Grazer Rettungsdienst

Ziemlich genau das, mehr will ich derzeit noch nicht dazu beitragen :wink:

Einfach das steirische Landesrettungsgesetz lesen…
In der Steiermark ist der Rettungsdienst - wie in fast allen Bundesländern (Ausnahme Tirol) - Gemeindesache. Jeder kann zwar entsprechend der Bestimmungen eine annerkannte Rettungsorganisation werden, das heißt aber noch nicht das er den Notruf 144 bekommt oder einen Vertrag mit irgendwem. Die einzelnen Gemeinden entscheiden ob sie selbst einen Rettungsdienst betreiben (Admont) oder mit einer anderen anerkannten Rettungsorganisation einen Vertrag abschließen. Die Verträge sind halt fast ausschließlich mit dem RK, auch wenn es andere Organisationen gibt.

Die Ausnahme Tirol kann ich mir nicht vorstellen weil nach der Bundesverfassung ist diese Materie ausnahmslos den Gemeinden zugewiesen. BVG.

Siehe Tiroler Rettungsdienstgesetz §3, in Tirol ist das Landessache (wurde vor etwas mehr als 10(?) Jahren geändert)

BVG, Artikel 10 (1) 12 Zuständigkeit der Gemeinde für den Rettungsdienst. Diese Norm gilt für ganz Österreich! Wenn das Land diese Materie an sich zieht, wirds den Gemeinden passen und soll mir auch recht sein.

Ja die Bundesverfassung steht natürlich über allem. Das Landesgesetz in Tirol definiert jedoch den Rettungsdienst als eine überregionale Angelegenheit und damit zur Landessache, das Land Tirol hat dies damals als Rechtskonform gesehen und deshalb auch beschlossen. Es gab auch anderslautende Rechtsmeinungen die Bedenken äußerten. Die Entscheidung würde letzten Endes beim Verfassungsgerichtshof liegen, dies hat selbständig damals jedoch keine entsprechende Prüfung veranlasst. Damit ist die Rechtslage so: Wo kein Kläger, da kein Richter. Es gibt keine Gemeinde die sich in ihren Rechten beschnitten fühlt und deshalb eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof eingebracht hat.

:smiley:

Gerne bringe auch ich etwas Licht in die Sache mit den Mitbewerbern in Graz :wink: ;

Der ASB hat wie schon zuvor durch Flo erwähnt einen Vertrag mit einigen Altersheimen und Krankenhäusern (U.a Barmherzige-Brüder I und II sowie die Geratrischen Gesundheitszentren) und nehmen nicht aktiv am 144 Rettungsgeschehen Teil…Das hat allerdings nichts mit der RLS zu tun (Wir alarmieren wenn notwendig sehr wohl auch den Mitbewerb → Siehe Amokfahrt) sondern eher mit dem „Kantönligeist“ des ASB…

Es gab vor Jahren bereits Gespräche mit dem ASB-Graz und den damaligen Grünen Kreuz Graz/GRK-Graz (Heute nicht mehr existent); Welche allerdings nie positiv ausgingen…Es wurde soweit ich mich entsinnen kann darauf forciert, das der Mitbewerb in Graz eine Benachteiligung befürchtete , und deswegen eine Zentrale Disposition seitens des RK abgelehnt hat…Somit kochen RK und ASB in Graz jeder sein eigenes Süppchen (Mit jeweils eigener Leitstelle)

Die Malteser stellen in Graz des öfteren Ihren RTW (Sprinter mit Datenterminal vom RK) für Nachtdienstgruppen und Wochenends zur Verfügung (Inklusive Malteser Besatzung)…Ansonsten gibt es in Graz ned wirklich viel Mitbewerb ^^

Das Grüne Kreuz hat sich zudem aus dem Stadtgebiet zurückgezogen und ist eher im Umland (Deutschlandsberg und Graz-Umgebung) Aktiv.

Was ist mit dem grünen Kreuz Graz passiert? Die haben ja nach der Auflösung von Wien bzw dem Verkauf dann noch Leopoldsdorf bei Wien weiter betreut bis diese Dienststelle vom rk Schwechat übernommen wurde und was würde dann aus denen?
Die hatten ja eine Dienststelle, Fahrzeuge, Material und Personal…

Die Fahrzeuge und das Material wurden 1 zu 1 an die Wiener Grünen übergeben.

Bis zur Auflösung der Dienststellen in Aspang (Waren auch die „Grazer“) sowie Leopoldsdorf waren sie unter dem Namen „GRK-Gemeinnützige Rettungs- und Krankentransporte“ im Bereich Krankentransport/Intensivverlegung und Ärztenotdienst im Einsatz. Danach ging wie schon erwähnt das gesamte Material (Personal/Fahrzeuge) nach Wien.

