"Ehren"amt im Nachbarland, das unrühmliche Auftreten des BRK

im Zusammenhang mit der Wiesn. Wie aus der Presse ersichtlich hat das BRK nach 133 Jahren zu erst als Büttel der Wittelsbacher, hernach als gewandelte Demokraten, dann als DRK als gleichgeschaltete Organisation. dann wieder als Demokraten nun erstmals nicht den Zuschlag erhalten und keilt um sich wie ein angeschossener Eber.
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.das-brk-ist-beleidigt-absurd-rotes-kreuz-droht-wiesn-ehrenamtlern-mit-rauswurf.35c55fbc-29c2-4d2d-80c4-cba7bc4b46a7.html Am interessantesten daran sind die Leserbeiträge wenn wer vereinsschädigendes Verhalten an den Tag legt dann die Funktionäre.

Der Artikel macht ohne Hintergrundwissen zum Organisatorischen nicht viel her. Ist aber seitens des BRK verständlich. Der Ausschreibungsgewinner soll ordentlich auf die Schnautze fallen. Dann haben wir wieder unsere Wiesn. Wenn natürlich eingespielte, ortskundige und auch einsatztaktisch erfahrene Sanitäter aus den Bereitschaften dem Konkurrenten helfen, kann das nicht im Sinne der Heimorganisation sein. Da kann ich eine scharfe Info an die eigenen Leute schon verstehen. Ich selbst kenne einige Kollegen aus den Münchner Bereitschaften die sich über die Wiesnzeit Urlaub nehmen. Entweder machen sie Wiesendienst oder sie gehen auf die Wiesn abwechselnd halt.

Link:
aicher-ambulanz.de/presse-n … vorgesehen

Entschuldigung??? Ich bilde meine Leute aus, investiere viel Geld in Entwicklung und Einsatzbereitschaft, und dann soll ich tatenlos zusehen, wie der Mitbewerb mit meinen Mitarbeitern günstiger mir mein Geschäft wegnimmt? Natürlich gibt’s sowas wie ein Konkurrenzverbot, gerade auch im ehrenamtlichen Bereich. Das ist völlig klar.

Also gerade im ehrenamtlichen Bereich ist mir nicht bekannt, dass ich einer Kokurrenzklausel zugestimmt habe oder die automatisch greift. Immerhin habe ich auch was dazu beigetragen, nämlich Freizeit die ich nicht abgegolten bekomme.
Ich perönlich wäre froh, wenn manche Mitarbeiter bei der Konkurenz reinschauen und dann sehen, dass dort nicht alles Gold ist was glänzt.

Man sieht aber hier deutlich, dass in liberalisierten Märkten die „Rettungsdienstromantik“ tod ist und es nur noch beinhartes Geschäft ist.

Die Frage ist warum die Mitarbeiter der Konkurrenz helfen.

Bekommen die dafür Geld und beim BRK nicht? Eher unwahrscheinlich, sonst wäre das Angebot nicht billiger ausgefallen.
Machen die Mitarbeiter Dienst auf der Wiesn, einfach weil Sie Dienst auf der Wiesn machen wollen?
Oder wollen Sie explizit dem BRK eine Reindrücken?

Ich spekuliere jetzt mal, dass die Mitarbeiter genau wissen was Sie damit anrichten und es ihnen egal ist,
sprich Sie waren sowieso unzufrieden beim BRK?

Und die vielen Dienste/Stunden die Ehrenamtliche unentgeltlich machen und dadurch die Ausbildung bezahlen?

Eine Konkurrenzklausel bei ehrenamtliche Mitarbeitern empfinde ich mehr als fragwürdig.
Wenn festgelegt wird, dass nach der Ausbildung XY musst du x Jahre für Sie fahren ist das ok,
aber ich werde mir sicherlich nicht vorschreiben lassen, wo ich unentgeltlich Dienst machen darf.

ich glaube es geht weniger um ein „Konkurrenzverbot“ im unternehmensrechtlichen Sinn, sondern eher darum, dass sich die Mitarbeiter eines Vereins beim Eintritt dazu verpflichtet haben, nicht bei „Konkurrenten“ auch mitzumachen (–> siehe Thematik Doppelmitgliedschaft RK/ASB). Die Sache mit dem BRK kenne ich nur aus den Medienberichten, sehe es aber ebenfalls ziemlich kritisch, wenn die eigenen Leute bei anderen Organisationen Dienst machen, nur um unbedingt da dabei sein zu können. Natürlich ist es schade, wenn man so einen prestigeträchtigen Auftrag verliert, aber dann sollten die eigenen Mitarbeiter da auch nicht der Organisation in den Rücken fallen und indirekt dem Konkurrenten auch noch helfen.
Mir fällt in den deutschen Medien zum Thema Rettungsdienst und Ehrenamt immer wieder eine sehr feindselige Stimmung auf, was ich persönlich schade finde und ich hoffe, dass diese Einstellung nicht nach Österreich einsickert. Die Kritik sollte sich besser gegen eine Politik richten, die prinzipiell immer den Billigst-Bieter bevorzugt und Einsparungen zur obersten Doktrin erhebt.

Ich gehe schon davon aus, dass alle Mitarbeiter die heuer bei der Wiesn helfen dafür bezahlt werden.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein privates Unternehmen die Mitarbeiter unbezahlt hinstellen kann.

Da müsste man die Firmenstruktur genauer kennen. Es kann aber eine Vereins / GmBH konstruktion geben. Die wisn ist nur ein kl. Schritt. In München gibt es einige ganzjährige prestigeträchtige Ambulanzdienste. Zirkus Krone, Allianz Arena. usw. Da wird bestimmt auch mal neu ausgeschrieben.

Nur so zum Verständnis, als anno dunemals die Sanitätsüberwachung des Vienna City Maratons vom ASB zum RK gewechselt wurde war die Aufregung auf allen 3 Seiten groß. Ich weiß nicht ob die ASB Leitung es goutiert hätte wenn Kollegen dem RK ausgeholfen hätten.

Da sieht man es wieder, dem kleinen Sani geht’s um die Sache um die Menschen und der Führungsebene geht’s nur ums liebe Geld.

Weil der kleine Sani nämlich auch mit einem Schubkarren ohne supertolle Piepsgeräte und Blaulicht selbstlos Leben retten würde. Genau.

Wenn ich privat unterwegs bin habe ich all das nicht und rette genauso leben. Seltsam :wink:

