Rettungsmittel nachbesetzen

Hallo zusammen!

Wir haben in den letzten Monaten, meist am Wochenende, immer wieder das Problem, dass wir in unserem Einsatzgebiet keinen einziges Rettungsmittel verfügbar hatten. Dies kann oft nurmehr dadurch kompensiert werden, dass immer wieder SEW´s spontan nachbesetzt werden.
Mit der Aufhebung der Rettungsmittel-Trennung RTW/KTW vor ca. 10 Jahren ist leider auch die Vorhaltung gefallen…

So ist es schon öfter vorgekommen, das ich z.B. am Samstag einen SEW nachbesetzt habe.
Ich komme auf die OS, schau mal in der LST vorbei um hallo zu sagen und mich zu erkundigen, wie schlimm es den schon wieder steht. Im gesamten Bezirk mal wieder kein SEW übrig!
Disponent sagt: „Sofort 123 anmelden, ihr habts schon a fahrt!“
„Was steht denn am Programm?“
„Der Herr XY wartet schon 30min auf seine Dialysefahrt!!!“
„Du wirst doch nicht deinen einzigen Verfügbaren SEW zu einer Fahrt schicken, die ein Taxi auch übernehmen kann? Da hast ja dann in der nächsten Stunde wieder kein freies Auto!!!“
„Is egal, Fahrt is Fahrt und jetzt fahrts endlich!“
Wir sind natürlich nicht beim Herrn XY angekommen, 1km vor seinem Haus haben wir umdrehen müssen und sind Blau zurückgesaust zu einem dringlicheren Einsatz…

Ich bin auch schon des öfteren in „Zivilkleidung“ ausgerückt. Da ich auch in anderen Sparten tätig bin, bin ich am Wochenende relativ häufig auf der OS anzutreffen und da ist es für die LST natürlich verlockend, mich gleich einzusetzen…

Ich vermute mal, bei der Problematik handelt es sich eher wieder um ein „ländliches“ Problem. In der Stadt melden sich ja relativ schnell immer wieder Rettungsmittel im KH einsatzbereit und können unmittelbar von dort wegstarten. Ein SEW der sich bei uns einsatzbereit meldet muss erst noch gut 30min fahren um sich wieder einigermaßen zentral zu befinden…

Wie läuft das bei euch? Ich hoffe nicht, dass bei einem Überaufkommen an KT´s auch RTW hergenommen werden, um diese Abzuarbeiten?
Wer besetzt bei euch nach? Finden sich genug Freiwillige, oder müssen die Zivis rann?
Wie schnell wird bei euch nachbesetzt?
Hat irgendjemand den „Luxus“ einer Mindestvorhaltung? Das letzte verfügbare Auto rückt ganz sicher nicht ohne Blaulicht aus?
Hat irgendjemand fixe Mannschaften auf Abruf?

Man kann von der Leitstelle in Niederösterreich halten was man will aber so etwas kommt, zumindest bei uns in der Gegend, nicht vor, da wird/werden mindestens 1-2 Auto(s) im Bezirk zurück gehalten wenn wirklich „der Hut brennt“ wie man so schön sagt.
Wenn man weiß das an diesen und jenen Tagen viel los ist muss man eben seitens der Dienststelle standardmäßig mehr besetzen, so haben wir seit Umstellung auf NEF am Wochenende 1 Auto mehr besetzt, weil ja „Transportkapazität“ fehlt dadurch.

Bei uns gibt es Nachbesetzungen ungefähr 1-3 mal im Monat. Wochentags fahren wir mit 4-5 Autos, davon 2 RTW, ein GKTW und 1-2 BTW. Nachts und am Wochenende mit 2 RTW. Die letzten 1,5 Stunden bis der Nachtdienst anfängt ist 1 Fahrzeug besetzt, da gibts die meisten Nachbesetzungen.
(RTW´s haben Tragsessel, die werden auch zu Krankentransporten herangezogen)

Alarmiert wird bei einer Nachbesetzung mittels Pager und SMS, wenn man Zeit hat meldet man sich bei der LST und gibt an ob man zur Dienststelle oder direkt zum EO fährt. (EO bietet sich an wenns in der Nachbarschaft ist) Pager gibt es nicht für jeden Mitarbeiter, die SMS bekommen aber alle.

