Nackenschmerzen?!

Interessanter Ansatz.

Meines Wissens ist für die Anwendbarkeit der (modifizierten) Sgarbossa Kriterien beim Schrittmacher ja nicht nur ausschlaggebend dass die Erregung unterhalb des AV Knotens erfolgt, sondern auch dass sie im rechten Ventrikel und damit im Prinzip ein „LSB Mimic“ ist.

Bei AVB 3° wird es somit davon abhängen wo das Ersatzzentrum ist (da gibt es ja auch sehr hohe Zentren direkt unterhalb des AV Knoten, die Erregung sieht dabei fast normal aus). Aber gut, das kann man ja aus dem Erregungsvektor ableiten.

Aber gut das ist jetzt schon sehr OT, aber danke für die Idee, muss ich mal nachlesen ob es dazu Fallberichte gibt.

Ich hab das so verstanden, dass ein Typ 2 Infarkt zustande kommt, weil das Myocard zuwenig Sauerstoff zur Verfügung hat. Und zwar nicht weil weil ein Plaque ein Gefäß verengt und zu wenig Blut hinkommt, sondern weil einfach zu wenig O2 im Blut vorhanden ist um das Myocard ausreichend zu versorgen.

Genau. Das ist mein Denkansatz dabei.
Ein RSB hat für die Infarktdiagnostik nicht wirklich Relevanz. (ausgenommen natürlich frisch aufgetreten)

Ja. Zu wenig Sauerstoff aufgrund erhöhtem Bedarf oder vermindertem Angebot. Zumindest das verminderte Angebot kann auch „lokal“ auftreten.
Bei den Spasmen bin ich mir nicht sicher. Da kenne ich nur die Prinzmetal-Angina. Die sieht man glaub ich immer auf allen Ableitungen.

Kurz Off-Topic: wäre da ein EKG-Thread nicht ganz spannend? EKGs mit ausgeblendeten Patientendaten sollten ja problemlos gepostet und diskutiert werden können. Würde mir (und evtl. auch ein paar anderen) sicher einiges an Routine bringen. Habe im Forum nichts gefunden.

Edit: ad Gedanken bei der Anfahrt- ich hätte diese nicht nur gedacht, auch ausgesprochen. Muskelverspannung, Menigitis, Trauma, kennt wer die Siedlung/Gegend, Möglichkeit ACN oder ÄND heute Nacht. Was man halt so um 3uhr früh mit der Mannschaft bequatscht ohne zu Schubladisieren.
ABC muss, danach kann man immer noch situationselastisch entscheiden ob der Patient stabil genug ist um zb den Rest in der netteren Ungebung des RTW Patientenraumes abzuarbeiten (bez häusl Verhältnisse, Hunde in der Whg etc).
Ich hätte in der von dir geschilderten Situation (RR nicht messbar, Puls nur zentral?) auf eine Verbringung ins Fzg verzichtet, wäre vor Ort geblieben um einen drohenden Arrest aufgrund von Lagerung zu vermeiden. Dann bekommt er sein Heparin, ASS, Katecholamine halt am BO.
Keine Frage, wenn’s relativ leicht raus geht, ohne Rettungstuch/Raupensessel oder ähnlicher Kombis, dann schon eher ins Auto.
EE bis C (ohne Apparative Diagnostik) hätte ich im Trichter zb ein mögl. Bauch AA, Gastritis, Anaphylaxie auf irgendwas, ACS - jedenfalls kritisch daher Nef, ein redflag reicht.
Gut dass ihr auf eine Schocklagerung (Beine hoch) verzichtet habt, das hätte dem Herz fix nicht gefallen.

Du hast nur den Suprablitz erwähnt, konnte das Nef die Prämed ebenfalls etablieren, der Patient orale Med einnehmen?
Schönes Fallbeispiel jedenfalls, Zugang wäre bei mir auch erst im Auto vor dem Wegfahren auf der Agenda gestanden, während des Transportes rechts ranzufahren um es nochmal zu versuchen hätte ich mir aber Fix geschenkt.

Danke für den Input. Nach dem EKG hab ich eigentlich alle anderen Verdachtsdiagnosen links liegen gelassen. Mag schon sein dass der Patient was anderes auch hatte. (Unterbauchschmerzen?) Vom Notarzt wurde der Patient natürlich geloadet. Oral mit Brilique Schmerztabletten. Rechts ranfahren wegen Zugang würde ich auch nicht machen.

Hab deswegen geschrieben ohne apparative Diagnostik.
Ich weiß nicht wie kuschelig ihr es im Auto habt, aber angeschnallt würde ich es weder am linken, schon gar nicht am rechten Arm schaffen einen Zugang zu legen, zentralisiert plus Fahren- dafür bin ich zu grobmotorisch :slight_smile:

Nachdem es eh frustran war…ich anscheinend auch :wink:

Tja üblicherweise zählen die Monitore die größten Ausschläge am EKG (in Erwartung, dass dies die Kammerkomplexe sind) und errechnen so die Herzfrequenz. Tja bei einem Muster-EKG funktioniert das ja… - aber…
Insbesondere hohe Ts im Vergleich zum Kammerkomplex, oder sehr kleine Kammerkomplexe im Vergleich zur P-Welle können hier fehlerhafterweise vom Gerät für einen entsprechend hohen Ausschlag und damit als einen gezählten Kammerkomplex interpretiert werden, was zu völlig falschen HF-Anzeigen führt. Die Geräte verwenden üblicherweise für die Berechnung der Herzfrequenz die ganz oben angezeigte Ableitung (Üblicherweise Ableitung II), wenn auf dieser Ableitung oben genannte Fehlerquellen vorhanden sind —> Wechsel auf eine Ableitung wo eine deutliche Unterscheidung des Ausschlags von P/QRS/T vorhanden ist. (CAVE: Beim LP15 muss wenn der „Überwachungsmodus“ aktiviert ist, selbiger deaktiviert werden → Wechsel in den „manuellen Modus“, ansonsten ist ein Wechsel dieser Ableitung nicht möglich.).

Müsste nicht die SpO2 Ableitung eine verlässliche HF anzeigen, vorausgesetzt die Pulskurve erscheint „qualitätsvoll“?

Jein.
Die HF beim Corpuls ist immer vom EKG. Die Frequenz vom SpO2 heißt da PP.
Machbar ist so einiges, wie RedTiger beschrieben hat, kann man auch die Ableitung ändern. Man muss sich halt mit dem Gerät auskennen und vor allem interpretieren können was da am Bildschirm überhaupt angezeigt wird. Ich glaub’ da scheiterts leider schon bei vielen.