ÖGARI fordert Änderung NKI auf NK-EGA, Kein LT mehr für RS

Wie darf ich das verstehen? es funktioniert einfach ewig weiter und es steht nur in der Anleitung „max. 100 mal verwenden“?

Sorry aber da sehe ich die Organisation gefordert, weil es kann ja nicht sein, dass ich demnächst mit eigenem Pulsoxy, Pupillenlampe, BZ - Messer und Fieberthermometer plus jetzt noch einem Cuffdruckmesser durch die Gegend laufe und mir fiele noch vieles ein was benötigt wird.
Meine Vermutung ist aber, dass statt den Sani besser zu schulen und auszurüsten eher das Gegenteil eintreten wird und nach Ablauf des Materials die Larynxtuben nicht mehr nachbeschafft werden, da ich hätte einmal eine Frage an alle wie häufig sind auf den Fahrzeugen die Materialien verfallen bevor sie eingesetz wurden und schon kann der Betreiber evidenzbasiert Kosten reduzieren.
Doch klar ist, der Sani der nicht beständig damit zu tun hat, ist unsicher und blockt aus Angst zu stark, weil er denkt sonst ist es ja insuffizient. Das ist zwar richtig, nur meist ist es halt eher zu stark, als zu schwach geblockt und die Schleimhaut reagiert halt schnell auf Druck.

bei meinem ist das so. Bin sicher über 100, der angebliche Zähler der verbliebenen Messungen stand von Anfang an bei den Kollegen wie mir auf 00 (für 100?) und blieb da.
Von „ewig“ sprechen mag ich allerdings nicht :slight_smile:

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@ Woli

Also er ist nicht auslesbar? Weil wenn der Herrsteller sagt für 100 Anwendungen und sie wenden ihn 101 mal an, dann haften Sie dafür wenn er einen inkorrekten Druck angibt, da sie ein nicht mehr verkehrsfähiges Medizinprodukt eingesetzt haben. Ja ich weiss es ist Korinthen… , aber dafür haben wir ja unsere …

ich auch…
aber was soll es, wollte halt den Druck messen können. Dafür trage ich normale RK Schuhe und keine Haix :slight_smile:

das alles ist bei mir eh am Auto.

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Strenggenommen ist der LT das Medizinprodukt und nicht der Druckmesser.
Beim MP LT gehört bei der Anwendung am Patienten der Druck gemessen.

Was ist besser:
a) gar nicht messen?
b) Erfahrung sammeln wie sich ein 60cmH2O Cuff-Ballon anfühlt, auch bei der 101sten Messung?

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Wer hat dich denn auf das Cuffdruck messen eingeschult und wie kannst du diese Schulung nachweisen?

Wie garantierst du, dass du ein Gerät verwendest, welches auch wirklich für den verwendeten LT geeignet ist?

Wer übernimmt die Haftung wenn doch mal was nicht passt? Die Organisation wird sich abputzen.

Also ganz verstehen zu ich dich nicht - auf der einen Seite bezeichnest du Sanis die in ihrer Freizeit etwas mehr an San Ausrüstung mitführen als „Rambos“ und auf der anderen hast du im Dienst ein Gerät mit, deren Anwendung durch die Organisation nicht freigegeben ist.

gähnnnnn ah mein Lieblings-Troll ist aufgewacht… schlaf besser weiter

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Da muss ich RK_RD mal recht geben, auch wenn mir der Diskussionsstil hier schön langsam etwas auf die nerven geht :cry:
Wirkt etwas, sag ma mal Scheinheilig, wenn man auf der einen Seite mit Paragraphen um sich wirft, aber Materialien im Dienst verwendet in die man keine Einschulung hat bzw. von der Org freigegeben sind…

"Zwecks Wasser prädigen und Wein trinken wärs :wink: "

Ich weiss nicht - ich zumindest sehe einen graduellen Unterschied zwischen
invasiven Massnahmen (i.v. Medikamente) und dem Messen eines Cuffdrucks…

Oder ist das alles eins?

Nach der Rechtslage hat ein Kollege gefragt, ich hab damit nicht begonnen. Mit geht’s in erster Linie darum dass ich selber weiss wo ich rechtlich liege. Welche Haftungsrisiken ich eingehe (im Dienst, außer Dienst) und ob meine Berufshaftpflicht das abdeckt.

und zur Beruhigung: ja, ich bin auf dem Gerät völlig ausreichend eingeschult, und ja es ist von meiner Organisation für meine Ausbildungsstufe freigegeben.
Alles im Lot, keine Sorgen…

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Bevor ich offtopic bin, geht es hier nur um die Änderung des nki oder um die ganze Stellungnahme inklusive sangesetz Änderung?
Will jetzt nicht alle 3 Seiten nachlesen.

sorry für die offtopic-heit meinerseits.
Da hat sich teilweise eine Diskussion um die private Notfallausrüstung rein gemischt, die sich selber (auch offtopic) im Thread „Beatmungsbeutel und LT bei Polizei ?“ entwickelt hatte.

Die 3 Seiten der ÖGARI gehen einzig um den LT und dessen Probleme - bzw. um Alternativen dazu.
Der Link https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00101-019-0606-y geht nur zum Abstract, der eigentliche Artikel ist 5 Seiten lang.
Auch die ÖGERN hatte schon mal verlautbart dass quasi nur der NKI rechtlich sicher den LT anwenden darf https://www.oegern.at/rechtsfrage-larynxtubus-fuer-sanitaeter/

Zurück zum Topic: Die ÖGARI (Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin) fordert die Rückkehr der RS zur Maskenbeatmung, und die Umwidmung der „besonderer Notfallkompetenz Beatmung und Intubation“ auf eine "Notfallkompetenz zur Anwendung extraglottischer Atemwege, NK-EGA“ samt klinischer Praxis („20 erfolgreichen klinischen Anwendungen unter ärztlicher Aufsicht“).

Diese Forderung teile ich übrigens nicht - ich halte es da vielmehr mit dem Leitlinien-Koordinator der deutschen S1 Timmermann Richtline „Prähospitales Atemwegsmanagement“, der in Bezug auf die Rücknahme des LT beim Sanitätsdienst des DRK geschrieben hatte:
„Jüngst hat ein Bundesverband der Hilfsorganisationen den extraglottischen Atemweg (EGA) zur Verwendung durch Notfallhelfer wieder zugunsten der Gesichtsmaskenbeatmung (GMB) verbannt und ist damit zurück ins alte Jahrtausend gegangen: in die Zeit vor der flächendeckenden klinischen Einführung der Larynxmaske“ und „Daher sollte die primäre Atemwegssicherung mittels EGA auch für Laien weiterhin möglich sein, denn generell gilt für alle Maßnahmen der Grundsatz: Primum non nocere!“ https://doi.org/10.1055/a-0830-7821

Allerdings bleiben die Aussagen von Timmermann widersprüchlich: in einem Editorial „Von Leitlinien, Empfehlungen und der Konsequenz!“ reagiert er und Kollegen auf das ÖGARI Statement, und kritisieren die geforderte Fallzahl von 20 und fordern stattdessen 45 (wie in der S1 Richtlinie), schreiben aber zugleich: „Auch die Maskenbeatmung ist schwer zu erlernen, und deren Wiedereinführung zum Einsatz bei der primären Atemwegssicherung darf keinen Rückschritt bedeuten.“ https://doi.org/10.1007/s00101-019-0607-x
In dem Editorial wird klar dass es bei der Rücknahme des LT um „ehrenamtlich tätige Helfer“ ging von denen „außerhalb des professionellen Rettungsdienstes in der Regel nie eine ausreichende klinisch-praktische Ausbildung und Aufrechterhaltung der Kenntnisse zu erwarten war“.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen: die Zeiten im Krankenhaus (Aufnahme, OP und Anästhesie) waren und sind für mich eine unglaubliche Hilfe - auch mit dem LT.
Diese klinische Praxis für alle Sanitäter zu fordern geht sicher zu weit - doch früh oder später sollte sich IMHO unser RD soweit mausern dass am RTW flächendeckend ein etwas besser ausgebildeter Sanitäter als ein Basis-RS am Patienten werkt.

Das war schon das Ziel bei der Einführung des SANG. Geworden ist leider nichts daraus.

