Feuerwehr will nur noch im Notfall helfen

kleinezeitung.at/steiermark … eim-Tragen

Jemand davon schon mitbekommen bzw mit ähnlichen konfrontiert?

Es hat da anscheinend gehäuft Fälle gegeben bei denen die Feuerwehr zu geplanten Krankentransporten als Tragehilfe nachgefordert worden ist.

Ist in Wien auch so. Die Feuerwehr ist nicht für geplante Krankentransporte - und vor allem auch nicht für Heimtransporte da.
Wenn jemand aufgrund seiner körperlichen Verfassung nicht mit normalen Mitteln in seine Wohnung zurück kann, dann muss für ihn eine andere Unterkunft (barrierefreie Wohnung, betreutes Wohnen, Pflegeheim, etc.) gefunden werden. Das ist Aufgabe des Entlassungsmanagments der Krankenhäuser in Verbindung mit den Sozialeinrichtungen der Stadt.
Aufgabe der Feuerwehr ist lediglich die technische Rettung eines akut Kranken/Verletzten.

Ja, find das spannend dass sich das erst jetzt in die Medien durchsetzt, die interne Mail des Landesrettungskommandos dazu kam schon am 27.10.

(War im übrigen auch so grandios formuliert dass bei uns einige Mitarbeiter dachten dass die Feuerwehr zu garkeinen Einsätzen (weder KT noch RD) kommen würde, sondern nur mehr zur technsichen Rettung mit der Drehleiter.)

Bei uns holt man sich da einen 2. RTW. Hab ich in 8 Jahren nie erlebt, dass sich da irgendwer mal die Feuerwehr geholt hätte, aber halt auch Bias Landdienststelle. Die höchsten Häuser haben bei uns 4-5 Stockwerke.

Mich als Steirer betrifft das ganze auch persönlich.
Ich verstehe die Feuerwehren da, jedoch gibt es manchmal keine andere Lösung.

Ich selbst hatte mal den Fall, wo wir Nachts zu einer stark adipösen Patientin mit Übelkeit/Fieber Symptomen gerufen wurden. Definitiv kein Notfall, aber ein ungeplanter Krankentransport. Meine Kollegin und ich hatten keine Chance die Patientin sicher aus dem 3. Stock zu tragen, somit hab ich die Leitstelle angerufen um einen 2. RTW als Tragehilfe anzufordern. Die Leitstelle verweigerte mir einen 2. RTW mit den Hinweis das sonst ein zu großes Einsatzgebiet zu lange nicht abgedeckt wäre, was an sich auch richtig ist da der 2. RTW alleine schon über 20min Anfahrtszeit hätte, und bot mit die Feuerwehr als Unterstützung an. Ich bat Extra noch, bei der Anforderung der Feuerwehr nur um ein Fahrzeug mit 3-4 Mann zur Tragehilfe zu fragen, unnötigerweise kam der komplette Löschzug mit über 20 Mann.
Dass das auf Dauer die Feuerwehren nervt, kann ich verstehen und nachvollziehen.
Bei diesem speziellen Einsatz wäre ein Besuch von einem Bereitschaftsarzt vermutlich ausreichend gewesen. Da zu der Zeit wie fast jeden Tag(zwischen Mitternacht und 06.00 Uhr) kein Praktischer Arzt im Dienst war, ist es Vorgesehen den Patienten mit einem RTW ins nächste Spital zu bringen, egal welche Beschwerden er hat. Ich werde in Zukunft bei solchen Situationen wieder die Feuerwehr dazu holen, bis es eine vernünftige Lösung gibt. In meinen Augen hat das RK Steiermark dafür zu sorgen entsprechende Tragehilfen zu organisieren und an die Ortstellen auszugeben. Das Tragetuch das einmal in der Testphase war, wäre in diesem Fall auch nicht wirklich brauchbar gewesen.