Die „Grazer“ Grünen und das Grüne Kreuz Steiermark waren im Allgemeinen eine Faszination für sich…Beide mochten sich nicht wirklich und es waren teilweise recht witzige Szenen im Stadtgebiet wenn teilweise Sätze wie „Des is aber unser Gebiet weil des zählt schon zu Graz!“ gefallen sind…

Aber das Wiener gk gehört ja zum rk, haben die das gekauft?
Weil übergeben wäre ja kostenlose Weitergabe, das kann ich mir kaum vorstellen.

Kommt auf die Geschäftsform drauf an.
Wenn z.B. ein Verein aufgelöst wird, muss der Besitz an „ähnliche“ Vereine weitergegeben werden.
Man könnte schon Inventar verkaufen, allerdings kann man mit dem Geld nix anfangen und muss es halt so dann weitergeben.

spät aber doch: Nein, der gesamte Bezirk Deutschlandsberg wird vom Roten Kreuz rettungsdienstlich versorgt.
Das Grüne Kreuz Steiermark hat seine Vereinszentrale (Zusammenschluss der privaten Betreiber) in St. Stefan/Stainz und tatsächlich drei Dienststellen im Bezirk und macht Krankentransporte, gelegentlich Rettungstransporte (wenn direkt angerufen) und vor allem Dialyse- und Strahlentherapiefahrten.

Das Hauptproblem bei den Grünen im Bezirk Deutschlandsberg ist eher die sehr dünne Besetzung…Teilweise fahren Sie von St.Stefan aus bis nach Eibiswald zu Notfällen oder übergeben diese direkt bei mangelnder Kapazität

Was ich aber nicht ganz durchschaue.

Wieso investiert der ASB Graz dann derzeit so viel Geld in die neuen Fahrzeuge, stellt knapp 10 Leute ein, macht viel mehr Marketing, wenn sie aber doch Verträge mit Altersheimen und Krankenhäusern hat. Ist das so lukrativ? Macht es so viel Sinn da massiv zu investieren wenn sie gar keine 144 Notfälle fahren?

Oder ist da in Zukunft was anderes geplant?

Naja anscheinend macht man mit Krankentransporten/Einsätzen über die eigene Nummer, sowie über Ambulanzdienste, Rückholungen und Erste-Hilfe-Kursen genug Geld, dass es sich rentiert. Sonst könnte man sich die Investitionen wohl kaum leisten.

Das ist eben eine Frage die ich selbst nicht ganz verstehe …Gerade auf den Intensivtransport-Sektor sind sie eher selten vertreten , da hier die KAGES einen eigenen ITW vorhält (Den ehemaligen von den Grazer Grünen…)

Rückholungen macht hauptsächlich das GK Lieboch und das RK Bad Radkersburg (Weil wegen Verträgen und Material)

Ob das ganze wirklich kostendeckend ist sei dahin gestellt…Es ist halt relativ schwer sich auf einen hauptsächlich RK betonten Markt durchzusetzen als „kleiner“ Nebenanbieter (Gerade wenn man bedenkt das der ASB früher weitaus größer war als nur die Dienststelle in Graz-Stadt)

Breit aufstellen, die Erste-Hilfe-Kurse sind ein lukratives Geschäft, wenn man noch genügend Krankentransporte von genügend Vertrags-Pflegeheimen hat kann das schon gut laufen - der KTW verbraucht kaum Material, der Unterhalt hält sich auch in Grenzen, Zivis sind auch günstig, schön Spenden/Mitliedschaften/Sponsoring forcieren. Dann noch die Einsätze in den Pflegeheimen, … - das kann schon gut laufen. Die Einsätze werden wenigstens alle bezahlt. 144er Einsätze sind dann vielleicht Fehleinsätze, Alkoholisierte, nicht Versicherte, die man nicht oder kaum je bezahlt bekommt… Material verbraucht man auch mehr…

Das Versteh ich. Sehe nur wenig Sinn, da einen brandneuen Tigis RTW mit Top Material hinzustellen wenn es eh nicht für Pimäreinsätz gebraucht wird. Oder sind Überstellungen finanziell so lukrativ?

Naja ist wohl einerseits eine Prestige-Sache, andererseits sind Intensivüberstellungen durchaus gut bezahlt, um da allerdings wirklich profitabel zu sein braucht es schon sehr viele davon. Entweder es gibt wirklich genug oder es ist eben Prestige weil alles andere genug Geld bringt sich das leisten zu können.