BVRD - Ernst zu nehmend oder nur eine Verkaufsorganisation

Hallo dies soll keine Werbung für den Verein sein, sondern einfach als Diskussionsanregung gedacht sein:
bvrd.news/7-dinge-ueber-die- … /#more-267
Also bei den sieben Punkten über die wir nicht klagen sollen finde ich schon das dort die Klage mehr als nur berechtigt ist.
1.) Der Heimtransport um Drei in der Nacht gefällt niemanden, aber das ist halt der Beruf. Nur sollte der Transport dann auch so teuer sein, dass er sich für das Unternehmen und die Mitarbeiter rechnet. Wenn man davon ausgeht, dass ein Spitalstag mit etwa 1.000 € angesetzt wird, dann sollte der KTW auch wenigstens 150 € bringen und dem Hauptamtlichen eine Nachtzulage wie im Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft (vormals BAGS)
2.) Nun Notfälle die keine sind, sollten nicht unser Problem sein. Wir haben die Patienten zu transportieren, wenn sie für einen nicht gerechtfertigten Transport mittels RTW dann vom Kostenträger eine Rechnung über 500 € bekommen wird sich dieses Problem binnen Monaten lösen, wenn gleichzeitig nicht mehr kommuniziert wird, dass die Rettung für alles da ist.
3.) Undankbare Patienten sind nicht schön, aber wenn ich dafür am Ende des Monats mein Gehalt bekomme kann ich damit leben und der Vorteil von der Rettung ist, selbst bei einem Langstreckentransport bin ich ihn nach 10 - 12 Stunden los im Maximum und sehe ihn hoffentlich nicht mehr, im Gegensatz zur Pflege.
4.) Patienten die das Auto verunreinigen werden nie gerne gesehen und wer einmal einen Patienten hatte der einem mit Absicht ins Auto uriniert hat und die Harnflasche durch den Wagen schmeißt weiß das er froh ist, wenn er wieder raus ist. Nur das ist kein Problem, sondern ein Ärgernis, wie zu pflegende Personen welche sagen: „Wieso soll ich läuten, wenn ich auf das WC muss. Sie werden doch dafür bezahlt mich sauber zu machen.“ Diesen gegenüber noch die notwendige professionelle Distanz zu zeigen wird schon schwierig, aber es ist halt so.
5.) Wartezeiten im Krankenhaus sehe ich sehr wohl als Problem, über welches wir uns zu beschweren haben. Denn es ist nicht Aufgabe des Rettungsdienstes die Personalengpässe der Kliniken zu beseitigen und dort als Personalreserve zu fungieren. Hier gilt nicht der aufnehmende Arzt oder das Pflegepersonal ist das Problem, sondern die Verwaltung. Wenn ich an einem Wochenende nur einen Arzt und einen DGKP in der Ambulanz habe, aber mit einem Patientenaufkommen von stündlich 20 Patienten bis 24.00 rechne, dann muss die Rettung warten und dafür sollte der Rettungsdienstbetreiber die Personal und Materialkosten einfordern und das Problem löst sich auch von selbst.
6.) Na da sollte man einfach einmal drüber stehe, denn was sagt wohl der britische oder amerikanische Paramedic über den deutschen oder österreichischen Touristen im Rettungswagen.
7.) Nun wir sind im Gesundheitswesen, da menschelt es, dass bekommt man auch mit einer Professionalisierungskampagne nicht heraus.
Nun zu den Dingen, über die man nach Meinung des BVRD klagen darf.
1.) Aus und Fortbildung
2.) Gute Ausrüstung
3.) Gute Trainingsmöglichkeiten
4.) Supervision
5.) bessere PraxisanleiterInnen
dem stimme ich zwar zu, aber wenn man gleichzeitig die entsprechenden Kursformate vermarktet halte ich die Aufzählung für nicht schlagkräftig, sondern nur für eine Vermarktungsstrategie. Das heißt nicht das ich die fünf Punkte nicht auch sehe, aber ich sehe auch andere wie die Wartezeiten im Spital und andere wie die Wahrnehmung des Rettungsdienstes in der Öffentlichkeit, welches garnicht angesprochen wird.

Ich muss sagen, ich hab keinen Dunst was die eigentlich machen…

Bei diesen Punkten sehe ich auch Vermarktungsstrategie dahinter

und wenn ich mich über den Bsoffenen, den ich vor einer halben Stunde reinbracht hab, dann um 3 in der früh heimführen darf, will und darf ich mich schon aufregen!!!
:wink:

Jetzt eine vielleicht blöde Frage, was ist der bvrd?

bfy.tw/90xf

Ich glaube eher, dass gemeint war wer dahinter steckt!

Einfach im zentralen Vereinsregister schauen: zvr.bmi.gv.at und bei der Suche die Nummer (461087057) eingeben.

Alles öffentlich!

Ich finde der bvrd is eine Verkaufsorganisation, sie positionieren sich halt ein bisschen als Interessenvertretung, aber das ist den wichtigen Playern sowieso egal.