Wir haben einen „Schwerlast“ RTW der für die ganze Steiermark verfügbar sein soll, dieser steht auf der Bezirkstelle Leoben und existiert seit dem der C17 seinen Betrieb aufgenommen hat. Da der RTW leider nicht ganz durchdacht ist (elektr. Stryker Trage, aber keinen Treppensteiger Sessel), und wer, wie, wo anfordert bis heute noch nicht eindeutig geregelt ist, fährt der RTW im Regelbetrieb rum. Ebenso wäre er für diesen speziellen Einsatz unbrauchbar, da kein elektr. Treppensteiger Sessel mit Raupen an Board ist.

Und noch was aus dem Alltag, ich bekomme am Funk auch immer mal wieder mit das bei geplanten KTs die Feuerwehr entsendet wird, weil auch Tagsüber kein RTW in der Nähe verfügbar ist. Unsere Fahrzeuge sind gerade Vormittags stark ausgelastet und meistens in Nachbarbezirken aufgrund der Zielkrankenhäuser unterwegs.

Ein wenig sollte man das System Feuerwehr schon kennen. Wissen wie die Alarmierung abläuft, dass es einen Löschzug bei freiwilligen Feuerwehren so gesehen nicht gibt…

Woher denn? Und prinzipiell seh ich nichts verkehrtes daran, auszusprechen, was man braucht. Wenn die dann mit deutlich mehr anrücken kann ich ihnen auch nicht helfen.

Indem man nicht mit Scheuklappen durchs Leben geht. Gerade wenn man bei einer Einsatzorganisation ist, sollte man doch Interesse für die anderen Organisationen zeigen. Eigentlich sehr wichtig für eine gute Zusammenarbeit.

Dann weiß man auch, dass bei der 0815 Feuerwehr eben die ganze Feuerwehr alarmiert wird.

Nö.
Zumindest bei uns ists so, dass jede Feuerwehr ihr eigene Ausrückeordnung hat. Allein in meinem Einzugsbereich habe ich da an die 30 versch. Feuerwehren.

Spezialtrupps kommen von noch weiter her. Da noch den Überblick zu behalten ist unmöglich.

Zudem ists mir relativ wurst wer und wieviele kommen. Wenn sie meinen für eine Tragehilfe zu 10 kommen zu müssen, dann bitte.

Das Problem ist das das Wort „Tragehilfe“ bei der Feuerwehr nicht existiert. Wird dann als Menschenrettung alarmiert und das kann alles sein vom im Schacht eingeklemmten Fuß bis Patient unter 20m Eiche…

Bei euch vll. Bei uns steht am Pager das drauf was ich anfordere. Sowohl im RD als auch bei der Feuerwehr oder Polizei.

Immer wieder interessant wenn Organisationsfremde denken zu wissen wie die anderen zu arbeiten haben und womit sie anzurücken haben.

Schaust du dir die Gegebenheiten so genau an, dass du genau sagen kannst wie viele Personen von der Feuerwehr kommen müssen?!

Ja es gibt bei der Feuerwehr eine AAO, die sagt aber nur wie viele Löschpumpen und Gruppen für ein gewisses Meldebild für den Einsatz mindestens erforderlich sein werden.
Man weiß zwar dass die Feuerwehr xy die technische Ausstattung hat, aber ob an einem Montagvormittag auch genügend Leute kommen können, weiß niemand.

Es wird auch immer die gesamte Feuerwehr alarmiert. Ausnahme wirklich große Wehren, da gibts eine Zugsalarmierung. Aber diese haben in der Regel Zivis und Hauptamtliches Personal.

Ich gebe eine gute Lagemeldung an die Leitstelle ab, ja. Ich mach das jetzt doch schon fast zwei Jahrzehnte und weiß wie es läuft und was ich brauche.

Btw. gabs bei uns mal eine Rollentauschfortbildung. Wo Feuerwehrler und Sanis die Rollen getauscht haben und wir mit Bergeschere, Spreizer Schleifkorbtrage etc. hantieren mussten. Auch eine Patientenbergung mit Atemschutz wurde beübt. Da bekommt man echt ein gutes Gefühl was dahinter steckt.