Nachbesetzt ist ein Fahrzeug meist <5 Minuten, bei uns geht das relativ Fix. Zusätzlich zur Nachbesetzung wird auch ein freies Fahrzeug aus einer weiter entfernten Diensstelle zum EO geschickt, das nach erfolgter Nachbesetzung storniert wird.

Eine fixe Vorhaltung gibts nicht, meistens wird aber darauf geachtet ein Fahrzeug verfügbar zu haben.

Nachbesetzt werden bei uns grundsätzlich nur Einsätze.

In meiner Dienststelle wird es so gehandhabt:

Leitstelle ruft auf der Dienstelle an um nachzufragen, ob eine Mannschaft zufällig auf der DS ist.
Wenn nicht oder niemand abnimmt wird eine Bereitschaftsgruppe mittels Pager alarmiert.
Die ersten zwei Rückmeldungen bekommen den Zuschlag und diese rücken in die DS ein und fahren diesen Einsatz.
Je nachdem ob nach dem Einsatz andere Fahrzeuge wieder frei sind, bleibt der Bereitschafts-RTW noch angemeldet.

Und ja, bei uns kommt es ab und zu vor, dass die Bereitschaft einrücken muss, weil alle regulären RTWs aufgrund von langen Fahrstrecken mit KTs eingedeckt sind :imp:

nichts für ungut, aber das sind für mich fast anzeichen einer schwachen Leitstelle bzw eigentlich eines schwachen Disponenten. ich kenne das von guten Disponenten nicht, die schicken einen Transport nicht weg, wenn nicht irgendwo ein Auto gerade im Krankenhaus angekommen ist oder auf Einsatzbereit im Krankenhau steht. das Absolut kein Auto greifbar wäre für einen Notfall (und sei es das NEF oderein BKTW Initial, je nach dem) , ist ein No-Go für einen Disponenten.

in den 2 Leitstellen in denen ich meinen dienst versehe ist das mit nachbesetzen sehr unterschiedlich

eine is mittelgroß ländlich, da gibt es sehr häufig nachbesetzungen, fast jedes Wochenende, allerdings meiner Einschätzung nach im großen und ganzen Zeitlich gut überlegt, das es nicht zu Engpässen kommt bzw genug Redundanzen, dass von einer nachbarortsstelle ein Auto zu einem Notfall fahren kann, ziemlich genau innerhalb der 15min. Dort herrscht aber erheblicher Personalmangen und seitens der Leitstelle wären mehr SEWs im Dienst gewünscht aber durch die Ortstelle ganz einfach nicht möglich das jedes Wochenende zu gewährleisten (vor allem auf Grund von 2 Dialysespitzen während des dienstes und sonst eher ruhig zwischendurch)

An meiner zweiten Leitstelle, Stadt und Stadt allein, ist nachbestzung für die Stadtdienststelle selten Thema, außer eine ungeplante LAngstreckenfahrt fällt an. Aber wie du schon sagst, in der Stadt wird ein Auto schneller wieder frei und da tut man sich dann leichter…

Alarmiert wird OÖ Standard über InfoCall und SMS.
Im Notfall ist aber sicherlich innerhalb von 5 Min ein Auto nachbesetzt (in beiden Leitstellengebieten) und somit auch die 15 Minuten bei Engpässen einhaltbar. Das eine Leitstelle mit Nachbesetzung und dem nötigen Zeitaufwand rechnen muss da es oft vorkommt, ist für mich aber eher ein Symptom einer schlecht geführten Ortstelle, die es nicht schafft, mehr leute zu Dienste zu motivieren.

Ich würde mal sagen selbst Schuld wenn du so mit dir umspringen lässt. Wenn Not am Mann ist und der Hut brennt springt doch jeder gern ein, aber a) sicher nicht für einen Krankentransport und b) wenn so mit einem geredet wird.

Hier gibt es 2 Problem. Zum einen die LST die scheinbar ihre Arbeit und das Aufgabengebiet nicht versteht - Nicht vergessen, wir bekommen Geld dafür, dass wir den RD betreiben. KT kann jede Firma machen! Zum anderen die Mitarbeiter die Scheinbar ja eh immer für jeden Scheiß einspringen. So wird sich seitens der LST wenig bewegen, wenn nicht mal was grobes passiert.

Eine Reservenbildung ist meist gar nicht möglich und so fahren alle das „Stückgut“ Mensch möglichst „just in time“ nur funktioniert es halt häufig nicht, weil kein sinnvoller Konzept besteht und die Leitstellendisponenten können da auch nichts dafür, die müssen den Mangel verwalten. Meist gehen dann SMS raus mit der Aufforderung SEW’s nach zu besetzen und die fahren dann weiterhin alles was herein kommt. So kann es sein dass man zwar nur für eine Fahrt rein gerufen wurde dann aber 4 - 8 h 6 Fahrten machen muss. Ich für meinen Teil reagiere auf SMS nicht, da ab und an ist die Situation schon Tage vorher abzusehen und die SMS kommt dann 5 min vor der Angst.
Andererseits finde ich es aber auch mehr als problematisch, wenn ich mit SoSi zu einem Einsatz fahre und dann die Frage kommt ob man nicht noch bei XY vorbei fahren könne, weil dort eine unklare Situation ist. Sollte es zufällig mal wieder eine der uns beliebten Pflegeeinrichtungen sein, kann ich gerne zu beiden Patienten gehen und schauen ob es möglich ist beide zu transportieren, wenn das aber zu verneinen ist, dann will ich nicht ständig die Diskussion mit der Leitstelle, weil sonst soll man mir einen Haflinger oder Unimog mit vier Tragen stellen :imp: Nur auf der Rückfahrt unter SoSi noch einen weiteren Patienten anzufahren finde ich mehr als grenzwertig, da ich mit der Übernahme des im Fahrzeug befindlichen Patienten die Verantwortung für seine fachgerechte Versorgung gemäß dem SanG übernommen habe, jetzt spielt man noch einen weiteren zweier mit „Atemnot“ oder ähnlichen ein, was jetzt alles oder nichts sein kann und sagt mir ich habe anzufahren weil sonst muss der länger warten. Wie gesagt die zweier reichen hier von ach du … wo ist der Notarzt ich brauch mal ein Oxylog, Medumat oder was man sonst so findet bis zu atmen sie ganz ruhig ich mach das Fenster auf. Nur der Patient im SEW ist halt auch nicht so stabil und zu erst kann ich meinen Fahrer ja beim Patienten I lassen, nur wie bekomme ich II raus wenn er nicht gehfähig ist? Also muss ich I allein lassen und das ist formal nicht gesetzlich gedeckt wird aber sehr häufig erwartet.
In meinen Augen ist die Rettungsdienstliche Ausplanung des Regeldienstes schon ein Problem, da sie so eng gestrickt ist, dass eigentlich die Notbesetzung der Dauerzustand ist und daher habe ich ein sehr gespaltenes Verhältnis zur Betreiberstruktur des Rettungsdienstes (PS ich wäre für die MA70 oder vergleichbar für ganz Österreich, gerne auch mit Freiwilligen nur ohne Vereine) .

Das ist kein Problem von Verein oder sonst etwas, da läuft die (Vor)Planung bzw das Disponieren einfach gewaltig schief, das sind ja Zustände die ich zum Glück nicht kenne aber das schockiert mich schon…

Das sehe ich etwas anders der Verein legt die Rahmenbedingungen fest bzw. handelt diese vertraglich mit den Gebietskörperschaften aus und sollte dabei eine Bedarfsplanung erstellen um den Besetzungs- und Vorhaltungsgrad von Rettungsmitteln zu planen. Wenn ich in der Leitstelle nur 6 Rettungsmittel habe die ich disponieren kann und gleichzeitig die Weisung das alles zu fahren ist, andererseits der Bedarf rechnerisch aber bei 8 Fahrzeugen liegt läuft in der Disponierung nichts falsch, weil man nur das disponieren kann was man hat.
Was falsch läuft ist da die Erstellung der Planungen in dem man die notfallmäßige Nachbesetzung, welche eigentlich Katastrophensituationen vorbehalten sein sollte, zur Norm erhebt und dadurch das immer irgendwer kommt nicht der Druck entsteht eine das Fahrtenaufkommen deckende Vorhaltung umzusetzen, weil irgendwie klappt es schon auch wenn die EA’s damit verbrannt werden.

Du bist auf Einsatzfahrt (sprich Gefahr im Verzug) und die Lst bittet dich dann „noch bei wem anders vorbeizuschauen“?!?!?
Also mir könnt der sowas von den Buckel runterrutschen - Problem der Lst wenn sie keine Ressourcen mehr haben.

Genauso dämlich find ich es (was bei uns hin und wieder vorkommt) einen KT mit SoSi zu beenden weil ein Einsatz ansteht…mMn rechtlich auch mehr als fragwürdig

Sei mir nicht bös aber wenn dir der Ton der dir gegenüber angelegt nicht passt (ich versteh dich) dann tu es kund! ich gehe davon aus dass du frw bist das heißt zum Dienst kann dich niemand verpflichten, wenn dir die Rahmenbedingungen nachhaltig nicht passen dann lass es einfach.
Bzgl Disposition: habe ich nur 6 statt eigentlich notwendigen 8 Fahrzeugen so kann ich nur mit 5 statt 7 (ich denke es handelt sich bei dieser Zahl um ein Gebiet von max. 10.000 EW ansonsten ist mehr vorhaltung anzunehmen) Krankentransporte fahren. Denn wenn die Tochter vom Chef im Pool ertrinkt soll ja auch ein Auto kommen oder wird dann auch erstmal nachbesetzt und er findet das ganz ok?!?! Ich denke nicht! Wenn man ihm jetzt verrechnet dass dieses eine Notfallauto eine entsprechende Besatzung und Ausrüstung hat, die anderen Autos dafür eben nicht soooo toll ausgestattet sind da dies in 95% der Fälle nicht notwendig ist dann wird er vielleicht verstehen warum überall anders in der westlichen Welt Rettungsdienst und Patientenbeförderung getrennt sind.

Wie kommst du auf 10000 Einwohner? Wir betreuen mit 4-5 bzw. 2 Fahrzeugen im Nacht und Wochenenddienst 22000 Einwohner und kommen damit gut zurecht.

Dann sind es 11.000 EW, wenn die Fläche und das Gefahrenpotenzial (Gewässer, Autobahn, Industrie) nicht übermäßig ist dann wird sich das auch ausgehen. Aber meines Wissens nach ist etwa 1RTW/10.000EW der Schlüssel den man annimmt.

Das das NEF die Notfallvorhaltung übernimmt hab ich im Zivildienst leider öfters erleben müssen, sieht dann in etwa so aus:
-alle SEW unterwegs
-Notfall: Unterschenkelfraktur: da kein SEW verfügbar fährt das NEF mal alleine hin.
-Im NEF sind zwar viele brauchbare Sachen, aber eben keine Schnitzler-Schiene o.Ä., also gibts an Stelle einer Schienung eine Ladung Dipi.
-Patient ist jetzt Schmerzfrei, muss aber überwacht werden!
-2 Notfall parallel: Kreislaufstillstand
-Der SEW für die US-Fraktur wird umgeleitet zur CPR
-Und der NEF muss immer noch warten, dass wer kommt und ihm den Pat. abnimmt das auch er zur CPR sausen kann.
So, oder so ähnlich sieht das Ganze dann leider aus…

Das es ein No-Go für einen Disponenten ist, stimmt leider nicht. Ich habe mich mit einigen darüber unterhalten und laut deren Aussage ist es eher ein Must-Do!
Sie DÜRFEN nämlich KEINE Autos zurückhalten, da ja nur RTW vorgehalten werden und die gibts schlicht und einfach nicht mehr…
Woher diese/r Weisung/Vorschrift/Humbug kommt weis ich leider nicht.

Dann wird je nach Region höchst unterschiedlich disponiert. Ich kenne die Sache so, dass die RTW zurückgehalten werden, außer es gibt nicht genug KTW, dann müssen auch die RTW Transporte fahren. Das heißt, dass bewusst das letzte verfügbare Auto zu einem Krankentransport geschickt wird. Wenn dann was passiert, gibt es halt RTW-Eintreffzeiten von jenseits der 20 Minuten. Das wird in Kauf genommen. Wenn man sich die Finanzierung des RD in NÖ anschaut, dann versteht man aber auch, warum das so ist.

Wobei ich jetzt sagen muss, dass das noch „NAW-Gegend“ ist - vielleicht wird in NEF-Gegenden sehr wohl anders disponiert. Weil in Wirklichkeit wird ja ein Auto für lebensbedrohliche Notfälle zurückgehalten - der NAW.