Ich sehe es so, dass Aicher den Zuschlag bekommen hat möglicherweise nicht einmal weil sie wesentlich billiger als das BRK in ihrem Vorschlag waren, sondern weil sie Kosten klar begründen und kommunizieren konnten. Diese Fähigkeit ist bei den „Führungskräften“ der HiOrg sehr wenig ausgeprägt, weil hier nur Komplettpreise stehen.
Aicher hat die Ausschreibung mit klar nachvollziehbaren Daten und Fakten belegen können und das ist bei den Vereinen meist nicht der Fall. Sehen wir uns doch die Jahreshauptversammlungen der HiOrg auch in Österreich an, hier werden kumulative Daten geliefert und eine Nachvollziehbarkeit welcher Bereich wie stark positiv oder negativ ist wird nicht vorgelegt sondern Ehrenamtsstunden, gefahrene Kilometer, Erste Hilfe Kursteilnehmer, betreute Personen in der Hauskrankenpflege usw. erzählt und am Ende heißt es wir haben X € eingenommen und Y € blieben übrig, die Anzahl der Hauptamtlichen blieb gleich und eine Erhöhung konnte durch Ausweitung der ehrenamtlichen Tätigkeiten verhindert werden. Im Weiteren sanken die Gehaltskosten um Z €. Sorry wie können bei gleichbleibenden Beschäftigungsausmass die Gehaltskosten sinken? Nun gut in dem Alte ausscheiden und junge kommen, weil deren Gehalt niedriger ist und in dem die Hauptamtlichen keine Überstunden fahren dürfen und statt dessen Ehrenamtliche herangezogen werden. Das ist in meinen Augen die einzigen Möglichkeiten.
Wenn aber jemand fragt, ist der und der Bereich gewinnbringend, dann heißt das muss gesamtheitlich betrachtet werden. Verzeihung wenn ich den Rettungsdienst oder eine Ambulanz beauftrage, dann interessiert mich nicht, ob damit die Hospitze oder sonst etwas gegenfinanziert werden. Schließlich würden bei der Hauskrankenpflege die Kostenträger auch sagen, was interessiert uns eure Jugendarbeit. Ihr erbringt eine Leistung und hierfür erhaltet ihr einen Betrag der sich aus der Kostendeckung und dem Gewinn zusammensetzt. Was ihr mit dem Gewinn gemäß eurer Satzung macht ist eure Sache, aber wir zahlen keinen Cent mehr nur weil ihr eine „caritative und gemeinnützige“ Organisation seit.
Bezüglich der von Leibschüsselfahrer aufgeworfenen Frage in Hinblick auf die Ausbildungskosten, welche ja so ins Kontor schlagen muss ich sagen, dass auch hier die HiOrg keine Transparenz zeigen. Ich hatte einmal angefragt, welche Aufwendungen man denn für die Aus und Weiterbildung eines Rettungssanitäters veranschlagt, da ja immer mit den Kosten für die Ausbildung und persönliche Schutzausstattung argumentiert wird. Als Antwort kam: „Das kann man finanziell nicht beziffern, dass ist ideell.“ Nur in den Vorträgen wird weniger von ideellen, sondern von materiellen Kosten gesprochen und das stört.
Ich hab dann einmal gesucht und festgestellt, dass der Verein die Kosten mit 2.000 € für den RS und die Fortbildungsstunde mit 20 € ansetzt. Wie der Preis zustande kommt weiss ich nicht, aber gut das ist halt so. Das ÖRK meinte ja das je ehrenamtliche Stunde 27 € anzusetzen sind http://www.roteskreuz.at/news/datum/2017/12/06/so-viele-freiwillige-wie-noch-nie/, wie der Betrag zustande kommt erschließt sich mir zwar nicht, da im Rettungsdienst 1.640 € brutto bei der 40h Woche die Norm sind und somit je Stunde selbst mit dem 1,6 fachen Brutto erst bei 18,50 €.
Setze ich einmal diese 18,50 € in die Ausbildungskostenrechnung ein, so komme ich auf 109 h oder rund 9 12h Dienste und für die 8h Fortbildung haben sich die Kosten in 4,4 h Dienst gerechnet. Aber dem Ehrenamtlichen werden nach drei Jahren noch die hohen Kosten der Ausbildung vorgehalten und da muss ich sagen die HiOrg’s sehe ich mehr als kritisch. Weil sie den Enthusiasmus und Altruismus der Ehrenamtlichen schamlos ausnutzen bzw. sogar den Ehrenamtlichen falsche Tatsachen vorspiegeln, in dem sie hauptamtliche Anstellungen in Aussicht stellen, welche es nicht geben wird in dem Umfang und ihr Geschäftsgebaren nicht durchsichtig ist. Derartigen geht halt bei privaten Anbietern nicht und das ist gut.
Bezüglich der Ehrenamtlichen kann ich sagen, so wie dem Hauptberuflichen es egal ist welche Uniform er trägt, solange das Gehalt überwiesen wird, sowenig interessiert es die meisten Ehrenamtlichen. Was den Ehrenamtlichen interessiert ist der Zusammenhalt vor Ort und nicht die hohen Ideale, daher gab es in der Geschichte ja schon häufiger wechsel ganzer Gruppen von Ehrenamtlichen von einer zur anderen Organisation, wenn die „Führungskräfte“ meinten sie können einfach so entscheiden.

Klar wäre der ASB nicht erfreut darüber, aber wenn sich die Mitglieder mit dem Verein identifizieren und sie zufrieden sind,
dann werden die nicht einfach bei der Konkurrenz aushelfen um dem eigenen Verein zu schaden.

Ich verstehe sowieso nicht warum es für ehrenamtliche ein „Konkurrenzverbot“ geben muss,
nachdem der Mitarbeiter seine Ausbildungskosten zurückgezahlt hat indem er x Dienste gemacht hat?

In Vorarlberg kenne ich eine Person, die ehrenamtlich beim ASB Dienst und eine Zeit lang gleichzeitig auf einem RK NEF Dienst gemacht hat,
sprich er war Mitglied vom RK und ASB. (Die einzige Sorge war, dass er zu viele Dienste macht ^^)

Ich mache das ganze aus Überzeugung und nicht wegen dem Verein. Schon gar nicht sehr ich aber einen anderen Verein als Konkurrenz.