde eher sagen, dass der Zivildienst entfallen würde und das wäre für die Vereine gravierender als die Ehrenamtlichen, denn niemand würde auch nur die deutschen 520h übernehmen bei einer Zivildienstdauer von 9 Monaten, weil dann die Nutzungsdauer zu gering wäre. Bei den Ehrenamtlichen wären es zwar auch Mehrkosten, doch die rechnen sich bei einer Nutzungsdauer von 5 - 7 Jahren mit jeweils 290h im Jahr. Wenn ich je Stunde Ausbildung 10€ ansetze, dann komme ich auf 3,6 € je Stunde beim EA und 5,4 € beim Zivi (ohne sein Gehalt).
Im weiteren wird Seitens der Vereine immer argumentiert, dass man auch die „Krankentransporte“ als Teil des Rettungsdienstes sehen muss. Andereseits wird aber erklärt, dass dieser Leistungsbereich defizitär ist. Nur wie wir ja jetzt gerade bei der Kampagne eines großen Vereins gesehen haben, will man auch nicht, dass die Leistungen ausgeschrieben werden. Verzeihung nur für mich ist es schizoid, wenn ich einerseits einräume, dass ich die Fahrten eigentlich nicht bewerkstelligen kann mit meinen Menschen und Material und auch noch sage es ist defizitär, doch auf der anderen Seite darauf bestehe sie trotzdem fahren zu wollen.
Ebenfalls kann man nicht von einem professionellen Rettungsdienst sprechen, wenn per SMS eine Schnelleinsatzgruppe in den Dienst gerufen wird, weil irgendwo jemand gestürzt ist, eine Apoplex usw. hat. Eine Schnelleinsatzgruppe ist dafür konzipiert, wenn man mit den bestehenden Kräften und Mitteln eine lokale Schadenslage von ungwöhnlichem größeren Ausmass zu bewätigen hat und hierfür die Vorhaltungen nicht ausreichen und sich das ganze unterhalb eines Großunfalls bewegt. Wenn dies schon der Fall ist, wenn an zwei Orten eines Einzugsbereichs eine Schadenslage mit jeweils einem Verletzten auftritt, dann muss man sich schon Fragen, ob da die Abdeckung sinnvoll berechnet ist. Im Besonderen dann, wenn das primäre Rettungsmittel mit einer Fahrt zum Hausarzt gebunden ist.
Zusätzlich ist bei den geplanten Krankentransporten auch das Problem der Pünktlichkeit, wenn ich ein Rettungs bzw. Krankentransportfahrzeug zu 07.00 bestelle erwarte ich es zwischen 06.45 und 07.15 und nicht um 09.00 vorallem, wenn diese Fahrt schon zwei Wochen vorher angemeldet wurde, mit Terminzeit in der Klinik um 09.00. Ach ja die Fahrzeit beträgt selbst bei Stau nur 30 min, aber man will ja, dass die Person pünktlich ist. In diesem Zusammenhang ist es schon wiederholt vorgekommen, dass Personen von der Klinik wieder abgewiesen wurden, da ihr Behandlungsslot verstrichen war. Ich wünschte mir, dass hier einmal einige Betroffene und die Kassen gegen die Krankentransportanbieter klagen, da nicht selten verschiebt sich die Intervention dann um 8 bis 12 Wochen, für den Betroffenen ist es ein Verlust an gesunder Lebenszeit und für die Kassen entstehen nochmals die Kosten für die Voruntersuchungen.
So damit wäre man auch bei dem leidigen Thema was für ein Auto muss es denn sein? Nun die eine Seite sagt der T6 ist ausreichend und die andere sagt also ein Kasten muss es schon sein und kommen auf keinen gemeinsamen Nenner sondern schlagen sich verbal, als ob es kein Morgen gäbe. Für mich ist die Antwort, beide Seiten und noch mehr haben Recht. Wenn ich mir das Fahrtenaufkommen in meinem Bereich ansehe reicht in 80% der T6 und in 10% würde es ein PKW tuhen, doch bei den verbleibenden 10% wäre ein Kasten sinnvoll. Jetzt ist natürlich die Frage, na wie rechnet sich das? Weil wenn ich mit dem Kasten im Schnitt nur vier bis sechs Fahrten in 12h habe und für die Fahrt das gleiche wie mit dem T6 bekomme mit irgendwas um die 50 € kann man ja ausrechnen, dass sich das Fahrzeug nie amortisieren wird, weil man hat Sprit, Personal, Verbrauchsgut usw. und die Anschaffung liegt halt neu auch nicht nur bei 70.000 € sondern bei 200.000 € mit Ausstattung. Nur wäre hier der Anbieter gefordert dem Kunden auch die Notwendigkeit eines qualitativhochwertungen Rettungsmittel darzustellen und nicht kontinuierlich zu erklären, dass ja alles bestens ist und das Personal auf höchsten Stand ausgebildet ist.
