ABC

Nicht das schema, sondern die SEGs, v.a. In wien

Mag wer mehr erzählen? Hab bis dato keine infos drüber obwohl ich mal zu einer ausbildung eingeladen wurde

ABC heißt sie nur bei der ma70 denke ich,
Das rk hat eine cbrn Einheit und der asb wien eine cbrne Einheit.

Was willst du den da genau wissen?

Wann sie gerufen werden, wie die ausbildung ausschaut, wie die fortbildung
Allgemeine sachen hauptsächlich, weil ich daweil noch nichts damit zu tun hatte

Bei welcher Organisation bist du?

Bei der MA70 ist die Ausbildung ein 2tägiger Kurs. Inhalt war einerseits Theorie zum Thema ABC-Stoffen, deren Wirkung und der Funktionsweise von Schutzkleidung, die Information über den ABC-Abwehrplan der Stadt Wien sowie die Einsatzkonzepte, andererseits die Einschulung auf die bei uns genutzten Schutzanzüge (Ganzkörperanzüge aus dem ABC-Basisset/Infektionsschutz-Set welches in jedem Fzg. befindlich ist, ergänzt durch ein Dräger-Gebläsefiltergerät mit Überdruck-Kopfhaube, sowie dem Ganzkörper-Überdruck-Anzug ebenfalls mit dem Gebläsefiltergerät), sowie das Arbeiten im Schutzanzug.

Aufgabe der ABC-SEG ist die sanitätstechnische Betreuung von Patienten vor und während der Dekontamination in der stationären Deko-Straße im Hygienezentrum der MA15, am Einsatzort in der warmen Zone und während eines etwaigen Transportes von Kontaminierten zum Hygienezentrum. Im Falle eines Einsatzes der mobilen Deko-Straße der MA15 oder der Feuerwehr auch vor Ort die sanitätstechnische Betreuung vor und während der Dekontamination (Einteilung Verletzt/Unverletzt, falls notwendig Triagierung von Verletzten - insbesondere im Hinblick auf die Dekontaminationspriorität, Wundreinigung/Versorgung, falls notwendig lebensrettende Sofortmaßnahmen soweit wie möglich). Die Mitarbeiter der ABC-SEG sind in der Leitstelle hinterlegt, auf Anforderung durch die Hauptinspektion werden Fzg. mit Mitarbeitern der ABC-SEG zum Einsatzort alarmiert - die notwendige Ausrüstung bringt der Katastrophen-Zug mit, bei Bedarf werden Mitarbeiter welche nicht im Dienst sind per SMS nachalarmiert, insbesondere zum Besetzen der Deko-Straße bei der MA15 - die notwendige Ausrüstung wird dort von der MA15 gestellt (und ist mit der von der MA70 ident).
Jährlich muss mindestens eine spezielle ABC Fortbildung oder Übung besucht werden um den Status als Mitarbeiter der ABC-SEG aufrecht zu erhalten.

Mögliche Einsatzszenarien der ABC-SEG sind Unfälle (sowohl im Straßenverkehr oder in Betrieben) oder Anschläge mit ABC-Stoffen, sowie Hochinfektionspatienten für welche seitens des Gesundheitsamtes eine entsprechende Schutzstufe angeordnet wurde. Die ABC-SEG arbeitet im Einsatzfall eng mit den ABC Einsatzkräften von Feuerwehr, MA15 und Polizei zusammen, es finden auch gemeinsame Übungen statt. Bei Großschadenslagen/Katastrophen wo die Ressourcen der MA70 nicht ausreichen, können zusätzlich die entsprechenden Sondereinheiten der Organisationen hinzugezogen werden, welche sowohl bei ASB, RK und JUH existieren - die Namen der Einheiten sind dort allerdings nicht einheitlich, auch die Ausstattung ist unterschiedlich - das Aufgabengebiet ist jedoch das gleiche, teilweise wird IMHO von den Organisationen auch noch eine eigene mobile Deko-Straße vorgehalten, welche die zwei mobilen von MA15 und Feuerwehr ergänzen könnte - wobei bei solchen Großereignissen, wo mit der 1 stationären, sowie den 2 mobilen Deko-Straßen der Stadt Wien kein Auslangen gefunden wird, dann wohl auch noch ein Einsatz der ABC-Kräfte des ÖBH notwendig sein wird.
Realistischerweise geht man eher von den Einsätzen aus, wo lediglich die stationäre Deko-Straße genutzt wird und lediglich einige duzend Patienten/Kontaminierte erwartet werden.

