http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/art23652,1131555
Wie sehen das speziell die Wiener hier? Ist das auch für ein Wiener Auto ein Problem, ein Spital für einen 26-jährigen unter laufender Reanimation zu bekommen?
http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/art23652,1131555
Wie sehen das speziell die Wiener hier? Ist das auch für ein Wiener Auto ein Problem, ein Spital für einen 26-jährigen unter laufender Reanimation zu bekommen?
Ohne natürlich den Fall genau zu kennen und ohne zu Urteilen klingt das natürlich als Insider aus der Ferne nach der klassischen „Intensivbettenlüge“ wie wir sie so oft hören, die natürlich noch besser funktioniert wenn man Landesgrenzen mit im Spiel hat. Selbst wenn der Patient nicht zu retten gewesen wäre ist ein Transport mit einem ROSC nach CPR 45 quer durch die Prärie wirklich traurig wenn´s in 12 minuten auch ginge, aber leider für mich nicht verwunderlich. Volle Intensivstation heisst nämlich für ein KH noch lange nicht, dass man keinen Patienten akut erstversorgen kann. Was würde passieren wenn eine Akutfall ohne Rettung kommt? Abweisung ? Wohl kaum… im schlimmsten Fall müte man den Patient nach erfolger Erstversorung eben weitertransferieren wenn noch immer kein Platzauf der geeigneten Bettenstation vorhanden ist. träum
IMHO: Solange die Strukturen so (nicht) funktionieren braucht man übrigens an ein Paramedic System schon mal nicht im entferntesten denken !
Kenn die situation auch nicht näher als aus den zeitungen, aber ganz allgemein betrachtet sollte ein Notarzt in der Lage sein ein entsprechendes Bett/ bzw wenn nicht verfügbar zumindest die erstversorgung zu verlangen. Und wenn das bedeutet dass er sich mit seinem Kollegen/aufnehmenden Arzt selbst telefonisch in Verbindung setzen muss. Wenn man dringend ein Bett braucht muss man das auch entsprechend verlangen! Habe grad am Land einige ( wenige) kleinlaute (frische) Notärzte erlebt die sich einfach overrulen haben lassen.
Eigentlich hat ein öffentliches KH Aufnahmepflicht (zumindest bek uns gesetzlich verankert), d.h die können nicht ablehnen. Finde das wirklich etwas bedenklich, dass man aus Wien nach St.Pölten in ein Bezirks-KH fahren muss, wenn in Wien ein AkH rumsteht …
Bin nicht engebunden in die Frage aber Rheobase, deine Aussagen sind schon arg Ärzte(-kammer) lastig! Was bitte hat ein Paramedic-System mit ggf. mangelnden Intensivbetten zu tun? Bekommen die Notärzte die Betten leichter? Wer spricht von einem Paramedic System und was hat das mit dem Fall hier zu tun? Welche Strukturen müssen verbessert werden? Die Ärzteausbildung damit sie wissen, dass nicht alle Patienten die erstversorgt werden auch solange überleben, dass sie ein Intensivbett benötigen? Die Ärzteausbildung damit sie wissen, dass es Weitertransferierungen gibt? Oder doch gar die Ausbildung der Sanitäter weil es der Notarzt dann auch leichter hat wenn er sich auf solche Bettenstreitereien konzentrieren kann (wie sinnvoll die auch immer sind) weil das restliche Personal vor Ort ebenfalls weiß worauf es bei Post-Resuscitation-Care ankommt und was es mit Begriffen wie ACLS auf sich hat.
Mir ist aus der Urapidil Diskussion bekannt wie toll Ärzte sind und wie schlecht Sanitäter (und um wieviel schlechter das gleiche Personal mit mehr Ausbildung und anderem Namen), dennoch wollte ich das nochmal loswerden.
