Gewalt gegen Sanitäter. Wie oft noch?

Minus 14 wo wir vorher plus 60 hatten? Merkst selbst oder? Die reine Statistik ist auch nur ein kleiner Teil des Kuchen
(Siehe Gewaltinfo.at)

Das ist ja keine Entwicklung die das Jahr davor noch nicht da war und plötzlich kommt. So wie ein Virus :grin:

Nein es gibt auch nicht weniger Motorradunfaelle nur weil mehr einen Helm tragen.

Aber ich geb dir schon Recht, nachhaltiger ist es das Problem an den sozialen Missständen zu adressieren und zb in mehr Prävention zu investieren als in Westen. Ist nur die Frage was wirkt persönlich schneller und wirksamer.

Ich habe nie gesagt dass ich mit den Absolutzahlen zufrieden bin.

DU hast behauptet „steigt und steigt“ und das stimmt schlicht nicht!

Fakt ist, dass das Niveau über 10 Jahre halbwegs stabil und die Gesamtzahl der waffenassoziierten Delikte über die 10 Jahre tendenziell eher rückläufig ist.

Und um mich über einen Anstieg von vor 10 Jahren aufzuregen, da sind wir ein bisschen spät dran.

Wenn wir von der Wirkung von Stichschutzwesten für den Rettungsdienst reden, dann wäre eine Statistik der Stichverletzungen (im Sinne einer Waffenanwendung) im Rettungsdienst zielführender, dann könnte man Erwartungswerte formulieren. Also, wieviele Rettungsdienstmitarbeiter werden pro Jahr im Dienst durch eine Stichwaffe verletzt?
Ich weiss es nicht.

Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich in den 21 Jahren im Rettungsdienst weder persönlich, noch im Umkreis meiner Kollegenschaft Fälle kenne, wo eine Stichschutzweste einen Vorteil gebracht hätte, und die Kriminalitätsstatistik der letzten 10 Jahre mich absolut nicht davon überzeugt, dass eine solche jetzt plötzlich notwendig geworden wäre.

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Ok plus 24% in den letzten 10 Jahren und wieder plus 18% seit 2020 ist halbwegs stabil. Verstehe.

Ja die Zahlen waeren zusätzlich interessant, unabhängig vom Survivorship Bias :blush:

Wenn man sich die Gesamtzahl der der waffenassoziierten Delikte anschaut sind es +5% über 10 Jahre, mit Auf und Ab. Aber gut, ich sehe ein, dass die Besitzer von schußsicheren Westen diese besser auf Stichschutzwesten umtauschen sollten …

Aber warum nicht gleich 2010 anfangen, da relativiert sich 2013 auch irgendwie …

Kurzum, ja, es steigt, aber nicht so explodierend als dass man jetzt den Rettungsdienst bürgerkriegstauglich aufrüsten müsste.

Eine Stichschutzweste bedeutet schon Bürgerkrieg? Na die ACN muss ja in einer wilden Gegend unterwegs sein. Jaja NÖ war schon immer ein hartes Pflaster :stuck_out_tongue_winking_eye:

Ich verstehe ja diese latente Antipathie gegen so Westen nicht. Die scheinen fuer manche ja fast der „Untergang des Abendlandes“ zu sein. Wer so eine Weste anhat mutiert weder zum Polizisten, genauso wenig wie wir zur Feuerwehr werden nur weil wir einen Feuerlöscher mit haben. Es ist einfach eine zusätzliche PSA. Deeskalation und Rueckzug haben immer oberste Prio. Aber wie beim Schweizer Käse-Modell habe ich lieber immer noch eine Ebene mehr als weniger.
Wie oft brauchen wir den CO Warner? Hatten wir vor einigen Jahren auch noch nicht und leider oft keine PSA. Wenn er aber alarmiert sind wir froh ihn, zumindest am Rucksack, dabei gehabt zu haben.

Ich wünsche mir auch das wir niemals flächendeckend mit den Westen fahren müssen. Verschließe mich aber nicht vor der möglichen Notwendigkeit in Brennpunkten und verurteile zukünftig nicht KollegInnen die lieber eine Weste tragen als keine.

Und das ist nur was zur Anzeige gebracht wird.

