Theoretisch hat die Leitstelle in OÖ schon die Order, NKV SEW bei Notfällen ab Prio 3 (SEW Blau) bei gleicher Eintreffzeit vorzuziehen.
Praktisch ist meißt eh keiner vorhanden und wenn doch dann wird er manchmal auch einfach "übersehen "
Na, da wird nix „übersehen“. Unter Tags sind bei uns meist 2, manchmal 3 NFS / NKV im Dienst.
Es ist egal ob der NRV SEW auf der Dienststelle ist, oder nicht. Es wird stur nach Reihenfolge disponiert. Lt. Leitstelle wäre das den anderen gegenüber „unfair“.
Was ich mir schon überlegt habe ist die vielen Male wenn das passiert auszuschreiben und dann eine Anzeige §95 StGB zu machen. Das würde dann wenigstens „Wachrütteln“. Mehr würde vermutlich nicht passieren.
Eine Ausrückeordnung wäre dringend erforderlich. Die gibt es ja on OOE nicht wirklich.
Ohne KTW/RTW Trennung (und ja deswegen gibts wohl den SEW in Oö) wird sich das auch nicht ändern. Würde ich als Dispo auch nicht anders machen aus den dir genannten Gründen.
Die Anzeige würde wohl im Sand verlaufen, weil der Punkt der EH Leistung wohl schon durch den Ersthelfer und spätestens durch den RS gedeckt ist. Der RD wird damit ja nicht betrachtet. Aber bin kein Jurist.
Bei uns fahren halt die RTW (soweit möglich 1 NFS) die Einsätze und die KTW die KTs. Mitterweile werden auch die NFS RTW bspw zu Atembeschwerden primär geschickt. Spart uU den NA, weil ggf. mit Combivent das Problem behoben werden kann.
Die Nomenklatur SEW wurde bei uns immer schon abgelehnt, weil wir eben KTW/RtW unterscheiden.
Habe mir inzwischen schon abgewöhnt über solche Dinge nachzudenken da es eh wenig Sinn macht …Vor allem kriegst von der oberen Etage eh nur die Aussage „Was regst dich denn so auf? Früher wars auch so…“ (Mehr braucht man glaub ich ned dazu sagen).
Man müsste halt das gesamte RD-Konzept so überarbeiten, das zum einen entsprechende Fahrzeuge vorgehalten werden (Crafter, Sprinter etc.) mit dem entsprechenden Material (Monitoring , Medikas etc.) und dem entsprechend Personal (NKV-NKI als Transportführer und nicht als Chauffeur). Solange diese Grundprinzipien nicht erfüllt sind brauchen ma uns über eine Kompetenzbasierte Alarmierung noch keine Gedanken machen…
Man sollte halt immer Regionale und Lokale Gegebenheiten bei der ganze Sache berücksichtigen gerade wenn aufgrund der Peripheren Lage ein Notarztmittel (oder überhaupt ein Doc) relativ weit weg ist. Zusätzlich sollte man hierbei auch immer auf die Fahrzeugtype achten (Gibt nen Grund warum auf den Inseln in Deutschland Unimogs und Sprinter mit hohen Radstand fahren), gerade wenn ich mir die entlegenen Dörfer in Vorarlberg oder Tirol ansehe wird mit nem Kofferaufbau etwas blöd…
Ich denke auch, dass das der einzige Weg ist mit dem man irgendwas bewegen kann. Aufklärung der Öffentlichkeit über die Medien. Dann kommen die Politiker „ganz entsetzt“ hervor und bestellen dann das was sie eig. schon seit ewigkeiten bestellen sollten.
Die kompetenzorientierte Alarmierung wurde bei uns ausprobiert mit einem speziellen RTW auf dem immer ein NKV sitzen musste als Beifahrer und vorrangig zu Notfällen (ohne NA) disponiert wurde. Je nach Dienst, kam es halt vor dass das Auto durchgefahren ist oder eben herumgestanden ist und die „normalen“ Rtws durchgefahren sind. Das Projekt wurde jetzt „pausiert“, weil sich viele EA (hauptsächlich von den normalen RTWs) beschwert haben über das hohe Fahrtenaufkommen.