Damit wäre ich bei der Ausbildung. Auch hier gilt wie bei den Fahrzeugen, in 30 % sind selbst die 260h zuviel, in 50 % sind sie ausreichend und in 20 % zuwenig. Jetzt kann man sich fragen, na 80 % sind ja abgedeckt, also warum sollte man dann mehr ausbilden? Die Antwort ist Führsorgeverhalten des Dienstgebers bzw. des Vereins! Wenn von 10 Fahrten 2 die Besetzung vor für sie nicht zu bewätigende Probleme stellen, bedeutet dies, dass eine solche Situation in der Stadt zumindest einmal im Dienst auftritt und auf dem Land einmal in zwei Monaten. Jetzt ist die Frage wie professionell geht der „Helfer“ mit der Situation um? Wenn er jetzt reflektiert, dass er dem Patienten hätte besser helfen können, wenn er eine bessere Ausbildung und Ausstattung gehabt hätte, wird er seine Tätigkeit in Frage stellen und vermutlich auf Dauer aus dem Retungsdienst ausscheiden. Ein anderer sieht die Situation als schicksalhaften Verlauf und sagt sich: Da konnte man eh nichts machen und bleibt. Die Frage ist halt nur wen will man im Rettungsdienst.
Interessant ist hier zum Beispiel, dass die KaBeg auf ihren internen Transportfahrzeugen einen RS als Fahrer und einen Pflegeassistenten beim Patienten einsetzt, was für mich in gewisser Weise ein zurück zu der Zeit vor dem SanG andeutet, da damals auch der NAH / NEF usw. mit Pflegepersonal besetzt wurde und eine Intensiv / Anästhesiepflegekraft hat aufgrund ihrer Tätigkeit einfach häufiger das „Vergnügen“ zu intubieren, eine Artetie zu schieben usw. Das bedeutet nicht, dass jede dies können und wollen muss, nur im Endeffekt geht das dann zu Redelsteins „Rettungspfleger“. Wobei für die EA’s bei Ambulanzen usw. immer noch genug Beschäftigung bleibt.
Ach ja und ehe ich es Vergesse die vielgeliebten Kekse, Streifen und was es sonst noch gibt. Ganz ehrlich wann wird eine Orts oder Bezirksstelle als geschlossene Einheit eingesetzt? Ja sie haben ihren Sinn bei Großschadenslagen, nur dann bitte einheitlich. Weil da kommt ein Malteserstreifenhörchen mit blau und dort ein ÖRKler Kekshändler ebenfalls in blau. Der Malteser ist DGKP und der ÖRKler Funktionär, nun woher soll das der Einsatzleiter der Feuerwehr vor Ort wissen? Bezüglich der FK’s bin ich auch der Meinung, dass sie nichts ganz, aber alles halb ansprechen und Halbwissen ist nie sonderlich gut. Wenn vom BMI eine einheitliche Führungskräfteausbildung angeboten würde fände ich dies für Großstadenslagen und den Katastrophenfall sinnvoller, als das jeder sein Süppchen kocht.
Wie gesagt meiner Meinung nach ist die Lösung irgendwo in der Mitte, nur leider ist die Diskussion halt verdammt schwer und ich vermute es muss am Ende eine schmerzhafte politische Entscheidung geben, wo es nur Verlierer geben wird, da man sich nicht konstruktiv auseinandersetzen konnte.