Wenn du deinen aufgepauschten Frust von der Urapidildiskussion etwas beiseite legen würdest und deine Gedankengänge etwas erweiterst, würdest du vielleicht auch von selbst draufkommen. Aber ich erläutere meine verschlüsselten Gedanken auch gerne etwas detailierter: Die Paramedic Diskussion ist momentan in aller Munde, deswegen der Hinweis als Nebenbemerkung. Wie ein Paramedicsystem funktioniert muss ich wohl nicht erläutern ? Und auch nicht, daß es nicht nur aus den erweiterten Kompetenzen des „Sanitäters“ besteht sondern auch aus einer funktionierenden Infrastruktur. D.h. u.A. zentrale Notaufnahmen (für alles) in entsprechender Reichweite und mit entsprechenden Kapazitäten. Wenn es jetzt im NA basierten System schon immer wieder (und ich kann das aus eigener Erfahrung nur bestätigen) höchst kompliziert und umständlich ist Patienten v.a. instabile an die entsprechenden Kliniken zu bringen, wie soll das bitte in einem System funktionieren in dem die schnelle und unkomplizierte Aufnahme eines kritischen Patienten ohne Diskussionen quasi einer der Stützpfeiler ist ? Meine Kritik bezieht sich also überhaupt nicht auf (ich bin´s schon leid) auf die armen schlechten Sanitäter wie Nkx so traurig betont sondern auf das System der Krankenhäuser insbesondere deren Aktuere in diesen Situation - stell dir vor: die diensthabenden Ärzte
Es wird wohl nicht Sinn der Sache sein ein Paramedic oder NK-X Team mit einem kritischen Patienten quer durch DrübsDrü zu schicken, und ihnen noch dazu die Bettensuche im Krankenhaus X selbst zu überlassen. Bevor solche Zustände nicht absolut behoben sind brauchen wir über ein Paramedic System meiner Meinung nach nicht mal nicht nachzudenken.
Vor allem innerklinische. Regeln kann man das anscheinend nur durch rigorose Dienstanweisungen von oben herab. Die Praxis momentan sieht so aus, dass oft mit der Begründung „volle Intensivstation“ kritische Patienten abgelehnt werden wobei das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. Erstens sind nicht immer alle Patienten auf IMCU/ICUs so kritisch dass man sie nicht bei Bedarf innerhalb eines gewissen Zeitrahmens auf andere Stationen verlegen könnte, zweitens: Für primäre Versorgungen eines Patienten benötigt man ausserdem kein Intensivbett sondern einen Schockraum. Solange der nicht mit einem anderen Patienten belegt ist, gibt es eigentlich keine Ausrede einen KRITISCHEN Patienten zu verweigern.
Die Ankündigungen von Patienten finden oft in einer Form der „Bittstellung“ statt. Eine Befehlsform wäre von Grund auf besser - das ist zugegebenermassen ein Lernprozess jeden Notarztes/ärztin. Im Laufe der Berufsjahre lernt man das Bitten bleiben zu lassen und kündigt nur mehr an, das funktioniert in den meisten Fällen. Deßhalb wäre dieser Job eigentlich von einem dritten d.h. die Leitstelle zu übernehmen (bei kritischen Patienten) ich denke ausserdem dass das NA Team mit einem wirklich kritischen Patienten genug zu tun hat…
In NÖ funktioniert das zumindest in der Luft mit dem Air Dispo recht gut, und ja,…der telefoniert sich oft die Ohrmuschel wund um ein geeignetes Bett zu finden. In der Luftrettung macht ein KHwechsel zw. Wien und St. Pölten halt aber zeilich nicht so viel aus wie Bodengebunden.
Der Terminus „Bett“ ist eigentlich schon irreführend und sollte weg aus der Primärversorgung.
In Niederösterreich führen wir soviel SCHMAFU mit den SNAWs durch die Gegend, dass die Ärzte auf den Stationen mittlerweile wissen sollten was eine Weitertransferierung ist. Da ist man frei nach dem Buch „House of God“, und der Regel 5 http://de.wikipedia.org/wiki/House_of_God auch meist nicht so zimperlich. Nur wissen die Ärzte meist selbst wie schwierig es ist einen kritischen Patienten in ein anderes KH zu tranferieren und wie sich die anderen drehen und winden um das Unheil der vielen Arbeit abzuwenden…klingt hart, ist aber tatsächlich oft so. Natürlich nicht immer.
