Weltneuheit aus der Steiermark: Handy-App disponiert Ersthelfer
Die neue Smartphone-Applikation überträgt Standort-Daten von First Respondern an die Leitstelle. Damit werden im Notfall jene Ersthelfer alarmiert, die am schnellsten am Einsatzort sind. Das Rote Kreuz Steiermark leistet als weltweit erste Rettungsorganisation in diesem Bereich Pionierarbeit und knüpft das Versorgungsnetz für die Bevölkerung noch engmaschiger.
Bis zu 6.000 einsatzbereite mobile Ersthelfer, verteilt in jedem Winkel der Steiermark, durch modernste Leitstellentechnik permanent und in Echtzeit abrufbar – ein zukunftsweisendes Projekt für den Rettungsdienst. Wie das Rote Kreuz Steiermark als weltweit erste Rettungsorganisation die Versorgungssicherheit der Bevölkerung auf eine völlig neue Stufe hebt.
Die First Responder
Mobile Ersthelferinnen und Ersthelfer – sogenannte First Responder – sind aus dem modernen Rettungswesen nicht mehr wegzudenken und kommen heute bereits in vielen Ländern zum Einsatz. Auch das Rote Kreuz setzt bereits seit Jahren auf die mobilen Ersthelfer. Ausgestattet mit einem speziellen Einsatzrucksack werden sie per SMS oder Anruf alarmiert und können so im Notfall in ihrem Wohn- oder Arbeitsfeld die Wartezeit auf weitere Einsatzmittel überbrücken. Das ermöglicht es, gerade auch in entlegenen Gebieten, ein dichtes Versorgungsnetz für die Bevölkerung zu knüpfen. Ein Netz, das dank einer weltweit einzigartigen und vom Roten Kreuz Steiermark entwickelten Smartphone-Applikation jetzt noch engmaschiger wird.
Die Applikation
Es war der große Erfolg des First-Responder-Projektes, der das Rote Kreuz in der Steiermark dazu veranlasst hat, ein völlig neues Konzept zur weiteren Optimierung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu erarbeiten und in den Rettungsdienst zu integrieren. So wird es ab 1. Mai für 6.000 Rotkreuz-Sanitäter in der Steiermark möglich sein, sich über die eigens entwickelte Smartphone-Applikation zu jederzeit und an jedem Ort der Steiermark als Ersthelfer in der Rotkreuz-Landesleitstelle anzumelden.
Durch die Anmeldung wird der Mitarbeiter vom Leitstellensystem in Echtzeit erfasst und auf dem Bildschirm wie jedes andere Rettungsmittel ersichtlich. Fortan können die angemeldeten First Responder im Einsatzfall über die Rotkreuz-Landesleitstelle alarmiert werden. Ein weltweit einzigartiges System, das den Einsatz der mobilen Ersthelfer erstmals von vordefinierten Lebensmittelpunkten loslöst.
Durch die Applikation wird es unerheblich, ob die entsprechende Mitarbeiterin oder der entsprechende Mitarbeiter gerade wandert, schifährt oder einkauft. Wann immer man sich bereit fühlt, in umfangreichem Ausmaß zu helfen, kann man das tun.
Die Technik
Mit dem Start der Applikation am Smartphone überträgt dieses die aktuellen Standortdaten an das Leitstellensystem der Rotkreuz-Landesleitstelle. Das ermöglicht es den Disponenten der Landesleitstelle (sie koordinieren das Einsatzgeschehen des Roten Kreuzes) im Ernstfall und ohne Verzögerung auf die womöglich lebensrettenden Dienste der entsprechenden mobilen Ersthelferin bzw. des entsprechenden mobilen Ernsthelfers zurückzugreifen.
Die am Smartphone installierte Applikation funktioniert dabei wie das Datenterminal eines Rotkreuz-Einsatzfahrzeuges. Der Einsatz wird also automatisch auf die Applikation überspielt und die Sanitäterin bzw. der Sanitäter akustisch alarmiert. Dabei werden dieselben Informationen übermittelt, die auch das gleichzeitig entsandte Einsatzmittel erhält. Um aktiv einzugreifen, muss der Einsatz über das Smartphone übernommen und Statusmeldungen bestätigt werden. Bei der Übernahme des Einsatzes wird automatisch der Routenplaner des Smartphones aktiviert, der dann zum Einsatzort führt.
Die Zukunft
Ab August 2015 steht die Applikation neben dem Betriebssystem Android auch für iOs und Windows zur Verfügung. Ab 2016 soll das System zusätzlich Ärzte und Mitarbeiter der Krisenintervention einbeziehen.
Das Projekt
Das Rote Kreuz Steiermark führt dieses Referenzprojekt für das Österreichische Rote Kreuz durch. Das Konzept stößt bereits jetzt auf breites Interesse in anderen Bundesländern. Finanziert wird es durch das Land Steiermark im Rahmen der Aktion „Sichere Steiermark“.