ASB Traiskirchen-Trumau

Im aktuellen Rettungsmagazin ist eine Reportage über dieses „Gallische Dorf“ die mich erschaudern lässt.

Besonderes Highlight: Wenn ein Alarm bei der eigenen Leitstelle eintrifft wird das diensthabende Personal per Hausgong in die Leistelle gerufen (sind nicht an NNÖ angebunden und disponieren aber selbst - auch die Einsätze die über Handy - Abfrage - NNÖ - ASB Trumau = Verzögerung kommen) . Zitat:

Das Fahrzeug rückt ohne Einsatzcode aus, Zitat:

Stimmt das? Ich bin für viel offen, aber das ist schon seeeeehr kreativ.

Versteh ich das richtig?
Nur patientendaten wie Name, Adresse, Alter aber keine Symptome?
Keine festen Teams? Also keine eingespielten Mannschaften und da neue Zivi fährt reanimieren weil der hauptamtliche NKx gerade den verstopften Katheter ins Spital gebracht hat?

Geil, endlich mal eine Herausforderung :wink:

Ohne die Kollegen aus Traiskirchen jetzt beleidigen zu wollen, sie machen ihre Arbeit sicher sehr gut, aber ein besonderes Aushängeschild für den österreichischen Rettungsdienst ist das nicht gerade. Ich find es ehrlich gesagt ein bisserl Schade, dass eine Fachzeitschrift die im gesamten deutschsprachigen Raum erscheint, sich so eine Dienststelle für eine Reportage aussucht. Das mag zwar ganz interessant sein, aber ich will gar nicht wissen, was man sich da in den Nachbarländern über uns denkt.
Auch wenn wir in Niederösterreich nicht immer ganz auf der Höhe der Zeit sind, so ein System wirkt doch reichlich unprofessionell.
Wie bereits gesagt, die einzelnen Mitarbeiter machen ihre Arbeit sicher nach bestem Wissen und Gewissen.

Ja ab 1. Jänner ist Traiskirchen-Trumau ja endgültig das allerletzte gallische Dorf.

Das andere geht ja ab 1.1.2017 angeblich nun vollständig zu 144 (während seit Einführung des NEF ja bereits über den LV Fahrzeuge für 144 angemeldet sind). Dort verstand man aber die eigene Leitstelle in der Öffentlichkeit etwas schlauer anzupreisen.
Quelle Website:

In traiskirchen wird dies aber so vom Bürgermeister und den Bürgern gewünscht.
Es gab bereits mehrere Volksbefragungen und immer würde für den Erhalt der eigenen Leitstelle votiert und die Stadt bezahlt zu 100% die Kosten die hier anfallen.

Nicht ganz - ein zweites gallisches Dorf gibt’s dann noch. Aber nur noch bis 7.1.17 - dann ist auch Loosdorf an 144 angeschlossen.

sowas gibt es dort eh nicht!

Ja das steht auch im Artikel, 2018 oder so sollen alle Hauptamtlichen den NFS haben.

Und sie wollen wegen dem
NEF jedes Jahr ein paar NFS ausbilden beim Landesverband in Wilhelmsburg.

Sehe ich jetzt als nicht so schlimm an. In OÖ rücken wir auch nicht zu irgendwelchen Codes aus sondern lediglich zu „groben Stichwörtern“ z.B: Sturz aus großer Höhe, Forstunfall, Brustschmerzen oder Fußverletzung…
Hin und wieder gibts dann über Funk nähere Infos z.B.: Person unter Baum eingeklemmt, Somnolent u. Zyanotisch, FF Kuhkaff und C10 ebenfalls. (je nachdem wie viel Zeit der Disponent gerade hat…

Jo mei…wenn sie’s so wollen.
Deren „Kurzwahlnummer“ wird wahrscheinlich sowieso eher selten benutzt werden. Ich gehe davon aus, das da regelmäßig benachbarte Rettungsdienststellen in deren „Einsatzgebiet“ fahren, weil die Leute richtigerweise 144 wählen.

Aus Traiskirchen läuft 144 auf der Leitstelle des ASB Traiskirchen-Trumau auf.

Wenn du 144 wählst in traiskirchen übers Festnetz landest bei Ihnen, nur übers Handy kommst zu nnö144.
Wenn du bei nnö144 landest ruft der dann bei denen an und fragt ob die ein Auto frei haben, wenn ja bekommen sie den Einsatz und wenn nein kommt der Nachbar der über nnö144 disponiert wird.

