Interview Heribert Lederwasch in 3-2016 Rettungsdienst 242

Hallo ich wollte einmal Fragen, ob noch andere User die hier sind das Interview gelesen haben, da ja in einigen Dienststellen die Zeitung ja zum Lesen ausliegt.
Für mich stellt sich beim Lesen die Frage was will der Befragte und die Bürgerintiative überhaupt? Weil einerseits sagt er, dass die Übertragung der deutschen Ausbildung auf Österreich nicht umsetzbar ist, wo ich mit ihm übereinstimme. Dann bringt er den Terminus „Emergency Medical Technicians“ aus dem englischen Rettungsdienst an und sagt gleich, dass dieser 500h mehr als bisher benötigen, welche aber in 10 Module aufgeteilt werden sollen mit jeweils einer Prüfung, aber vorher schon im Rettungsdienst tätig sein dürfen.
Im weiteren geht er nur auf die notwendige Verbesserung der Ausbildung ein, ohne eine klare Abgrenzung Rettungsdienst / Krankentransport darzustellen mit welcher eine sich abzeichnende Kostenexplosion verhindert werden kann. Da auch in Deutschland ein KTW je nach Bundesland mit 2 Rettungssanitätern bzw. einem Rettungssanitäter und einer „fachlich qualifizierten Person“ besetzt werden muss. Dem gegenüber muss ein RTW je nach Bundesland mit einem Rettungsassistent bzw. demnächst Notfallsanitäter und einem Rettungssanitäter bzw. einem zweiten Notfallsanitäter bzw. derzeit noch Rettungsassistent besetzt sein.
Dann zieht er den Vergleich zur Pflege, wo der Pflegehelfer eine 1.600h Ausbildung benötigt und siedelt den von ihm vorgeschlagenen „Advanced Emergency Medical Technicans“ dort an. Wenn man aber das GuKG zu rate zieht, dann wird man feststellen, dass dem Gesetz nach ein Pflegehelfer ohne Aufsicht des „gehobenen Gesundheits und Krankenpflegedienst“ eigentlich garnichts machen darf. Eh jemand einwirft das ist in der Realität aber anders! Ja das weiss ich, nur muss man gleich ein Konzept aufbauen wo die Diskrepanz Realität / Gesetz schon vorher eingeplant wird.
Im weiteren komme ich bei dem Vorschlag in der Zeitung nur auf 800h für den „Advanced Emergency Medical Technicans“ weil wenn ich von 100h Theorie + 160h Praxis + 40h Berufsmodul ausgehe und darauf noch einmal 10 mal 50h Zusatzmodule aufsetze kommen nicht wie beim Pflegehelfer 1.600h zusammen.
Sorry aber mir scheint das ganze kaum durchdacht und vorallem der Politik nicht erklärbar. Wenn ich hingehe und sage es bedarf einer geringen Zahl besser qualifizierter Personen im Rettungsdienst welche dann auch ein höheres Gehalt erhalten und nach ärztlichen Vorgabe bestimmte Szenarien ohne Hinzuziehung eines Notarztes abarbeiten können geht das durch den Nationalrat wie ein heißes Messer durch Butter. Solange ich halt auch sage, der Krankentransport kann durch den derzeitigen Rettungssanitäter abgewickelt werden, bzw. es reicht der 16h Kurs für den Transport körperlich eingeschränkter Personen.
Hier wären Einsparungen im Notarztwesen, dem Rettungsdienst und dem Krankentransport möglich und gleichzeitig wird der Ausbildungsstand verbessert. Nur 4.700€ bin ich nicht bereit für ein „Hobby“ zuzahlen wie derzeit die Aufschulung vom RS zum NFS - NKA / NKV kostet ohne hiervon einen finanziellen Benefit zuhaben. Daher ist der Aspekt der Finanzierung wenn auch nur kurz angerissen erstmal an erster Stelle stehend.

Das ist einfach nur irgendwas. Entweder ist die Reaktionszeit von „Rettungsdienst“ so langsam oder er glaub wirklich, dass das noch irgendwen interessiert.

Ich hab mir die Seiten kopiert, weiß aber nicht ob ich sie hier Hochladen darf. Vielleicht kennt sich da jemand aus, dann stell ich die Seiten gerne zu Verfügung.

Ich finde das Konzept grundsätzlich noch immer nicht verkehrt. Warum so viel Negatives?

