nachdem einige von euch vielleicht die mediale Reaktion auf das Tiroler Flächendecken mitbekommen haben, interessiere ich mich für die Situation in den anderen Bundesländern.
Wo gibt es dementsprechende Regelungen?
Unter welchen Bedingungen werden dienstfreie Mannschaften nachalarmiert, wenn alle Ressourcen belegt sind?
Also bei uns werden Mitarbeiter (KHD, San-Personal usw.) die ausser dienst sind, nur bei gesicherten Großschadenslagen per Rund-SMS alarmiert und dazu aufgefordert dich wenn möglich auf der Dienststelle zu melden.
Leider finde ich derzeit keine weiteren Artikel mehr. War aber glaub ich auch im ORF und der Tiroler Tageszeitung.
RK-Seitig: Die St. Johanner haben es auf deren Facebook-Seite erklärt, ebenso die Kufsteiner auf ihrer alten Seite.
Doch in NÖ gibt es das auch, aber ich weiß nicht genau wie es geregelt ist. Es gibt irgendeine Abmachung zwischen NAW Gänserndorf, NEF Groß Enzersdorf und ich glaub auch NAW Mistelbach. Ich kann mich jetzt aber gerade nicht erinnern wie es genau funktioniert, und es kommt glaub ich auch nicht allzu oft vor. Ev. liest ja jemand von den genannten Dienststellen mit und kann erklären wie es genau funktioniert.
Theoretisch sollte, wenn der NAW Mistelbach eine Überstellung fahren muss und kein Flugwetter ist, das NEF Groß Enzersdorf nach Gaweinstal verlegt werden. Ist glaube ich aber nur einmal passiert, dann hat man es wieder abgestellt.
Was mir am KTW/RTW aber schon 2x passiert ist, ist dass ich im Krankenhaus (Korneuburg) Standort halten sollte zwecks Gebietsabdeckung bzw. mehrere Einsätze/Krankentransporte in einem fremden Gebiet gefahren bin.
Ich kenne Flächendecken in NÖ auch nur inoffiziell, so nach dem Motto „bleibts bitte im KH und holts Euch einen Kaffee, weil ihr seids das einzige Auto weit und breit…“ - wird aber nur selten und dann auch nur untertags angewendet.
Als ich noch Disponent war, habe ich insbesondere im Krankentransport die Auto gerne im KH auf Standort gelassen, weil man gefühlsmäßig schon wusste, wann wieder HTPs fällig werden.
Rettungsdienst-Flächendecken ist für mich ein zweischneidiges Schwert: Natürlich ist es sinnvoll, die Eintreffzeiten erträglich zu halten, andererseits ist es auch immer eine Frage der Statistik: Soll ich wirklich mein Einsatzgebiet mit - nehmen wir mal an - 20 000 Einwohnern entblößen um ein Dorf mit 2000 Einwohnern abzusichern, wenn der dortige Rettungswagen grad unterwegs ist? Wenn allerdings im Nachbar-Einsatzgebiet der RTW so viel unterwegs ist, dass man täglich Flächendecken fahren müsste, dann läuft im System was falsch…
Klar. Für mich ergibt es vor allem dann Sinn, wenn ich eine Ressource von einer Wache mit mehreren RTWs in das ungedeckte Gebiet stelle (bzw. näher dorthin). Aber eine Stadt leer zu machen, nur um ein Kuhdorf zu decken wird wohl hoffentlich keinem Dispo einfallen.
Nur ist das in Tirol gar nicht so einfach, wenn man im ganzen Tal nur 1 Fzg. stehen hat.
Sorry das ich mich etwas spät zu diesem Thema meinen Senf dazugebe.
Ich beobachte gerne die HP von 144.at um die Einsatzlagen und Stationierungsgewohnheiten zu sehen.
Das Flächendecken wäre an sich eine gute Idee, aber wenn der „heimische“ RTW mal wieder einmal aus
einem weiter entfernten Krankenhaus einen Heimtransport in den eigenen Einsatzbereich „heimholt“,
ist dieser längere Zeit gebunden uns steht daher für Primäreinsätze nicht zur Verfügung.
Das wird vor allem dann ein Problem, wenn auf der Dienststelle kein weiteres Fahrzeug für Primäreinsätze
vorhanden ist. Beobachtet z.B. in Atzenbrugg: RTW ist eingerückt, KTW-B am anderen Ende des Viertels am
Weg zum oder am Abgabeort (zB. Kroneuburg). RTW bekommt den Heimtransport (Abholung St. Pölten)
und der KTW-B rückt derweil ein. Hier ist für längere Zeit kein Primärfahrzeug (RTW oder KTW) vor Ort.
Wenn dann hier die Ortsstelle Sieghartskirchen nicht besetzt ist (meist tagsüber/wochentags) wird die
Anfahrt zu einem Notfall schon etwas länger.