DANKE dafür. Ich versteh auch nicht, warum man sich selbst immer das Leben so schwer machen muss.
Klar, wir brauchen nicht drüber reden, dass in Sachen Kompetenz/Recht/Verantwortung der NA am Ende des Tages der Hauptverantwortliche und wohl am besten ausgebildete Mediziner ist. Aber was ändert das daran, dass es in erster Linie im Einsatzgeschehen (bis auf sehr wenige sehr zeitkritische) ein Kollege ist, mit dem wir gemeinsam eine Situation vorfinden und im Sinne des Patienten abhandeln sollen.
Unabhängig davon sind auch die erfahrensten Sanis nicht IMMER automatisch auch die besten, weil man gerade nach vielen Dienstjahren einige Dinge „einspart“, die ein neuer Kollege, der aus der Schulung kommt, noch bzw. wieder macht und das kann durchaus mal zu Überraschungen führen. Ich habe z.B. auch sehr gerne Sanitäter in Ausbildung und „frische“ Sanis dabei, weil das durchaus wertvoll ist bzw. sein kann (klar, kommt auf den Menschen an, wie so vieles). Das kann durchaus auch der NA sein, der hier auf Gerätehandling etc. hinweist, weil er das eigentlich anders kennt/sieht.
Und wenn da der NA nach dem Fieberthermometer fragt und selbst Fieber misst → ja, dann soll er das bitte tun.
Wenn der Sani statt dem NA den Zugang sticht → dann soll er das bitte auch tun.
Vergessen wir doch nicht, dass wir alle Menschen sind und vor Ort im Sinne eines Menschen handeln. WENN es notwendig ist, muss natürlich ganz klar aufgeteilt und ggf. ein „Machtwort“ gesprochen werden, aber es geht eben auch sehr oft entspannt und gemeinsam.
Und genau deswegen empfinde ich eine erneute Anamnese auch nicht automatisch als indirekten Vorwurf an mich, dass ich das „nicht sauber“ gemacht hätte, sondern als Absicherung.
Alleine schon die Vorstellung „Guten Tag, ich bin Dr. XYZ“ (sprich der Titel DOKTOR) bewirkt manchmal derart viel an Redefluss, dass ich als Sani oft echt staune, was er jetzt doch nicht alles hat (zuerst kein Bluthochdruck etc. bekannt, dann doch, usw.usf.)
Ich denke, dass sich beide Seiten ein wenig zurücknehmen sollten in den (oftmals) fälschlichen Annahmen, dass gewisse Handlungen gegen das jeweils andere Gegenüber gerichtet sind. (Sani gegen NA, NA gegen Sani)
Vieles verstehen wir einfach so, weil wir uns das so zurecht legen, obschon es wahrscheinlich häufig gar nicht so gemeint ist, sondern ganz andere Hintergründe/Motivationen hat.
Solange mir gegenüber keine deutliche Kritik bzw. Vorwürfe geäußert werden, fasse ich das selten so auf. Die Kollegen, die mich direkt mal schon vor Patientenkontakt in der Übergabe anpfeifen, anblaffen und zurecht weisen, dass das hier Missbrauch von Rettungsmitteln ist, sind meistens NACH Patientenkontakt ganz anderer Meinung… und das gibt es Gott sei Dank mittlerweile quasi gar nicht mehr. Das trat auch immer nur als sog. NKTW auf und mag daran liegen, dass hier eine sehr starke Vorverurteilung/Einstellung (sind eh alles „Idioten“ und können nix) vorherrscht. Als RTW passierte mir das, soweit ich mich erinnere, noch nie.