Ich denke es helfen nur ganz klare Regeln und Richtlinien an die sich die Krankenhäuser BUNDESWEIT halten müssen: Kritische Patienten müssen aufgenommen und erstversorgt werden. Punkt aus Ende - alles andere führt zu nichts. Wenn er nicht weiterbehandelt werden kann muss man ihn nach erfolgter Erstversogung (soweit dem KH möglich) verlegen.
Auf den momentan entstehenden Personalmangel bezüglich des seit 2015 umgesetzen neuen ärztl. Arbeitszeitgesetzes gehe ich garnicht ein, da er in der AKUTversorgung momentan eigentlich keine Rolle spielt.
…dazu stehe ich !!
Dann lag es wohl doch größtenteils an der Stimmung aus der Diskussion, oder meinem Unvermögen deine Aussagen korrekt zu interpretieren.
Denn auch wenn das eine (Sanitäterausbildung) mit dem anderen (Bettensuche) nicht in direkter Verbindung steht, so kann ich deine Ausführungen deutlich besser nachvollziehen.
So wie du bin ich der Meinung, dass die Bettensuche eine Aufgabe der Leitstelle ist, leider sieht das zB 144NoNÖ, mit dem für mich fadenscheinigen Argument des Informationsverlustes, anders und übernimmt diese Rolle nur wenn ein NAH im Spiel ist.
Verlegungen müssen ja auch nicht zwangsläufig immer arztbegleitet sein, St.P. Angio am Folgetag ins Heimat-KH sollte jeder RTW und auch jeder gute KTW mMn schaffen (aber nicht bei der derzeitigen Ausstattung und Ausbildung die gefordert wird!)
Fassen wir also zusammen: das Gesundheitswesen ist ein Bereich indem es ständige Weiterentwicklung gibt und damit ständigen Reformbedarf in unterschiedlichsten Bereichen. Leider wird viel politisiert dabei und es geht immer nur: zuerst das, dann das (zuerst Struktur dann Personal vs. Warum Struktur wenn von keinem Personal verwendbar etc). Das führt leider zu viel Stillstand der in einem sich ständig weiterentwickelnden Bereich absolut fehl am Platz ist.
@ _Rheobase, bin da voll bei dir…
Ich selbst kam vor einigen Wochen in den Genuss als Pat. auf einem Parkplatz in der Prärie in einem NAW zu liegen und auf irgendeine „Bettenzusage“ besser „Versorgungszusage“ zu warten, was nach Aussage meines besten Freundes ewig gedauert hat.
Das nächstgelegene Universitätsklinikum hat die Aufnahme verweigert, da in diesem Haus nicht versorgbar und eine Weitertransferierung daher unumgänglich (Aufnahme für 2-3 h zahlt sich nicht aus), und ach ja genau, ich vergaß, die Intensiv mit 10 Betten war ja voll…
Nach primärer Ablehnung im größten Universitätsklinikum Niederösterreichs, eh klar, scheinbar ALLE der vielen Intensivstationen dort waren „voll“, erfolgte spät aber doch eine Zusage, scheinbar hatte ein dortiger OA Interesse an einen interessanten Casus.
Nachdem sowohl ich als auch mein Freund entsprechend brauchbare berufliche Verbindungen ins AKH hat, hat er angeboten sich um ein „Bett“ zu kümmern, von dort könnte/sollte eine Zusage machbar sein, aber die NAin hat verweigert, da sie mit ein Pat. aus NÖ nicht nach Wien fahren „darf’“.
Ich kenne viele solche Storys mit oft schlechtem Ausgang, aber es selbst erleben zu dürfen, buchstäblich zu erleben, hat mich nachträglich wirklich erschüttert…