Erfahrung NKV-Prüfung Korneuburg

Irgendwie schaudert mir davor, dass solche „NKV`s“ zukünftig Keta/Mida verabreichen dürfen.

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Wie meinst du das mit „solche NKVs“?

Meiner subjektiven Erfahrung, wird halt sehr viel Wert auf eine gute Patienten Beurteilung, Überwachung und Teamleading gelegt.
Das Wissen über die detaillierte Wirkung von einem Medikament wird nicht verlangt.
Und das ist meiner Meinung nach auch gut so.

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„Es gibt zb keine absoluten KO Kriterien mehr. Auch koennen fachliche Wissenslücken tlw durch andere Bereiche kompensiert werden“
„Solche“=welche nach solchen Kriterien geprüft werden. Hat zwar primär etwas mit dem NKA Stoff zu tun, aber finde das trotzdem wirklich „mutig“.

Kennst du denn die Prüfungsprotokelle? Denn die sind keinesfalls „mutig“ sondern Realitätsnah. Ob du nun einen knappen fünfer in einem Bereich hast und sonst aber unglaublich gut warst kannst du so trotzdem noch bestehen. Andersherum aber auch. Eine Prüfung ist eine Momentaufnahme und man kann nicht immer überall super gut sein. Außerdem wird jemand der bei einer Prüfung einen Fehler macht, diesen sicherlich nicht mehr wiederholen… solche Sachen brennen sich nämlich sehr gut ins Gedächtnis ein…

Das ist jetzt ein bisschen übertrieben.
Es war nur früher so, dass wenn man z.B. bei der Gabe von Dibondrin vergessen hat zu fragen, ob der Pat. ein Glaukom hat es ein KO-Kriterium war. (Nicht alle KIs vor Gäbe abgefragt → wir sehen uns in 2 Wochen wieder)
Wenn aktuell jemand den falschen Algorithmus anwendet/ ein falsches Medikament verabreicht, ist er genauso durchgefallen…
Also ganz so einfach wie das jetzt klingt ist es auch nicht…

Ich kann dir nur sagen, dass ich den NKV in NÖ als strenger bewertet empfunden habe, als den privat gezahlten NKI-Kurs in Wien…

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Vielleicht hab ich mich vorher mit dem „Realitätsnah“ ned genau genug ausgedrückt. Aber ich wollte genau auf den Punkt von Roc hinaus

Find ich jetzt ganz ehrlich beides nicht wirklich verkehrt. Do no further harm sollte immer gelten, wenn das nicht funktioniert, dann sollte man auch keine Prüfung bestehen.

Gebe ich dir absolut Recht!
Mann muss aber auch realistisch bleiben und sagen: Wenn ein Pat. eine schwere anaphylaktische Reaktion hat, ist das Glaukom ziemlich egal. Mittlerweile ist es nicht einmal mehr eine Kontraindikation.
Natürlich, wenn ich komplett darauf vergesse z.B. nach Allergien zu fragen und dem Pat. ein Paracetamol verabreichen, dann wird dies schwer zu erklären sein.
Da haben sie mittlerweile einen guten Mittelweg gefunden.

Prinzipiell und allgemein gesprochen: Wenn deine HiOrg das als abzufragende Kontraindikation bei einem Krankheitsbild angegeben hat, ist man gut beraten, das auch abzufragen und sich nicht über diese SOPs hinwegzusetzen.
Wenn man Beispiel Diphenhydramin bleiben möchte: Bei einer schweren anaphylaktischen Reaktion hat man primär natürlich nicht ein Engwinkelglaukom abzufragen weil man first line nicht zum H1-Blocker greifen sollte. Sprich, wenn du meinst, die Zeit nicht zu haben, ein Glaukom abzufragen, dann bist du generell auf einem falschen Weg.

Ein H1-Antagonist bringt einem Patienten in einem anaphylaktischen Schock nichts. Es ist rein dafür da Begleitsymptome zu minimieren - Ausschlag, Juckreiz etc…

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