Ich glaube nicht, dass es nur die zwei von dir geschilderten Gruppen gibt. Die Extremen diskutieren am häufigsten, während die in der Mitte sich eher zurück hält. Ich sehe mich auch in dieser Mitte. Der Rettungsdienst in Österreich ist im Durchschnitt weder überragend gut, noch besonders schlecht. Man muss schon die Wahrheit sehen: Auf der einen Seite werden akut erkrankte oder verunfallte Patienten durch den Notarzt nach dem höchsten medizinischen Wissen behandelt. Damit das funktioniert führen wir Ausrüstungen im fünfstelligen Eurobereich auf manchen Fahrzeugen mit. Vom Polytrauma bis zur Nierenkolik können wir Patienten adäquat vor Ort behandeln, wovon andere Länder nur träumen können. Wir ermöglichen es der Bevölkerung aktiv an diesem System teilzunehmen und dazu beizutragen. Manche Menschen genießen es einmal wöchentlich ihren Alltag links liegen zu lassen und stattdessen soziale Kompetenzen erlernen und umsetzen zu können und - so ehrlich muss man sein - Action und Adrenalin erleben zu können.
Auf der anderen Seite haben wir Fahrzeuge, die rein dem Transport von Kranken dienen und nicht für den Transport von Notfallpatienten geschaffen sind, in Österreich aber trotzdem dazu verwendet werden. Wir haben auf manchen Fahrzeugen, die zu Schwerverletzten fahren, als einzige Behandlungsmöglichkeit Diesel, um diese Patienten schnell einer Klinik zuzuführen. Wir haben Möchtegern- und Freizeithelden, die in ihrem alltäglichen Leben versagen und deswegen einmal im Monat etwas suchen, dass sie von dieser Tatsache ablenkt und sich besser fühlen lässt. Das Patientenwohl bleibt dabei auf der Strecke. Wir haben Rettungsdienstorganisationen, die lieber von Tür zu Tür gehen und betteln, als einmal bei der Politik auf den Tisch zu hauen und mehr Geld für den Rettungsdienst fordern.
Ich bin der Meinung, dass wir die große gesetzliche Rettungsdienstreform nicht nötig haben. Ich bin auch der Meinung, dass wir keine Paramedics brauchen. Schwerverletzte und -erkrankte sollten auch präklinisch von einem Arzt behandelt werden. Er hat nicht nur bessere Kenntnisse über physiologische und pathologische Vorgänge, als es ein Paramedic jemals haben wird, sondern auch über die Vorgänge und die Weiterbehandlung im Krankenhaus. Kleinigkeiten, wie die Abwandlung einer Notfallkompetenz in eine Regelkompetenz, oder zusätzliche Kompetenzen, könnte man natürlich noch verbessern. Aber das grundsätzliche System halte ich für gut.
Was wesentlich wichtiger wäre, sind Reformen bei den ausführenden Stellen. Es kann nicht sein, dass die Ausbildung so kurz wie irgendwie möglich gehalten wird, und deswegen präklinisch - nach meiner Auffassung - illegale Vorgehensweisen als völlig normal angesehen werden. Es kann auch sein, dass Ausbildungen teilweise gar nicht angeboten werden (NKs in der Stmk). Es kann nicht sein, dass meine Fahrzeugausrüstung und -besatzung nicht zwischen dem Transport und der Behandlung von Schwerverletzten und Krankentransporten unterscheidet.
Wir bewegen uns in Österreich präklinisch nicht zwischen guter Behandlung und schlechter Behandlung, wir bewegen uns zwischen Behandlung auf dem Niveau von einem Dritte-Welt-Land und einem der besten der Welt - alles in Abhängigkeit, ob ein Notarzt kommt. Das kann es halt nicht sein. Ich glaube auch nicht, dass sich das noch all zulange halten wird. Irgendwann wird etwas Gröberes passieren - sei es eine ordentliche Klage oder die langsam aufkommende Konkurrenz. Ein Professor von mir hat einmal gesagt: „Ob ein Unternehmen überlebt hat nichts mit seiner Größe oder Stellung zu tun. Es hängt rein vom Innovationsgeist ab, und ob man mit der Zeit geht“.
Ich kann mich im großen und ganzen SanG anschließen.
Im Enddefekt muss die Politik entscheiden was sie will. Überspitz gesagt zahlt die öffentliche Hand und wer zahlt schafft an. Will die verantwortliche Verwaltungsstelle 2 NFS auf einem RTW haben bekommt sie die, wollen sie ein SEW System wie in OÖ dann bekommt sie halt dieses System.
Und in der Politik liegt auch das Problem, wieso es ganz schwer ist etwas zu ändern.
Erstens gibt es, meines Wissens nach, keine Statistik/Untersuchung wie qualitativ gut/schlecht unser System ist. Hier bräuchte man als Entscheidungsträger klare Zahlen (zB mehr Tote/ zusätzliche Krankenstandstage durch unsere System im Gegensatz zu einem System mit Paramedics).
Zweitens müsste man über die Kosten endlich Klarheit schaffen. Da geistern zu viele Zahlen und Gerüchte in den Medien herum und die wenigsten wissen was wirklich Sache ist.
Man wird keinen Politiker finden der her geht und sagt, ich zerschlage das jetzige System und ersetze es durch ein teureres Systemd ohne dass man eine Verbesserung sieht.
Dem kann ich nur zustimmen. Nur gehen Vertreter bestimmter Organisationen und Vereinen kontinuierlich her und sagen den politischen Entscheidungsträgern, dass alles bestens ist und feiern, dass die Ortsstelle im letzten Jahr 250.000 km bei 12.000 Einsätzen gefahren hat und das dabei die beste Versorgung erfolgte. Wenn dann ein Bürgermeister fragt, wieviel kostet denn jetzt ein Einsatz kommt … nichts, weil man den einzelnen Einsatz nicht mit Material, Personal, Fahrzeug usw. aufschlüsseln kann und das ist halt auch ein Problem. Wenn ich zum Kostenträger gehe und sage ich habe beim Einsatz über 45 min 10l Sauerstoff, einen Stifneck, 24 Mullkompessen, 12 Mullbinden, rund 50 cm Leukoplast, einen Sauerstoffbefeuchter usw. verwenden müssen. Des Weiteren wurden im Rahmen des Einsatzes ein RS mit einem Monatsgehalt von 1.640 € und ein NFS mit 1.780 € plus einem RTW von der Alarmierung bis zum Abschluss der Desinfektionsmaßnahmen für 2,5 h gebunden, dann sieht der Politiker auch die Kosten. Nur wenn man nur herumdruckst und sagt ja durch die Ehrenamtlichen konnten im letzten Jahr 7 Mio eingespart werden sagt das garnichts.
Ich denke mal, dass unser System schon mal nicht so schlecht ist und gegenüber manchen Paramedic-Systemen auch gewisse Vorteile hat. Das muss man sich halt auch mal ansehen, wie die Performance der beiden Systeme zueinander sind. Mit Einzelfällen kommt man hier nicht unbedingt weit, denn während manchmal vielleicht ein RTW mit manchen Einsatzszenarien, mangels Kompetenz, überfordert sein dürfte, ist es auch so, dass manche NA-Einsätze alles andere als indiziert sind. Hier sollte man auch seitend des Alarmierungsschemas sinnvolle adaptionen durchführen und vielleicht mehr Denken bei der Alarmierung erlauben und nicht blind auf das System vertrauen, wie es mir manchmal vorkommt bzw. vorkam.
Mit den NKs bzw. den damit Verbundenen Arzneimittellisten ist dieses System ja auch grundsätzlich sinnvoll erweitert worden, wenn auch die Liste 1, in manchen Bereichen, etwas großzügiger sein könnte. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Das erinnert mich jetzt fast an die Diskussion bezüglich Blutzuckermessung durch den RS.
Was ich auch relativ kritisch sehe ist, wenn die Ressourcen begrenzt sind, dass Einheiten des RD auch für Krankentransporte verwendet werden, wobei in vielerlei Hinsicht auch die KHs hier in die Pflicht zu nehmen sind, denn es kommt oft genug vor, dass spontan ein weiter Heimtransport zu erledigen ist, bzw. manche Heimtransporte nicht unbedingt in den Nachtstunden erfolgen müssen.
Grundsätzlich sollte man hier RD und KT trennen, wobei eben, bei ausreichender Ressourcenausstattung, auch mal ein RTW einen Heimtransport machen kann. Gerade, wenn es ein Heimtransport im primären Einzugsbereich des RTWs ist.
Was auch noch hinzukommt ist, dass sich viele Dienststellen auf die Nachbardienststellen verlassen und chronisch unterbesetzt sind, womit dann die Nachbardienststelle, auch bei „wirklichen“ RD-Events, einspringen müssen.
Das System ist grundsätzlich nicht unbedingt schlecht und es gibt wohl einiges an Optimierungsbedarf. Dies aber eher im organisatorischen Bereich und weniger bei der grundsätzlichen Konzeption. Wobei hier natürlich weitere Kompetenzen in Zukunft nicht uninteressant sein dürften wie eben z.B. Erweiterungen der AM-Listen.
@ ReiSt in weiten Teilen stimme ich dir zu. Aber bei den nächtlichen Heim bzw. Verlegefahrten wird es in der Steiermark mit dem Gesundheitsstrukturplan noch interessant, weil man eben nicht einfach jemanden noch in einem Klinikbett belassen kann und da wird die 93 jährige Fr. X oder der 88 jährige Hr. Y eben um 02.30 wieder in das Pflegeheim verlegt, da in der Notaufnahme gerade ein anderer Patient ist, welchen man nicht abweisen kann.
Bei der Trennung Krankentransport und RD bin ich ganz dabei, aber einer der Bezirksstellenleiter meinte: „Es sind ja 98 % Krankentransport und für die 2 % rechnet sich kein RTW“
Genau solche Aussagen höre ich ständig von RK Funktionären. Leider will keiner verstehen das der RD der weit wichtigere Teil ist. Der RD gehört Gesetzlich vom KTR getrennt sonst wird sich nie etwas ändern.
@ AusLiebeZurPressluft da geht es ihnen wie mir. Persönlich würde ich den Rettungsdienst beim Land oder beim Bund aufhängen, weil halt nicht jeder so groß wie Wien ist, wo man mit der MA70 gut fährt. Wobei Wien ja Stadt und Land in einem ist und damit geht es wieder. Nur bei den Bezirken in der Steiermark wären selbst Rettungsverbünde im Bezirk zu klein, da würde sich ein Landesrettungsdienst besser aufstellen lassen und den Rest dürfen wie in Wien die HiOrg’s und private Anbieter erbringen, dann klappt es dann dort vielleicht auch mit der Pünktlichkeit und man hört nicht „Ja wir hatten gerade einen Notfall.“ Wenn ich das mal hab gut nur bei 20 geplanten Transporten 23 mal, weil dreimal wurde der Wagen der schon vor der Einrichtung war wieder abgezogen, obwohl der Patient schon auf dem Tragestuhl war klappt irgendwie nicht.
Man muss vielleicht nicht das gesamte System reformieren…es würde meiner Ansicht nach reichen, wenn man bestehende Möglichkeiten ausschöpft und optimiert. Ein Blick nach Wien zeigt, was prinzipiell möglich ist: RTWs die gut ausgestattet sind und mit mindestens einem NFS an Bord. Dazu NKTWs, die niedrig priorisierte Einsätze fahren, bzw. auch dringlichere Sachen wenn kein RTW verfügbar ist. In der Regel kommen sie erstaunlich gut zurecht, obwohl die Besatzung meistens nur aus RS besteht.
Dass das Ganze nicht zwangsläufig mit dem Ehrenamt im Widerspruch steht, zeigen die Johanniter, die regelmäßig rein ehrenamtliche RTWs mit zumeist 2 NFS und 1-2 RS als Besatzung stellen und den meisten RTWs der Berufsrettung qualitativ wahrscheinlich relativ ebenbürtig sind. Ich bin mir sicher, solche Beispiele gibt es auch bei anderen Organisationen.
Die Ehrenamtlichen aller Organisationen unterstützen somit das System, ohne es zu ersetzen oder einen Einfluss auf den Mindest-Regeldienst auszuüben.
Natürlich kann man den ländlichen Raum nur bedingt mit großstädtischen Verhältnissen vergleichen: längere Distanzen und geringeres Einsatzaufkommen pro Fahrzeug. Hier müsste man sich die Finanzierung des RD genauer anschauen. Vielleicht wäre es aber zumindest eine Lösung, wenn das Land RD-Betreiber nach gewissen Qualitätsstandards beauftragt (von mir aus auch mit Ausschreibung) und beispielsweise analog zum Notarztwesen auch für RTW-Vorhaltungen mit NFS eine Pauschale entrichtet. Dafür könnte von den Gemeinden eine Gebühr eingehoben werden, die im Gegenzug keinen Rettungseuro mehr zahlen müssten. Man könnte auch direkt überlegen, ob nicht auch die Krankenkassen Pauschalen für Fahrzeugvorhaltungen zahlen müssten. Dann würde man sich eventuell auch Kosten für unnötige Hospitalisierungen ersparen, weil sich für die Rettungsorganisationen der Schaden durch den Fehleinsatz in Grenzen hält.
Das Notarztsystem würde ich beibehalten, das funktioniert gut, solange es ausreichend Notärzte gibt (das ist möglich wenn man will) und konsequent ein NFS auf jedem RTW sitzt.