Erweiterte AML 2 ab April für Niederösterreich

Hallo, ich habe gehört,dass mitte April eine erweiterte AML 2 für Niederösterreich kommen soll. Weiß da jemand schon etwas näheres ?
Ich nehme an Erweiterung der Schmerztherapie.

Gerüchte sagen Ketamin und ein NSAR.

Die Gerüchte für KetaDormicum hör ich seit Herbst 2022.

Da der Telenotarzt immer wichtiger wird eventuell AML2 nach TeleNA freigabe.

KetaMida, Novalgin und Ondensatron ab NKV
Beschluss soll dieses Monat noch fallen
Telenotarzt Rücksprache angeblich nur bei Minderjährigen, Ss usw …

3 „Gefällt mir“

Keta Mida und Metamizol ab NKV? Boah würd ich maximal ab NKI freigeben …
Iwann passiert mal was…

Seh ich ehrlich gesagt anders - mit ner gscheiden Fortbildung und guten Algorithmen durchaus möglich - nki kann bei Komplikationen jetzt a ned mehr machen als ein nkv.
Novalgin bei richtiger Gabe find ich super, vor allem weil du den Großteil der Patienten mit Schmerzen jeder Art sehr gut therapieren kannst, ohne dass jeder gleich ketamida bekommen muss.
Is zwar kein gutes Argument aber: keta is in weitaus weniger Fortschrittlichen LVs ab nkv und funktioniert meines Wissens dort auch gut*

Ich stelle mal in den Raum das ein nki mit einer atemdepression besser umgehen kann als der (durchschnittliche) nkv. Das kommt daher das der nki mal 2 Wochen im op war, und selbst wenn er nie und nimmer auf eine gescheite Anzahl an int gekommen ist- assistiert beatmet hat er.
Aber klar ist auch: wenn keine nki ausgebildet werden ( wollen, sollen , wie auch immer) und man das keta mida Ding will ( wenig effort investieren und hohen output generieren) das wird’s halt fürn nkv freigegeben.
Aber dann könnte man über die nasale Gabe für nfs auch nachdenken ehrlich gesagt

Mir geht’s garned um was wäre wenn oder darum dass der NKI mehr Möglichkeiten hätte Komplikationen zu beherrschen. Was aber auch ein Argument ist natürlich.

Mir geht’s darum dass die Ausbildung verdammt kurz ist und wir uns sehr angreifbar machen nichtmal die derzeit höchstmögliche Ausbildung dafür vorauszusetzen.
Ich finde Keta, Novalgin wäre schön hübscher auf einer AML 2 für NKI+ gewisse Voraussetzungen.

E

Mit den Medikamenten kommen wir halt langsam dann schon in einen Bereich, wo man ohne genügend Hintergrundwissen mehr Schaden anrichten kann als einem lieb ist.

Ich würd’ gern die Algorhythmen mit den Kontraindikationen sehen. Vor allem weil das RK mit den KI seit der letzten AML umstellung sehr sparsam umgeht und nicht mal die KIs aus dem Beipackzettel anführt (siehe Ebrantil).

Viele Leute vertragen Novalgin nicht (und wissen es nicht) und man sollte schon Wechselwirkungen kennen. Bsp. Lithium. Pat. mit Morbus Crohn macht man mit Novalgin auch echt keine Freude.

Bei Ketamin… Naja… Wäre jetzt nicht das Medikament meiner Wahl zur Schmerztherapie. Wenn ich dran denke, dass die meisten Einsätze bei denen ich es in letzter Zeit brauchen hätte können, OSH Frakturen bei älteren Patienten waren, die kardial meist eh schon vorbelastet sind, bin ich schon skeptisch.

Die Atemdepression kann man mit ausreichend Training vermeiden indem man das Benzo langsam und vorsichtig titriert gibt.

MMn. wäre mit einem guten Algorhythmus Vendal gleich sicher anwendbar und halt ein Medikament weniger und für häufige Indikationen besser geeignet (Koliken, etc.).

1 „Gefällt mir“

Was denkt ihr, warum hat man hier nicht Paracetamol Kurzinfusion anstatt Novalgin? Da find ich es in der Steiermark schon praktisch die Optionen: Methoxyfluran, Paracetamol, MidaKet. Und bei MidaKet bräuchte ich (!) den passenden Patient, das traue ich mir so leicht nicht zu ohne weiters Praktikum.

Ket und Dormicum ist ja schon zB in der Stmk freigegeben.
In Ktn ist nur Ket alleine freigegeben. Ich selbst hatte bereits anwendungen von Ket hinsichtlich AML2 und habe neutrale Erfahrungen damit gemacht, da wir uns hier in einer Dosierung bewegen, die einem Traumapatienten mit starken Schmerzen nicht wirklich hilft. Penthrop hingegen haben wir ja in Ktn auch auf der AML2 und damit hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht, weils dem Patienten echt was gebracht hat. Paracetamol über Kurzinfusion habe ich noch nie angewandt - ich bin ja kein Hausarzt.