Hallo deshalb habe ich eigentlich auf den Artikel verwiesen. Ich würde mich über eine inhaltliche Diskussion zu dem Thema freuen, denn mir scheint es nur zwei Fraktionen in Österreich zu geben. Die Fraktion I. alles bleibt beim Alten, weil es schon immer so war und die Fraktion II. alles Alte ist schlecht, wir wollen den „Superparamedic“ auf jedem Rettungsmittel.
Ich fände einen Mittelweg für zielführend, da der „Rettungsmann“ wie man in Österreich ja immer noch tituliert wird, ist zum Schleppen und Heben zuständig, ansonsten kann und weiß er nichts. Dies ist leider eine weit verbreitete Ansicht und hier wäre ein Umdenken notwendig und dies ist einzig mit einer höheren Qualifizierung für den RTW erreichbar. Beim KTW bzw. Behindertenfahrdienst ist es nicht unbedingt notwendig, weil hierdurch könnten auch Gelder eingespart werden für die öffentliche Hand.
Nur habe ich aus Wien gehört, dass Änderungen im SanG wohl in der Prüfung sind. Doch kann es hier auch sein, dass jemand aus einer Mücke einen Elephanten macht, weil er sich so wünscht.

Haben wir das nicht eh schon bis zum bitteren Ende ausdiskutiert?

Ich bin nicht gegen eine Reform, die ust sogar dringend nötig. Ich halte nur diesen Lederwasch schwer aus und find es sehr komisch, wie er sich an die Spitze einer fiktiven Bewegung stellt und so tut, als ob er mehr als 5 Sanis vertreten täte.

Das Problem ist das leider das „bittere Ende“ im darin besteht festzustellen, dass man zwei verfeindete Lager hat, entweder alles ist gut oder alles ist schlecht. Abstufungen gibt es dabei sogut wie keine bzw. Personen die halt die Sache etwas diferenzierter betrachten werden von beiden Seiten als „Verräter“ betrachtet und das ärgert mich halt etwas.
Das sich einige Versuchen in der Diskussion selbst darzustellen und das einige Konzepte vermarkten die noch garnicht beschlossen sind um unser „Bestes“ zu erhalten ist mir auch klar.
Nur wäre ich halt für eine offene Diskussion:
Nach dem Prinzip:
Was muss ein Sanitäter können um welche Aufgabe mit welchen Mitteln zu bestreiten und dies soll noch preiswerter als der jetztige Rettungsdienst sein.

Das ist eine Grundsatzfrage: Ich mag nicht alles aufschreiben: Ich halte den deutschen Notfallsanitäter für ein gutes Berufsbild, einzig die Handlungskompetenzen müsste man auf einen rechtlich eindeutigen Rahmen stellen (Die wissen ja noch immer nicht so genau was sie jetzt dürfen und was nicht (Stichwort Notstand beziehungsweise § 34 dStGB)). Als Kompetenzrahmen halte ich die Ergebnisse des Pyramidenprozesses (man google es…) für sehr vernünftig. (Ok ich bin nett: bgs-aelrd.de/index.php?option=com_content&)

Mehr gibts dazu aus meiner Sicht nicht zu sagen. Man kann die derzeitigen Berufsbilder selbstverständlich beibehalten, der RS hat zb durchaus seine Berechtigung im Krankentransport (Zivis) und im EA Bereich im Katastrophenschutz und Ambulanzdienst (und eventuell als 3ter am RTW).

Der NFS ist prädestiniert für eine Rolle als Lenker eines RTW oder NEF.

Wenn es allerdings um selbstständiges Entscheiden geht sollte meiner Meinung nach langfristig ein dreijährig Ausgebildeter Sani am RTW sitzen.

Das ist alles möglich, man braucht halt eine Übergangsfrist von wsl mindestens 5 Jahren und muss Anfangs sicherlich die Möglichkeit der „Ergänzungsprüfung“ für all jene Vorsehen, die schon eine gewisse Zeit NFS sind. Von 0 auf gleich geht die Systemumstellung nicht, aber mit einem Zeithorizont von 10-15 Jahren kann ich mir das gut vorstellen.

Habs jetzt auch gelesen.
So ein Blödsinn…

Da der Artikel jetzt bei Facebook steht versuch ich es einfach mit einem Link.
lookaside.fbsbx.com/file/rd_3-2 … b2vtkqiQRs
Wie gesagt ich bin nicht unbedingt auf der Seite des Interviewten, aber mit der Aussage das ist einfach „blödsinn“ kann man auch nichts verbessern und vorallem sich nicht sachlich mit dem Thema befassen und das ist das größere Problem, welches ich in Österreich bei der „Scheindiskussion“ über die Fortentwicklung im Rettungsdienst sehe.

