Hallo!
Habe eine Frage für diese Runde:
Kann ein Landesverband (in diesem Beispiel Oberösterreich) die ‚Mindeststandards‘ für seine Notfallsanitäter-Ausbildung erhöhen und somit sagen, dass sie die Notfallsanitäter-Ausbildung aus einem anderen Bundesland (Steiermark) nicht anerkennen?
Oberösterreich dürfte ja hier höher als diese Mindeststandards ausbilden. (Mehr als 160 Ausbildungsstunden)
Meines Wissens nach unterrichten alle NFS-Ausbildungsstellen nach der San-AV BGBI. II Nr. 420/2003.
die notfallsanitäterausbildung ist bundesgesetzlich geregelt, die muss also nicht von einem rk-lv (oder sonstirgendwem) „anerkannt“ werden.
wenn man die ausbildung laut SanG erfüllt hat, ist man NFS.
was die organisation natürlich schon kann, ist beliebig hohe zusätzliche standards für die tätigkeit im eigenen bereich einzuführen.
sie können also zB sagen „laut gesetz bist du zwar nfs, aber du darfst bei uns trotzdem nicht naw, rtw, was auch immer fahren“
Ist übrigens in Wien gang und gäbe, großteils werden die NFS gegenseitig nicht ohne weiteres approbiert. Man ist dann zwar NFS, darf aber ohne gesalzenen Überleitungstest (der durchaus dem Niveau einer NFS-Prüfung haben kann (theoretisch und praktisch)) und Beurteilungsdiensten nicht als Transportführer am RTW fahren.
Hat auch seinen Sinn, man kann glaub ich ganz offen sagen das es beim Niveau der Ausbildungen deutliche Unterschiede gibt.
Außerdem gibt es SOPs - wenn die zb vor einer Medikamentengabe komplettes Monitoring verlangen und du hast dieses Monitoring am KTW nicht wirds problematisch. Denn die Freigabe bezieht sich ja auf einen gewissen Fall…
Andere Fälle sind natürlich zb Reanimationen, da kann man (Vorausgesetzt die beiden anderen am KTW bringen gscheiten BLS zam) durchaus Zugang stechen etc. Wenn man zu zweit ist geht halt BLS vor ALS (auch wenns im Internet schöne ALS Algorythmen für 2 Personen gibt).
Außerdem würd ich sagen dass die Mehrzahl der Kompetenzen des NFS nicht materialisierbar sind. AML 1 ok, aber wie oft braucht man sie wirklich? Auch bei NKV - good to have, aber wie oft gibt es wirklich eine Indikation zu stechen (wenn man das Gesetz richtig interpretiert). Würde sagen die Kompetenz des NFS ist irgendwo ein „besserer“ RS zu sein, mit mehr Hintergrundwissen, mehr Erfahrung und der Fähigkeit das Team zu „führen“. An den handwerklichen Fähigkeiten liegts meiner Meinung nach nicht… Es laufen auch genug NFS herum bei denen man sich fast schon sorgen machen muss. Zumindest wenn man den Vergleich zu anderen NFS kennt…
Die Freigabe als Transportführer hat ja nicht nur mit fachlichen Kenntnissen zu tun. Da geht es ja auch darum die Abläufe, Krankenhäuser usw. zu kennen. Bein uns muss jeder Gast/neue MA egal mit welcher Qualifikation mal 2 Dienste auf jeder Ortsstelle und einen Freigabedienst absolvieren bevor er als SAN1 oder Fahrer am KTW/RTW fahren darf. Wenn er NFS oder NFS/NKx ist und auch am NAW fahren möchte muss er anschließend noch 20 Ausfahrten am NAW und einen weiteren Freigabedienst absolvieren bevor er als SAN1 oder Fahrer am NAW fahren darf. Der Sinn dahinter ist einfach, dass man alle unsere Abläufe kennen soll bevor man „alleine“ fahren darf.
Leute, interpretiert bitte nicht gleich Rettungsforumlike zu viel hinein.
Im Fall von Semmerl gehts rein darum, dass die Ausbildung ins System eingetragen werden kann. Weder er noch ich haben vor, dass wir in OÖ auf einem SRM fahren, das machen wir weiterhin in unserem Ausbildungsland. Es geht uns rein darum, dass es im System drinnen steht - einfach in Hinsicht auf die Möglichkeit, falls wir mal beruflich werden möchten, dass das Ganze festgehalten wurde. Je mehr Ausbildung man hat, desto bessere Chancen hat man ja dann
In unseren Dienstplansystem ist die Quali mit der Berechtigung verbunden. Dh es steht NFS und die Bedingung für das 1. Sani Feld in der Software ist das derjenige die Bedingung „NFS“ erfüllt (dh ob jmd jz NKV oder NKxyz ist steht ned drinnen).
Und die Ausbildungsverantwortlichen sammeln halt Zeugnisse, Fortbildungsstunden etc.
Würde es also ned von der Eintragung abhängig machen, einfach die Zeugnisse hergeben…
Gut, ich versuchs anders zu sagen:
Semmerl und ich fahren während der Studienzeit in der Steiermark und haben über eine dortige Dienststelle den NFS bekommen und gemacht.
Zuhause fahren wir auf einer kleinen Dienststelle ohne SRM, wir haben aber auch kein Interesse daran, in Oberösterreich auf einem zu fahren.
Uns geht es jetzt nur darum, dass wir möchten, dass die Ausbildung in Oberösterreich ins System eingetragen wird bzw halt das Zeugnis akzeptiert wird - was momentan noch nicht der Fall ist, die Dienstführung muss erst nachfragen, ob er das machen kann.
Wir wollen das Ganze einfach nur eingetragen haben, weil man ja nie weiß, was die Zukunft bringt. Kann ja sein, dass das Studium nicht so läuft, wie man will, man keinen Job bekommt, etc. Und da man ja mit mehr Ausbildung im RKT einfach bessere Chancen hat, eine Stelle zu finden, wollen wir das halt erledigt haben.
Ist das jetzt verständlicher? Sonst bitte nachfragen
LG
Nun, alles hat sich wie zu erwarten in Wohlgefallen aufgelöst und die NFS-Ausbildungen wurden eingetragen. Alles ging über ein paar Ecken, aber das Endergebnis passt.
freut mich für euch! hätte mich auch überrascht! meine STMK NFS Ausbildung wurde auch problemlos anerkannt und eingetragen. sogar meine Notfallkompetenzen die ich in OÖ noch gar nicht haben dürfte.
fahre auch auf einem SRM ohne probleme. es geht da nicht darum, wo die ausbildung gemacht wurde, bzw bei welcher organisation, da geht es den jeweiligen dienststellen einfach darum WER diese ausbildung hat. NFS-Kampfsanis sind in OÖ nicht sonderlich gern gesehen und die werden eingeschränkt und abgeschreckt. wenn man aber die ausbildung wie ihr vermutlich vernünfigt nutzt und man gut arbeitet, gibt es da kein problem (außer der eifersucht von manchen beruflichen mitarbeitern)
