Ich hab eigentlich am meisten Angst davor, dass ich Patient werde und in Händen einiger hier landen könnte.
Ansonsten wäre ich auch für eine NKI AML3 oder wie auch immer man das Kind nennen möchte (Genau, das Gesetz kennt nur die AML1 und 2) - Einzelfreigabe- und wüsste nicht was gegen ein Morphin sprechen würde. Ja muss weggesperrt werden (kenne NEFs in denen das nicht der Fall ist und die sind auch nicht alle im Gefängnis), ja ist aufwändig, aber irgendwie bekommen die Kollegen in Deutschland es ja auch hin → Internetrecherche ist diesbezüglich sehr ergiebig, und sogar in Österreich gibt es eine Organisation in der Sanitäter das dürfen und es ist anscheinend lösbar. (wenn man denn möchte)
Unterm Strich wünsche ich mir Professionalisierung, eine gute Ausbildung und eine breite Auswahl an Analgesie für die Patienten.
Und mal ehrlich +++außerhalb der Bubble+++ stellt euch mal vor ihr habt keine Ahnung vom Rettungsdienst, und ihr braucht die Rettung und derjenige der kommt sagt er darf euch keine gscheiten Schmerzmittel geben weil einige finden mehr Ausbildung ist unnötig und für die kurze Aubildung ist mehr zu gefährlich
Oooooder… man überdenkt die unreflektierte automatische Gabe von einem Benzo zu Esketamin dazu. Ich habe schon viele Esketamin-Gaben erlebt, die allerwenigsten haben ein Benzo dazu gebraucht. Keine Frage, die die eines brauchen sollen auch eines bekommen, aber immer und jeder bekommt eines ist halt echt zu überdenken
Vor allem aber das! Wenn ich mir so manche Aussagen hier durchlese, lasse ich doch den nötigen Respekt vor derartigen Arzneimittelspezialitäten vermissen und denke mir, vielleicht ist es ganz gut so wie es derzeit ist, das manche Sachen schön weit weg sind vom nichtärztlichen präklinischem Personal. Aber da ziehen halt vermutlich auch einige wenige die runter, die eh selbstreflektiert und professionell handeln. Schad.
Stimmt. Aber jemand mit entsprechender Ausbildung und Erfahrung wird einige Risikofaktoren mehr erkennen und kann eine informierte Entscheidung treffen ob der Benefit dam Risiko der Medikamentengabe gerecht wird.
Streng genommen, haben wir Sanis mit den SOPs keine wirkliche Möglichkeit auf die Gabe zu verzichten, wenn keine Kontraindikation passt.
Gerade für M. Crohn ist Metamizol das Analgetikum der Wahl bevors zu Opiaten geht. Saure NSAR sind Kontraindiziert, da gehört aber Metamizol nicht dazu.
Ich würde mich von einer SOP nicht hineinreiten lassen wenn ich gut begründete Zweifel habe etwas anzuwenden. Und wenn mein Bauchgefühl nach ein paar tausend Einsätzen sagt Finger weg, dann würd ich mir was anderes überlegen als die SOP reinzuzwingen.
Das macht hoffentlich jeder so. Aber streng genommen nicht erlaubt.
Ich kann die Vergleich mit der Luftfahrt nachvollziehen. Aber Patienten sind keine Maschinen die A machen wenn man B drückt. Und sich Richtung C bewegen wenn man D macht. Und das immer gleich, egal was
Schön dass das RK Nö das so schreibt. Das würde ich mir für meinen LV auch so wünschen.
Butylscopolamin (Buscopan) sollte bei Nierenkolik nicht mehr eingesetzt werden!
„N-Butyl‐Scopolamin hat keinen Einfluss auf den Nierendruck, relaxiert nur in sehr hohen Dosen den
peripheren Harnleiter und sollte somit nicht eingesetzt werden [70, 71].“ (S2k-Leitlinie)
Nicht allen NKI - nur jenen mit der entsprechenden Zusatzausbildung…
Ist nicht in der Steiermark die SOP für Ketanest ohne Dormicum? Weiß das wer? Weil Monitoring ist dort ja nicht verfügbar (Siehe anderer aktueller Thread)
Wenn du den Satz mit „regelhaft am RTW“ ergänzt kann ich dir zustimmen, aber so wie du es geschrieben hast ists einfach nur Grütze
Hier Dosis nur für Erwachsene > 50 kg angeführt
Algo: starke Schmerzen (Trauma)
Ab NRS > 4
Paracetamol (1 g i.v.)
Oder
Methoxyfluran 1E
Oder Ab NRS > 6
Esketamin (0,125 mg/kgKG i.v.)
In Kombination mit
Midazolam (2 mg i.v.)
Es steht in Kombination, also wenn Esketamin dann muss Midazolam.
Methoxyfluran 1x wiederholbar
Esketamin 3x wiederholbar bis zu einer maximal Dosis von 0,5 mg/kgKG
Eminenzbasiert- das merk ich mir wenn ich mal wieder als Erklärbär tätig bin
woher kommen eig die Infos zu AML Erweiterung?
Bei uns ist das Schädelhirntrauma als Kontraindikation zusätzlich gelistet.
Das sind ja Mini-Dosierungen. 15mg Esketamin verputzen bei mir ja die meisten mit 70kgKG. Brauchen tust zwischen 15 und 25 mg im Regelfall. Dafür wird das Midazolam viel zu hoch angesetzt.
Hatte ne Demenz-Omi (bei denen muss man aufpassen, sind auch polypharmazeutisch eigestellt), die hatte bei 2mg einen Sättigungsabfahl (3 Liter Sauerstoff gegeben). Da würde ich mal mit 1mg Midazolam anfangen.
Die Dosis sollte man dennoch nicht unterschätzen mMn. Kleiner Vergleich aus eigener Erfahrung:
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Fall NEF Dienst: Pat 55a m ca. 120kg, Sturz von Leiter → 10mg Ket, 2mg Midazolam → Patient hat das nicht wirklich gut weggesteckt wurde leicht atemdepressiv und der NA und ich sind kurz erschrocken (und ja es war das richtige Ket mit 5mg/ml und nicht die 25mg/ml)… mit Fenta gings dann
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Fall 2 Tage später als FR mit Heli: Pat 12a w ca. 40kg, Unterarmfraktur beim Fußball, auf Arztanordnung 12,5mg Ket und 1mg Midazolam → Patientin hat das extrem gut toleriert, war so ziemlich schmerzfrei und wach
Ist jetzt zwar nicht evidenzbasiert, soll aber einfach zeigen dass die Medikamente wie gesagt nicht unterschätzt werden sollten (soviel zu „Mini-Dosierungen“).
Puh… die Fachinformation sagt 0,125-0,25 mg/kgKG zur Analgesie in der Notfallmedizin (Einleitung dann mit 0,5-1 mg)
Die AGN empfiehlt 0,2-0,3 mg/kgKG
Da find ich die Aussagen hier tlw. schon hart.
Die Atemdepression liegt in analgetischen Dosen NICHT beim Esketamin…! Die kommt vom Midazolam daher!
In Deutschland arbeite ich sehr viel mit Esketamin. Seit Neuestem dürfen wir auch Fentanyl und Morphium verwenden. Aber ich verwende trotzdem sehr gerne Esketamin (wir haben bei Trauma ein Wahlrecht). Habe es auch schon nasal und intramuskulär eingesetzt, ohne Probleme.
Ist vor allem in der Katastrophenmedizin verwendet, da es nicht atemdepressiv macht (war schon für den KAT-Fall im kalten Krieg so vorgesehen und in der RettAss-Ausbildung).