In Salzburg tut sich was

Laut Mitarbeiterzeitung und internen Gesprächen:
***Corpuls C3 für alle RTW bestellt (nach einmonatiger Testphase)
***AML nach Bundesstandard mit April
***Digitale Doku+NA-Verständigung auf Knopfdruck (wie Wien) geplant
***Neues Abfrageschema für Leitstelle inkl NFS-Codes
***RTW-Besetzung durch NFS angestrebt
***Diensthandys sollen beschafft werden
***Kapazitäten für NFS-Kurse massiv erhöht - lt Abfrage rund 250 Interessenten für die nächsten Kurse

…schauma moi :slight_smile:

Jap, C3 und Medikamente exkl. Ket/Dormicum und Tranexamsäure sind fix. Ebenfalls die NKV Anwendung über Digitalen Transportschein, der auch mit Q2 2023 kommt.

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Midazolam kommt vor anscheinend

Richtig, aber im Algorithmus Krampfanfall.

Schon super was auf einmal alles möglich ist!

Bleibt nur zu hoffen, dass das im Hinblick auf u.A. EKG und AML (!!!) mit ordentlichem Qualitätsmanagement und Ausbau von hochqualitativen Fortbildungs- und Trainingsmöglichkeiten einhergeht.
Dedizierte NFS+ Rezertifizierungen und regelmäßige Refresher mit Kenntnisüberprüfungen zu den AML sind besonders wegen der hohen EA Quote absolut notwendig.

Sofern die Ankündigungen alle auch tatsächlich (gut) umgesetzt werden, hat das jedenfalls wirklich potential den Salzburger RD so aufzuwerten dass er sich sich im nationalen Vergleich echt nicht mehr verstecken muss. Bleibt spannend

Gibts eigentlich schon einen Termin oder Plan ab wann die C3 in die RTWs kommen?

März/April

Wie ist die doku geplant? tablet wie nö oder tablet pc wie wien?

Wir werden ende April geschult. Bis jetzt gibt es noch nichts definitives.
Fragt man 3 Leute hat man 4 verschiedene Antworten :unamused:

Bleibt zu hoffen, dass sie nicht nur A, sondern auch B sagen. Wenn wir die C3 sinnvoll einsetzen wollen, reicht nicht nur eine 2-stündige Schulung - es müssen entsprechende Trainingsmöglichkeiten geschaffen werden (passende Trainingsphantome, oder iSimulate- bzw. vergleichbare Geräte). Andernfalls wird das Stresslevel im Einsatz für die KollegInnen, die keine entsprechende Ausbildung (NFS aufwärts) und/oder (zu) wenig Übung im Umgang mit dem Gerät haben, deutlich steigen. Weiters braucht es zwingend hochwertige Sim-Trainings für alles RD-Personal, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt…

Der C3 ist deswegen auch nur für RTW vorgesehen, welche mit NFS zu besetzen sind.
Aber ja, es braucht auch explizit Fortbildungen für NFS!

kommt auf alle RTW. Vorgabe wer da drauf sitzen soll gibt es auch. Umsetzung anderes Thema in manchen Abteilungen …

Am besten wäre es, wenn es eine Telemetrie gibt und ein Arzt drüber schaut.
Der kann dann auch Innerklinisch alles starten und du nimmst den Leuten den Stress ein EKG zu interpretieren.
Ein EKG in freier Wildbahn schaut nämlich ganz anders aus, als die Beispiele in diversen Lernunterlagen.