Das habe ich leider noch nicht ganz durchschaut:
Bundesländer, welche RTW betreiben (also alle außer OÖ), schicken diese auch zu KT´s? Wiederspricht das nicht völlig dem Kerngedanken der Trennung zwischen RTW und KTW?
Meines Wissens nach ist der RTW ein Fahrzeug, welches explizit für Notfälle vorgehalten wird.
Als wir noch RTW hatten, haben die sich keinen Meter ohne Blaulicht bewegt.
Na gut, zum Pizza hohlen nicht… :laughing:

Als Beispiel kann ich dir den Bezirk St. Pölten nennen: Hier gibts prinzipiell eine RTW KTW Trennung, zumindest unter Tage jedoch meldet das RK in der Bezirksstelle und in allen Ortsstellen in der Nacht nur RTWs an, die dann eben auch die Dialysen und nächtlichen Überstellungen fahren…
Es wird aber in der Regel darauf geachtet, dass zumindest 1 RTW im Stadtgebiet zurückgehalten wird.

Eh. Außer die Autos für die Transporte gehen aus…

Die KTW-Vorhaltung wird halt nicht immer und überall eingehalten (Krankenstände, Fzg-Defekt, etc.), dadurch entstehen massive Wartezeiten, welche dann im Sinne des Patienten mit RTWs kompensiert werden müssen. Ich kenne es aber nur so, dass der RTW dann maximal mit einer Ortsfahrt gebunden wird bzw. in einen umliegenden Ort fährt. Und im städtischen Bereich wird gewartet, bis zumindest ein weiterer RTW frei ist. Aber natürlich alles nicht optimal. Sinnvoller wäre es, die nicht indizierten Krankentransporte wegzubekommen, dann hätte man auch ausreichend KTWs und müsste die RTWs nicht mit KTs belegen.
Auch das mitgeben von Heimtransporten, wenn ein RTW gerade im KH frei wird taugt mir nicht so sehr, immerhin kann dieser dann auf halber Heimstrecke nicht (gleich) alarmiert werden, auch wenn Leerkilometer vermieden werden.
Die Topografie tut in einigen Teilen Österreichs ihr übriges, wenn ich an so manches Alpental denke: Hier wird auch nur 1 RTW am Talschluss stehen und ab und zu eine KT-Ortsfahrt machen müssen (sonst 50 Leerkilometer für eine 1km-Fahrt).
Leider schauen in vielen Teilen Österreichs die RTWs und KTWs gleich aus, da bekommt man den Unterschied nie und nimmer in die Köpfe der Bevölkerung, wenn die „Rettung“ (KTW) wieder so lange braucht, obwohl die „Rettung“ (RTW) im Ort eh daheim herum steht. Wie schön wäre ein Landesrettungsdienst mit einheitlichem Fzg-Design lt. Vorgabe (auch wenns zB durch eine HiOrg durchgeführt wird) und die KTWs können die Privaten und HiOrgs anmalen wie sie wollen.

Sowas ist eben teilweise ein Problem, dass von Krankenhäusern mitverursacht wird. Ich denk da nur an mein Stützpunktkrankenhaus, in dem jedes Jahr zigtausende Angios, Schrittmacher und Bypässe operiert werden. Die bleiben dann oft am Wochenende bis Sonntag 12:00 Mittags und dann werden 3-4 oder mehr Patienten gleichzeitig zum Heimtransport ins weite NÖ bei der Leitstelle angemeldet. Das es aber an genau diesem Tag kaum bis keine Kapazitäten für Krankentransporte gibt, interessiert das Krankenhaus nicht. Da gehts darum, dass der Patient noch die Nacht von Samstag auf Sonntag ein Bett belegt (wobei aber keine med. Leistung mehr erfolgt) und das Haus somit einen Tag mehr Kohle beziehen kann. Die Leitstelle kann allerdings auch nichts machen und so kommts schon mal vor, dass der letzte freie RTW einer 55.000 EW Stadt einen gehenden, 50 jährigen Patienten 100km ins andere Eck von NÖ heimchauffiert.

Sowas sind meiner Meinung nach strukturell verursachte Probleme, die weit über die Grenzen der eigenen Rettungsorganisation hinausgehen und die nur gelöst werden können, wenn der RD bzw. die Leistung des RD auch angemessen gewürdigt werden. Aber wie üblich in Österreich: „Irgendwie 'is immer gangen“