Durchschnittswerte Alarmierung NNÖ 144

LhStv. Sobotka hat am 08.04.2014 im Rahmen seines Vortrages auf dem Sypmosium Rettung für die Rettung beim ÖRK auch eine
aktuelle Statistik über u.a. die Ausfahrts-/Eintreffzeiten der Rettungsmittel in NÖ aus den Daten von 144-Notruf-NÖ präsentiert.

[size=150]Durchschnittswerte Alarmierung NNÖ 144:[/size]

  • Anrufannahme (1. Läuten bis Abheben)…4,3 Sekunden
  • Gesprächsbeginn - Alarmierungsabschluss LEBENSBEDROHLICHER Notfall…0:43 Minuten [size=85]*)[/size] :exclamation:
  • Abwicklungsdauer Notrufe…1:51 Minuten
  • Gesprächsbeginn - Alarmierungsabschluss…1:58 Minuten
  • Ausrückezeit der Rettungsmittel (im Mittel)…2:52 Minuten [size=85]**)[/size] :open_mouth:
  • Eintreffzeit Rettungsdienst (im Mittel)…10:42 Minuten
  • Eintreffzeit Notarztdienst (im Mittel)…12:40 Minuten

[size=85]*) Bei diesem Wert ist eindeutig die schon kurz hier diskutierte Studie „PREALERT“ eingeflossen![/size]
[size=85]**] Über die Ausrückezeit von 3 Minuten haben wir hier schon kurz diskutiert, das ist jetzt quasi die Bestätigung dafür.

Trotzdem bin ich über diese Zeit erschüttert; man vergleiche dazu mal die Zeiten von Taxis über deren Datenfunk (ok, Taxis sind quasi zumindest in gr. Städten quasi „immer besetzt“)[/size]

[size=85]Quelle: Standbild aus dem Livestream des Symposiums Rettung für die Rettung
Links zu den einzelnen Streams und Diskussionen gibt es hier![/size]

Folie "Durchschnittswerte Alarmierung NNÖ 144

Folie „Kennzahlen - Niederösterreich in Bezug auf das Rettungswesen“

[size=85]Bitte die schlechte Qualität der Abbildungnen zu entschuldigen, es handelt sich um Standbildkopien aus dem Livestream.[/size]

Alle anderen Zeiten dürfte ja mit dem eingehen des Anrufes in der LST beginnen. Vielleicht ist das bei der Ausrückzeit auch so, dann halte ich 3 Minuten im Mittel durchaus für in Ordnung

Als Ausrückzeit ist die Spanne zwischen den beiden Statusmeldungen „Alarmiert auf Wache“ und „Zum Berufungsort“ definiert.

die ganzen zahlen gibts übrigens aus hier :wink: 144.at/homepage/statistik.html

Danke für den Hinweis, ich wusste ich hatte diese Zahlen schon mal gefunden, aber mich nicht mehr erinnert wo, und da die Daten
sowieso auf dem Symposium präsentiert wurden, habe ich gleich die genommen.

Mich würde auch interessieren wer solche Ausrückezeiten produziert und vor allem, wie!?. :confused: Bei uns liegt am Tag die Ausfahrtszeit am RTW und auch am NAW so bei 1 - maximal 2 Minuten.
Vor allem, wenns im Mittel 2:52 sind, heisst das ja, dass es oft deutlich mehr ist…
Da bringt einem, das angeblich zu den Besten der Welt gehörendste Abfrage- und Alarmierungsschema nix, wenn die Mannschaften die teuer „erkauften“ Sekunden wieder verbraten :unamused:

Die Zahlen sind leider nicht sehr aussagekräftig. Zum einen ist das Mittel kein sehr zuverlässiger statistischer Erwartungswert weil sich wenige Ausreißer nach oben schon sehr stark darauf auswirken. Der Median wäre zB um einiges aufschlussreicher. Außerdem weiß man nicht wie die Zahlen tatsächlich zustandekommen. „Rettungsmittel“ - sind das alle Events von RTWs? Oder nur RD-Events von RTWs und KTWs? Oder…? Je nachdem ist die Zahl in Kombination mit dem arithmetischen Mittel praktisch wertlos. Ein Histogramm wäre nett falls da irgendwer von 144 mitliest :sunglasses:

Danke, guter Input. Habe diese Frage mal ganz frech an 144NNÖ gestellt. Mal sehen, ob es da eine Antwort geben wird. :wink:

Falls die Ausrückezeiten der NAW auch mitgerechnet werden, lässt es sich leichter erklären: Ein NAW ist erst auf Hinfahrt wenn er komplett ist und zum Berufungsort unterwegs ist. Das heißt die Zeit die Vielerorts fürs „Doktor holen“ gebraucht wird fließt voll in die Ausrückezeit ein. Das können je nach Entfernung Dienststelle-KH schon mal ein paar Minuten pro Ausfahrt sein.

Der NAW hat bei uns in der Webansicht auf der Dienststelle, eine eigene Ausrückzeit angegeben. Aber kann sein, dass die Notarztmittel dann bei den 2:52 dazugerechnet werden. Das würde es dann erklären.

