Diplomausbildung

Oder überhaupt einmal einen echten Rtw anschaffen ?

Ich glaube ohne dass die Organisationen per Gesetz dazu verpflichtet werden (und zwar so dass sie wirklich nicht auskommen) wird das nie was werden.

Die Diskussion kann man aber im Kreis drehen:
Wir brauchen keinen RTW der EKG/Beatmung/Medikamente/Infusionen/Platz, usw. hat, weil der RS kann damit eh nix anfangen → Wir brauchen keine NFS und höher weil wir eh keine Autos haben wo es drin ist → weil der RS eh nix damit anfangen kann, brauchen wir keinen RTW… usw.

Richtig. In Wien steht es schlicht und einfach in der Verordnung über die Mindestanforderungen an den Rettungsdienst: RTW braucht Ausstattung und Platz siehe Liste & RTW braucht mindestens NFS als Transportführer.
Siehe da, es klappt, wurscht ob jetzt BRW, ASB, RK, JUH, Malta oder GK drauf klebt.

Ich würde mir eine Art "Aufsichtsbehörde " für den RD in ganz Österreich wünschen, wie die MA 70 in Wien. So dass einzelne Organisationen nicht mehr sagen können: „Wir brauchen sowas (RTW, NFS, etc.) Nicht, es geht eh so auch“

Ich wäre ersteinmal der Meinung, dass man den HiOrg’s das Monopol für Ausbildung des Sanitätspersonals entziehen müsste. Da es in Österreich mit Ausnahme von Adiuvare (R) keine privatwirtschaftlichen Anbieter von Ausbildungen im Rettungsdienst gibt und auch Adiuvare (R) muss einen Winkelzug über die Malteser machen, welche die Ausbildung formal überwachen um dem SanG zu genügen.
Im 2016 wurden in Österreich unter 500 NFS qualifiziert und da liegt das Problem an der unzureichenden Anzahl von Ausbildungsmöglichkeiten und in der Folge in der Abwanderung in andere Berufe, welche ein besseres Auskommen haben. Allein in meiner Krankenpflegeklasse waren 50% NFS und weitere 25% RS, weil der Rettungsdienst halt fast rein ehrenamtlich aufgebaut ist und man den NFS ja nicht per Gesetz braucht.
Das Problem ist die HiOrg’s erklären dem Gesetzgeber kontinuierlich, dass es mit einer höheren Professionalisierung teurer wird, was unbenommen stimmt, wenn wie üblich man nur das Budget Rettungsdienst nimmt. Wenn man aber das Budget Rettungsdienst, Intramural, Hauskrankenpflege, Hausarzt, Pflegeeinrichtungen usw. mal gesamtheitlich betrachtet wird es billiger, nur das will ja niemand sagen, weil der erste Schrei ist der nach mehr Geld für einen selber ist.

Ich muss dir da teilweise widersprechen

  1. Jede HiOrg mit Ausnahme der MA70 ist privatwirtschafltich. Sie bekommen zwar den Auftrag von behördlicher Ebene, sind aber trotzdem in der Privatwirtschaft. Natürlich ist den HiOrgs viel daran gelegen, das der breiten Masse vergessen zu machen.
  2. Ich bin froh, dass privatwirtschaftliche lt. deiner Defintion in diesem Bereich einen Nischenplatz einnehmen, wenn es nach mir gänge würde das ganze viel mehr in staatliche Hände gehören und ähnlich wie die Polizei organisiert sein

Das hört sich „eigentlich“ realistisch und machbar an, wäre ein Schritt in die richtige Richtung

Es gibt ja eine Aufsichtsbehörde pro Bundesland - der Landeshauptmann und die Sanitätsdirektion, und das Bundesministerium für Gesundheit. Allerdings…was sollen diese machen, wenn dieselben Politiker in der HiOrg, als auch in der Landesregierung sitzen. Sämtliche Übertretungen (bei der Prüfung durchlassen etc.) werden ja aktiv vertuscht. Sogar der staatliche Prüfungsbeisitz wird idR an den Schulungsleiter delegiert - und damit der Bock zum Gärtner gemacht (was ohnehin durch die Parteien in HiOrg’s…ok wurscht)…!

Habe ich da noch etwas vergessen…?

Du hast vergessen, dass die Politiker meist keine Ahnung haben und dass sie nicht mal wissen wie es draußen zugeht.

Wenn die Vertreterin aus die Ministerium meint, ja es steht im Gesetz dass ein NFS zum Notfallpatienten gehört und dann noch sagt, dass sie davon ausgeht dass jeder nach dem Gesetz handelt, dann frag ich mich wo sie das her hat? Wahrscheinlich hat sie Vertreter der HiOrgs dazu befragt.

Aber spätestens jetzt sollte klar sein wie das Gesetz eben ausgelegt gehört und eigentlich erübrigt sich somit auch jede Diskussion darüber ob er RS zum Notfallpatienten oder nicht.
Eigentlich bräuchte man nur die Gesetzesvorlage lesen, da steht auch drinnen wie es gemeint ist usw

Und wer exekutiert das? Dazu müsste es erst eine Anzeige und ein Verfahren samt Urteil geben.

Das ist jetzt eine ernst gemeinte Frage nach eurer Einschätzung: Vorausgesetzt das SanG ist eindeutig und schreibt einen NFS beim Notfallpatienten vor, was müsste passieren, dass das auch österreichweit beherzigt wird?

Machen individuelle Zusatzausbildung wie hier im Thread (oder der RS+ den es mancherorts gibt) die Sache leichter oder zementieren sie den Status quo ein, weil man sich arrangiert?

Hartes durchgreifen einerseits, mehr Geld vom Auftraggeber andererseits.

Ich denke bis es eine klare Regelung gibt ist es eine willkommene Version. Kann nicht sagen ob man damit eher dran fest hält oder zumindest versucht etwas besser zu sein. Das hängt denke ich von den Verantwortlichen ab.

Das wird glaub ich nichts bringen, weil es jetzt schon beherzigt wird. Notfallpatienten bekommen immer ihren NFS. Nur eben den vom NEF. :frowning:

Der dann während des Transportes im Fahrzeug dahinter am Lenkrad sitzt - also nicht dort wo er hingehören würde.

Lenkrad drehen könnte auch ein RS.

War bei unserem NEF früher so üblich bis die 240PS Kutschen kamen und der LV meinte es dürfen nur mehr NFS mit dem Auto fahren.

Probleme gibts halt wenn der Zivi am RTW als San1 sitzt.

Ja aber so ist das am weiten Land, da heißt es dann das eh ein nfs am Fahrzeug ist. Das der aber der Fahrer ist und der Zivi beim Patienten sitzt das sagt keiner mehr.

Die Diskussion ist mühselig da solang es keine Vorschrift gibt das dass so sein muss und solange diese Vorschrift von den Auftraggeber (den Gemeinden) nicht entsprechend bezahlt wird, wird es dies nicht geben.

Jetzt haben wir ja nur mehr 204PS Kutschen in NÖ, vielleicht ändert das etwas