[size=150]„Christophorus“ wird nachtflugtauglich[/size]
Die Notarztversorgung wird neu ausgeschrieben. Das Land wird dafür in acht Regionen aufgeteilt. Außerdem soll die Versorgung verbessert werden: Durch eine Grundausbildung und die Nachtbereitschaft des „Christophorus 2“.
Der Hubschrauber „Christophorus 2“, stationiert in Gneixendorf in Krems, wird rund um die Uhr in Bereitschaft sein, kündigte Landesrat Maurice Androsch (SPÖ) am Freitag bei einer Pressekonferenz im Universitätsklinikum St. Pölten an. Dabei wird der Pilot mit einer Spezialbrille, sogenannten Night Vision Goggles, ausgerüstet. „Das ist ein österreichweites Novum, als Bundesland ein Pilotprojekt in Angriff zu nehmen und 24 Stunden einen nachtflugtauglichen Hubschrauber zur Verfügung zu stellen“, so Androsch.
80 Stunden Grundausbildung für Notärzte
Das Pilotprojekt für die 24-Stunden-Norarzthubschrauber-Bereitschaft läuft von Jänner 2017 bis Ende 2018 in Kooperation mit dem ÖAMTC. Darüber hinaus wollen die Landeskliniken auch die Ausbildung für Notärzte verbessern, sagte Landesrat Karl Wilfing (ÖVP): „Wir werden heuer im Herbst eine eigene Grundausbildung für Notärzte über die Klinikenholding organisieren, die 80 Stunden dauern wird.“
Rotes Kreuz und Arbeitersamariterbund absolvierten im Vorjahr 39.000 Einsätze, wobei des Notarztteam durchschnittlich in 12:40 Minuten am Einsatzort war, und spätestens nach 20 Minuten können laut Statistik 95 Prozent aller Niederösterreicher im Notfall versorgt werden. Ende des Jahres laufen die Verträge zwischen dem Land und dem Roten Kreuz sowie dem Arbeitersamariterbund allerdings aus und werden europaweit neu ausgeschrieben. Eine regionale Aufteilung soll die Zusammenarbeit zwischen den Stützpunkten erleichtern, daher werden die 32 Stützpunkte zu acht Regionen zusammengefasst, wie betont wurde.
Regionen nicht an Stützpunkte gebunden
Die Regionen seien nicht an einzelne Stützpunkte gebunden, skizzierte Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) die neue Aufteilung. So werden etwa die Bezirke Amstetten und Scheibbs sowie Melk und Krems zusammengefasst. Man brauche eine verantwortliche Organisation für Rettungsmittel und -sanitäter. „Die Kooperation untereinander wird intensiver und abgestimmter“, so Sobotka, der gleichzeitig Vorsitzender des niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) ist.
Insgesamt soll die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdiensten und Spitälern optimiert werden. Die rasche Versorgung der Patienten bleibe oberste Maxime, so der Landeshauptmannstellvertreter: „Ich denke, dass sich diese notärztliche Versorgung heute so etabliert hat, zeigt auch, dass Niederösterreich hier weit vor allen anderen Regionen - ich möchte fast sagen Europas - zum Liegen kommt.“
Die Notarztversorgung wird neu ausgeschrieben und soll verbessert werden
Mit der Ausschreibung werde dem Sozialrechtsänderungsgesetz Rechnung getragen, durch das seit Jahresbeginn die Nebentätigkeit als Notarzt bei einer Rettungsorganisation nicht mehr als Spitals-Arbeitszeit zählt, sondern freiberuflich ausgeübt wird. Landesweit gebe es derzeit 332 Notärzte, die in den Landeskliniken beschäftigt sind, so Landesrat Wilfing. Eine flächendeckende Versorgung will Niederösterreich auch in Zukunft gewährleisten.
Publiziert am 19.02.2016
Quelle: noe.orf.at