alfredo
3. September 2015 um 22:11
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[size=150]Reanimation außerhalb der Klinik sollte über 30 Minuten dauern[/size]
[size=85]APA - 01.09.2015[/size]
Ab 53-minütiger Dauer sind die Wiederbelebungsversuche nach einem Herzstillstand sinnlos…
Erleidet ein Patient außerhalb des Krankenhauses einen Herzstillstand, sollten die kardiopulmonalen Wiederbelebungsversuche mindestens 35 Minuten andauern. Das erhoben japanische Forscher in einer Studie, die beim Kongress der „European Society of Cardiology“ (ESC) in London (Großbritannien) präsentiert wurde.
Die Forscher der Universitätsklinik in Kanazawa analysierten Daten von 17.238 Erwachsenen, die 2011 und 2012 außerhalb einer Klinik nach einem Herzstillstand durch Rettungspersonal wiederbelebt wurden. Ausgewertet wurden sowohl die Dauer der Reanimation als auch das Überleben und das neurologische Gebaren ein Monat nach dem Vorfall.
Mit jeder zusätzlichen Minute Wiederbelebungsdauer nahm die Überlebenswahrscheinlichkeit ab. Bis zu 35 Minuten Reanimationsdauer waren jedoch gute Ergebnisse möglich, so die Forscher um Yoshikazu Goto. Bei 99,1 Prozent der Überlebenden und 99,2 Prozent jener mit gutem neurologischen Zustand hatte binnen 35 Minuten Reanimation der Blutkreislauf wieder spontan eingesetzt. Von den Patienten, bei denen die Wiederbelebungsversuche 53 Minuten und länger gedauert hatten, war nach einem Monat kein einziger mehr am Leben.
„Die Entscheidung, wann die Reanimationsmaßnahmen eingestellt werden, ist eine der größten Herausforderungen für Notfallsanitäter und Ärzte“, sagte Goto. Welche Dauer sinnvoll sei, sei bisher aber umstritten gewesen. Nun sei klar, dass mehr als 99 Prozent aller überlebenden und neurologisch funktionalen Personen binnen 35 Minuten wiederbelebt worden waren. Bei längerer Dauer habe es hingegen nur minimale Zugewinne gegeben. „Ab 53 Minuten haben die Reanimationsmaßnahmen absolut keinen Sinn mehr“, so Goto.
Quelle: und /
ESC Congress 2015: 29 August - 02 September 2015, London - United Kingdom
Menico
4. September 2015 um 07:44
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alfredo:
„Die Entscheidung, wann die Reanimationsmaßnahmen eingestellt werden, ist eine der größten Herausforderungen für Notfallsanitäter und Ärzte“, sagte Goto.
Bis auf den Fakt, dass Notfallsanitäter die Reanimationsmaßnahmen gar nicht einstellen dürfen. Man kann entscheiden ob man beginnt oder nicht (sichere Todeszeichen), aber eine begonnene Rea abbrechen sieht die Lehrmeinung nicht vor.
Da kannst, im wahrsten Sinne des Wortes, pumpen bis der Arzt kommt.
Wenn da arzt nach einer stunde nicht auftaucht, transport nicht möglich is, lass ichs auch als nfs gut sein. Natürlich in absprache mit den angehörigen…
sehr kritisch - wann kommt es vor das nach 1h kein Arzt da ist?
Selbst in der Peripherie kommt dann doch noch ein Hubschrauber oder das übernächste Notarztmittel (oder ein Praktiker).
Einmal in meinen fast 10 jahren rd hab ichs erlebt. Alle naws unterwegs, hubschraubrt konnte wetterbedingt nicht starten.
Hat circa 40 bis 50 min gedauert bis der na kam
Hat jemand den ganzen Artikel zur Hand?
Weil ich nehm jetzt mal an die Studie bezieht sich auf die „Standard“ Reanimation ohne z.B eine schwere Hypothermie wo z.B auch schon SEHR lange Reanimationen ein positives outcome hatten.
Da geht es sicherlich nicht um die Special Circumstances, die haben ja auch eine eigene Section in den Guidelines mit einigen Besonderheiten.
Ich bin gespannt, was in den neuen ERC-Guidelines dazu drinnensteht. Die Statistiker aus Japan sind da immer recht deutlich vertreten.