Fertigkeiten im NEF System

Meine Faustregel: Alles, was ich am Auto hab, muss ich auch in- und auswenig kennen und beherrschen. Dazu zählt bei mir meist neben den Sachen, die ich selbständig als Rettungssanitäter nutze, auch ein 12-Kanal-EKG (bei dem ich alle Funktionen kenne), ein Ampullarium und Material fur Zugänge und Intubation (die ich alle selbstständig vorbereiten kann).

Falls aus den Rucksäcken oder mit den Geräten des NEF gearbeitet wird, kann ich gerne eine Infusion vorbereiten oder ein 12-Kanal-EKG kleben, aber das muss mir der Fahrer auch in die Hand drücken. Ich kenne deren Ausrüstung nicht und wie was verräumt ist nicht, daher wird das selbständige Vorbereiten von Zugang, Medikamenten oder Intubation eher ein Suchspiel.

Daher Standard NEF’s mit Standard Ausrüstung. Dazu die Möglichkeit für Sanis die nicht am NEF fahren dieses jederzeit zu besichtigen.
Der Rest kommt dann eh mit der Zeit.

Gleiches gilt natürlich für RTW’s.

Die Sache mit den Standard-NEFs ist nicht schlecht, in der Praxis aber trotzdem nicht ideal. Tatsache ist, das ich meinen RTW penibel kontrolliere und mehrmals im Monat einen ganzen Dienst darauf verbringe, während ich das NEF nur kurz sehe (und die Einschulung/Besichtigung schon länger zurückliegt). Ich weigere mich nicht, mit den NEF-Materialien zu arbeiten, aber es ist besser, wenn derjenige sich durch die Rucksäcke wühlt, der die auch zuvor gecheckt hat und regelmäßig damit arbeitet. Vorraussetzung ist natürlich, dass der NEF Fahrer nicht etwas wichtigeres zu tun hat.

70% der rtw in Niederösterreich haben nur einen lp1000 am Auto.
Ich kenne genug rs die sagen, wenn sie es nicht beurteilen können/dürfen dann müssen sie es auch nicht picken können bzw. Umgekehrt.
Ich bezweifle mal stark das die Mehrheit der rs die in Österreich fährt ein ekg lesen kann weil es in ost-Österreich jedenfalls nicht Teil der rs lehrmeinung ist. Egal bei welcher Organisationen.
Soviel nur zu diesem Thema.

Ich sehe das haargenau wie ambo. Was auf dem Auto ist, muss von dem Menschen, der da drauf Dienst hat auch beherrscht werden. Und in fremden Rucksäcken wühl ich nicht herum, selbst wenn ich wüsste, wo was ist - das soll der machen, der es wieder auffüllen muss.

Ja nur da wären wir wieder bei der alten Diskussion was ist ein rtw und was nicht bzw. Was soll ein rtw dabei haben.
Das Foto stammt vom rk nö und stellt einen RTW in Niederösterreich dar…

@Iceman Das ist die Minimalanforderung für einen niederösterreichischen RTW, aber länst nicht mehr der Standard. Viele Bezirksstellen bemühen sich stark, größere Fahrzeuge mit besserer Ausstattung bereitzustellen, und auch der Landesverband arbeitet (langsam) in die Richtung.

Und bezüglich „Was müssen Sanis können“: Notarztassistenz durch die RS ist gut und wichtig, aber nicht das ultimative Kriterium dafür, ob der Einsatz gut läuft. Viel wichtiger ist, dass man am Einsatzort selbstständig und parallel mitarbeitet, Daten einholt, den Transport vorbereitet etc. Das erspart dem NEF mehr Zeit als die eine Ampulle, die ich für sie aufgezogen habe.

Also in schwechat gibt es 2 größere Fahrzeuge aber auf den beiden Außenstellen und in schwechat selbst sieht es so,aus.
In Bruck das selbe Bild, 1-2 Autos besser der Rest so.
Das,selbe Bild,in Götzendorf und in hainburg.
In mödling bzw. Brunn gibt es 4-5 große und Ca. 10 solche usw.

Auf den bezirksstelle meistens große bessere aber auf den Außenstellen schaut es leider noch immer so aus…

dort ist aber auch häufig ein problem mit dem führerscheinen - denn eine rettungsführerschein ausbildung will dann auch nicht jeder ehrenamtliche auf einer dienststelle machen für einen normalen Mischdienst.

Nicht jeder will nur Rettung spielen, sondern sind sich auch dessen bewusst, dass der großteil Krankentransporte sind. Eine junge EA / Zivi / FSJ Mannschaft oder sogar junge HB auf Außenstellen haben häufig keinen Rettungsführerschein und können die großen Autos nicht betreiben.

Deshalb finde ich auf Außenstellen (mit nur 1 Auto) einen T6 als passenden Kompromis

Es geht nicht darum, wo wieviele Fahrzeuge herumstehen, sondern darum, mit welcher Art von Fahrzeug die Mehrheit der RD-Einsätze bedient werden. Die Bezirksstelle befindet sich nunmal meist im bevölkerungsreichsten Einsatzgebiet, dementsprechend fahren die dortigen Fahrzeuge auch die Mehrheit der Einsätze.

