Langes Warten auf Krankentransport

wien.orf.at/stories/3012175/

Jetzt haben Sie erfolgreich die privaten Anbieter verdrängt und dabei gleich noch den Service für die Patienten schlechter gemacht :laughing:

…Im April rechtfertigte Hacker das neue Gesetz im ORF-Interview folgendermaßen: „Wenn es um den Transport von Patienten geht, die umgebettet, umgehoben werden müssen, ist das natürlich eine Tätigkeit, die nicht Taxifahrer machen können. Das müssen qualifizierte Sanitäter machen.“…

Am besten noch einen NKA/NKV zum umlagern. Sicher ist sicher (y) :unamused:

"In Bezug auf die Millionenpleite der GWS GmbH hieß es in einer schriftlichen Aussendung von Helmut Gruber, dem Wiener Landesvorsitzenden der Gewerkschaft: „Es ist mehr als traurig und beschämend, wenn ein Unternehmen ein Gesetz als Ausrede für sein Versagen her nimmt.““

Find den Satz ziemlich oag wenn der wirklich so dort stand

Tja die Organisationen haben sich genau das Gesetz so gewünscht - und es bekommen. Sie haben beklagt, dass der Krankentransport nicht ausreichend ausgelastet sei und damit nicht mehr wirtschaftlich. Ihnen würden dringend benötigte Aufträge fehlen - tja und natürlich haben sie die Qualität des KT ins Spiel gebracht.
Manchmal sollte man halt überlegen was man sich wünscht… - man hat trotz alledem in den letzten Jahren massiv Personal und Fahrzeuge abgebaut, die Kollektivverträge der Privaten sind insbesondere im Bezug auf den Lohn wenig attraktiv - gleichzeitig hat die MA70 zu deutlich attraktiveren Bedingungen in den letzten Jahren massenhaft aufgenommen und tut es immer noch. - Welch Überraschung, jetzt haben Sie zwar Aufträge zum Saufuttern aber kein Personal, der Andrang hält sich in Grenzen - aus den Reihen der Freiwilligen sind die einen gar nicht interessiert, die anderen gehen lieber zur MA70. Neue geeignete Bewerber finden sich aufgrund der Entlohnung wenige, die meisten Bewerber sind körperlich und/oder geistig ungeeignet oder sprechen unsere Sprache nicht mal annähernd ausreichend.
Im übrigen war der Wunsch nach dem neuen Gesetz ja nicht das einzige, gleichzeitig wollte man mehr Rettungseinsätze für die KTWs und hat sich verpflichtet ein ordentliches Kontingent von NKTW zu stellen - das natürlich auch fahren soll. → Tja die MA70 hat haufenweise niedrig priorisierte Einsätze welche jeder NKTW problemlos bewältigen kann abzugeben, denn die RTWs fahren ja sowieso schon nahe am absoluten Limit. Die Aufträge für die gestellten NKTW gab es also ohne Probleme - aber das ein NKTW zwar brav fährt und Geld bringt, aber sich dadurch die eigenen KTW Transporte nicht erledigen hat wohl anscheinend auch niemand zu Ende gedacht.

Zum Teil mag das vielleicht stimmen, aber ich denke großteils ist hier eher die zeitliche Komponente das Problem. Die Freiwilligen müssen auch irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen, und das passiert eben meistens unter der Woche tagsüber - genau zu jenen Zeiten, in denen der Hut bezüglich Wartezeiten meistens brennt. Es kann sich kaum jemand erlauben, regelmäßig kurzfristig einen Tag freizunehmen, nur um die Wartezeiten im Krankentransport gering zu halten.

Abgesehen davon, dass sich das kaum jemand erlauben kann - wer möchte das?

Wollte damit aussagen, dass man aus den Reihen der Freiwilligen nur wenige Hauptberufliche rekrutiert - denn die einen haben bereits einen anderen Brotberuf und haben nicht vor diesen zu verlassen - diejenigen die zwar gerne in den RD wechseln würden gehen beruflich auch nicht zu „ihrer“ Organisation, da die Bedingungen eben leider nicht passen.

wienerjobs.at/jobs/rettungs … zeit,23593

Wer für 40h 1500 Euro brutto zahlt darf sich halt auch nicht wundern dass man keine Leute bekommt.

