Erweiterte AML 2 ab April für Niederösterreich

Das Problem bei Vendal ist halt das Suchtmittelgesetz und der Arztvorbehalt. Wie willst du ein Medikament, das selbst im NEF versperrt sein muss in ein RTW Ampullarium geben und für jeden Sani zugänglich machen.
Auf NEF-Standorten kann ich mir noch eine Ausgabe vor Dienstbeginn und Rückgabe nach Dienst beim Notarzt vorstellen, aber auf den ganzen Stützpunkten in der Peripherie geht das nicht

Auch im RTW gibt es ein „Kastl“ für Medikamente das man versperren kann, bisher halt nicht genutzt.
Ich denke über die rechtlicvhen Dinge muss man sich in der heutigen Zeit keine oder nur wenige Sorgen machen.

Sorry wenn ich jetzt Klartext spreche aber „Leutln scheissts eich net an“

Die SOPs hinter zb Dormicum und Ketanest werden so konservativ sein, da kannst froh sein wennst beim Trauma Patienten überhaupt ausreichend Wirkung erzielen wirst.
Zum Dormicum wirds auch ein Flumi dazu geben, falls sich mal wirklich jmd vergreift, aber Dormicum war auch bisher schon auf der AML2 und die Patienten wurden auch nicht Reihenweise in die Atemdepression geschossen.

Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben

Ich denke, dass dies sinnvolle und wichtige Erweiterungen sind. Bitte nicht vergessen, dass wir gut gepflegte Algorithmen haben und vor allem in NÖ schon einen Telenotarzt zu Verfügung haben. Keta Mida ist nichts neues im Rettungsdienst und in der Steiermark so wie Kärnten bereits länger im Einsatz.

Versperren kann man es nicht, es hat ein Zahlenschloss, somit kann man den Zugang nicht (vollkommen sicher) limitieren. Im NEF hat nur der Arzt den Schlüssel…

Die Devise „Scheissts euch ned an“ ist im Zusammenhang mit der Gabe hoch potenter Arzneimittel schon etwas ahnungslos und gefährlich…

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Selbst medizinischer Sauerstoff ist hoch potent.

Im Rahmen der SOP ist die Gabe jedoch sicher und verantwortbar. Nach 20Jahren im RD falle ich jetzt nicht aus allen Wolken weil ein paar zusätzliche Medikamente auf die Liste kommen.

Noch dazu wenn die Medikamente gut bekannt und zumindest bei Ketanest eine ausreichend therapeutische Bereite haben.

Wenn dir „scheisst euch net an“ nicht zusagt, kannst es auch mit „entspannt euch (etwas mehr)“ übersetzen. Ich verstehe die Aufregung halt nicht, kommt vielleicht mit dem Alter…

Natürlich soll man mit dem gebotenen Respekt an die Sache herangehen, aber kritisch sehe ich die geplante Freigabe der Medikament nicht.

Vor der Atemdepression hab ich am wenigsten Angst. Damit kann ich umgehen. Ich hab eher vor anderen Nebenwirkungen bzw. Wechselwirkungen „Angst“. Einige mögliche Komplikationen machen mir vmtl. keine akuten Probleme, aber können trotzdem dem Patienten schaden. Und das will ich ja nicht.

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Das will man nicht, aber die Geneigtheit von Medikamenten Wechsel- oder Nebenwirkungen zu erzeugen ist unabhängig von der Ausbildung der verabreichenden Person.

Ob jetzt zb Metamizol eine seltene Agranulozytose verursacht habe ich nicht in der Hand, genauso wenig wie wenn die Verabreichung durch einen Notarzt erfolgen sollte.

In weitere Folge muss ich immer die Dauertherapie von der Gabe in der Akutsituation unterscheiden. Nebenwirkungen aus der Packungsbeilage brauche ich schon gar nicht 1:1 übernehmen, müssen sie keinen ursächlichen Zusammenhang mit dem Medikament haben (traten zb in der Placebogruppe auf)

In Summe habe ich hier ausreichend Vertrauen in unsere SOPs, die für uns wesentlichen Kontraindikationen abzubilden.

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Ich hab eigentlich am meisten Angst davor, dass ich Patient werde und in Händen einiger hier landen könnte.
Ansonsten wäre ich auch für eine NKI AML3 oder wie auch immer man das Kind nennen möchte (Genau, das Gesetz kennt nur die AML1 und 2) - Einzelfreigabe- und wüsste nicht was gegen ein Morphin sprechen würde. Ja muss weggesperrt werden (kenne NEFs in denen das nicht der Fall ist und die sind auch nicht alle im Gefängnis), ja ist aufwändig, aber irgendwie bekommen die Kollegen in Deutschland es ja auch hin → Internetrecherche ist diesbezüglich sehr ergiebig, und sogar in Österreich gibt es eine Organisation in der Sanitäter das dürfen und es ist anscheinend lösbar. (wenn man denn möchte)
Unterm Strich wünsche ich mir Professionalisierung, eine gute Ausbildung und eine breite Auswahl an Analgesie für die Patienten.
Und mal ehrlich +++außerhalb der Bubble+++ stellt euch mal vor ihr habt keine Ahnung vom Rettungsdienst, und ihr braucht die Rettung und derjenige der kommt sagt er darf euch keine gscheiten Schmerzmittel geben weil einige finden mehr Ausbildung ist unnötig und für die kurze Aubildung ist mehr zu gefährlich