Und auch, wenn es auf den Ortsstellen in Sachen Fuhrpark nach wie vor bescheiden aussieht, kann man vielleicht doch Trends erahnen, Beispiel Ortstelle Wolkersdorf (Bezirksstelle Mistelbach) oder Kirchberg an der Wagram (Bezirksstelle Tulln). Beide eher ländlich, beide vorher T5-RTW, beide jetzt neue Crafter.

Ich befürworte diese Umstellung. Weil dann hoffentlich auch die Qualität der Kolleginnen und Kollegen steigt. Ich habe die Hoffnung das größere Fahrzeuge auch primär mehr Material mitführen und nicht nur die Vorrichtungen für die nef Ausrüstung.
Je mehr Ausrüstung am Fahrzeug primär desto besser sollten sich die Kolleginnen und Kollegen auskennen, so jedenfalls meine Hoffnung.

Sollte nicht eher der Patient im Vordergrund stehen und nicht der Mitarbeiter ohne Rettungsführerschein? Hat nicht der Patient am Land die selbe Qualität wie der Patient in der Stadt verdient?!

Die Logik musst mir erklären?! Nur weil ich mehr mithaben, soll ich mich besser auskennen?
Es gibt soviele Kollegen die die Basics nicht beherrschen. Die überfordert du mit mehr Material ja noch mehr.

Das bleibt wohl Wunschdenken …

Anekdote aus diesem Monat - Fahrzeug einer RD-Organisation aus dem Osten Österreichs fordert bei einer Fernfahrt bei uns einen NA nach für einen krampfenden Patienten (bek. Epilepsiepat) - wir kommen hin - Patient sitzt immer noch im Tragsessel (!) und der NKV versucht verzweifelt einen Zugang zu legen … Basics wie Patient mal hinlegen - Fehlanzeige
BIn da ganz bei RK_RD - Basics sind oftmals schon das große Problem und das leider auch bei vielen NFS (woher auch bei 1 Dienst im Monat und vl. damit 1 Notfall im Jahr). ein größeres Auto mit mehr Ausstattung versorgt keinen Patienten besser, wenn das Personal damit heillos überfordert ist.

Im Vordergrund steht die Freiwilligkeit!!!11!1!1einself

Nein, im Vordergrund steht, dass die Verantwortlichen für den Rettungsdienst nicht mehr zahlen wollen und bei entsprechenden Gesprächen deutlich darauf hinweisen, dass wir ganz sicher nicht mehr Geld für die Rettung ausgeben werden, wenn die Rettung sich sowieso alles leisten kann, weil sie so riesige Luxusautos anschafft mit lauter Dingen drinnen, die nicht notwendig sind. Weil wenn sie notwendig wären, würden sie ja vorgeschrieben sein.

Bin mal nicht überrascht, dass hier zum Thema „Fertigkeiten im NEF-System“ ab der zweiten Seite nur mehr über die Fahrzeuge diskutiert wird.

Ja weil die ein Aspekt in dem Thema sind.
Wie vorher schon geschrieben wäre es die Hoffnung das wen mehrere Geräte am Fahrzeug sind sich die Personen die damit fahren auch damit auskennen.

Wobei sonst bleibt es beim rs bei den grundkompetenzen:

Wundversorgung
Reanimation
Betreuung
Und zu wissen wann er einen Notarzt braucht

Weil,vielmehr darf ein rs ja eh nicht machen. Alles andere wäre Bonus.

Als Sanitäter stimme ich dir zu.

Aber aktuell wird das leider nicht bezahlt - nicht vom Land - nicht von den Gemeinden - nicht von den Versicherungen. Somit können es sich die Organisationen nicht leisten. Die Fahrzeuge wären eines - aber dann brauche ich an allen außenstellen zumindest 80% hauptamtliches lenkerpersonal um die Fahrzeuge zu lenken.
Das kann sich keine HiOrg leisten - nicht flächendeckend.
Deshalb gibt es das nirgends in Österreich - nein auch nicht im sonst so perfekten Wien - denn die haben keine Ländlichen Gegenden.

Ein vernünftiger RTW hat heutzutage über 3,5 Tonnen und ist mit B Führerschein nicht mehr zu lenken - in NÖ sind alle Crafter C - wenn es ein B in OÖ ist, dann ist der genau so leer wie ein normaler SEW. sobald NEF Personal und Eqiupment drinnen ist, ist der überladen…

Man bekommt immer das, was man bezahlt.

Auch wenn wir jetzt schon ziemlich OT sind:
Es gibt aber durchaus auch Dienststellen im ländlichen Raum mit entsprechenden RTW, gerade seit es den Rettungsführerschein gibt, zählt das Führerscheinargument meiner Meinung nach nicht mehr. So aufwendig bzw. teuer ist ein RettFS jetzt auch wieder nicht…