Ein neues ETI-Device wurde erfunden. Sieht im Video eigentlich recht gut aus…!
" Santa Barbara – Eine kalifornische Arbeitsgruppe hat ein Gerät entwickelt, mit dem Rettungskräfte Beatmungsschläuche sicher einführen können, ohne dass umfangreiche Schulungen oder bildgebende Verfahren erforderlich sind. Das Team spricht von einer „Demokratisierung der Intubation“ und berichtet im Fachmagazin Science Translational Medicine (2025; DOI: 10.1126/scitranslmed.ads7681).
Die endotracheale Intubation ist ein kritischer medizinischer Eingriff zum Schutz der Atemwege. Sie erfordert anatomische Kenntnisse, Training, technisches Geschick und eine klare Sicht auf die Stimmritzenöffnung. Bei der Notfallversorgung von Traumata und Herzstillständen außerhalb von Krankenhäusern sind diese idealen Bedingungen aber nicht immer gegeben.
„Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben wir ein weiches Robotergerät entwickelt, das einen Beatmungsschlauch selbstständig in die Trachea einführt, um eine schnelle, wiederholbare und sichere Intubation zu ermöglichen, ohne dass umfangreiches Training, Geschick, anatomische Kenntnisse oder ein Blick auf die Stimmritze erforderlich sind“, berichten die Forschenden.
Das Gerät basiert auf dem Prinzip der Spitzenverlängerung, bei dem ein Schlauch von der Spitze ausfährt, anstatt von der Basis geschoben zu werden. Dadurch kann sich der Schlauch an die Atemwege anpassen und selbstständig durch die Luftröhre navigieren, während empfindliches Gewebe weniger belastet wird.
Bei ersten Gerätetests an einem Leichnam und einer Puppe mit geschulten Benutzerinnen und Benutzern erzielte das Entwicklungsteam eine Erfolgsrate von 100 % und eine durchschnittliche Intubationsdauer von unter 8 Sekunden.
Bei einem Vergleich des neuen Geräts mit einer Videolaryngoskopie zeigte sich bei Tests mit medizinischem Personal im Rettungsdienst nach 5-minütiger Geräteschulung bei der Leichenintubation: Die Benutzer erzielten eine Erfolgsrate beim ersten Versuch von 87 % und eine Gesamterfolgsrate von 96 %. Dabei waren durchschnittlich 1,1 Versuche und 21 Sekunden nötig.
Mithilfe der Videolaryngoskopie erreichten die Anwendenden eine Erfolgsquote von 63 % beim ersten Versuch und eine Gesamterfolgsquote von 92 %. Für eine erfolgreiche Intubation waren durchschnittlich 1,6 Versuche und 44 Sekunden erforderlich. Das neue Verfahren zeigte sich also in diesem Test als überlegen.
„Diese vorläufige Studie bietet Orientierung für zukünftige klinische Studien und stellt den nächsten Schritt bei der Erprobung eines Geräts dar, das die kritischen Anforderungen des Notfallatemwegsmanagements erfüllen und zur Demokratisierung der Intubation beitragen könnte“, schreibt die Arbeitsgruppe."