Das Stimmt zwar theoretisch, allerdings ist es nicht sinnvoll die Anzeigen alleine zu betrachten, dadurch kann ein verzerrtes Bild entstehen und das sagt sogar die Polizei/BK selbst.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Entwicklung der Jugendkriminalität, mit der Favoriten als „Problembezirk“ ja permanent vom Boulevard in Verbindung gebracht wird.

Während die von der Polizei angezeigten und den Justizbehörden übermittelten Straftaten deutlich gestiegen sind, ist die Anzahl der gerichtlichen Verurteilungen im langfristigen Trend gesunken.

„Dass die Zahlen steigen, erläutert Heinz Holub-Friedrich vom Bundeskriminalamt (BK), müsse noch nicht bedeuten, dass die Jugendlichen immer krimineller werden. […] Gerichte bewerten Sachverhalte häufig anders als die Exekutive, Verdächtigungen können sich als unhaltbar herausstellen. Um etwaige Freisprüche wird die Statistik aber nicht nachträglich bereinigt. Was liegt, das pickt. […] Die Zahlen des Innenministeriums zeigen also nur, wie viele unbewiesene Delikte gemeldet werden. Ein Anstieg kann, muss aber nicht an tatsächlich gestiegener Kriminalität liegen. Anzeigen nähmen auch dann zu, wenn die Bevölkerung genauer hinschaut und öfter zur Polizei geht, sagt Holub-Friedreich – und das sei in den vergangenen Jahren passiert. Früher habe es etwa nach einem blauen Auge am Schulhof maximal einen Eisbeutel und eine Standpauke durch den Direktor gegeben. Heute setzte es oft eine Anzeige.“

Spätestens nach Mannheim sollte man vielleicht das Narrative „Deeskalation wird schon funktionieren“, und „haben wir noch nie gebraucht“, ueberdenken.

Das wäre zwar ein aktueller Anlassfall, der uns allen sicherlich sehr nahe geht aber in Bezug auf Stichschutzwesten im RD finde ich das trotzdem ein schlechtes Beispiel. Ich mein im Endeffekt zeigt uns der Fall ja, dass man trotz Schutzausrüstung bei derartigen Extremtaten leider trotzdem zu Tode kommen kann. Abgesehen davon ist das (potentiell) lebensgefährliche Risiko von Exekutivkräften einfach nicht mit dem vom Rettungsdienst zu vergleichen (meine Meinung). Der 2013 erschossene Rotkreuz-Sanitäter in Annaberg hat meines Wissens nach auch keine Debatte über kugelsichere Westen losgetreten…

Aber jetzt bin ich schon ruhig bevor ich ein mir nicht nahe stehendes politisches Eck geschoben werde

Ich glaube niemand will dich in ein politisches Eck schieben und meine Intention war es eigentlich nicht eine gesellschaftspolitische Debatte auszulösen, das Forum ist dafür auch der falsche Ort glaub ich, das kann man gerne bei einem gemeinsamen Bier machen :wink:
Aber ganz ehrlich findest du den Beitrag nicht komisch? Ich mein da geht ein junger MA70 Mitarbeiter zur Qualitätszeitung Heute und redet davon die Berufsrettung müsse endlich aufwachen, Stichschutzwesten und Pfefferspray (??) gehören endlich (und nur in seinem Bezirk?) eingeführt. Die Sanis seien alle nicht mehr sicher und die MA70 schaue nur zu. Dazu kommt eine Geschichte aus dem Paulanergarten und es entsteht der Eindruck die Dienstführung würde die körperliche Sicherheit der eigenen Mitarbeiter gefährden. In meinen Augen vollkommen übertrieben und auch eine ganz falsche Art als pseudo Whistleblower mit sowas zu einem umstrittenen Medium wie der Heute zu gehen.

Die ganz andere Frage wäre ja auch wie es die restlichen Sanis der Berufsrettung gerade in Favoriten sehen? Spricht er für die Allgemeinheit der MA70? Ich glaube nicht aber ich frage auch gerne offen ins Forum ob die MA70-User hier die Ansicht des jungen Kollegen teilen würden.
LG

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In einem Spital in Ottakring kam es zu einem bedrohlichen Zwischenfall, als ein Patient zwei Sanitäter mit einem Klappmesser attackierte. Der Mann wurde von der Polizei festgenommen.