Hubschrauberwahnsinn der Leitstellen

Bevor das hier einer liest und für bare Münze nimmt…
Eine gute Sättingung schließt eine Atemnot nicht aus!!!
Ein Pat. kann mit 100% sättigen und trotzdem massivste Atemnot haben.

Um das wirklich beurteilen zu können brauchts die Blutgase, die wir (fast überall in AT) präklinisch nicht haben.

Ich denke nach 25 Jahren Leitstelle bringe ich das zusammen - Vorteil - bei uns wird bis jetzt noch frei abgefragt und man hat viele ältere Kollegen im Dienst mit Erfahrung und da wiegst man das einfach besser ab.
Jetzt kommt ein Abfragesystem - nicht AMPDS welches einfach zu starr ist. Wenn man selbst steuern kann was regional bei bestimmten Codes dann zu entsenden ist, dann steigst damit auf jeden Fall besser aus.

Bspw - laut Anrufer nicht absprechbar …. Ich frag dann halt zusätzlich, ob er steht liegt sitzt oder die Augen offen hat - kommt dann oft, ja steht eh neben mir aber macht nichts wenn man mit ihm redet - AMPDS gibts diese Frage aber nicht oder? Somit ja keine Blose Person ???

Sehe ich auch so - guter Input wäre Videotelefonie - da sieht man dann wenigstens alles :slight_smile:

Klappt halt in Wien so gut wie nie.

Obs net am AMPDS liegt :wink:

Halt schwierig wenn man ein System übernimmt, das einen Notarzt nicht kennt.

Nein, das Problem an AMPDS ist das es für die Notrufnummer 911 entwickelt wurde und nicht für die Kummernummer 144.
In den USA* gibt es doch eine gewisse vor Selektion bei der Wahl des Notrufes bereits durch die Berufer. Nicht weil der RD dort ein so unglaublich hohes ansehen besitzt oder es ein öffentliches Bewusstsein über die Knappheit der Ressource Rettung gibt, sondern weil einfach sehr viele Leute keine vernünftige Krankenversicherung haben und sich den Luxus wegen Bachschmerzen seit drei Tagen die Rettung zu rufen garnicht leisten können.

  • ja, ich weiß „die USA“ ist noch viel heterogener als Österreich und hier von „den USA“ und nicht den einzelnen Bundesstaaten zu sprechen ist eine sehr starke Vereinfachung eines komplexen Gesamtbildes

Da wird schon wieder der falsche Baum angebellt. Ein Code der nach einer standardisierten Abfrage rauskommt ist eine Sache, darauf hat man wenig Einfluss (und das ist auch gut so).
Welches Rettungmittel dann zufährt liest sich allerdings aus der Ausrückordnung raus und die wird noch immer von der Leitstelle festgelegt.

Standardisierte Abfragen bringen immerhin Rechtssicherheit für die Calltaker und Disponent:innen. Zudem wird alles auf einem Level bearbeitet und es hängt nicht mehr so von der Kompetenz und Erfahrung des/der Leitstellenmitarbeiter:in ab

ist korrekt - egal welches Abfragesystem - was beschickt wird, regelt die AAO - also Ausrückeordnung und die muss sich jeder selbst festlegen. Kann ja auch regional passieren.

DANKE!

…und sie sind die einzige Möglichkeit, Daten zu Sammeln und so den Prozess zu verbessern (und das wiederum ist die Bedingung, dass es nicht vom Zufall des Dispo- oder Calltaker-Dienstplans abhängt, wie gut abgefragt oder disponiert wird). Oder Forschung zu betreiben…

Das New-Age-Management-Paradigma. Substanz ist vernachlässigbar, Hauptsache es ist ein zertifizierter Prozess, das Personal als Erfolgsfaktor maximal eliminiert und rechtlich möglichst nicht angreifbar. Fehlerbereinigung bedeutet dafür zu sorgen, dass die vermeintlichen „Fehler“ künftig regelhaft, systematisch und nachvollziehbar auftreten und somit systemkonformes Verhhalten darstellen. Für die Erfolgsmaximierung empfiehlt es sich, die Auswahl der auszuwertenden Kennzahlen entsprechend zu optimieren und anzupassen.

Nein das sehe ich nicht so. Der 6DX hat schon seine Notarzt Berechtigung. Patienten die wirklich drunter fallen, brauchen schon einen NA.

Wenn aber bei einem Patienten, der sich die Hand gebrochen hat und vor Schmerzen schwerer atmet (na no na net), ein 6DX raus kommt, dann hat’s was im System. Seines beim Abfragesystem oder beim CCA der sich nicht abweichen traut, weil man ja deutlich hört, dass der Anrufer Sprachschwierigkeiten zwischen den Atemzügen hat.

Ändert man die AAO, sorgt man nur dafür, dass die Patienten, die wirklich unter den Code ein zu ordnen sind, den dringend benötigten NA später bekommen.

Das hat man leider gemacht. Gab es zu viele Stornierungen des NA bei einem gewissen Code, wurde einfach die AAO geändert. Man hat aber nie hinterfragt warum und wieso es überhaupt zu diesem Code gekommen ist und ob nicht hier der Fehler liegt. Das System bzw. die Firma sind ja spitze.

Bei einem RTW mit NKI und NIV-Möglichkeit seh ich das nicht so.
Das Einzige was hier ein NA primär mehr anbieten könnte ist die Intubation und eine Koniotomie.

Naja… Ein NA hat da schon auch noch andere Benefits wie z.B. eine Sedierung oder div. iv. Medikamente wenn eine inhalative Therapie nicht anschlägt.

Weitere medikamentöse, bronchotherapeutische Therapie z.B.? Bis zu diesem Zeitpunkt hat auch die MA70 nur inhalative Beta-Mimetika, da kann man schon noch ein bisschen mehr machen.
Sedierung/Anxiolyse um NIV überhaupt erst möglich zu machen, diese besser zu tolerieren oder vielleicht sogar auch zu vermeiden?

Ein NKI mit NIV kann zweifelsfrei mehr als ohne diese Option bewirken und kann dem Patienten damit Gutes tun, dass das Einzige was hier ein NA aber primär noch mehr bieten könnte eine invasive Atemwegssicherung ist, erscheint mir dann doch deutlich zu kurz gefasst.

Also ich halte mal den Benefit (ohne das jetzt genauer Nachzuschlagen) von zusätzlich i.v. Bronchodilatatoren eher für begrenz und würde wegen dem nicht extra immer ein NEF zu jeder Atemnot schicken. Ich denke wir können primär genug anbieten und ggf. ja nachfordern.
Machen wir uns nicht schlechter als wir sind.

Wenn ich mir die Möglichkeiten aus der S1 Leitlinie für Atemwegsmanagement durchsehe, wird beinahe alles von einem NKI abgedeckt.

Sauerstoff
Vernebelung
NIV
assistierte Beatmung

Selbst wenn…

Bis auf Wien dürfte jedes Bundesland mehr NAs haben als NKIler…

https://youtu.be/TSfyTIXDYfM

Weils gerade gut zur ursprünglichen Diskussion passt :wink: