[size=150]8 Punkte, an denen Sie einen guten NEF-Fahrer erkennen[/size]
Bremen (rd.de ) – Die Fahrer von Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF) spielen in der Wahrnehmung vielfach eine untergeordnete Rolle. Sie chauffieren den Arzt zum Patienten, nehmen dessen Daten auf und kümmern sich um die Voranmeldung. Ist das alles? Nein! Welche Kompetenzen ein NEF-Fahrer besitzen sollte.
1.Fahrerisches Können: jährliche Einweisung für das Fahren mit Sonder- und Wegerechten. Wünschenswert ist auch ein regelmäßiges Fahrsicherheitstraining.
2.Ortskenntnis: neben den offiziellen Straßenbezeichnungen müssen auch Abkürzungen, Feldwege, markante Gebäude und Firmen sowie inoffizielle, in der Bevölkerung aber gebräuchliche Ortsbezeichnungen bekannt sein.
3.Umgang mit Medizinprodukten: Neben den klassischen Geräten wie Defibrillator/EKG und Beatmungsgerät hat ein NEF oft auch spezielle Ausrüstung an Bord, zum Beispiel Reanimationshilfe oder Hilfsmittel für die i.o. Punktion. Alle diese Geräte muss ein NEF-Fahrer beherrschen.
4.Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten: für diese Fälle ist eine Führungsgrundausbildung sinnvoll. So kann die Zeit bis zum Eintreffen des Einsatzführungsdienstes überbrückt werden. Anschließend bietet sich der NEF-Fahrer für die Führungsunterstützung an.
5.Klinikstruktur: die nächstgelegenen Stroke- und Chest Pain Units, Kinderkliniken, Schockräume und Kliniken der Maximalversorgung müssen ihm bekannt sein.
6.Kommunikation: Rücksprache mit der Leitstelle („Erste Meldung“), Nachforderung weiterer Kräfte bzw. Rettungsmittel, zum Beispiel Hubschrauber, Abklärung des Transportziels und Voranmeldung in der Klinik.
7.Dokumentation: Ausfüllen von Transportscheinen und Notarztprotokollen, aber auch im Rahmen eines MANV-Einsatzes (Stichwort „Übersichtsliste“).
8.Sozialkompetenz: Als erster Ansprechpartner für den Notarzt und direkter Kollege des RTW-Teams kann er zwischen den beiden Gruppen vermitteln. Dafür sind Menschenkenntnis, Einsatzerfahrung und Fingerspitzengefühl erforderlich.
Merke: Jeder gute Notarzt hat einen guten NEF-Fahrer verdient, jeder schlechte Notarzt hat ihn dringend nötig.
(Text: Maximilian Kippnich, cand. med. Universitätsklinikum Würzburg, Rettungssanitäter, Zugführer; Symbolfoto: Markus Brändli; 20.08.2015)
Quelle: rettungsdienst.de
Gibt es bei uns „den“ NEF-Fahrer als solchen überhaupt? Ist ja eigentlich ein NFS (mit oder ohne NKx), oder?
Ich denke die angeführten Punkte an sich sind selbstverständlich, eine Führungskompetenz würde ich auch als sinnvoll erachten.
[size=85]Diese war war auch schon zu meinen NAW-Zeiten für den „Fahrer“ wünschenswert, da dieser im 4er-Team (in meinem Team waren das meist 2 NFS und 1 NFS-Azubi mit dem NA) auch immer eine koordinierende, dokumentierende usw. Rolle übernommen hat.[/size]
Inferno
1. September 2015 um 12:25
2
Ist auf NEFs der NFS nicht speziell freigegeben?
Beispiel: Das 4fW-NEF wird ja von den vier HiOrgs betrieben. Die NA’s werden von den HiOrgs gestellt, die NFS auch. Aber (zumindest bei der JUH): Nicht jeder NFS (mit RTW-Schein) darf auch NEF fahren. Die werden extra eingeschult und freigegeben.
Ich nehme stark an dass das bei anderen HiOrgs und der MA-70 auch so ist?!?
Ja, es gibt eine eigene NEF-Einschulung.
Kannst du vielleicht kurz ausführen was die Voraussetzungen dafür sind?
Subjektiv habe ich das Gefühl die Besatzungen sind 50:50 junge Motivierte und ältere Kollegen die nicht Tragen wollen…
Im Grunde fährt man nur ein paar Dienste als Dritter mit und wird auf Fahrzeug und Materialien eingeschult.