Jetz wird halt wieder stur nach dem Rädchen alarmiert… Der NKV RTW fährt unnötig mit dem NEF zusammen aus oder zum Krankentransport und der RS RTW fährt dann ohne verfügbaren NA zu den Notfällen wenns blöd läuft.
Ich verstehe nicht, warum die div. Vereinigungen wie ÖGERN oder BVRD hier nicht mal Eier zeigen und damit publik gehen. Immer nur irgendwelche Statements auf der Homepage veröffentlichen bringt halt genau Nüsse.
Die Oberösterreicher werden das Bestätigen. Passiert täglich. Mehrfach.
Und das ganze ist auch dokumentiert. Wir haben da zwei Medien im Bezirk die das alles immer Schön fotografieren. (Fotokerschi und Laumat).
Da kann man dann die Fotos runtrladen, wo man den Zivi mit „Einsatzleiter“ Latz sieht oder die Freiwilligen Ahnungslosen 144 Stunden Sanis auf der Autobahn in weissen Sneakern ohne Helm… Es ist einfach Realität.
Und die Politik schert das Null. Das RKOOE ist gut vernetzt. Es wird einfach unter den Tisch gekehrt. Wie immer.
Der BVRD und die ÖGERN sollten hier wirklich mal den Druck erhöhen. Das System ist vielerorts kaputt. In OOE ist das aber schon seit Jahrzehnten so und vor allem Flächendeckend.
Beim RK OOE ist bei Medikamentengabe der NEF nachzuholen. Das ist so klar definiert. Man interpretiert das Gesetzt so.
Deshalb ist es egal ob ein NFS am Auto ist oder nicht. Weil der NEF so oder so bei Medikamentengabe nachkommt.
Bindet den NEF unnötig, ist aber so gewollt. Das RK OOE ist halt so. „So wenig wie möglich, davon aber viel“.
Ich bin auch der Meinung das der Weg über die Medien der einzig sinnvolle ist der auch was bewirken wird. Andererseits hat sich in der Steiermark nach dem Beitrag vom Bürgeranwalt wegen der langen Wartezeiten auch noch nichts verändert. Vermutlich wird das Thema „abgesessen“ bis man nichts mehr davon hört.
Und ja, die Ehrenamtlichen behindern meiner Meinung nach auch eine Weiterentwicklung des Systems, denn wenn bei uns EA fast nurmehr KTs fahren würden, dann fahren die nichtmehr lange. Und einen EA als 3. am Fahrzeug mitzunehmen ist ja „sinnlos“, der kann ja auch einen anderen RTW mit einem ZvD besetzen.
Dass die ehrenamtlichen das System an einer Entwicklung per se verhindern sehe ich anders.
Gerade durch das ehrenamtliche Setting sehe ich zusätzliche Vorteile:
Sie bringen Erfahrung/Wissen aus anderen Bereichen mit. Beispielsweise aus dem KH oder Polizei/Justiz
Würde eher vorschlagen, regelmäßige Leistungsüberprüfungen durchzuführen. Damit auch nur Leute auf die RTWs kommen, die wissen was sie tun. Unabhängig also davon ob du EA oder HA bist, würde man genauso Fortschritte machen können
Größerer Mannschaftspool bei niedrigeren kosten. Gerade die kleineren Dienststellen im ländlichen Raum sind froh, wenn sie ehrenamtliches Personal haben die ihnen die Autos besetzen können. Da die Fixkosten für zusätzliche berufliche nicht immer drinnen ist.
Punkt 1.
NEIN. Das ist ganz selten der Fall, dass ein Freiwilliger auch im KH oder Polizei arbeitet. Meistens sind die Leute einfach nur auf den Status und die rote Jacke aus. Und natürlich wollen die Action sehen. KTW interessiert keinen.