Man kann jetzt von NNÖ halten was man will aber technisch sind wir in Niederösterreich was Leitstelle und Kommunikation angeht sicher unter den Besten, warum sich dann einige mit irgendwelchen Zwergleitstellen profilieren müssen verstehe ich absolut nicht und halte ich sogar für fahrlässig, überhaupt wenns erst ausschnapsen müssen wer denn nun hin fährt.
Die 3 Minuten Ausrückzeit fürn RTW kann man sich da nur aufmalen…

Ausgezeichnet, das Volk befragen, wie die Rettungsleitstelle ihre Arbeit machen soll. Direkte Demokratie über alles! Bestes Argument seit langem für den Erhalt patientengefährdender Strukturen…

Aber zumindest dieser Schwachsinn findet mit dem neuen RD-Gesetz ein Ende.

Ich finde es sehr gut, dass damit auch den Nord und Ostdeutschen gezeigt wird, wie in Österreich der Rettungsdienst läuft und das er eigentlich ein Konglomerat der verschieden Rettungsdienstgesetze der Länder wie auch in Deutschland ist und Ausbildung, Ausrüstung und Struktur mehr als nur defizitär durch die Vereinsstrukturen und den Einsatz von im Verein sozialisierten „Führungskräfte“ sind. Da vielfach in Deutschland jenseits des Weisswurstäquators das Wienersystem mit der MA70 als in ganz Österreich gebräuchliches System angesehen wird und wenn man dann einmal die „Rettung“ in den „Provinzen“ von West nach Ost darstellt, gefragt wird ob man sich das denn nur ausdenkt und dann mittels NFS aus dem bayrischen den Leuten darstellt Sorry leider nicht wir schönen unsere Aussagen höchstens noch, damit es nicht zu schlimm aussieht. Denn wenn mit der Darstellung fertig ist, wird man häufig gefragt, ob man denn noch in Europa liegt :blush:
Ansonsten ist die Zeitschrift jetzt nicht unbedingt als Standardzeitschrift des deutschen Rettungsdienstes zu sehen, weil die Berichte auch über deutsche Dienststellen werden häufig mit einem lächeln bedacht, wenn mal die rettung auf der Hallig dargestellt wird. Nur ich wüßte auch nicht was man in anderen Bundesländern und anderen Vereinen positiver darstellen könnte, wenn man die beamtete oder vertragsbediensteten Rettung von Wien mal nicht berücksichtigt.

Womit der Zeitvorteil einer schnellen Abfrage dahin wäre.

Das ist eine rein politische Entscheidung, der Bürgermeister und die Bevölkerung wollen eine eigene haben und sind gewillt dies zu bezahlen. Darüber mag jeder selbst urteilen, aber wenn die Leute das so wollen, bitte es ist ihre Gesundheit.

Tja wenn man den Leuten falsche Informationen erzählt. Gab da mal vor einigen Jahren einen Artikel in der Stadtzeitung, der glaub ich auch rechtliche Folgen hatte.

Wie immer wird hauptsächlich damit argumentiert, dass dann nicht immer „ihr“ ASB kommt und Fremde kommen die sich in der Stadt ja gar nicht auskennen.

Wenn man sich die Nachbardienststellen des ASB Traiskirchen so anschaut ist der ASB schon recht gut aufgestellt. :wink:
Sie haben zwar keine fixen Mannschaften aber auf Einsätze fahren sie tagsüber zu dritt aus. Wobei hier am Primär RTW zwei Hauptberufliche - der Fahrer meistens RS und der Sanitäter immer NFS - und einen Zivi als San2 sind. Und sie fahren augenscheinlich mit Sprintern was ja im NEF System eigentlich eine Grundvoraussetzung sein sollte. Seit der NEF Umstellung werden auch sukszessive alle Hauptberuflichen und einige Freiwillige zum NFS ausgebildet daneben fördern sie auch die Ausbildung zu den Notkompetenzen. Die eigene Leitstelle ist eben so ein Knackpunkt. Einerseits ist die Idee der dezentralen Leistelle veraltet, andererseits sichert der RTW, der nur zu Einsätzen im Ort fährt, die Unterstützung durch die Gemeinde.

Auch bei uns in OÖ sind die meisten Leitstellen dezentral, trotzdem fahren unsere SEW oft über die Bezirks- (teilweise auch Landes-) Grenzen hinaus ins Einsatzgebiet „fremder“ Leitstellen. Ist an und für sich kein Problem, die Ausnahme sind Einsätze nach NÖ da wir kein gemeinsames Funknetz haben…
Das einzige Problem ist die verhältnismäßig langsame Disposition. So kommt es des öfteren vor, dass ein (Handy-)Notruf bei der RLZ in Linz, oder gar in NÖ landet, der dortige Disponent den Notruf annimmt und dann bei unserer LST anruft…