HÄND vs. NEF

Das Konzept vom ärztefunkdienst in Wien der auch als Reserve NEF fährt find ich gut.
Primär Hausarzt Sachen aber wenn kein NEF verfügbar dann kommen die als Ersatz oder eben Reserve NEF.

Das halte ich für ein Gerücht.

Habe ich in fast 10 Jahren Notfallrettung in Wien auch noch nicht erlebt.

Es gab mal ein 4fW „NEF-light“ Projekt (vor ca 5 Jahren - wurde eingestellt).

Der ÄFD in Wien fährt auch Blaulicht-Einsätze, aber das hat nichts, aber auch wirklich gar nichts mit Notfallrettung zu tun.

Und abgesehen davon: Seit dem toten Kind haben die so Angst, dass sie alles was bisschen dringend klingt an 144 abgeben. Da kommen dann Dinge raus wie „Brustschmerzen, bitte EKG schreiben“ oä. Die ÄFD Anforderung ist ein eigener B-Code der von einem RTW solo gefahren wird. Da sind viele Belassungen dabei aber auch Hospitalisierungen, sehr selten echte Notfalleinsätze.

Äfd in Wien als Ersatz- Nef, gibt es definitiv nicht und das ist auch gut so. Die Ärzte haben kaum Notfallmedizinische Erfahrung können teilweise weder einen venösen Zugang legen noch ein Ekg interpretieren. Also dem stünde ich sehr kritisch gegenüber. Als Ersatz - Nef wird dzt. eher einer der Fisus herangezogen, auch nicht optimal, aber besser als ein Äfd Fahrzeug.

Also ich bin in meinem Letzten äfd Dienst zu einem Fahrzeug einer hört gefahren weil der einen Mediziner gebraucht hat und kein NEF verfügbar war. Wir haben dort Medikamente verabreicht und die haben dann hospitalisiert. Das war nicht das erste mal das dies passiert ist und ich vermute mal stark das es nicht an mir bzw. meinem Mediziner liegt (auch wenn der Notarzt ist und immer mal wieder auf diversen naw’s in nö sitzt)

Also ich hab schon viel erlebt, zb das Purkersdorfer NEF innerhalb des Gürtels oder den NAW Schwechat im 3. Bezirk (beide jw ab Station). Aber den ÄFD hab ich noch nie als NA bekommen.

Also in den letzten jetzt bald schon 3 Jahre für den ÄFD ist es mir noch nie passiert, dass wir als „Ersatz-NEF“ zu einem RTW/KTW nachberufen wurden. Es gibt zwar einen eigenen Einsatzcode „Rettung fordert ÄFD an“ oder so ähnlich aber da ist der KTW/RTW schon längst wieder weg und der Patient verbleibt dann einfach zu Hause weil eine Therapie zu Hause sinnvoller erscheint.
Wie auch schon erwähnt gibt es auch Blaulicht Einsätze aber die sind keinesfalls mit NEF Einsätze vergleichbar. Die Klassiker sind dann eine (leichte) exazerbierte COPD oder eine hypertensive Entgleisung…
Aber seit dem neuen Abfragesystem ist die Anzahl von Blaufahrten gestiegen. Diese sind leider in 80% der Fälle überhaupt nicht gerechtfertigt - dem neuen Schema sei Dank.

Aber meiner Meinung ist es auch sehr gut keine ÄFD Fahrzeuge als „Ersatz-NEF“ zu schicken. Da scheitert es schlichtweg an der passenden Ausrüstung und auch manchmal am passenden Arzt! Es sind halt in der Regel Allgemeinmediziner und keine Notfallmediziner - jeder hat seine Berechtigung und die Trennung im Rettungsdienst sollte auch beibehalten werden.
Der Butterfly ist halt doch noch das Lieblingswerkzeug wenn es halt einmal ein venöser Zugang sein muss und der Pat dann trotzdem hospitalisiert wird :wink:

Kann man die zitierten Checklisten hochladen? Damit könnten sich die Forenteilnehmer ein Bild machen.

Ist nur eine von mehreren Checklisten.

                                                        [size=150]Traumadrillinge[/size]

An sich eine gute Sache:
Klar strukturiertes Arbeiten
Genaue Rollenverteilung
Faires Bewertungsschema
Man braucht 75% um zu bestehen, nicht 50% wie in der Schule (y)

Aber:
Das Szenario ist immer ein am Rücken liegender Patient mit Motorradhelm, der außer einem Kribbeln in den Beinen keine weiteren Beschwerden hat. „Ausgefallene Szenarien“ (SHT im Stiegenhaus, VU-Eingeklemmt, Thoraxtrauma im engen Schacht, Polytrauma, etc.) werden nicht geübt- sie kommen ja nicht zur Prüfung
Der Notarzt wird nicht anhand der Anamnese nachgefordert, sondern weil es auf der Checkliste steht. (Stichwort Resourcenbildung)
Auch die zusammenarbeit mit dem NEF wird nicht geübt, lediglich ein paar Handgriffe im Lehrsaal (z.B. Infusion herrichten…)
Der traumatologische Notfallcheck ist eher ein leichtes Befummeln, als eine gezielte Untersuchung. Außerdem ist von vorhinein klar was der Pat. hat…
Absaugbereitschaft wird irgendwann, der Vollständigkeit halber, hergestellt- und nicht aufgrund eines Aspirations-Risikos ( was ist den das?)

Edit: Habs noch nicht anfügen können, kommt bald.
Edit2: Habs beim besten Willen nicht hochladen können, hoffe aber, das Problem anhand meiner Kritikpunkte deutlich machen zu können.

Da ich nicht weiß wie gerne man eine Veröffentlichung sieht, kann ich nur den Weg dorthin zeigen für alle, die einen Zugang zum RKOÖ-Intranet haben:
Landessekretariat → Personal/Bildungsakademie/Zivildienst → Bildungsakademie → Rettungssanitäter → Lehrunterlagen SH
Unter Landessekretariat → Personal/Bildungsakademie/Zivildienst → Bildungsakademie → Rettungssanitäter → Ausbildung und Prüfung zum RS kann man sich sogar den Fragenkatalog für die RS-Prüfung runterladen.
Checklisten und Fragenkatalog sind in OÖ ident in Verwendung bei ASB und ÖBH, damit alle Ausbildungseinrichtungen für RS in OÖ auf gleichem Niveau sind. Wie so oft hat man sich auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt. Zu Beginn war wenigstens noch der Fragenkatalog ein Staatsgeheimnis, der nur unterm Kopfpolster des Bezirkslehrsanitäters aufbewahrt werden durfte. Wie lange wird’s noch dauern und man gibt die Antworten gleich mit raus…

Es ist echt zum Davonlaufen! Vor gut fünf Jahren konnten wir noch ziemlich frei, realitätsnäher und mehr prüfen. Selbst bei Einführung des Punktesystems gab es noch K.O.-Kriterien, aber das wurde auch schon aufgegeben. Heute muss man sich echt schon anstrengen um durchzufallen.