Punkt 2.
NEIN. Strongly disagree. Man braucht keinen grossen Mannschaftspool. Rettung ist für Profis. Nicht für Laien. Egal wo. Die Finanzierung muss man ggf. aufstellen. Aber … zumindest in OOE schwimmt das RK im Geld. Sie machen ja alles, verkaufen Blut, machen den ganzen Rettungsdienst incl. KTW, Teststrasse, Impfstrasse, Kurse… und bekommen gut Subventionen.
RETTUNG IST SACHE FÜR PROFIS. - Das sollte sich hier in Österreich endlich mal durchsetzen. Krankentransport… da kann jeder Freiwillige mitmachen. Aber bitte nicht mit 10 Jahren und 1500 Stunden in Summe (1 Dienst pro Monat, was Standard ist) zum Polytrauma fahren lassen. Das ist einfach nur grob fahrlässig.
Also wenn ich mir ansehe welche Freiwillige auf meiner DS Dienst machen, dann hab ich ein anderes Bild als du. Geschätzt ein drittel der aktiven EA ist in einer Medizinischen Einrichtung tätig/im Medizinstudium/ bei der Exekutive. Gerade Med Studenten haben wir viele, und nein, wir sind keine Universitätsstadt.
Prinzipiell gebe ich dir aber recht, der Notfallrettungsdienst gehört grundlegend revolutioniert, und ein Großteil der EAs sollten maximal auf einem NKTW fahren. Es kann aber auch mit EAs im System funktionieren, allerdings nur in einem sehr begrenzten Ausmaß - Stichwort Qualitätsmanagement.
Manchmal frage ich mich ob Leute die hier versuchen fachlich zu diskutieren auch nur irgendetwas verstehen was aktuell passiert.
In NÖ z.B. wird seit einiger Zeit die Qualität stetig „gehoben“, der Anteil an EA NFS wird deutlich höher obwohl die Prüfung(en) auch schwieriger werden. Ist das eine Qualitätsteigerung? JA
Der RTW-C wird eingeführt, wo zumindest ein NFS drauf sein MUSS, steigert das die Qualität? Prinzipiell JA (Der NFS verpflichtend als Sani1 wird auch noch kommen)
Es sind noch weitere Steigungen angedacht, die brauch ich aber hier nicht breittreten, ich wurde damals beim RTW-C auch schon ausgelacht und jetzt ist es doch soweit
Ja das ist „nur“ NÖ, da kam der große Umschwung mit dem neuen Präsi und dem neuen Chefarzt, es ist aber nur eine Frage der Zeit bis sich diese Steigerungen ausbreiten.
Und nein, es macht absolut keinen SInn wenn man zur Zeitung geht und wer kritisiert das man nach dem Beitrag vom Bürgeranwalt nicht direkt alles geändert hat, nun den kann man ohnehin nicht ernst nehmen.
Solange der Krankentransport derart missbraucht wird kann RK, ASB etc. ändern was sie wollen, das wird so bleiben, dank der Finanzierung in NÖ ist die Anzahl der Fahrten auch mehr oder weniger uninteressant geworden (der Betrag ist ein recht kleiner Teil des Geldes).
Vielleicht sollte man bei gewissen Meinungen mal etwas übr den Tellerrand hinaussehen… und nein, auch in Wien ist nicht alles gut, es gibt auch unfähige Berufsretter
Ja, in NÖ seid Ihr auf einem guten Weg. Aber das brauchte erstmal die Notruf 144 GmbH und ein aufteilen auf Organisationen.
In OÖ gibts ein Quasi Monopol welches einzementiert ist. Das RK macht das eben so.