Und sie machen es sich selbst nicht einfach, dieses Jahr gabs irgendeine Arbeitsgruppe im BMG über das SanG, der BVRD wurde sogar eingeladen, hat aber den Redelsteiner hingeschickt der das ganze natürlich aufgemischt hat. Ich finde auch das er Recht hat, aber es will halt echt keiner mehr hören…

Danke gemeint war was Corvinus schrieb was dahintersteckt. Zeillerkommentar ebenfalls Danke für den Vereinsregisterauszug, aber die dort angeführten Personen sind mir schon bekannt. Nur für mich erscheint es so, als ob der Verein allein die Vermarktung der Kursformate in Österreich betreibt.

Ja das ist so, weil die Kursformate nur an „gemeinnützige“ Berufsverbände vergeben werden und eben ausdrücklich nicht an komerzielle Organisationen.

Auch wenn schon etwas älter, gibt es in Österreich eigentlich einen „Berufsverband Präklinisches Personal im Rettungsdienst“ oder so ähnlich oder nur die Gewerkschaften, da den BVRD sehe ich als kommerzielle Verkaufsorganisation für Kursformate unterdessen vollständig an.

Da hast du wohl recht, mehr ist das nicht.

Aber wenn selbst die Pflege, der größte Anteil an den Gesundheitsberufen, keine ernstzunehmende Standesvertretung hat kannst dir das für die Sanis noch mehr ausrechnen

Wei sagt man doch in der Pflege so schön: Die Pflege hat viele Feinde, doch die braucht sie garnicht, sie hat sich ja selbst. Ich habe mich bei der Krankenpflegeprüfung auch gefragt, wofür da ein Vertreter des ÖGKV sitzt, weil eine Standesorganisation ist das sicher nicht. Doch der BVRD hat gewisse Ähnlichkeit und der ÖGKV hat ja den PHTLS - Kurs der über den BVRD angeboten wird als Fortbildung in der Pflege anerkannt. Naja gleich und gleich halt.

wobei die Frage ist für was der PHTLS Kurs anerkannt wird … da macht der AMLS schon mehr Sinn …
In der Pflege ist nat. auch nicht alles easy und ich denke dort wird es 2024 bei der Österreichweiten Evaluation richtig krachen … im San Bereich braucht es noch ein wenig, aber der BVRD ist mehr kommerziell … So gut Herr Redelsteiner und co. sind … glaub das es irgendwann zu viel den Politikern wird wenn dauernd alles schlecht geredet wird. Irgendwann wird man viel. nicht mehr beachtet

Ich finde dass es höchst an der Zeit ist für eine unabhängige Interessensvertretung der SanitäterInnen.
Und dass der BVRD eine gute Chance dafür bietet - diese steht und fällt aber damit ob die SanitäterInnen in den diversen HilfsOrgs sich auch vertreten lassen wollen.
Manch eine/r mag ja glücklich damit sein wie sehr seine Heimat-Hilfsorg das Profil der SanitäterInnen weiterentwickelt hat in der Vergangenheit und in der Zukunft ausbauen wird, oder eben nicht…

Ich selbst bin über die Kurse AMLS und PHTLS auf den BVRD gestossen - diese Kurse sind das Beste das mir in Jahrzehnten Ausbildung&Fortbildung in Österreich passiert ist :slight_smile:
Deswegen wurde ich (einfaches) Mitglied im BVRD, was ich höre haben die etliche Hundert Mitglieder quer über die Hilfsorgs - sowohl Hauptberufliche wie auch Ehrenamtliche.
Die BVRD-Funktionäre finden sich hier: https://bvrd.at/index.php/ueber-uns/board-und-vorstand

Die fachliche Förderung durch standardisierte Kursformate ist das erste der 3 Standbeine des BVRD - dem kommen sie durch die NAEMT Formate sehr gut nach (bereits mehrere Tausend AbsolventInnen).
Das zweite Standbein ist die organisations-übergreifende Vernetzung aller präklinisch Tätigen - auch das findet nach meiner Wahrnehmung sehr wohl bereits statt.
Das dritte Standbein ist die Bewusstseinsbildung, das Kommunizieren eines modernen und patientenorientierten Rettungsdienstes - das findet in meinen Augen auch schon statt.
Wohl unter das dieses 3.Standbein fällt die Interessensvertretung - die ist ausbaufähig, doch auch hier sehe ich starke Lebenszeichen auch im Prozess der Evaluierung des SanG durchs Ministerium.

Jede/r der Interesse hat möge versuchen an einer Veranstaltung des BVRD teilzunehmen, so zuletzt der Termin bei der MA70 im Dezember: https://bvrd.at/index.php/news/15-think-tank-2
Fein zum Austausch, um Neues zu hören, über den Tellerrand zu blicken.
Jedes BVRD Mitglied kann zu diesen Terminen einen Gast mitbringen - bitte gerne um PN wer als solcher Gast zum nächsten Termin mit gehen will (das nächste Event steht aber leider noch nicht fest).

Danke fürs Aufwärmen und für die Werbung… Ob ich den Beitrag wegen zweiterem wieder entfern muss ich mir noch überlegen :imp:

Kann es sein das du auf instagram aktiv bist und dort auch viel dafür wirbst? Und dort eine sehr ähnliche Nachricht verbreitet hast?

Interessant.
Nein, bin nicht auf Instagram.

lG

Gesendet von meinem SM-G960F mit Tapatalk