Nachdem es dazu noch nichts hier gibt und es immer mehr zum Thema wird und die Verunsicherung teilweise wächst möchte ich mal ein paar Infos dazu zusammenfassen.
Natürlich gilt, bitte beachtet die in eurer Organisation gültigen diesbezüglichen Dienstanweisungen.
Diese sind unterschiedlich, da die Ausstattungen an Schutzausrüstung je nach Organisation unterschiedlich sind.
Mindestanforderungen an die PSA für Mitarbeiter die Patienten mit Verdacht oder bestätigtem Coronavirus SARS-CoV-2 transportieren:
für den Eigenschutz: Schutzbrille (je nach Modell Einmalprodukt oder desinfizierbar) + Schutzmaske der Klasse FFP2 oder höher (üblicherweise werden im RD nur die höheren FFP3 genutzt)
zusätzlich zur Verhinderung von Kontamination und Verschleppung von Keimen: langärmliger Einmalschutzkittel (werden teilweise nicht vorgehalten, stattdessen ist dann der höherwertige Schutzanzug zu verwenden)
zusätzlich zum Schutz aller: Patient trägt eine OP-Maske (oder höher jedoch dann unbedingt OHNE Ausatemventil) um die Verbreitung von Tröpfchen durch Husten oder Niesen zu verhindern. Bei intubierten Patienten ist immer ein Beatmungsfilter zu verwenden. Beim intubierten Patienten wären theoretisch oben genannte Maßnahmen völlig entbehrlich, da es sich um ein geschlossenes System handelt. Trotzdem ist im Sinne der Sicherheit bei Komplikationen (Diskonnektion der Beatmung/versehentliches Austreten von Körperflüssigkeiten Harnkatheder/Venen od. arterieller Zugang/etc.) oben genannte Ausrüstung anzulegen.
Nach Abschluss des Transportes ist eine Wisch-Desinfektion des Fahrzeuges durchzuführen.
Vom ASB gibt es eine offizielle Aussendung, die sich mit der Erklärung mit der Erklärung von RedTiger deckt.
Intubierte Patienten sind in der Aussendung nicht explizit erwähnt, aber da laut ASB-Lehrmeinung immer ein Filter verwendet werden muss, deckt sich das auch.
Das einzige was der ASB noch zusätzlich vorsieht, ist das abschließende 20-minütige Lüften des Fahrzeugs nach der Wischdesinfektion.
Ich kenne die Anweisung des ASB.at und der der Feuerwehr Offenburg.
Beim Schutzanzug ASB soll der unbedeckte Hautbereich zwischen Anzug und Maske / Brille bzw. der Reissverschluss nicht mit Tape abgeklebt werden in .de schon. Beim ASB soll beim Endausziehen nach oben geblickt werden, in .de wird der Anzug von hinten aufgeschnitten und der Blick ist eher nach vorne.
Warum kein Tape, warum nach obensehen? Weiss man da was?
Der Schutzanzug ist nach wissenschaftlichem Stand grundsätzlich für SARS-CoV-2 nicht notwendig, deshalb ist ein Abkleben bei dieser Indikation auch nicht notwendig. Die Schutzanzüge sind dann zu verwenden wenn bei der Organisation eine geringere Schutzausrüstung nicht vorgehalten wird.
Beim Ausziehen eines Ganzkörperschutzanzuges ist generell vorgesehen darauf zu achten, dass man nicht mit der Haut in Kotakt mit Außenflächen des Anzugs in Kontakt gerät. Eine große potentielle Gefahr ist mit dem Kinn beim ausziehen den oberen Teil des Brustteils des Anzuges zu berühren deshalb leicht nach oben schauen. (Für SARS-CoV-2 herzlichst wurscht, da der Schutzanzug sowieso ein Overkill ist. Bei Ebola/Kontaminationen mit Säuren od. radioaktivem Material/etc. ist das aber was anderes.) Wenn man das Ding schon mal an hat, sollte man es aber gleich richtig machen.
Da es diesbezüglich anscheinend Unklarheiten gibt, gab es gestern noch mal ein Update:
Egal um welchen Einsatz es sich handelt, der Lenker hat bei Infektionstransporten nie mit entsprechender Schutzausrüstung (Egal ob Schürze/FFP3-Maske/Overall) den Fahrerraum zu betreten, diese ist vorher abzulegen und im Patientenraum zu deponieren. Das Trennfenster zwischen Fahrerraum und Patientenkabine ist vor Einladen des Patienten zu schließen. Bei Zweier-Besetzungen hat der Lenker im Krankenhaus die verbleibende dritte Schutzkleidung neu anzulegen. Bei Dreierbesetzungen verbleibt der Patient im Krankenhaus ausschließlich in Betreuung der beiden Sanitäter in Schutzkleidung.
Dieses update ist leider sehr wichtig.
Habe es nicht erst einmal gesehen, dass der Fahrer bei der Fahrt die Schutzkleidung anhatte und damit auch den Fahrerraum inkl. der Sitzbezüge potentiell kontaminiert hat. Ich nehme auch mal stark an, dass dieser danach dann bei der Desinfektion natürlich vergessen wurde, wobei die Desinfektion von Sitzbezügen sicherlich auch sehr problematisch ist.
Nicht alle Fahrzeuge aber die in Wien (Großteil der Infektionstransporte) und vor allem die KTW‘s welche den Transport auch durchführen und ja, all diese haben keine Stoffbezüge.
Das man trotz der Sitze vorne sitzen kann habe ich nicht gesagt und ist von meinem Kommentar nicht entnehmbar, komm mal ein wenig runter.
Die reinigende Kraft des Feuers?
Mal ehrlich - keine Ahnung. Ist meines Erachtens nicht suffizient möglich. Deshalb gehört man mit (potentiell) kontaminierter Schutzkleidung auch nicht in den Fahrerraum.
Nein nicht alle Fahrzeuge des ASB in Wien.
Keine (potentiell) kontaminierte Schutzkleidung in der Fahrerkabine.
Solche Experten gibt es überall. Manche waren halt nicht beim Billa…