Und die Meinung von Chefarzt und Präsident sind ganz klar gegen eine Professionalisierung. Man macht das Nötigste. So billig wie möglich. Deshalb klammert man sich an Freiwillige. Weil die nichts kosten. Und ja, manche Freiwillige würden weg sein, wenn Sie keine Action mehr haben. Dafür hätten wir ein professionelles Retten…
Notruf NÖ setzt um was die Rettungsorganisationen wollen, auch wenn so mancher hier im Forum anderer Meinung ist, es ist trotzdem so
Aber ja, eine zentrale Leitstelle hat mit Sicherheit ihre Vorzüge was das „Problem“ angeht.
Find es gut, dass in NÖ etwas in die richtige Richtung geht.
In OOE ist es halt umgekehrt. Da geht es mehr und mehr in Richtung „Ersthelfer“ und nicht „Retter“.
Alleine die Diskussion ob und warum man ein Zuckermessgerät als Rettungsdienst braucht sagt schon vieles vom Mindset aus.
Man will den gut ausgebildeten Retter nicht. Man will viele viele Freiwillige und Zivis, weil die nichts kosten.
Wenn ich aber nur auf Freiwillige setze, ist es unmöglich Qualität zu liefern.
Nur mal in Zahlen gegossen:
ROSC bei plötzlichem Herz Kreislauf Stillstand in Wien: 70%
In OOE: Unter 10%.
Offizielle Zahlen der Stadt Wien und des OOE RK.
Noch Fragen?
Ein paar Gedanken meinerseits, als jemand der in beiden Systemen fährt, dazu:
Das die ROSC rate in Wien deutlich höher als in OÖ ist kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, konkrete Zahlen dazu kann ich aber leider nicht liefern, aber ein paar
Erklärungsversuche:
1.)Wien mobilisiert bei einem vermuteten Kreislaufstillstand WIRKLICH ALLES (also neben RTW,FISU&NEF auch die Polizei, Feuerwehr, HiOrg KTW´s, „Lebenstetter“, …) und hat damit sehr schnell jemanden vor Ort, der zumindest mal mit vernünftigem BLS beginnt
2.)In Wien werden aufgrund des deutlich höheren Ausbildungs- und Erfahrungsgrads der Mannschaften viele Reanimationen mit eindeutigen Todeszeichen garnicht erst begonnen, in OÖ wird meiner Erfahrung nach jede noch so steife Leiche vom SEW anreanimiert und ist dann damit eine „erfolglose Reanimation“ und keine einfache „Todesfeststellung*“
3.)Wien ist eine Großstadt, jemanden an die ECMO zu fahren macht bei BO-KH Zeiten <15min einfach mehr Sinn als bei >>30min
Auch wenn der Vergleich der ROSC Raten ein sehr naheliegender Qualitätsparameter sein mag, so fürchte ich doch das hier der Vorteil höherwertiger Ausbildung nur schlecht damit quantifiziert werden kann, da der Reanimationserfolg in erster Linie von 1.) abhängt und 2.) das Ergebnis halt deutlich verzerrt.
Geeignetere Parameter wären z.b. das Erkennen von Herzinfarkten (insb. mit atypischer Klinik). Hier wird der gut ausgebildete Wiener RTW deutlich besser abschneiden als der OÖ SEW
*ohne hier jetzt näher auf das Thema „(vorläufige) Todesfeststellung durch RD“ eingehen zu wollen
Womit wir gerade das hochspannende Thema „Was ist Qualität im Rettungsdienst?“ aufmachen. Hier quanitative Ergebnisse in Bezug auf Outcomes zu liefern, daran haben sich leider schon viele die Zähne ausgebissen.
ROSC-Raten und Überlebensraten sind sicher ein brauchbarer Indikator - dann muss man aber auch die Patient*innenkohorte und die Umgebung mit einbeziehen, um den Faktor Rettungsdienst zu isolieren. Und dass höhere Ausbildung nicht unbedingt mit höheren Überlebenschancen einhergeht, dazu gibt es Literatur aus Schottland aus ~ 2000. Denen sind mit Einführung der Paramedics die Überlebensraten abgestürzt, weil auf einmal intubiert statt thoraxkomprimiert wurde.