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Oooooder… man überdenkt die unreflektierte automatische Gabe von einem Benzo zu Esketamin dazu. Ich habe schon viele Esketamin-Gaben erlebt, die allerwenigsten haben ein Benzo dazu gebraucht. Keine Frage, die die eines brauchen sollen auch eines bekommen, aber immer und jeder bekommt eines ist halt echt zu überdenken

Vor allem aber das! Wenn ich mir so manche Aussagen hier durchlese, lasse ich doch den nötigen Respekt vor derartigen Arzneimittelspezialitäten vermissen und denke mir, vielleicht ist es ganz gut so wie es derzeit ist, das manche Sachen schön weit weg sind vom nichtärztlichen präklinischem Personal. Aber da ziehen halt vermutlich auch einige wenige die runter, die eh selbstreflektiert und professionell handeln. Schad.

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Stimmt. Aber jemand mit entsprechender Ausbildung und Erfahrung wird einige Risikofaktoren mehr erkennen und kann eine informierte Entscheidung treffen ob der Benefit dam Risiko der Medikamentengabe gerecht wird.
Streng genommen, haben wir Sanis mit den SOPs keine wirkliche Möglichkeit auf die Gabe zu verzichten, wenn keine Kontraindikation passt.

In erster Linie arbeiten die Sanis aber Algorithmen ab und betreiben keine Individualmedizin. Und diese „Kochrezepte“ sind dementsprechend streng. Ein Pilot muss auch nur das Rezept kennen falls ein Notfall auftritt und dann streng danach handeln. Niemand erwartet vom Piloten eine tiefe Verständnis der jeweiligen hydraulischen oder elektronischen Systeme. Genau dafür gibt es Decision Trees und Algorithmen.Ich sehe das große Problem nicht. In Australien geben First Responder mit Minimalausbildung Esketamin i.n.

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Gerade für M. Crohn ist Metamizol das Analgetikum der Wahl bevors zu Opiaten geht. Saure NSAR sind Kontraindiziert, da gehört aber Metamizol nicht dazu.

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Ich würde mich von einer SOP nicht hineinreiten lassen wenn ich gut begründete Zweifel habe etwas anzuwenden. Und wenn mein Bauchgefühl nach ein paar tausend Einsätzen sagt Finger weg, dann würd ich mir was anderes überlegen als die SOP reinzuzwingen.

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Das macht hoffentlich jeder so. Aber streng genommen nicht erlaubt.

Gesetzlich verbindlich im Sinne der §§ 10 und 11 SanG ist die Arzneimittelliste.

Zur Unterstützung im Einsatzfall wurden zusätzlich Algorithmen entwickelt. Die Algorithmen sind immer mit den gesamten in der Aus- und Fortbildung erworbenen Kenntnissen zu interpretieren und dürfen nicht isoliert betrachtet werden. Die angeführten Symptomatiken sollen im Notfall rasch die wichtigsten erkennbaren Zeichen zusammenfassen. Nicht alle angeführten Punkte müssen erfüllt sein.

***Das Wohl der Patientin/des Patienten steht immer an oberster Stelle! ***

Sollten außergewöhnliche Umstände dazu führen, dass das genaue Arbeiten nach dem Algorithmus nicht möglich ist, muss von der verantwortlichen Notfallsanitäterin/vom verantwortlichen Notfallsanitäter nach bestem Wissen und Gewissen entschieden werden, um das Beste für den Patienten/die Patientin zu erreichen. In so einem Fall ist besonders auf umfassende und genaue Dokumentation zu achten!

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Das ist eh richtig. Im Prinzip haben aber höhere Stellen in deiner Organisationen dir das Denken abgenommen und dir eine SOP gegeben. Warum die SOP so ist muss dich nicht interessieren theoretisch. Umgelegt auf die Luftfahrt: glaubst du ein Pilot denkt sich bei einem Triebwerksausfall " so heute lassen wir mal Schritt eins bis 5 weg und drücken direkt knopf xy". Kann ich mir nicht vorstellen.

Ich kann die Vergleich mit der Luftfahrt nachvollziehen. Aber Patienten sind keine Maschinen die A machen wenn man B drückt. Und sich Richtung C bewegen wenn man D macht. Und das immer gleich, egal was

Schön dass das RK Nö das so schreibt. Das würde ich mir für meinen LV auch so wünschen.