Ja, NAWs haben eine eigene Ausrückezeit, da die Unterschiede zwischen den NAWs relativ groß sind (Arzt im KH/Arzt auf der Dienstsstelle/Entfernung Dienststelle-KH…) Beim den NAW wird im ELS mit den Durchschnittswerten vom jeweiligen Auto gearbeitet, bei RTW/KTW wird einfach mit 3 Minuten gerechnet. Wenn ich mir überlege wie lange früher zum Beispiel der NAW Tulln gebraucht haben muss wenn sie für jede Ausfahrt quasi einmal quer durch die Stadt fahren mussten um den Arzt abzuholen macht das schon einen Unterschied zu Stützpunkten wo der Arzt direkt auf der Dienststelle ist.

Sofern ich weiß, zieht NNÖ die reinen Statuszeiten heran (und nicht z.B. GPS-Daten, wenn sich das Fahrzeug zum NFO bewegt). Daher halte ich die angegebenen Zeiten für nicht aussagekräftig. Meine Erfahrung (Achtung - persönliche Erfahrung, nicht wissenschaftlicher Beweis): häufig wird der Status Hinfahrt von dem im Auto gegeben, der als erstes dort ist „damit sich die Leitstelle nicht aufregt“, häufig wird der Status irgendwann gedrückt, weil nicht bekannt ist, dass das auch ausgewertet wird, häufig wird auf Statusmeldungen vergessen, wenn der Sani erst abgeholt werden muss, wird wohl gleich der 2er gegeben, obwohl das Auto ja noch nicht zum NFO, sondern erst zum Sani fährt…

Deshalb halte ich die von NNÖ angenommenen 3 Minuten für einen notwendigen, allerdings recht hilflosen Educated Guess. Weils einfach NÖ-weit absolut unterschiedliche Systeme gibt.

Richtigerweise gehört das „Dotorabholen“ zur Ausrückezeit dazu. Ich habe selber oft erlebt, dass der NAW schon einige Zeit vor der KH-Einfahrt gewartet hat,
und der löbliche NA noch im Haus unterwegs war, weil dieser natürlich in die Arbeit seiner Abteilung voll eingebunden war.
Das ist halt ein Zugeständnis an dieses System, weil auf den NA-Stützpunkten wartende Ärzte sind zwar schneller, aber auch teurer da die Mitarbeit im KH ein
Teil der Finanzierung ist.
Alternativ müsste der NAW zentral im/beim KH stationiert sein, ist wahrscheinlich platzmässig vor Ort auch eher mühsam bis kaum möglich…

Etwas verspätet aber doch, bringe ich ergänzend noch die Antwort des Chefs von 144 Notruf Niederösterreich auf

  1. die Frage: Ist dieses System der „begleitenden Alarmierung“ bei lebensbedrohlichen Notfällen (wie sie auch in der
    PREALERT-Studie beschrieben wurde) auch in anderen Leitstellen eingesetzt? und
  2. … nämlich die“ Ausrückzeit der Rettungsmittel (im Mittel) von 2:52 Minuten“. Das Mittel würde aber auch bedeuten
    das es einige ordentliche „Ausreißer“ nach oben und unten gäbe. Vor allem würde diese Zeit die
    extrem guten Zahlen von der Alarmierung zu Nichte machen. … ist der Wert von 2:58 Minuten im „MITTEL“ aller
    Rettungseinsätze/RD-Events (NAW/RTW) oder der Wert für „ALLE“ Events inklusive der Krankentransporte? Ist das
    Mittel die richtige Berechnungsmethode?

Auch auf diesem Weg noch einmal ein Dankeschön an 144NNö.

Ergänzend habe ich noch Infos zu dieser Frage gefunden:
Wie wird die unterschiedliche Ausrückzeit der Ressourcen bei der Berechnung des Einsatzmittelvorschlages berücksichtigt?
Einmal pro Quartal werden die tatsächlichen Ausrückzeiten der Notarztmittel aus dem Einsatzleitsystem ermittelt und als Grundlage
bei den jeweiligen Ressourcen hinterlegt*). Es wird (der Mittelwert und) der Median für die Ausrückzeiten der letzten 90 Tage berechnet,
allerdings nur für Events bei denen einen berechnete Eintreffzeit vorhanden ist (d.h. keine händische Zuteilung der Ressource erfolgte)
und die Statusmeldungen „Hinfahrt“ und „am Einsatzort" ordnungsgemäß gedrückt wurden.
*) das würde heißen, je schneller „am Weg zum BO“ gedrückt wird, desto „weiter“ der Einsatzradius und umgekehrt?

:arrow_right: [size=85]Vielleicht bringt die Antwort auf die 1. Frage auch etwas Licht in die Diskussion im Thread
2. NAW Schwechat auf Primär-Einsatz in Wien, 1.Bezirk ???
vor allem in Bezug auf die Disposition der „Fremdfahrzeuge“ in Wien. Wenn die Leitstellen gleiche bzw. ähnliche Software
oder Softwarelösungen verwenden, sollte auch diese Disposition ohne große Hindernisse möglich sein.[/size]