Mit genügend Hintergrundwissen und einem adäquaten Monitoring ist das schon in Ordnung finde ich, nur finde ich halt auch dass man bedenken muss, dass nicht jeder NKV auch ein echter NKV ist, denn das Wissen sollten schon da sein über die Gefahren wenn man mit hochpotenten Medikamenten hantiert…

So sehr ich weitere Freigaben begrüße, so sehr beschleicht mich dabei das ungute Gefühl, dass das Ganze, gerade jetzt wo wir in einer Diskusion um eine Änderung des SanG und eine Ausbildungserweiterung stehen, auch einen Vorwand in die Richtung „was wollt ihr denn? ihr dürft eh schon so ziemlich alles“ liefern kann.
Soll jetzt keine Unterstellung sein, gerade NÖ hat sich in den letzten Monaten als äußerst progressiv positioniert, aber irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los.

https://www.paramedicpractice.com/features/article/is-iv-paracetamol-as-effective-an-analgesic-as-iv-morphine-for-patients-in-non-cardiac-pain-a-literature-review#:~:text=However%2C%20the%20results%20show%20that,mm%20for%20the%20morphine%20group.

Denke Paracetamol hat schon seinen Platz. Aber ja hatte auch noch nichts wo es mit Metoxyflurangabe nicht ausreichend war. Bei einem Fall, war ein langer Transport, da hätte ich Paracetamol überlegt, aber der methoxyfluran Inhaler hat dann länger als 30 min gehalten.

Also nach mehreren Jahren mit Methoxyfluran, Paracetamol und Keta/Mida und sehr vielen Anwendungen hab folgende Erfahrungen gemacht:

Für den Viszeralschmerz im Bereich NRS bis 5-6 (Ganzkörperschmerz bei Fieber, leichte Bauchmerzen, leichte Lumboischialgie ) ist Paracetamol ausreichend. Fast alle diese Patienten hätte man auch ohne Analgesie transportieren (oder belassen) können.
Für Koliken, starke Lumboischialgien und Traumata aller Art ist Paracetamol zu wenig.

Methoxyfluran zeigt gute Wirkung bei Lumboischialgien und Koliken und kleinere Traumata. Für Extremitätenfrakturen und gröbere Traumata auch zu wenig.

Mit Esketamin und Mida habe ich ausschließlich gute Erfahrungen gemacht bei Dosen bis 0,5mg pro kg/KG.

Also Paracetamol ist in meinen Augen vernachlässigbar, Novalgin könnte eine gute Alternative sein. Mit Morphin hab ich ehrlicherweise seit ich nicht mehr NEF fahre keine Erfahrung.

2 „Gefällt mir“

Als Kontraindikation für Keta/Dormi haben wir: unter 12 Jahre, Epilepsie, Schwangerschaft und Intox mit dämpfenden Substanzen

Mich wunderte ja wo das Metamizol her kommt, immerhin hat das ja sonst kein RD. Doch dann fiel mir ein, dass ja die Kollegen der ACN dieses mitführen und geben dürfen.
Es wär vielleicht etwas weit hergeholt, aber kann auch sein, dass man hier die unzähligen initial Alarmierungen der ACN eindämmen möchte.

Wird sicher eine 2h online Fortbildung geben :roll_eyes:

Wow… Hier mal das was die „Gelbe Liste“ dazu aufzählt (https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Esketamin_45078#Kontraindikationen):
Esketamin i.v. / i.m. (z. B. Ketanest S) darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Patienten, für die ein erhöhter Blutdruck oder ein gesteigerter Hirndruck ein ernsthaftes Risiko darstellt
  • schlecht eingestelltem oder nicht behandeltem Bluthochdruck (arterielle Hypertonie – systolischer/diastolischer Blutdruck über 180/100 mmHg in Ruhe)
  • Eklampsie und Präeklampsie
  • nicht oder ungenügend behandelter Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Situationen, die eine muskelentspannte Gebärmutter (Uterus) erfordern, z. B. drohendem Gebärmutterriss (Uterusruptur), Nabelschnurvorfall
  • manifesten ischämischen Herzerkrankungen wenn es als einziges Anästhetikum angewendet wird

Und Midazolam (Midazolam - Anwendung, Wirkung, Nebenwirkungen | Gelbe Liste)
In folgenden Fällen ist die Anwendung von Midazolam kontraindiziert:

Guter Punkt. Wobei ich schon von Beginn an nicht verstanden habe, wieso ich als NKI bei jeder Nierenkolik einen NKV (ACN) nachfordern muss, damit der Patient Novalgin und Buscopan bekommen, nur weil meine AML das nicht hergibt. Buscopan wäre übrigens auch eine gute Ergänzung zur AML.

1 „Gefällt mir“

Ich sehe es ebenfalls kritisch, dass diese Medikamente (speziell Mida und Keta) auf die AML 2 kommen.
Ein Punkt, der für mich für die Freigabe ausschließlich durch NKI spricht ist die Möglichkeit, über die Einzelfreigabe die ja für NKI notwendig ist, sehr gut steuern zu können, wer welches Medikament geben darf.
Momentan benötigt man für eine Einzelfreigabe der NKI durch den Chefarzt neben der gültigen vorm Chefarzt abzuhaltenden Rezertifizierung auch eine gewisse Anzahl an Dienststunden am RTW und RTW-C innerhalb der letzten 6 Monate.

Mit der nun angestrebten Freigabe für NKV gibt man das Medikament ohne Kontrolle jedem auch noch so unerfahrenen NKV, der vielleicht alle paar Monate mal einen Dienst macht, frei. Ich hoffe sehr, dass das gut geht.