Es gibt einen „Notarztkoordinator“ seitens der Landeskliniken-Holding. Den meinte ich. Der redet da sehr wohl mit. Wer hinter den verschlossenen Türen dann wirklich was entscheidet, da können wir wohl nur spekulieren. Und gscheit ist es auch nicht immer. Aber ganz so extrem sinnbefreit kommt die Ausrückordnung auch nicht zustande, wie gerne im Zuge eines allgemeinen 144NNÖ-Bashings behauptet wird.
Wer ist denn derzeit Notarztkoordinator?
Momentan Dr. Martin Bayer.
Wobei auffällt auf, daß er sehr 144-affin ist. Als wirkliches „Bindeglied“ zwischen den einzelnen Stützpunkten und der Leitstelle kann man ihn zumindest was die Ausrückordnung betrifft aus meiner Sichtweise heraus nicht bezeichnen. Ja, er wird da schon gehörig was mitentscheiden. Ob das den allgemeinen Interessen der einzelnen Stürtpunke entspricht ist eine wohl völlig andere Story.
…und diesem Herrn verdanken wir auch die Tatsache dass der Primär-NAW Patienten von KH zu KH bringt…
In Salzburg fahren wir auch „größtenteils“ mit 2 RS am RTW und trotzdem ist die NA Alarmierungsrate um 42% geringer als in Niederösterreich. Gefühlsmäßig wird die Ressource Notarzt sehr sparsam Disponiert, dafür aber sehr gezielt eingesetzt. In Salzburg wird im ländlichen Bereich sehr viel mit Praktischen Ärzten zusammengearbeitet. z.B. zur Schmerztherapie. Warum die Alarmierungsrate trotzdem so viel niedriger ist kann ich mir nicht ganz erklären…
wobei das Problem teils aber an den KH’s liegt … in den Anforderungen der KH’s wird mittlerweile immer drauf hingewiesen das es den ITH bzw. SNAW gibt… den meisten KH’s ist diese Vorlaufzeit aber zu lang … oft genug selbst erlebt und dann drivest nach Wien etc… solang umliegende NA Mittel frei sind gehts noch halbwegs, wenn nicht ist es blöder …
Da gehe ich mir dir absolut konform.
In Salzburg wird im ländlichen Bereich sehr viel mit Praktischen Ärzten zusammengearbeitet. z.B. zur Schmerztherapie. Warum die Alarmierungsrate trotzdem so viel niedriger ist kann ich mir nicht ganz erklären…
Diese „notfalltauglichen Landärzte“ sind halt in NÖ größtenteils schon ausgestorben. Mann muss auch ganz klar festhalten: Notfallmedizin gehört nicht zu den Aufgaben eines Hausarztes.
Bezüglich der unterschiedlichen (Fehl-)Einsatzquoten: wenn ich weniger Fehleinsätze haben möchte, führt das auch dazu, dass weniger Patienten, die eigentlich einen NA bräuchten, keinen bekommen. Es könnte also auch einfach sein, dass die Salzburger Patienten zacher san und weniger jammern als andere in AT und die Salzburger Sanis halt eher im Zweifel schneller selber fahren. Wie gesagt, ist Spekulation. Reduziert aber auch NA-Einsätze…
Solange in NÖ zu offensichtlich Toten Hubschrauber hingeschickt werden, brauch ma über eine differenziertere Ausrückordnung und „zaaachere Patienten“ nicht diskutieren…
PS: Das is keine Übertreibung, erst letzte Woche erlebt (ok, war ein NAW aber is ja wurscht )
rescue: wobei das Problem teils aber an den KH’s liegt … in den Anforderungen der KH’s wird mittlerweile immer drauf hingewiesen das es den ITH bzw. SNAW gibt… den meisten KH’s ist diese Vorlaufzeit aber zu lang … oft genug selbst erlebt und dann drivest nach Wien etc… solang umliegende NA Mittel frei sind gehts noch halbwegs, wenn nicht ist es blöder …
*Das stimmt, KHs drängen sehr auf Zeit, auch oft bei Patienten, bei denen eine Wartezeit auf SNAW oder ITH von bis zu 1h durchaus tolerabel wäre. V.a. wenn man bedenkt wieviel Zeit vor der Anforderung sonst oft sinnlos vergeudet wird.
*144 wollte dem (zu Recht) zum Teil einen Filter vorschieben indem man für den Transport mit Primär NAW bzw NEF+RTW nur mehr 3 wichtige Indikationen zuläßt : STEMI, Aortendissektion, cerebrales Geschehen mit notwendiger zeitnaher Intervention. Das war´s. …sagte der Leitstellenmitarbeiter im Rahmen der NEF Schulungen…ach ja noch eine hat´s ihm dann rausgestossen : Alle akut vital-bedrohlichen Zustandsbilder… somit ist der Filter für das KH wieder ad abdsurdum geführt.
*Ein Schmankerl am Rande: Der neue Corpuls in den NEFs hat kein invasives Druckmonotoring mehr. Das ist besonders schlau gewesen das so zu konfigurieren. Die meisten Patienten mit obigen Diagnosen benötigen i.d.R. eine Überwachung des RR invasiv… Es gibt anscheinend auch keine Möglichkeit das Nachzurüsten.
Wobei ich glaube, dass in den Unterlagen für die Ausschreibung die invasive RR Messung gefordert ist.
Dass die aktuellen NEFs von Leuten geplant wurden, die relativ wenig Ahnung von dem ganzen haben ist ja weithin bekannt.
Auch der Medumat Standard 2 fällt ja in diese Kategorie und ist ein klarer Rückschritt im Vergleich zu dem, was viele NAW jetzt schon herumfahren. Auch wenn ich an verschiedene Spitäler denke - wo es zb häufig Oxylog 3000 als Transportrespirator gibt oder offenbar auch (wie Rheobase geschrieben hat) Hamilton T1 - was will man dann mit dem Standard 2?
Warum die Alarmierungsrate trotzdem so viel niedriger ist kann ich mir nicht ganz erklären…
Weil in Salzburg noch die LSt entscheidet, wann wer wohin fährt und nicht das Abfragesystem es soll Bundesländer geben, bei denen zu einem Schlaganfall mit leichter Parese oder einem frakturiertem Unterarm ein NA anrücken muss …
Es könnte also auch einfach sein, dass die Salzburger Patienten zacher san und weniger jammern als andere in AT und die Salzburger Sanis halt eher im Zweifel schneller selber fahren.
Denke ich nicht, aber in S werden RS ausreichend auch in NA Assistenz ausgebildet und am Land sollte ein 12-Kanal EKG jetzt nicht unbedingt ein großes Problem für einen RS darstellen. Das etablierte NEF System trägt bei der Routine des RS natürlich viel bei - der wird voll eingebunden.
Die Praktischen Ärzte, welche auch zu Notfälle fahren, haben alle eine NA Ausbildung und da kann Dir schon passieren, dass bis zum Eintreffen des NEF der NAH der Patient intubiert und transportbereit vorbereitet ist. Die Systeme sind halt wohl überall unterschiedlich und damit verbunden auch die jeweilig durchgeführte Ausbildung der RS (von den schwarzen Schafen, die es überall gibt mal abgesehen)
Bezüglich jammern - wer jammert, braucht keinen NA - der wird Jammern nicht therapieren können