Ausschliesslich Zivis im Tagdienst

Es hat eine Menge gebracht. Eine ordentliche Ausrückeordnung und Disponierung unabhängig von den HIORGs und es hat das Monopol des RK beendet.
Und ja, guter Rettungsdienst kostet Geld. Punkt.

Tirol hat die Politik nicht viel dazu beigetragen, nach dem sich die Bezirksstellen selbst das System (durch die eigenen Rechtspersönlichkeiten) zum Scheitern gebracht haben …

Sehen die einen so und die anderen so :wink:

Ausrückeordnung und Disposition ist ohnehin unabhängig, weil die ohnehin von einer Leitstelle des Landes abgedeckt wird. Die es wenn ich mich recht entsinne bereits zuvor für den Innsbrucker Großraum (?) gab inkl AMPDS und zugehöriger Ausrückordnung (von der man auch halten kann was man will). Und 90%RK Fahrzeuge und Rest auf die anderen HiOrg würde ich jetzt nicht gerade als Beendigung eines Monopols bezeichnen. Auch wenn es jetzt unter Rettungsdienst GmbH läuft.

Na klar hat das was gebracht. Sowohl in Tirol als auch in NÖ gibt es ALS-Ambulances. Und zwar geplant und nicht als Zufallsprodukt.

Mir wäre jetzt nicht bekannt, dass in Niederösterreich verpflichtend NKV/NKI auf einem RTW (oder dort eben RTW-C) sitzen müssen. Also ist das schon noch ein „Zufallsprodukt“.

Das stimmt natürlich derzeit noch, da muss ich dir Recht geben. Aber das Ziel ist definiert und vertraglich abgesichert.

Tirol ebenfalls nicht

Die Diskussion ist Meta, weil hier nun bereits massiv bessere Systeme als OOE kritisiert werden.

Also nochmals zum mitschreiben. In OOE wird auf „gut Glück“ disponiert. Bedeutet der Dispo entscheidet welches Auto er wohin schickt. Er kennt durch den Dienstplan die Besatzung und macht das dann wie er sich das vorstellt. Es gibt keine definierte Ausrückeordnung ausser dass bei kritischen Problemen (2er Prio) ein Sonderrettungsmittel mitgeschickt wird (wenn verfügbar). AMPDS etc. kennen wir hier nicht.

Und genau deshalb fahren in OOE Zivis zum Polytrauma und allem anderen Scheiss, wo eigentlich jemand hingehören würde, der auch ein wenig Ahnung hat.
Genau deshalb verheizen wir Zivis. Und genau deshalb hören viele danach auf. Weils zu belastend ist. Umgekehrt geben gute NFS auf, weil Sie Ihren Job nicht machen können, da Sie weder Werkzeug, noch Erlaubnis haben. Und das ist

… ein unbefriedigendes Thema für alle Beteiligten.

Und du bist als erwachsener Supersani und Universal-Rettungsgott zur Welt gekommen? Deine untergriffige Aussage lässt dich nicht gerade wie einen angenhemen Zeitgenossen, geschweige denn Kollegen aussehen.
Wir haben alle einmal „ganz unten“ angefangen und ich finde es ehrlich gesagt nicht in Ordnung andere Sanitäter (ja dazu zählen auch unsere Zivis) auf persönlicher Ebene zu bashen, für ein strukturelles Problem das sich durch das ganze Land zieht.

Sorry, wenn Du Dich persönlich angegriffen fühlst, aber es ist leider doch schon so, dass unsere jungen Kollegen, speziell Zivildiener meist mit einer komplexen Notfallsituation überfordert sind. Es mag ausnahmen geben. Die gibt es überall und vielleicht ist auch der Zivildiener der falsche Surrogate für dieses Problem. Unter den Freiwilligen gibts auch genügend Leute, die nicht wissen was Sie tun.

Meine Kritik und vor allem mein Ansatz geht dahin, dass es eigentlich nicht sein darf, dass solche Personen den Rettungsdienst bestreiten. Es fehlt Ihnen an Wissen und an Routine. Und oft genug kommt es vor, dass ich Zivildiener als SVO Betreuen muss, da Sie einen heftigen Einsatz hatten und das nicht verkraften.

Also, das ist kein Zivi Bashing. Es ist ein System Bashing. In diesem System wird der Zivi missbraucht. Weil er billig ist. Und das sollte so nicht sein.

da möchte ich noch etwas dazu sagen, leider etwas spät:

Wie ich angefangen habe, gab es noch das NAW-System. Da war bei der Disposition klar das die schwierigeren Sachen („Brustschmerz, VU, …“) der NAW fährt. Um am NAW zu fahren hattest du mehr Praxis (da du ja 450h (oder so) Praxis als RS haben musstest bevor du die NFS Ausbildung machen konntest). Dann bist du zu den schwierigeren Sachen gekommen. Ich finde, hier war das NAW-System dem NEF-System überlegen (in vielen anderen Sachen nicht).
Natürlich gab es Fehldispositionen, und auch versteckte Notfälle - ich erinnere mich da an „Die Patientin spricht nicht, ist aber bei Bewußtsein“… Bin dahingefahren und war wie beschrieben, ca. 45 Jahre alt. Hatte ein ungutes Gefühl und den NAW nachgeholt… 15 Minuten später Reanimation im RTW, massive Gehirnblutung… Die Aufgabe eher war zu erkennen, das es „die Fähigkeiten“ übersteigt :slight_smile: Und dann die Erfahreren zu holen.

Ich sehe hier auch im NEF-System die Gefahr, das bei RS-RTWs die Leute „viel geplanter“ überfordert werden als früher (und da war vieles schlechter als heutzutage :slight_smile:

Ja, das sehe ich ganz genau so. Du musst halt die NAW ganz normal als „ALS Ambulances“ disponieren, dann passt das schon. Dann ist auch ein „RTW“ T6-Hochdach mit 2 RS für die klaren BLS-Fälle ok.

Ist halt fürchterlich teuer und ineffizient. Aber funktioniert und passt für die Versorgungsqualität.

Das mit der geplanten Überforderung sehe ich auch genauso. Es gibt genug Kollegen, die seit Jahren zufrieden als RS Dienst machen und gerne KTW fahren, die das NEF-System jetzt gar nicht mögen. Die haben das absolut OK gefunden früher: Basismaßnahmen machen, NAW kommt, Patient weg und fertig.