Herzlichen dank

mit welchen fahrzeugen bringt man patienten zur stationären dekostraße?

Leichtverletzte sowie Unverletzte per WL-Bus, oder per KTW/RTW. Schwerverletzte werden vor Ort durch die Feuerwehr notdekontamimiert und vom RegelRD direkt hospitalisiert.

und wie verhindert man da eine kontimination auf den weg dorthin durch unbeteiligter?

Inwiefern? Die Fahrerkabine des Busses/KTW/RTW wird räumlich abgetrennt falls notwendig durch die Feuerwehr abgeklebt. Begleitendes Personals von RD/FW/SW ist in Schutzkleidung, die Fahrzeuge werden anschließend durch die MA15 dekontaminiert und wiederaufbereitet.

das fahrzeug ist ja nicht luftdicht versiegelt. somit gelangt kontamierte luft/partikel nach draußen.

Wenn es wirklich mal etwas so gefährliches ist, dass nicht mal kontaminierte Luft nach draußen gelangen darf, dann geht das wahrscheinlich nur mehr mit Unterstützung des Bundesheeres, zumindest wär mir keine ziviler RD oder ähnliches bekannt, der über solche Ausrüstung verfügt.

Soweit ich weiß verfügt das RK Graz über eine Hochinfektionsrisiko Einheit. Mit eigener Luftversorgung für den Patienten etc…

Ja, der LV Steiermark verfügt über ein sogenanntes HITT- Team. Ist anscheinend ein Sprinter, weiß aber net, wo der steht.
Näheres hier: roteskreuz.at/stmk/rettungsd … team-hitt/

steht in Laubegg und ist erst vor kurzem (glaub letztes Jahr) erneuert worden … also neues Fahrzeug etc.

Ich weiß nicht genau wie es beim steirischen HITT ist, aber das NÖ-Equivalent dazu (Kooperation mehrerer RK-Bezirksstellen sowie dem ASB St. Georgen) ist hauptsächlich auf den Transport von infektiösen Patienten (wie z.B. Ebola usw.) und nicht so sehr auf ABC-Unfälle oder Anschläge ausgelegt. Auch in NÖ gibt es einen Transportinkubator (stationiert beim ASB St. Georgen, passt aber auch in RK-Fahrzeuge weil auf Stryker-Fahrgestell), der zwar über Filter etc. verfügt, aber wie schon gesagt primär mal für den Transport von hochinfektiösen Patienten gedacht ist.
Ist übrigens, weils grad zu einem anderen Thread passt, ein weiteres Beispiel wo in NÖ ASB und verschiedene RK-Bezirksstellen regelmäßig gemeinsam üben und auch gemeinsam ausbilden und auch im Einsatzfall gemeinsam alarmiert werden würden…

Nun die übliche Kontamination von Personen mit festen oder flüssigen Stoffen oder Gasen - egal ob es sich nun um atomare, biologische oder chemische Stoffe handelt - erfordert keine 100% Abschirmung (ist auch nicht möglich, denn der Einsatzort selbst kann ja schon einmal nicht 100% von der Umwelt abgeschirmt werden). Es geht lediglich darum die Kleidung zu entfernen und die Stoffe von Haut und Haaren abzuwaschen. - Um das Einsatzpersonal vor den Stoffen zu schützen mit denen die Personen kontaminiert sind, muss selbiges welches im nahen Umfeld bzw. an den kontaminierten Personen tätig ist unter Schutzstufe tätig sein. Die Räume/Zonen/Fahrzeuge in denen sich die Personen aufgehalten haben müssen anschließend dekontaminiert werden.

Etwas anderes sind Infektionstransporte, diese müssen entsprechend der Vorgaben der Gesundheitsämter durchgeführt werden. Bei sämtlichen bekannten Verdachtsfällen von hochinfektiösen Erkrankungen gilt hier momentan der normale Ganzkörper-Schutzanzug mit FFP3-Maske und Schutzbrille, wie er auf jedem RTW/KTW vorhanden sein müsste, als ausreichend. Lediglich bei bestätigten Ebola, Lungenpest und Pocken-Fällen ist momentan ein Transport im Ganzkörper-Schutzanzug mit Überdruck-Haube/Überdruckanzug/Vollschutzmaske mit ABEK2P3 Filter vorgesehen - alternativ könnte der Transport auch in einem Transportinkubator erfolgen - was allerdings seitens der Gesundheitsbehörden für keine der momentan bekannten Erkrankungen vorgeschrieben ist.
Da der Transportinkubator für keinerlei Erkankungen in Österreich vorgeschrieben ist, werden auch nur wenige (bspw. RK Graz, ASB NÖ) vorgehalten. Der Transportinkubator birgt allerdings natürlich Vorteile gegenüber dem Transport des Patienten wo nur das Einsatzpersonal unter Schutzstufe steht. Es muss in den Krankenhäusern weniger gesperrt/desinfiziert werden, auch das Fahrzeug benötigt weniger Aufbereitung, etc.