Vielleicht kann ich ja ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen - ich bin der Interviewte!

Grundsätzlich würden mehrere Wege nach Rom führen! Der Entschluss, sich an der einjährigen Ausbildung zu orientieren, entspricht dem Grundgedanken des derzeitigen Sanitätergesetzes mit 1.640 Stunden bis zum NFS-NKI !!!

Allerdings - nicht schwer festzustellen - hapert es in den derzeitigen Ausbildungsstufen deutlich am allgemeinen medizinischen Basiswissen. In 260 Stunden (100 Std. RS + 160 Std. NFS) ist dies auch nicht zu verwirklichen. Daher wurde der theoretisch-klinische Teil in 100 Std. Theorie beim RS + 420 Std. Theorie NFS-Upgrade + 80 Std. Krankenhaus gegliedert. Die praktischen Stunden werden inkl. RS (160 Std. Praxis) + 840 Std. Dienstverrichtung gegliedert. Das zwingende NEF/NAW-Praktikum kann entfallen bzw. teilweise von den Organisationen intern vorgeschrieben werden (nicht jede Organisation hat die Möglichkeit eines NEF-Praktikums).

Der Begriff EMT (Emergency Medical Technician) kommt aus dem angloamerikanischen Raum und ist glaub ich nicht das große Feindbild. EMT-B ist der RS, EMT-A/AEMT wäre der NFS. Da die Ausbildung nach einem Jahr Vollzeit bzw. in maximal 4 Jahren absolviert sein soll (lt. unserem Vorschlag), wäre man der Ehrenamtlichkeit auch sehr weit entgegen gekommen. Man kann natürlich diskutieren, ob man sich da nicht auf die an der Notrufnummer 144 beteiligenden Organisationen beschränken soll, dies brächte aber aus unserer Sicht nicht den großen Vorteil. Auch wäre eine Anrechnungsmöglichkeit zum Pflegehelfer sehr leicht zu bekommen (bzw. geringere Aufschulung), was eben für für so manche(n) attraktiv wäre.

Wie wir gerade in Deutschland sehen, ist eine Aufstockung der Ausbildung bzw. Überführung in eine dreijährige Regelausbildung nicht gerade einfach. Durch die dort herrschende RTW/KTW-Trennung bzw. MZF wird stark daran gearbeitet, den RettSan vom RTW zu verdrängen in Richtung KTW. Dies ist in einem Berufsrettungssystem natürlich möglich. In Österreich gibt es eben diese Trennung eigentlich nur in Wien (zumindest rechtlich).

Da die Mehrzweckfahrzeug-Strategie in den Bundesländern Standard ist, erübrigt sich auch der Versuch einer Trennung in einer Landesrettungsdienst-Verordnung, da ja in einem Bezirk durchwegs mehrere Organisationen und auch private Anbieter tätig sind. Durch einen einheitlichen einjährigen Beruf (siehe Schweiz: 1 Jahr Transportsanitäter + 2 Jahre Upgrade zum Dipl. Rettungssanitäter HF) wäre der Grundstein zu einer Reform gelegt.

Sollte später einmal eine dreijährige Ausbildung wie in der Schweiz oder in Deutschland gewünscht - oder auch nötig - werden, dann könnte eine zweijährige Zusatzausbildung zum gewünschten Ziel führen.

Zum Artikel selbst sage ich nichts - der Platz in der Zeitschrift hätte wesentlich sinnvoller genützt werden können.

Zum Thema KtW/RTW Trennung - diese gibt es nicht nur in Wien, sondern beispielsweise auch in Salzburg. Wenn ich mich recht erinnere, auch in Vorarlberg. Mit einem Berufsrettungssystem hat das nun wirklich nichts zu tun.

ich findes diese diskussion total unnötig. weil wir als sanis werden immer komisch angeschaut werden neben der pflege und dastehen wie die zweite klasse. man muss eine möglichkeit finden das die sanis auch 3 jahre in die schule gehen oder auf die uni weil man dann sagen kann es ist wirklich gleichwertig.
ehrenamtliche die das machen müssen könnten ja eine berufsbegeleitenden lehrgang machen wo sie dann länger brauchen. aber heutzutage haben immer weniger leute so viel zeit und man kann nicht ein ganzes system aufhalten lassen von ein paar wenigen ehrenamtlichen. weil die meisten bleiben ja auch jetzt nur rs und wenige machen nfs. also würde und zukunft noch ein viel geringerer teil so eine lange ausbildung machen. es sind also eigentlich so wenige das es egal ist und man kann gleich was ordentliches machen wo man klar sagen kann ich hab ein zeugnis von einer offiziellen schule oder einrichtung und ned vom rk bezirksstelle sowieso oder asb oder juh. dann kann man auch im ausland oder international arbeiten weil eine uni oder ein österreichisches diplom zählt viel aber irgendeine rettungsorganisation (ned böse gemeint aber smd oder gk) kennt außerhalb von wien oder österreich wirklich niemand mehr…