Wenn ich eine normale Haustüre öffnen lassen muss, oder einfach nur eine Leiter brauche um über den Balkon einzusteigen, sage ich das.

Für eine einfache Patientenbergung mit Drehleiter z.B. genügen 3 Leute MEHR als.

Hatte letzten Sommer den Fall, dass wegen eines Paralleleinsatzes nur die Drehleiter mit 3 Mann kommen konnte. Und siehe da, es hat perfekt funktioniert. Fast besser als im Normalfall wenn noch 15 andre daneben stehen und zuschauen.

Klar ein wenig hantieren damit und schon kennt man sich aus, nicht wahr :wink:

Du weißt natürlich auch, worauf du bei der Aufstellung der Drehleiter achten musst und daher auch ob der Einsatz überhaupt möglich ist. Kennst bestimmt auch die Möglichkeiten der Drehleiter vs. Teleskopmastbühne.

3 Leute funktioniert wenn die Gegebenheiten alle passen sicherlich, was aber wenn man dann die Drehleiter nicht so aufstellen kann wie man sich das als Sani gedacht hat? Der Patient schon mit 90kg aufgrund der Auslegung der Leiter zu schwer ist? Die Drehleiter defekt wird? Nachalarmieren und wieder warten? Wem willst nachalarmieren - etwa die Kameraden, denen du gerade gesagt hast sie haben ihren Arbeitsplatz umsonst verlassen, es reichen eh drei Leute und die bereits an diesen zurück gekehrt sind?

Du solltest mal eine Zeit in Wien Dienst machen, dann würdest dir schnell abgewöhnen einer anderen Organisation mitteilen zu wollen, wie sie was machen wollen - ich bin/war vom Fach und dachte anfangs auch ich kann der Feuerwehr gleich beim der Alarmierung (welche ich oft selbst gemacht habe) mitteilen was gebraucht wird usw. - da bekam ich immer zu hören, „wir schauen sich das mal an“ und gekommen ist nie das, was ich angefordert habe. Ebenso auch anfangs nicht verstanden, warum sie lieber durch die Türe gehen, als durch den einfacheren Weg durchs Fenster.

Entscheidungen schon vorab für die andere Organisation treffen, ist einfach keine gute Idee, gerade was den Einsatz von Sonderrettungsmittel betrifft. Gerade bei der Feuerwehr weiß man ja selten, wie viele Männer kommen, was an Technik steht im Ort usw. Lieber die Nachforderungen allgemein halten und dann gemeinsam mit dem EL Feuerwehr entscheiden wie es am besten gemacht wird. Jetzt allgemein gesprochen. Klar dass es Situationen gibt, wo man weiß, dass man den intubierten Patienten mit 110kg sicher nicht die enge Wendeltreppe runter bekommen wird und dass eine Rettung über die Drehleiter problemlos möglich ist, da kann und wird man das so auch mitteilen. Wäre aber immer alles so einfach und klar, bräuchten wir hier jetzt auch nicht diskutieren, nur so einfach läuft es im Alltag nicht :slight_smile:

Von auskennen hat niemand gesprochen. Aber man. ersteht zumindest was passiert und warum.

Ja. Weiß ich. Denkst du das ist alles geschütztes Wissen das von Generation zu Generation nur in Feuerwehrkreisen weitergegeben wird? ???

Und ich sag auch nur was ich will wenn ich zu 100% weiß was ich tue. Wenn nicht, dann geb ich eine gscheite Lagemeldung ab und seh’ mir an was kommt.

Ich hab in der Viedeospielreihe „Emergency“ meine Ausbildung zum Gesamteinsatzleiter über RD, FW, POL und THW absolviert, kenn mich also überall bestens aus!

Emergency 1 oder 2?
So weit hab ich es nicht gebracht. War aber ein gut durchdachtes Spiel.

Emergency 2012 und HQ :wink: