Orf Thema 6.5. - Notruf Wenn Maschinen entscheiden

Sehr schwieriger Fall , keine Frage, Retrospektiv allerdings schwer auf das Abfrageschema abzuwälzen.

AMDPS ist halt nicht für den Österreichischen/Deutschen NFS ausgelegt, daher wundert mich auch das Outcome der Abfrage nicht. Fraglich wäre nur ob der Low-Priority Code (Durch N/KTW) hierbei nicht die einfachere Lösung gewesen wäre.

Wording durch 1450 als auch durch den CT/Dispatcher war definitiv „potschert“ gewählt („Die Maschine hat entschieden“ - „Die Kosten müssen selbst übernommen werden wenns kein Notfall is“), hier könnte man definitiv nachbessern…

War es nun der korrekte Weg? Schwer zu sagen…

Nachdem es aus dem Fall nicht hervorgeht ob es am Tag oder in der Nacht war, kann man auch nicht wirklich um andere Möglichkeiten der Versorgung (ÄND?) diskutieren.

Menschlich gesehen natürlich für die Angehörigen eine volle Belastung

Wir kennen den Fall und die Angaben des Anrufers dahinter nicht. Wenn der Dispo frei entschieden hätte und die Entscheidung im Sinne des Anrufers falsch gewesen wäre, dann wär mMn die Aufregung vermutlich gewesen warum man nicht nach internationalen Standards arbeitet.

1 „Gefällt mir“

Ich finde vor allem das Wording in dem Beitrag problematisch, weil es entscheidet keine Maschine. Je nach gegebenen Antworten kommt ein Einsatzcode heraus, der sagt jedoch überhaupt nichts über die Dringlichkeit bzw dahintersteckende Ausrückordnung aus. Diese wird nämlich von der örtlichen medizinischen Leitung festgelegt, also man kann zB festlegen dass zu einem 26A2 ein Notarzt hinfährt und ein 10D5 zu 1450 bzw Lowcode verbunden wird.

3 „Gefällt mir“

Wollte gerade das gleiche schreiben.

Der Spin ist echt schwierig, weil gerade im Kontext der Berichterstattung der letzten Jahre (KI, AMS-Algorithmus, …), wirkts bei dem Wording so, als würde da eine KI oder irgendein undurchsichtiger Algorithmus das entscheiden, und nicht ein Standartisiertes Abfrageschema + Ausrückordnung.

Theoretisch könnte man ja so ein Abfrageschema auch als Flowchart auf ein großes Plakat ausdrucken, aber da würde keiner sagen „Das Papier hat entschieden!“…

2 „Gefällt mir“

Finde den Beitrag höchst fraglich. Der Anrufer sagt „[die Fragen…] habe ich alle beantwortet mit der Hoffnung das ein Rettungswagen kommt“ - ich finde persönlich das hier ein wenig zu viel die Tragische Geschichte, dass ein Familienmitglied gestorben ist in den Vordergrund gestellt wird um das Abfrageschema zu verurteilen. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist ein Tod einer Person / Familienangehörigen tragisch, aber in meinen Augen vertauscht man hier die Beurteilung des Zustandes des Patienten zum Zeitpunkt des Anrufs, mit der Tragik, das die Person 3 Tage später im Krankenhaus verstorben ist.

Das seh’ ich genau gleich.

Dass die Patientin schlussendlich gestorben ist, ist für den Fall selbst eig. unerheblich (was auch der Sohn selbst sagt).

Die Schwiegertochter meinte die Patientin starke Schmerzen gehabt hätte und der Sohn sagte die Mutter wäre nicht gehfähig gewesen. Von dem her, wäre ein Auto schon gerechtfertigt gewesen.

Die Frage die wir alle nicht beurteilen können ist, was am Telefon halt tatsächlich gesagt wurde, dass es zu dem Code gekommen ist. Da vermisse ich im Beitrag die nachvollziehbare Begründung von der Leitstelle WARUM dieser Code rausgekommen ist. Da ja der Sohn selbst telefoniert hat und nicht die verstorbene Patientin, hätte er da wohl die nötigen datenschutzrechtlichen Freigabe geben können.

Es wird im Beitrag nur der Prozess und in weiterer Folge die Mitarbeiter in die Kritik genommen und mit keinem Wort erwähnt WARUM sie und der Prozess zu diesem Ergebnis gekommen sind.

Journalistisch schwach…

Genau das war eben auch mit meinem Eingangspost gemeint;

Was wäre denn der „richtige“ Weg gewesen? Eine offensichtliche Palliativpatienten zuhause versorgen (Wenn denn ein ÄND im Dienst war) und quasi zuhause in Ruhe sterben lassen , oder das Großaufgebot mit RTW und ggf. NA hinschicken der…naja was eigentlich macht?

Es ist eine schmale Gradwanderung die solche Abfragen immer mit sich bringen. In 9 von 10 Fällen stimmts eh. Dieser Fall war halt dieser 1.Fall wo es eben nicht stimmen kann (Obwohl wie schon oft gesagt für’s Outcome kein Unterschied bestanden hätte)

Die andere Frage wäre gewesen, ob ein RTW oder NKTW hierbei vor Ort belassen hätte…

Das sehe ich anderst.
Wenn man mir sagt die Patientin hat „starke Schmerzen“ und ist nicht mobil, ist damit eig. alles gesagt was ich wissen muss. Irgendwas muss passieren. Dass die Familie die Pat. selber transportiert ist sicher nicht der richtige Weg.

Entweder geht ein Palliativteam, jemand vom ÄND oder der Hausarzt vor Ort um was gegen die Schmerzen zu tun oder es muss jemand kommen und die Patientin zum Arzt bringen um eine Schmerztherapie zu machen.

Dass die Leitstelle das erst mal an 1450 weitergibt war sicher nicht falsch. Evtl. ist da dann etwas schief gelaufen oder untergegangen. Oder es wurde einfach nicht das gleiche wie im Bericht gesagt. So lange wir die Infos nicht bekommen, wirds wohl ein Geheimnis bleiben.

Wurde der ÄND angeboten und die Familie wollte vll. einfach nicht so lange warten? Wir wissen es nicht.

Hier wäre interessant zu wissen was passiert ,wenn man den AMDPS-Ast einfach durchklickt. Jedoch ist das ohne das Programm vor sich zu haben schwierig.

Und wie du schon richtig sagst: Vielleicht wurde ja der ÄND angeboten und das hat zu lange gedauert…