Und das ist nur was zur Anzeige gebracht wird.
Das Stimmt zwar theoretisch, allerdings ist es nicht sinnvoll die Anzeigen alleine zu betrachten, dadurch kann ein verzerrtes Bild entstehen und das sagt sogar die Polizei/BK selbst.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Entwicklung der Jugendkriminalität, mit der Favoriten als „Problembezirk“ ja permanent vom Boulevard in Verbindung gebracht wird.
Während die von der Polizei angezeigten und den Justizbehörden übermittelten Straftaten deutlich gestiegen sind, ist die Anzahl der gerichtlichen Verurteilungen im langfristigen Trend gesunken.
„Dass die Zahlen steigen, erläutert Heinz Holub-Friedrich vom Bundeskriminalamt (BK), müsse noch nicht bedeuten, dass die Jugendlichen immer krimineller werden. […] Gerichte bewerten Sachverhalte häufig anders als die Exekutive, Verdächtigungen können sich als unhaltbar herausstellen. Um etwaige Freisprüche wird die Statistik aber nicht nachträglich bereinigt. Was liegt, das pickt. […] Die Zahlen des Innenministeriums zeigen also nur, wie viele unbewiesene Delikte gemeldet werden. Ein Anstieg kann, muss aber nicht an tatsächlich gestiegener Kriminalität liegen. Anzeigen nähmen auch dann zu, wenn die Bevölkerung genauer hinschaut und öfter zur Polizei geht, sagt Holub-Friedreich – und das sei in den vergangenen Jahren passiert. Früher habe es etwa nach einem blauen Auge am Schulhof maximal einen Eisbeutel und eine Standpauke durch den Direktor gegeben. Heute setzte es oft eine Anzeige.“
Spätestens nach Mannheim sollte man vielleicht das Narrative „Deeskalation wird schon funktionieren“, und „haben wir noch nie gebraucht“, ueberdenken.
Das wäre zwar ein aktueller Anlassfall, der uns allen sicherlich sehr nahe geht aber in Bezug auf Stichschutzwesten im RD finde ich das trotzdem ein schlechtes Beispiel. Ich mein im Endeffekt zeigt uns der Fall ja, dass man trotz Schutzausrüstung bei derartigen Extremtaten leider trotzdem zu Tode kommen kann. Abgesehen davon ist das (potentiell) lebensgefährliche Risiko von Exekutivkräften einfach nicht mit dem vom Rettungsdienst zu vergleichen (meine Meinung). Der 2013 erschossene Rotkreuz-Sanitäter in Annaberg hat meines Wissens nach auch keine Debatte über kugelsichere Westen losgetreten…
Aber jetzt bin ich schon ruhig bevor ich ein mir nicht nahe stehendes politisches Eck geschoben werde
Ich glaube niemand will dich in ein politisches Eck schieben und meine Intention war es eigentlich nicht eine gesellschaftspolitische Debatte auszulösen, das Forum ist dafür auch der falsche Ort glaub ich, das kann man gerne bei einem gemeinsamen Bier machen
Aber ganz ehrlich findest du den Beitrag nicht komisch? Ich mein da geht ein junger MA70 Mitarbeiter zur Qualitätszeitung Heute und redet davon die Berufsrettung müsse endlich aufwachen, Stichschutzwesten und Pfefferspray (??) gehören endlich (und nur in seinem Bezirk?) eingeführt. Die Sanis seien alle nicht mehr sicher und die MA70 schaue nur zu. Dazu kommt eine Geschichte aus dem Paulanergarten und es entsteht der Eindruck die Dienstführung würde die körperliche Sicherheit der eigenen Mitarbeiter gefährden. In meinen Augen vollkommen übertrieben und auch eine ganz falsche Art als pseudo Whistleblower mit sowas zu einem umstrittenen Medium wie der Heute zu gehen.
Die ganz andere Frage wäre ja auch wie es die restlichen Sanis der Berufsrettung gerade in Favoriten sehen? Spricht er für die Allgemeinheit der MA70? Ich glaube nicht aber ich frage auch gerne offen ins Forum ob die MA70-User hier die Ansicht des jungen Kollegen teilen würden.
LG