Btw sind die Diskussionen über Übersetzungen sinnlos. Wenn die Ersteller der DIN beschlossen haben das der Rettungswagen ein Typ C ist, dann ist das einfach so.
Und es ist auch kein Übersetzungsfehler:
Für ITW gibt es übrigens eine eigene Norm, die DIN 75076. Dort ist ergänzende Ausrüstung zum Typ C normiert, ua mehr Perfusoren, Blutgasanalyse etc.
Der Punkt ist halt, dass es von der EN/ÖNORM (ÖNORM EN 1789:2007+A2:2014-09) offizielle Fassungen auf Deutsch, Englisch und Französisch gibt. Und da hat man sich schon was dabei gedacht, da gibt es keine „Übersetzungsfehler“ sondern das ist eine ganz offizielle Fassung und steht gleichwertig neben den anderen Versionen. Schauen wir uns doch die Französische Variante (NF EN 1789:2007+A2:2014-09)
Ich kann auch nur Schul-Französisch - Fett markiert sind die wesentlichen Punkte:
les premiers soins = die erste Hilfe
les soins intensifs = die „intensive Hilfe“ beziehungsweise bedeutet es auch Intensivpflege
Was sagt uns das jetzt? Was ist „intensive care“? Wenn der Typ B das „Erste Hilfe“ Auto ist, dann ist es sicher nicht das definitive Fahrzeug für den kritischen Patienten.
Auch die Franzosen fahren mit einem Typ C wenn sie NAW fahren („SMUR“). Die haben auch die Mutter aller Arzt-zentrierten Systeme. Die Quintessenz ist wohl, dass das höchstrangige Rettungsmittel für kritischen Patienten ein Typ C sein soll.
Und das bedeutet letztlich, dass man entweder alle Fahrzeuge als Typ C ausstattet und ein Notarzt nur zusteigen muss (NEF nur mit reduzierter Ausstattung für den „Erstangriff“) oder aber, dass man „nackte“ Typ C vorhält und die wesentlichen Teile der Ausrüstung im NEF transportiert werden und der somit nur im „Verbund“ mit einem NEF zu einem Typ C aufgerüstet werden kann.
Beides kann man machen, nur sollte man zumindest die Maße des Typ C einhalten - ohne die kann ein Fahrzeug nie ein Typ C werden.
Letztlich ist eine Mischung aus RTW und NKTW wohl am sinnvollsten. Aber ist eigentlich eh eine bekannte Weisheit.
Kurzes Beispiel aus der Stadt Salzburg: Beim letzten großen Staatsbesuch wurde ein stinknormaler RTW, wie er sonst im Regel-RD im Einsatz ist, mit den notwendigen Gerätschaften aus dem NEF vollgeräumt (dank Halterungen und viel Platz kein Problem) und mit 2 NFS+NA besetzt. Und fertig war eine NAW, der allen Anforderungen für Typ C entspricht.
Tatsache ist, in Salzburg bilden NEF und RTW eine vollständige Einheit, die, anders als in vielen anderen Bundesländern, Typ C entspricht. Und dank der Trennung von RD und KT wird eine Mindestzahl an RTWs immer freigehalten (das geht soweit, dass im Extremfall niederpriorisierte Einsätze oder Krankentransporte warten müssen). Zudem kommt kein Mensch (=Disponent oder anderer Verantwortlicher) im Normalfall auf die Idee, ein NEF mit einem KTW zu disponieren, da diese weder die Gerätehalterungen noch den ergonomischen Freiraum haben
Ich laufe zwar Gefahr, mich zu wiederholen, aber ich bevorzuge ein unkonventionelles, aber funktionierendes und praxisorientiertes System jederzeit irgendwelchen realitätsfremden Normen, die Material auf ein Auto bringen, dass dann niemand benutzen darf.
Meine Worte! Man muss halt nur aufpassen das man nicht zu viel immer in den RTW Tragen muss.
Nicht einmal in Wien entsprechen die Fahrzeuge Typ C. Es gibt wahrscheinlich kaum einen RTW in Österreich der Typ C entspricht. Dazu müssten sie ein Thoraxdrain, ZVK Set und Perfusor mitführen.
In Salzburg sind ab sofort neue VW Crafter anstatt wie bisher MB Sprinter als BTW im Einsatz. Das Design kommt auf dem Fahrzeug echt gut zur Geltung (ist glaub ich der österreichweit erste Crafter in Gelb-Rot), vom Grundaufbau (2 Tragsessel+Rollstuhlplatz und Sitzbank) ändert sich meines Wissens nach nichts.