Da stimme ich dir absolut zu. Aber generell einen Arzt vorzuhalten, ist mMn auch nicht sinnvoll. Wenn jeder RTW in Salzburg mangels Know-How und Erfahrung seine EKGs reinschickt, kannst du einen Arzt vermutlich (fast) nur dafür abstellen. Das wird nicht funktionieren. Am Ende wird sinnvoll sein, die RS zu schulen wie man hier den NFS zuarbeitet - zB. eine ordentliche 12er Ableitung kleben (es scheitert meiner Erfahrung nach oft schon an simplen Extremitätenableitungen - ich war 2,5J HA auf einem NEF, und da hab ich allerhand erlebt), EKG ableiten, Ausdruck, Beschriftung. Interessierte können sich auch mit grundlegender Interpretation auseinandersetzen. Man muss hier aber aufpassen, dass niemand „zu gscheit“ (gilt auch für NFS natürlich) wird - „Beurteile den Patienten, nicht den Monitor“ als Stichwort.

Aufgabe des NFS wird es dann sein, eine erste Einschätzung des EKGs zu machen („Rhythmische Schmalkomplextachykardie“, etc…) oder in ganz klaren Fällen (zB klarer STEMI) auch eine erste Diagnose zu machen. Und dann entsprechend zu handeln (NA?, IV-Zugang, evt. ASS, Auswahl des ZielKH, …).

Generell muss sehr drauf geachtet werden, dass das Personal dann nicht alles am Monitor abliest (und glaubt) und vergisst, den Patienten zu beurteilen - da sehe ich eine große Gefahr, wenn das nicht verinnerlicht wird.

Ich weiß nicht was wahrscheinlicher ist. Alle NFS auf ein Level zu bringen, dass sie mit hoher Zuverlässigkeit EKGs interpretieren können, oder dass man einen Experten via Telemedizin konsultiert (wie vielerorts schon gang und gebe).

Nachdem ich doch der Überzeugung bin, dass ich das eine oder andere über EKGs weiß, kann ich glaub’ ich schon sagen: „Es is ned so easy“. Auch ein „klarer STEMI mit Symptomen“ ist nicht immer so klar. Da bin ich schon froh drum, dass ich mein EKG einem Kardiologen schicken kann der das dann mit seiner Expertise beurteilt. Alleine schon ST-Hebungen können so viele Ausprägungen und Ursachen (von eh harmlos bis lebensgefährlich) haben, dass einem die Ohren wackeln. Das einem NFS beizubringen der auch auf anderen Gebieten ähnlich Kompetent sein sollte (wie fahren ja nicht nur kardiales) halte ich einfach für unrealistisch mit unserem System. → Auch einem „Durchschnitts-AT-Notarzt“ traue ich das aktuell nicht wirklich zu.

Man sollte vll. nicht so ganz aus dem Blick verlieren, dass wir von Sanis sprechen und nicht Fachärzten-für-eh-alles.

Ich wäre schon richtig happy, wenn wir flächendeckend NFS auf den Autos haben, die zumindest die Dinge die das ERC im ALS unterrichtet zuordnen können (Instabilitätskriterien, Peri-Arres-Rhythmen,…).

Ich stimme dir zu was die Schwierigkeit der Interpretation betrifft. Und auch damit, dass es tlw. für manche Notärzte eine Herausforderung sein kann.
Die Frage die man sich stellen müssen wird ist: Wieweit ist es für die präklinische Arbeit erforderlich und sinnvoll? Man muss sicher nicht auf dem Niveau eines Kardiologen sein, um präklinisch erfolgreich damit arbeiten zu können. Zudem darf man nicht vergessen, dass trotz zunehmend angebotener NFS-Ausbildung der Großteil des Personals in Salzburg, speziell im ländlichen Bereich, meines Wissens nach den Ausbildungsstand RS hat.

Das EKG ist eine sinnvolle Ergänzung der Diagnostik, keine Frage, aber es hat halt für Sanitäter seine Grenzen. Monitoring - auf jeden Fall! Ableiten eines 12-Kanal-EKG bei einschlägigen Leitsymptomen und Notfallbildern, post-CPR, etc. - super! Wenn ich dann im Zweifelsfall den telemetrischen Rat einholen kann, ist das ideal. Wenn nicht, muss und wird es auch ohne gehen.