Dienstgrad beim ÖRK - Fehlende Anerkennung?

Tolle Wortwahl. Hab den Beitrag mal gemeldet…

Tja - der werte San-Druide lässt mich vom Passivnutzer dieses Forums zum Mitschreiber mutieren.
Ich bin nun seit fast 20 Jahren in sämtlichen Beteiligungsgraden (ZD, HA, FW) als „primitiver Basislevel-RS“ im Österreichischen Rettungswesen unterwegs und hatte dabei leider auch einige Großunfälle abzuarbeiten.
Meine Conclusio aus meinen Erfahrungen ist, dass gerade in der ersten Phase eines Großunfalls äußert wertvoll für den Einsatzablauf ist, wenn eine kompetente organisatorische Leitung die Führung übernimmt. Zu oft habe ich erlebt, dass irgendwelche selbstüberschätzenden Kampfsanis (es sind sowohl in großer Zahl RS als auch manche NKx gewesen) ein prinzipiell gut gedachtes System gegen die Wand gefahren haben. Gerade in der Anfangsphase muss das anwesende Personal nach seinen Kompetenzen eingesetzt werden. Dafür eignen sich die Distinktionen zumindest ab den höheren Ausbildungsstufen ganz gut. Dabei sollten m.E. aber auch andere Kompetenzen (ich denke da zB an DGKP/innen) in irgendeiner Form gekennzeichnet sein. Gerade in der Betreuung bei Großunfällen ist der NKx nicht immer die einzige Option für hochwertige Versorgung.
Im Regeldienstbetrieb finde ich die Schulterschlaufen egal welcher Farbe relativ unbedeutend.
Ich kann nur für OÖ wirklich fundierte Aussagen treffen, aber die Einsatzoffiziere mit denen ich bisher zusammenarbeiten durfte/musste, waren sämtlich in der Lage einen Einsatz zu führen und den Überblick zu halten… Aus welchem Umfeld der werte San-Druide seine Erfahrungen gemacht hat, kann ich leider nicht nachvollziehen, aber der Sprache nach dürfte er wohl der einzige organisatorisch und medizinisch Kompetente im LV sein…

Zur Diskussionskultur sei noch angemerkt: Wer glaubt, seine Kompetenzen als gottgleicher Präkliniker unter Verwendung von Fäkalausdrücken über die Fähigkeiten aller anderer stellen zu müssen, hat m.E. noch viel zu wenig von der Welt gesehen…

@Grazer der Beitrag von San-Druide wurde einmal entfernt

Viel auf der Schulter, heisse aber nicht das erlernte auch gut umsetzen zu können und die Führung im Großschadensfall zu beherrschen!

Der Dienstgrad eines Zugsführers, Sanitätsmeisters oder Bereitschaftskommandanten bedeutet beim ÖRK, dass der Mitarbeiter eine theoretische und praktische Ausbildung für Großeinsätze (Führungskräfteausbildung 1, 2 und 3) genossen hat und das Handwerkszeug dazu hat, eine Leiterfunktion innerhalb einer Sanitätshilfsstelle auszuführen. Das sind keine medizinischen Fähigkeiten, sondern organisatorische Kompetenzen, die zum reibungslosen Ablauf einer SanHist beitragen.
Nachzulesen unter:
de.wikipedia.org/wiki/Dienstgra … en_Kreuzes

Und dies glaubst Du wirklich alles…? Habe selbst den Kurs bis vorbereitender Off-Kurs gemacht. Selbst an der Universität lernt man mehr Führungslehre. Mehr als 60 Prozent des Stoffs sind Gehirnwäsche über RK-Geschichte, Vorschriften, Bekleidungsvorschrift (haha), etc.

Auch wenn die Ausbildung neu strukturiert wurde, bleibt sie noch immer minderwertig. Sollte sich jemand damit bewerben (zusätzlich zu seiner Berufsausbildung), kann man als Personalverantwortlicher ja prüfen, ob er den betrieblichen Verpflegungsablauf überwachen darf. Jedoch sind wir von einer Führungsausbildung á la BH, Polizei, MA70, etc. weit entfernt.

Es kommt eher vielleicht noch die Polier-Ausbildung in die engere Wahl. Aber jede medizinisch ausgebildete Person, DGKP, RettAss, NFS-NKI hat einfach mehr Ausbildung. Nicht falsch verstehen: Es kann niemand was dafür, dass er nicht ausgebildet wurde (also nur zum RS). Aber wir müssen dieses Pharisäertum endlich einmal bekämpfen.

Und dies fängt damit an, dass man es abstellen muss, dass anspruchsvolle Tätigkeiten vom geringst ausgebildeten Mitarbeiter der Organisation ausgeführt werden.

Wer nurmehr gelb auf der Schulter hat, aber Cholezystolithiasis, oder Metamizol nicht versteht, hat als Verantwortlicher einfach nichts verloren. Und der Rettungsdienst ist nicht einfach die Gegenseite zur freiwilligen Feuerwehr, auch wenn das einige gerne so hätten.

Geschätzter Herr ***,
An welcher Stelle halten sie es in einem Großunfall für angebracht, bei den ihnen anvertrauten Patienten Gallensteine zu diagnostizieren oder anzufangen, Novalgin zu verabreichen?

Ich kann mich im Übrigen nicht erinnern, ihnen das Du angeboten zu haben, daher bleiben wir lieber bei der Höflichkeitsform.

Edit von eklass: Keine Klarnamen anderer!

Vll. sollte man den Thread hier mal Schließen. Wir sind wieder beim üblichen Thema und der Umgangston wird schön langsam etwas ungut.

Ich finde wir sollten weiter diskutieren, aber wieder sachlich werden. Ich bin einer der blauen „Goldfasanen“ in der Stmk. Ich trage das Paspell, wenn ich zu repraesentieren habe sonst nicht, da formal der EH-Kurs fuer den Rang reicht. Allerdings habe ich auch schnellsten den FKI/II gemacht und wuerde wenn ich ihn bekomme auch den FKIII. machen. Somit koennte ich den Rang nach Vorschrift auch jetzt in Grau tragen, da der Hauptsanitaetsmeister nach dem Sanitaetsmeister nur mehr eine Alterserscheinung ist. Nur finde ich Rang und Gepraenge Unsinn ohne Kenntnis des Systems. Die Argumentation ist ja die fuer die Funktionaere, dass sie „ebenengerecht“ mit anderen Kommunizieren muessen. Sorry das gal vielleicht 1960 noch, aber selbst da durfte man sich fragen. Bis 2015 durfte in der Stmk. der DGKP auf dem Namensschild getragen werden an der Uniform heute nicht mehr. Nur PA/PFA/DGKP interessieren mich bei Betreuungseinsaetzen und aehnlichem. Ich empfinde der FKI gehoert in den RS und der FKII binnen zwei Jahren. Zum FKIII kann ich noch wenig sagen.

Sehr geehrter San-Druide gilt bei ihnen „Viel Feind - viel Ehr“? Das sie die FFW auch gleich mit in ihre Anfeindungen einbeziehen muessen, denn bei der FFw wird geuebt und trainiert, was mir im RD etwas kurz kommt. Nur kann man schlecht sagen ihr habt 24h Dienst zu machen und dann noch 4h Fortbildung im Monat. Wobei ein nicht unbetraechtlicher Teil das gerne machen wuerde, genauso wie nicht wenige die FKs machen wuerden, doch da gilt auch das diese nur sehr wenig ausgebildet werden. Meine Meinung ist, dass jeder mindestens eine Stufe hoeher ausgebildet sein muss, als er eingesetzt wird nur das kostet. Ansonsten muss der Einsatzleiter eines Betreuungseinsatzes nicht die Wirkung von Midazolam kennen, dafuer hat er seine Leute er muss koordinieren und wenn jemand jetzt medizinische Probleme entwickelt dessen Versorgung koordinieren. Machen muss er am Patienten nivhts!

Dann ist dann aber schon eine Weile her - den Offizierskurs gibts schon lange nicht mehr, nachdem ich erst kürzlich „FK2-Neu“ in NÖ abgeschlossen habe, kann ich dir sagen dass das absoluter Blödsinn ist :wink:

Aber du könntest das natürlich alles besser, dein Verhalten generell zeigt das jede FK Ausbildung bei dir rausgeschmissenes Geld war.

Nun, im nächsten Satz schrieb ich ja, „Auch wenn die Ausbildung neu strukturiert wurde,…“ - damit habe ich die neue Ausbildung bereits angesprochen. Ist allerdings immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Meistens hapert es ja bei den Führungskräften an Allgemeinbildung, Rechtschreibung, Grundrechenarten etc.

Rein theoretisch - JA…! Faktisch - JEIN…!

Grundsätzlich müsste man für eine gute Führung die MitarbeiterInnen so einteilen, wie sie benötigt würde. Solange alle RS sind, nicht so schwer. Derzeit werden ja schon bei Übungen die Aufgaben falsch verteilt. Die RS ist in Triagegruppe I (wo eigentlich Fachpersonal sein sollte), der NFS bis NKI geht PatientInnen anschleppen. Alles reine Freunderlwirtschaft.

Das sicherste wäre, dem Feuerwehrkommandanten eine Einschulung zu geben, und dann das RK durch die Gegend zu jagen. Diese Kommandanten haben wenigsten wirkliche Praxis. Und wären nicht wirklich weniger qualifiziert, als unsere Funktionäre (egal welche Aufschiebeschlaufenfarbe).

Aber solange der Rettungsdienst auf motivierte Hilfsarbeiter (rein ausbildungstechnisch gesehen) aufgebaut ist, ist es immer ein Risiko für die PatientInnen. Selbst in Deutschland haben die ehrenamtlichen Bereitschaften, welche auch die SEG stellen, mehr Praxis und Übung. Treffen sich wöchentlich oder einmal im Monat zu einer Übung bzw. sind mit demselben Equipment bei Sanitätswachen (in Ö „Ambulanzdienst“) vertreten. Die sind trainiert.

In Österreich macht jeder alles, nichts richtig, aber dafür gibt es Sternchen oder Streifen, und alle klopfen sich auf die Schulter. Es ist erbärmlich…!

Und bevor das Argument kommt: Ja…es gibt diese(n) eine(n) MitarbeiterIn, welche medizinisch trotz RS weltklasse durch RTA, MTA, DGKP, Paramedic, etc. ist…! Ja…aber auch dieser ist in einem Monat maximal 2 mal jeweils 12 Stunden anwesend. Und dann rechnet Euch die Wahrscheinlichkeit aus, dass Euer Argument fruchtet…!

Nein…da halte ich komplett dagegen…! Am Beispiel Deutschland wird OrgLeiter nur, wer auch Rettungsassistent ist bzw. neuerdings dreijährig ausgebildeter Notfallsanitäter. Die haben Rettungsdienst und Großunfall im kleinen Finger.

Und selbstverständlich muss der Einsatzleiter bei mehreren PatientInnen einschätzen können, wer wo gebraucht wird. Der NKV/NKI, welcher an einem Patienten Erstmaßnahmen setzt, hat nicht den Überblick, welche 3 - 20 PatientInnen ihn jetzt als nächstes benötigen. Vor allem bis ein NA eintrifft. Er kann diese auch nicht so schnell checken, was in der Zwischenzeit bereits der Einsatzleiter erledigt hat.

Ein NFS/NKV-NKI ist im Moment des Eintreffens, bis ein NA da ist, DER BEHANDLER der Triagegruppe 1…! Ihm muss zugearbeitet werden. Und da die meisten ohnehin lediglich RS sind, ist mit einem sehr gut ausgebildeten Einsatzleiter bereits der Triagearzt ersetzt. Natürlich muss er selber was können.

Alles andere sind selbstbetäubende Lügen. Wacht alle endlich auf. Wir sind ein „dritte-Welt-Rettungsdienst“, nur mit viel mehr Spielzeug an Bord…!

Augenscheinlich hat du vom „Großeinsatzmanagement“ keine Ahnung.
Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen, bis auf die Tatsache das jetzt endlich bestätigt ist das du nur große Töne spuckst und nicht einmal ansatzweise eine Ahnung darüber hast worüber du ständig schimpfst.
In der „dritten Welt“ geht es deutlich anders zu aber das merkst du bei deiner Verbledung nicht einmal.

Und nein, ich erkläre dir jetzt nicht wie ein derartiger Einsatz abzulaufen hat, mit dir zu diskutieren ist ohnehin sinnlos.