Seit Anfang Oktober leiste ich beim Roten Kreuz meinen ordentlichen Zivildienst ab, bin aber mit meiner zurzeitigen Dienststelle nicht zufrieden, weshalb ich einen Wechsel zu einer anderen Dienststelle anstreben würde. Auf der Website der Zivildienstserviceagentur steht zwar, dass man bei einer Organisation mit mehreren Dienststellen mit seinem Vorgesetzten über eine interne Versetzung sprechen könne, allerdings habe ich nicht gerade den besten Draht zu meinem Vorgesetzten (mit dem Gefühl und der Meinung bin ich unter den Zivildienern nicht alleine). Ohne ihn hier großartig anzuschwärzen möchte ich nur grundsätzlich anmerken, dass er von der unmotivierten und grundlos grantigen Sorte ist, der jede Arbeit zuviel zuwider ist und der so manche Zivildiener aus Unzufriedenheit grundlos anschnauzt. Und da ein Wechsel sicherlich mit einem denkbar nicht geringen Haufen an Papierkram einhergeht, halte ich es für die bessere Variante mich erstmals hier zu erkundigen, bevor ich ihn direkt darauf anspreche. Zudem besteht die Gefahr, dass er mir das ganze übel nimmt und zu meinem Pech ist er, mit einem zweiten Hauptberuflichen, der das eigentliche schwarze Schaf auf der Dienststelle ist (sowohl bei den Zivildienern als auch bei den Hauptberuflichen) für die Dienstpläne, die ohnehin schon nicht blendend sind, verantwortlich. (Man kann sich vermutlich ausmalen was das für meine Dienste in den nächsten 6 Monaten bedeuten würde.)
Aus diesem Grund wollte ich mich hier im Forum einmal umhören, ob irgendjemand diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht hat. Mich würde nur prinzipiell interessieren, ob dies überhaupt möglich ist und falls ja, ob es dafür eines triftigen Grundes bedarf oder ob dies auch ganz einfach auf Wunsch erfolgen kann. Ich hätte mir auch schon eine andere Dienststelle gefunden, von der ich von Schulfreunden bereits weiß, dass ich dort besser dran wäre, persönliche Gründe hätte ich mehr als genügend gefunden auch die Anfahrt stellt keinerlei Probleme dar, ganz im Gegenteil ist sie sogar etwas kürzer.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich mir dessen bewusst bin, dass ich als Zivildiener sicherlich nicht alleine in einer derartigen Situation stecke, somit möchte ich hiermit keinesfalls Mitleid erregen oder auf meine schlechten Umstände hinweisen, sondern nur grundsätzlich anfragen, ob ein Wechsel (zwischen RK Dienststellen innerhalb des Bezirks) denn möglich sei, denn ich sehe nicht ein, warum ich mir das Leben die nächsten sechs Monate wegen Unzufriedenheiten der Hauptberuflichen grundlos versauen lassen sollte, wenn ich es mir auch erleichtern könnte. Unangenehm aufgefallen wäre ich zudem auch nicht, die RS- und SEF-Ausbildung hätte ich nur als Zusatzinfo auch bereits abgeschlossen.
Vielen Dank schon im Voraus, bleibt gesund und alles Gute weiterhin
Ich weiß zwar nicht in welchem LV du tätig bist, aber ich kann von meinen erfahrungen im LV Stmk berichten.
Im Rettungsbezirk ist ein Wechsel definitv möglich, kam bei uns aber fast ausschließlich von Seiten der Dienstführung vor, und nicht von Seiten des Zivildieners. Das war dann auch meistens eher in die umgekehrte Richtung, quasi ein Abschub von weniger Kompetenten Zivis von den Primärdienststellen zu kleinern, unwichtigeren Dienststellen. Was man davon hält sei dahingestellt, aber in meinen Augen war es immer gerechtfertigt.