Inwiefern hat die ÖGARI denn mit der Stellungnahme wirklich Einfluss auf die SanG Evaluierung?
Man hört von mancher Seite, dass die ÖGARI zahnlos sei, weil anders besetzte fachliche Gremien über diese Inhalte bestimmen, gleichzeitig weiß ich von min 2 der Autoren, dass sie mit in einem großen Ministeriumsgremium sitzen, wenn auch als Vertreter anderer Gesellschaften bzw. Klinikträger.
Bisher gab es zu ÖGARI Forderung keine öffentlich wahrnehmbare Reaktion von Seiten irgendeiner Rettungsorganisation, wird anscheinend bisher ignoriert.

Tja, diese SanG-Reform Arbeitsgruppe im Ministerium liegt ja wohl zumindest bis zur neuen Regierung auf Eis. Mal sehen ob auch im neuen Regierungsprogramm das SanG Erwähnung findet.
Eine zentrale Rolle für die künftige Ausrichtung wird wohl die Ärztekammer spielen, die ist durch andere Akteure vertreten. Keine Ahnung wie die zum LT durch RS denken.
Nicht vergessen dass das Ministerium über Verordnung und das Parlament über das San-Gesetz nur das Berufsbild regelt - die Organisation des RD obliegt den Ländern.
Daher hat das Ministerium nur sehr bedingt Einfluss darauf wie denn die Rettungsorganisationen den Rechts-Rahmen füllen.

Fakt ist dass die Rettungsorganisation heute aufgrund eines Schreibens des Ministeriums agieren, das den Einsatz des LT als „lebensrettende Sofortmaßnahme/Verabreichung von Sauerstoff“ erfasst - und damit zu einer Kompetenz der RS macht. Die Rettungsorganisation halten hier sicher den Ball flach solange das Ministerium das Statement nicht ändert.

Naja spannend wirds halt bei (haftungs-)rechtlichen Fragen, wenns dann heißt „Warum haben Sie das weiterhin für RS freigegeben, da gibt es ja Fachgesellschaften die das klar nicht empfehlen…“ Hierauf sollte man dann besser eine gute Antwort haben. Also ja, auf die eine oder andere Art hat Ögari schon Einfluss…

Das stimmt. Jedenfalls wird da dann behauptet, dass die Beutel maskenbeatmung schlechter erlernt wird, als das Setzen eines LT - wo ich zustimme - aber kaum Literatur dazu finde, und das müsste man schon mehr als empirisch untermauern vor Gericht.

Grundsätzlich möchte ich zu diesem Thema sagen das als Beispiel die Polizei in Wien ein besseres outcome hat als der Rettungsdienst bei de Reanimation.
Was daran liegt das die Polizei sich auf die Basis Reanimation beschränkt und den Defi einsetzt. Dadurch sehr kurze Hand Off Zeiten.
Während der rd sich mit seinen ganzen Sachen beschäftigt und längere Hand Off Zeiten hat was zu einem schlechteren outcome beiträgt.

Andererseits die meisten freiwilligen die 2 mal im Monat fahren nutzen den lt nur bei der Schulung und daher sind sie bei der Anwendung dann nicht so sicher.
Daher verstehe ich diese Forderung schon was das angeht.

mit Verlaub: ist das deine private Interpretation, oder gibts dafür harte publizierte Fakten?

die Polizei ist dichter verteilt und dadurch hat sie in der Stadt sehr gute Eintreffzeiten. Wunderbar. Damit sind sie berufene First Responder. Danach übernimmt wohl in aller Regel der RD.

Welche Eintreffzeiten hat die Polizei, welche der RD? Vielleicht 4-8min versus 8-12? Dann ist die unterschiedliche ROSC Rate schnell erklärt alleine dadurch.

Gesamt Outcome?
Wie kann man in dem Setup ein „Outcome der Polizei“ rausrechnen und mit einem „Outcome des RD“ vergleichen? Und daraus den Schluss ziehen der RD verspielt outcome durch „andere Sachen“?

Alles was das sagt: effektive First Responder sind viel besser als gar keine First Responder. Keine echte Überraschung.

und klar: hands off Zeiten so minimal halten wie irgend möglich

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Bei zeitkritischen Einsätzen sind es in Wien rund 3 Minuten bis die Polizei eintrifft.