[size=150]Großunfall in Nickelsdorf[/size]
[size=85]24.08.2015 11:30 [/size]
In den Morgenstunden des 24. August 2015 (Montag) kam es in Nickelsdorf zu einem Verkehrsunfall, an dem zwei Klein-LKW (Schlepperfahrzeuge) beteiligt waren. Das Rote Kreuz war mit 43 Mitarbeitern im Großeinsatz (+ 2 weitere Mitarbeiter Arbeitersamariterbund), ebenso die Polizei und die Feuerwehren Nickelsdorf und Zurndorf. Dutzende Unfallbeteiligte mussten versorgt werden.
Der Unfall ereignete sich gegen 4:30 Uhr bei der Ortsausfahrt Nickelsdorf Richtung Grenzübergang (Alarmierung der Einsatzkräfte 4:35 Uhr). Ein Klein-LKW fuhr auf den anderen auf, wobei ein Fahrzeug durch die Wucht des Aufpralls auf der Seite zu liegen kam. Im Frachtraum der beiden Klein-LKW befanden sich dutzende Flüchtlinge.
Standardisierter Ablauf für Großunfälle
Aufgrund der großen zu erwartenden Anzahl an Verletzten wurde dieser Notfall sofort als „Großunfall“ eingestuft. Für solche Großschadensereignisse gibt es genau definierte und vielfach beübte Notfallszenarien. Die Landessicherheitszentrale – welche den Notruf entgegennahm – alarmierte umgehend die Schnelleinsatzgruppen Neusiedl und Eisenstadt des Roten Kreuzes. Dabei handelt es sich um speziell geschulte Mitarbeiter, die auf Abruf bereitstehen und für Großunfälle trainiert sind. Neben den üblichen Rettungsautos rücken sie mit weiterem standardisierten Material aus (z.B. einem Anhänger mit einem medizinischen Großunfallset, damit genügend Versorgungsmaterial zur Verfügung steht).
45 Rettungskräfte vor Ort
Insgesamt 45 Rettungskräfte (43 Mitarbeiter des Roten Kreuzes, 2 Mitarbeiter des Arbeitersamariterbunds) waren vor Ort, um sich um die Unfallbeteiligten zu kümmern (davon 6 Notärzte).
Patientenversorgungen
Vor Ort mussten 35 Personen versorgt werden, 5 davon waren schwer verletzt. Einige Flüchtlinge, die nicht oder nur leicht verletzt worden waren, entfernten sich vom Unfallort und wurden erst später von der Polizei aufgegriffen (13 Personen wurden im Nachhinein an der Flüchtlings-Betreuungsstelle in Nickelsdorf mit leichten Verletzungen versorgt). Die Verletzten wurden nach der Erstversorgung vor Ort in die Krankenhäuser Eisenstadt, Kittsee und Hainburg gebracht.
Einsatzmittel vor Ort
3 Notarztmittel des Roten Kreuzes (NAW Hainburg, NAW Eisenstadt, NEF Frauenkirchen)
8 Rettungswagen des Roten Kreuzes (2 davon vom Roten Kreuz Niederösterreich)
1 Rettungswagen des Arbeitersamariterbunds
1 Leitender Notarzt
1 Einsatzleiter des Roten Kreuzes
„Großunfälle erfordern immer ein besonderes standardisiertes Vorgehen“, schildert Rotkreuz-Einsatzleiter Alexander Heller. „Aufgrund der großen Anzahl an Verletzten kann nicht einfach ein Sanitäter zu irgendeinem Patienten hinstürmen und ihn versorgen. Darauf sind unsere Mitarbeiter geschult. Die Patienten werden zuerst triagiert, das heißt, ein Arzt macht sozusagen einen Schnellcheck, wie schwer sie verletzt sind. Und dann kommen sie je nach Behandlungsdringlichkeit in eine rasch eingerichtete Behandlungsstelle vor Ort, in der sich Ärzte und Sanitäter um die Patienten kümmern. So wird gewährleistet, dass unsere hochwertigsten Ressourcen als erstes jenen Patienten zukommen, die sie am dringendsten benötigen.“
Das Resümee von Einsatzleiter Alexander Heller: „Großunfälle passieren glücklicherweise sehr selten – und das ist gut so. Aber für uns ist es natürlich schön, wenn wir merken, dass all das, was wir ständig trainieren, im Notfall einwandfrei funktioniert. Schnelle, effiziente Hilfe, nach genau geregelten Abläufen.“
Offizielles Einsatzende: 8:23 Uhr