das HITT Team ist in Seiersberg stationiert, war ehemals ein T4, ist jetzt ein Sprinter, gibt So gut wie keine Fotos vom Fahrzeug im Netz, habe mal welche von einer Übung auf einer Facebook Seite gesehen, das Fahrzeug sieht eigentlich Ident. aus mit den anderen (sprich selbe Beklebung, und laut Fotos sieht er innen auch aus wie ein „normaler“ steirischer RTW, es wird nur mit Magnetfolie (im Fall des Falles) Sondertransport aufgeklebt.
Das HITT Team hatte bis heute noch keinen einzigen Einsatz. (zum Glück)
Und lt. meinen Wissensstand ist es auch das einzig offizielle Fahrzeug in Österreich das solche Hochinfekt. Krankheiten transportieren kann und darf.
Ich weiß nicht wie es beim ASB in Noe aussieht, aber ich habe schon oft gehört das NUR dieses Fahrzeug solche transporte durchführt. Kein anderer „Verein“ und kein anderes Fahrzeug. Dieses Fahrzeug ist für GANZ Österreich zuständig.

Es gibt ja auch in Österreich keine geeignete Klinik die solche Patienten aufnimmt. Lt. meinen Wissensstand gibt es nur 2 nähere die angefahren werden, und eine davon ist irgendwo in Bayern. Die zweite kann ich erfragen.

Ich schaue ob ich noch Fotos vom Fahrzeug finde, ist aber nichts spannendes, oben zwischen den blaulichtern steht „LANDESVERBAND“, dürfte auch das einzige sein wo das steht, zumindest auf Sprinter Basis.
In Laubegg ist er auch ganz sicher nicht stationiert, das weiß ich, der steht in Seiersberg.
Wenn ich mich nicht ganz irre ist dieses Fahrzeug ebenfalls zum Ausleihen als „NAW“ für großveranstaltungen gedacht, das zumjndest ein paar Kilometer draufkommen. Im Regeldienst wied er aber nicht eingesetzt.
Bei der Ski WM 2013 in schladming war ein identes Fahrzeug, ich muss nur schauen ob es der selbe war.
Villeicht weiss SanG mehr dazu?

EDIT:
ja es ist das selbe Fahrzeug das bei der Ski WM 2013 als „NAW“ gedient hat. beide mit der selben Kennung: 5.0024


Beide Bilder sind von Facebook

das Fahrzeug war bis vor einigen Jahren noch in Laubegg, was ich mich noch erinnern kann. Kann aber durchaus sein das es jetzt verlagert wurde.
Müsst in den Unterlagen schauen, Infektionsschläusen in Kliniken gibt es glaub ich 3 Stück in Österreich. Wien (AKH??), Wels und Sbg?
Bin mir jetzt nicht ganz sicher und hab die Unterlagen nicht zur Hand. Werd bei Gelegenheit mal nachschauen.

lg

Bis zum Ebola-Ausbruch 2014 und den Plänen und Konzepten, die damals entwickelt wurden stimmte das auch so. Die Aktivitäten in NÖ zu dem Thema haben damals anlassbedingt begonnen und werden seit dem von einem eher kurzfristigen Notfallplan zum einem dauerhaften Konzept weiterentwickelt. Strenggenommen stimmt „das einzig offizielle Fahrzeug“ aber doch irgendwie, da in NÖ keinen eigenen Fahrzeuge vorgehalten werden, sondern je nach Situation normale RKT-Fahrzeuge entsprechend adaptiert werden.

Das stimmt so nicht. Die 4. Medizinische Abteilung mit Infektions- und Tropenmedizin verfügt über entsprechende Isolierzimmer inkl. Unterdrucksystem mit Schleusen usw. und dort wird auch regelmäßig für mögliche Fälle geübt (arbeiten im Schutzanzug, etc.)