fhstp.ac.at/de/studium-weit … ieninhalte

Präklinische Versorgung

Die Absolventinnen und Absolventen können sich im Rahmen des Studiums für die notfallmedizinische Versorgung qualifizieren. Es besteht die Möglichkeit die Ausbildung zur Rettungs- /Notfallsanitäterin und zum Rettungs- /Notfallsanitäter gemäß Sanitätergesetz ergänzend zu absolvieren.

Das ist und bleibt aber eine akademische Ausbildung zum gkp/zur gks die präklinischen Inhalte eines RS/NFS-Kurses (können heißt ja nicht machen…) sind die gleichen.
Absolventen erhalten also einen Bachelor als pfleger und ein rs-zeugnis einer FH Na welch Erfindung, damit wird man ihn in der Schweiz genauso auslachen wie in Neuseeland. Wobei Moment als pfleger wird er dort gerne arbeiten können

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stinknormale FH Diplom Ausbildung mit Zusatz NFS, aber auch nicht für alle.
Was noch niemand sagte ist: Wo machen jene der Zusatzausbildung das Praktikum, wie bekommen sie die Stunden zusammen, wo bringt man die stunden unter … dazuzusagen ist: ein FH Diplomstudium ist zu 98% mit Theorie und Praxis voll bedeckt, da gibt es nicht viel Freiraum für anderwertige Zusatzausbildung.

Fakt ist auch: Das Ministerium sieht die Ausbildung in der Kombination nicht so gern was man hört … jedenfalls ist der angedachte Paramedic wie diesen das Land und Redelsteiner haben wollten, aus rechtlicher Sicht für die kommenden Jahre mal definitiv gestorben

Hallo SanDruide

ihr möchtet ja eine RS-Ausbildung und dann zusätzlich 10 Module.

Ich (als Fan des Modul-Systems) habe dennoch folgende Zweifel:
Wir haben ein Modul-System und jetzt bringts schon keiner zam die Leute zum NKV/I auszubilden, wie soll sich euer System unterscheiden?

Also Prinzipiell ist ein Modulsystem sinnvoll wie es das SanG vorsieht. Allein das Problem liegt darin, dass man die höheren Module nicht zwingend in der Masse der österreichischen Bundesländer benötigt und die HiOrg’s logischerweise auch wirtschaftlich arbeiten müssen.
Wenn also der Rettungssanitäter mit der 260h Ausbildung uneingeschränkt eingesetzt werden kann, wo liegt dann der Grund für einen Arbeitgeber oder einen gemeinnützigen Verein die Personen höher zu qualifizieren, wo schon jedes verwendete Pflaster die Kosten steigert.
Darin sehe ich das Problem bei dem Modulsystem. Also müßte man hingehen und die Module mit einem Zeitfenster verpflichtend vorschreiben, aber das dies kommt ist sehr unwahrscheinlich. Da ist eine einjährige berufsbegleitende Ausbildung eher in der Politik durchsetzbar. Denn im anderen Fall wird es immer heißen: „Er ist Rettungssanitäter also darf er eingesetzt werden!“ von Seiten der Kostenträger und Vereine.

und sollte einmal eine zwanzigjährige Ausbildung gewünscht werden, dann könnte eine neunzehnjährige zusatzausbildung zum gewünschten ziel führen.
gähn

In Österreich ist aus meiner Sicht nicht das SanG oder die SanAV das große Problem, sondern die Landesrettungsgesetze, die RS als Transportführer am RTW vorsehen, und Mindestausstattungsverordnungen, siehe NÖ, die nicht einmal einen Defi am RTW vorschreiben.

Das SanG und die SanAV bieten viel Spielraum nach oben!

zum Transportführer: Der Leiter RD Tirol hat bekanntgegeben dass ab sofort für alle RD Fahrten als Transportführer immer der jeweils höchst ausgebildeste Sani angeführt werden muss, unabhängig seiner Position.

und zun den Defis… ich denke die kommen auch noch drauf… geld hat das system ja wie mist… nur sinds halt zu sparsam…