Pflege-Profis von der Hochschule (Kurier 17.05.2014)

Die Absolventen der FH-Lehrgänge haben außerdem die Möglichkeit fachspezifische Master-Studien , wie etwa jenen der „Paramedics“ (Notfall-Rettungsexperte), der neu geschaffen werden soll, zu absolvieren.

http://kurier.at/chronik/pflege-profis-von-der-hochschule/65.816.594

Läuft alles plangemäß, könnte der neue Ausbildungsweg bereits ab 1. Jänner 2015 gelten.


Ich bin gespannt wie ein Gummiringerl…

Ich bin ja mal gespannt ab wann man wirklich einen „Paramedics-Master“ inskribieren kann…

Hört sich äusserst spannend an. Bin gespannt wann es da genauere Infortmationen gibt :slight_smile:
Schaut ja nach einem wirklich großen Wurf aus.

Der Sobotka :wink:

Was die Master-Sanis dann machen sollen und wer sie bezahlen soll (Ein Master ist ja definitiv Akademiker) bleibt offen.

Eines kann ich versprechen: bis 1.1.2015 geht sich das niemals aus.

Ansonsten - ja cool, vielleicht ein Notarzt Ersatz, denn vor kurzem wurde noch betont wie wichtig es ist die Ehrenamtlichkeit zu erhalten. Vielleicht geht es in Richtung weniger Notärzte, ein paar mehr Master-Sanis und die Masse bleibt wie sie ist? Bin jedenfalls gespannt…

Prinzipiell eine tolle Idee. Aber erstens: Woher auf einmal dieser plötzliche Sinneswandel? Und ich glaub auch dass das Rote Kreuz was dagegen haben wird. Und zweitens: Sollte man wenn dann, ein eigenes Bac Studium für die Rettungsdienstfachkraft einführen. Beließe man es bei einen Masterlehrgang bedeute dies, dass man vorher den Krankenpfleger machen müsse. Das würde streng genommen bedeuten, dass aus einem Notarzt - Sanitäter System, plötzlich ein Notarzt- Krankenpfleger System entsteht ala Schweden od. Spanien. Oder vielmehr ein reines Krankenpfleger System, denn die Notärzte fallen dann bestimmt! Und was würde mit den bestehenden Sanitätern passieren? Jeden 5Jahre auf die Uni setzten wohl eher nicht… Also kurzum, ein zukunftsweisender innovativer Vorschlag, aber sehr viele offene Fragen.

ein master ist definitv nicht sicher akademisch, wenn ich an diese 1 jahres MBA einer Body and Health Academie denke für die nicht mal ein Maturaabschluss geschweige denn ein Bachelor erforderlich ist!

das stützt österreich nur weiter in die bildungsinflation, stuft die leute die akademische ausbildungen haben weiter herunter, drückt das gehaltsniveau und hilft dieser typisch österreichischen selbstbeweiräucherung das man ja einen titel hat (siehe alle diese „Ing.“ die von den HTLs kommen.

Tatsache, kommend von jemandem der einen ECHTEN bachelor hat, und im Ausland einen ECHTEN Master macht, lacht man uns wegen dieser titelgeilheit im ausland gewaltig aus! solche ideen machen es nicht besser! (oder glaubt ihr das ein englischer paramedic irgendwo seinen titel MSc angibt??? )

Das ändert aber nichts an der Tatsache das dieses Studium ein „echtes“ Bachelorstudium ist. Mit vollen 180 ECTS. Wie das anschließende Masterstudium ausschaut…keine Ahnung, aber das wird man noch sehen…aber es wird sicher auch eine „echtes“ Masterstudium mit 120 ECTS sein.

Bologna Bashing hin und her - sei es wie es sei :wink:

Nach allen Kollektivverträgen, Beamtendienstrecht etc ist ein Master ein Akademiker, dh bei Beamten ein A-Beamter (während Bachelor noch B-Beamter ist).

Was ich absoulut schrecklich finde sind solche Leute, wie die, die den Artikel auf kurier.at kommentiert haben. Leider gibts solche Leute zuhauf, auch in der eigenen Berufsgruppe. Anstatt, dass die Akademisierung als Chance gesehen wird, den eigenen Beruf weiterzuentwickeln wird gemotzt und gesudert. Es werden Gerüchte verbreitet wie z.B. „FH Pfleger“ haben viel weniger Praxis (was absolut nicht der Wahrheit entspricht) und generell, wird mit Vorurteilen nur so herumjongliert.
Ich denke wird noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten sein…

Naja. FH-Studenten haben schon vom Gesetz her 180h weniger Praxisstunden zu leisten, stimmt also so nicht.
Ich denke ganz ehrlich nicht, dass das irgendwas anderes als Utopie ist, was da kürzlich veröffentlicht wurde. Und wenn dann wird für den Rettungsdienst das wiederholen, was vor ein paar Jahren in der Pflege passiert ist. Man ruft nach Aufwertung des Berufes, dann kommt man drauf, dass nur die zukünftigen Absolventen aufgewertet werden und nicht man selbst. Man bekommt Angst um den Arbeitsplatz, es wird blockiert, geschimpft, verhindert und auf einmal ist Aufwertung doch nicht so toll.

Die FH Studiengänge erfüllen die gesetzlich vorgegebenen Ausbildungsstunden, da wir ansonsten das Diplom nicht erhalten würden. Bei den FHs wird da peinlichst genau auf jeden einzelnen Praktikumstag geachtet. Es ist sogar so, dass sollten wir während einem der Praktika erkranken, wir in der lehrveranstaltungsfreien Zeit diese Tage wieder einarbeiten müssen. D.h. wir haben keine 10(?)%ige Tolleranz wie es sie an den GuK Schulen gibt. (Ausserdem bekommen wir keinen einzigen Cent für die Praktika bezahlt) Sorry, aber dieses Argument „die FH Studenten können ja schon mal nix, weil die sitzten ja nur hinterm Schreibtisch […]“ kann ich schon nicht mehr hören. Es stimmt nämlich ganz einfach nicht.
Ich kann nur jedem, der sich ernsthaft für die Thematik interessiert empfehlen sich einmal das Curriculum anzusehen und sich ein objektives Bild zu machen.

Weiß ich alles, keine Sorge :wink:

Hab auch nichts gegenteiliges behauptet:)

Dennoch schaus dir nochmal an…
GuK-AV: mindestens 2 480 Stunden Praktikum
FH-GUK-AV: mindestens 2300 Stunden
Aber hat ja eigentllich nix mim RD zum tun…

Ich finde es grundsätzlich gut, dass versucht wird, den Berufsstand aufzuwerten. Ich möchte euch mal kurz berichten, wie es mit der Aufwertung zum neuen Notfallsanitäter zur Zeit bei uns in Deutschland läuft (Gesetz seit dem 1.01.14) - Hier sehe ich einige Parallelen.

Bei der Gesetzgebung zum neuen NfS waren die Lobbykräfte groß und haben vieles „abgeschliffen“, z.B. ist der Notfallsanitäter nun doch kein Notarztersatz, (@zeillerkommentar) obwohl das einige sich gewünscht haben. Die Ärzteschaft war frühzeitig dagegen.
Die Entlohnung ist noch völlig offen, aber wenn ich die Ausbildung mache, möchte ich auch anschließend mehr verdienen. Das steht noch in den Sternen.
Die neuen Notfallsanitäter werden, wenn sie eines Tages von der Schule kommen, fachlich etwas über dem Rettungsassistenten (die bisherige Berufsbezeichnung) stehen, aber sie werden trotzdem nicht mehr Kompetenzen bekommen. Die „ärztlichen Maßnahmen“ die „Nicht-Ärzte“ im Notfall ausführen dürfen (heißt hier „Notkompetenz“, z.B. Medikamentengabe) müssen vom jeweiligen ärztlichen Leiter eines Landkreises freigegeben werden - da wird sich für die neuen NfS nichts ändern. Sie sind und bleiben „Nicht-Ärzte“. Daran würde auch ein Bachelor o. Master nichts ändern.Und über Freistellung vom Dienst ohne Lohnausfall um die NfS-Schule zu besuchen und Lücken im Dienstplan haben wir noch gar nicht gesprochen… :wink:

Sehe ich anders. Offensichtlich hast du - örtlich begrenzt - mehr Einblick, aber global auf Deutschland bezogen stimmt das so sicher nicht, bzw wäre es unseriös Feststellungen zu treffen.

Derzeit gibt es sehr wenige Notfallsanitäter, die ersten Kurse beginnen wenns gut läuft im Herbst. Nur wenige Länder bieten die Ergänzungsprüfungen an weil die Prüfungsinhalte noch nicht feststehen. Außerdem wurden die Rettungsdienstgesetze noch nicht geändert. Ich gehe von einer wirklichen Umsetzung bis zum Jahr 2018 aus. Diese Zeitspanne wurde auch in manchen Ländern als Übergangszeit genannt, erst ab dann braucht es für jeden RTW einen NFS.

Derzeit weiß natürlich niemand was ein NFS ist und was die wirklich können - es daher ganz logisch das es keine weiteren Kompetenzen gibt.

ABER: Eine der großen Neuerungen ist, dass die Notkompetenz für NFS nicht mehr „nötig“ ist. Es findet sich direkt im Gesetz (vgl § 4 NotSanG bzw die zu schaffenden Landesgesetze) die Ermächtigung einerseits lebensrettende medizinische Maßnahmen (auch invasive) im eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich auszuüben, andererseits delegierte heilkundliche Maßnahmen (also auch Dinge die nicht lebensrettend währen, zb Paspertin bei Erbrechen, Perfalgan bei Fieber - was man halt so will) im Rahmen von SOPs der ÄLRD anzuwenden. Alles was nicht lebensrettend (Notkompetenz) ist, ist derzeit beim RettAss ein schwieriges und für den ÄLRD gefährliches Feld (Delegation) - daher bringt das NotSanG sehr viel!