Bei mir im Bezirk wäre allerdings vermutlich auch ein Wechsel auf Zivildienerwunsch möglich gewesen, da unser Kommandant und unser Zivildienstbeauftragter durchaus mit sich reden lassen. Da hilft es aber auf jeden Fall wenn man andere Zivi Kollegen hat, die evtl. auf der Bezikstelle fahren und bei der höheren ebene auch ein gutes Wort einlegen können. Wichtig: Zeitlich würde ich die Frage nach einem Wechsel auf jeden Fall mit einem neuen Einrrückungstermin verbinden, da es für die organisation sicher leichter ist, dich zu versetzten, wenn sowieso lauter neue Leute zur verfügung stehen.
Leider hört man ja von manchen Bösen Zungen immer wieder, dass es in unserem Verein gerade in höheren Ebenen auch ein paar schwarze Schafe gibt. In deinem Fall scheint das ja zumindest auf der DS so zu sein, aber eventuell gibt es ja Kollegen/Voluntäre die sich mit dir und deinen Vorgesetzten gut verstehen, und das ganze ein wenig moderieren können. Auf manchen Dienststellen bzw. in manchen Bezirken gibt es auch dezidierte Mitarbeiter die eine Brücke zwischen Zivis und Hauptis/Dienstführung bilden sollen, oder Zivildiener die sehr gute Beziehungen haben. Falls im kleineren Umfeld niemand helfen kann, am besten mal ein wenig umhören, wie hilfsbereit die Bezirksführungsebene ist. Man munkelt ja dass es da gewaltige Unterschiede geben soll.
Ich würde mich also erstmal vorsichtig umhören, ob man mit den Mitarbeitern der Bezirksstellen oder den Dienstführenden von besseren Dienststellen denn vernünftig reden kann und dann da den Kontakt suchen und um Hilfe bitten. Sollte da von jemandem Höheren tatsächlich die Rückmeldung kommen, dass ein Wechsel möglich wäre, würde ich aber trotzdem zur Sicherheit noch das persönliche Gespräch mit den problematischen Mitarbeitern suchen, um nicht noch mehr Unmut zu stiften. Generell würde ich bei solchen Problemfällen immer mit Samthandschuhen und viel Geduld an die Sache gehen, beim RK gibts doch ein paar fragile Egos und gehässige Münder.
Auf alle Fälle viel Glück!
[size=85](Falls in deinem Bezirk keiner ein offenes Ohr für dich hat wäre die letzte Instanz dann der Zivildienstbeauftragte des Landesverandes, allerdings braucht es da mit Sicherheit einen triftigen Grund, und das würde dann vermutlich nicht in einem Dienststellenwechsel, sondern in einem Bezirkswechsel enden. Gab es bei uns auch schon, dass Zivildiener aus anderen Bezirken zu uns gewechselt sind, aber das waren deutlich gröbere Probleme als „nicht miteinander klarkommen“.)[/size]
Ich würde den Ball flach halten. Schau zu, dass du so gut es geht „unsichtbar“ wirst und deine Restzeit gut rumbringst.
Meiner Meinung nach stehen deine Chancen schlecht, dass du zeitnah versetzt werden wirst auf deinen eigenen Wunsch hin.
Wenn du ein Fass aufmachst, wirst du ziemlich sicher die nächsten paar Monate mit einer Zielscheibe am Rücken rumlaufen. Wenn du deine Aufgaben ohne großes tamtam erledigst und still bist, stehen die Chancen gut, dass man sich beim nächsten Einrückungstermin einen neuen aussucht und du „vergessen“ wirst.
Zivis haben leider recht wenig Möglichkeiten sich effektiv zur Wehr zu setzen und viele Mitarbeiter kompensieren an ihnen halt ihr eigenen Unzulänglichkeiten.
Da ich im Zivi selbst zeitweise mit den beruflichen Kollegen zusammengebracht bin, größtenteils wegen Fahrlässigkeit im Dienstbetrieb dererseits, kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen.
Es ist besser die Füße still zu halten, die beruflichen Kollegen sitzen am längeren Ast. So leid es mir auch tut.
Ich hab es mir dann einfach bequem gemacht, und das absolute Minimum an Arbeit gemacht und nachdem Ende vom Zivi nur mehr meine Uniform abgegeben und mich verabschiedet.