Der Sani Kollektiv ist halt leider ein witz.
Wobei es fürs umbetten und umlagern vermutlich überbezahlt ist.

Bei einem Konkurrenzanbieter geht es nochmal um 50€ weniger und ohne Erschwerniszulage.

Das die Tätigkeit des Umlagerns, Tragen, der medizinischen Versorgung/Betreuung jetzt überbezahlt wäre sehe ich anders. Um das gleiche Geld kann man sich irgendwo hinter die Kassa setzen mit weit weniger körperlicher und psychischer Belastung, sowie deutlich weniger Verantwortung.

Wer beim Umlagern psychisch belastet ist sollt es dann lassen :laughing: :laughing:

→ aber ich weiß was du meinst :wink:

Das Umlagern und Heben ist ja bei weitem nicht die einzige Tätigkeit, die man im Rettungs- und Krankentransportwesen durchführen muss. Gerade aktuell führt man zwar aufgrund des enormen Anstiegs der durchzuführenden Transporte unter der Woche tagsüber fast nur noch Krankentransporte am KTW durch, aber der ein oder andere Blaulichteinsatz kommt da auch noch hinzu. Und dass tagtäglich stundenlange Wartezeiten mit der Folge, dass man einen Transport nach dem anderen abarbeitet und man sich von allen Seiten anhören kann, wie böse man doch ist, da der Patient schon mehrere Stunden wartet, sehr wohl eine gewisse psychische Belastung darstellt, steht wohl außer Diskussion. Ohne Zeitdruck arbeitet es sich bekanntlich wesentlich entspannter…

Wenn ich die aktuelle Lage mit der Zeit vergleiche, zu der ich erstmals in diesem Metier unterwegs war, dann kann ich nur bestätigen, wie drastisch sich die Arbeitsbedingungen geändert haben. Damals waren die meisten Patienten wesentlich entspannter und dankbarer, während heutzutage Frustration und teilweise auch Unfreundlichkeit aufgrund der langen Wartezeiten an der Tagesordnung stehen. Und jetzt raten wir einmal, wer davon die volle Breitseite abbekommt: Richtig, die Sanis. Es mag sich initial nicht so schlimm anhören, aber wer regelmäßig Krankentransporte in Wien durchführt, wird wohl wissen, was ich meine. Dass man sich eine Beschwerde nach der anderen anhören darf, ist für die Arbeitsmoral keineswegs förderlich und früher oder später wirkt sich das auch auf die Psyche aus, egal wie abgedroschen man sein mag. Also ja, ich bin durchaus der Meinung dass die aktuelle Situation eine gewaltige psychische Belastung für die Mitarbeiter im Fahrdienst darstellt, auch ganz ohne spezifische, schwer zu verarbeitende Einsätze.

wien.orf.at/stories/3014715/

Jetzt sind die Zahlen auf dem Tisch:

wien.orf.at/stories/3024718/

Ich find´s cool, dass das Konzept einer zentralen KT-Hotline wieder aufgegriffen wurde.
Eine Einheits-LST für alle (wie Notruf Niederösterreich) kann sicherlich dazu beitragen, alle Ressourcen zielgerichteter einzusetzen.

Über kurz oder lang führt aber nichts daran vorbei, die Bewilligung von KT´s mit Sani doch wieder an eine medizinische Notwendigkeit zu binden und nicht nur an die Mobilität.

Das Projekt der gemeinsamen Leitstelle ist seit rund 2 Jahren am Tisch - beschlossen wurde sie ja auch. Räumlichkeiten gibt es inzwischen ja auch schon. Allerdings wurde von allen Beteiligten anscheinend bei der Planungsphase etwas verschlafen, dass es mehr als einen Raum mit vielen Computern und Telefonen braucht. - Aber auch das ist in Arbeit… - aber wie heißt es so schön: Gut Ding braucht Weile…