Schmerzmittelgabe durch NFS beim RK NÖ

Hey ihr lieben,

vor ein paar Stunden wurde veröffentlich, dass nun auch das RK NÖ den Schritt wagt.

Die Schmerzmittelgabe „Methoxyfluran“.

Methoxyfluran wird bereits bei der Berufsrettung Wien angewendet (Ab NKV).
Beim RK NÖ wird es jedoch ab NFS freigegeben.

Mich würde es Interessieren, was ihr über die Medikamentenerweiterung denkt.

Ich freue mich auf eine spannende Diskussionsrunde.

Liebe Grüße

Bist du gerade aus dem Urlaub zurück gekommen ? Da gab’s vor zwei Tagen schon eine 1,5 stündige online Präsentation mit Q&A im Anschluss.

Jo, vor genau 2 Wochen ist da die erste Mail rausgegangen.
Aber wenn ma schon dabei sind… hat sich das Q&A wer angeschaut? 80% der Leute haben das Penthrop wsl noch nicht mal beim Checken in der Hand gehabt, sind die nächsten schon geil auf KetaMida… Nicht dass ich es jetzt niemanden zutraue, aber RKNÖ liefert ja eh grad am laufenden Band, da kann man ja mal abwarten.

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ich frag mich halt wie sicher das Mittel wirklich ist? Schließlich wird das halt wegen seiner angeblichen starken Nephrotoxizität in keinem OP mehr verwendet, jetzt dürfen wir aber lustig damit jeden Patienten behandeln (klar ist das mit den Nieren im Algorithmus abgebildet aber ob das gut funktioniert?)

Eine starke Nephrotoxizitat wurde meines Wissens nicht nachgewiesen.
Seit mehreren Jahrzehnten wird Methoxyfluran in niederiger Dosierung zur Analgesie ein Australien und Neuseeland problemlos eingesetzt.
Da gibt’s auch ausreichend Studien dazu.

In Australien wird das auch von Rettungsschwimmern (Die haben nur nen erweiterten EH-Kurs) seit vielen Jahren angewendet, siehe z. B. „Bondi Rescue“ auf Youtube

kann man sich das wo ansehen?

Soll angeblich noch kommen, weiss aber nix genaues. Ist auf jeden Fall aufgezeichnet worden.

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Für alle RKNÖ-Mitarbeiter hier nachzuschauen:
kurse.roteskreuz.at/course/view.php?id=5421

ists geplant, das auch öffentlich zu stellen? würd mich sehr interessieren

Ich hab nirgends gefunden, in welchen Dosierungen man damit früher Narkosen gemacht hat. Aber das hängt offenbar an der Dosis:

„Methoxyfluran wird in der Leber verstoffwechselt und die Abbauprodukte werden über die Niere ausgeschieden. Bei deutlich höheren Dosen als zur Analgesie verwendet oder bei schwer geschädigter Leber oder Niere kann das Arzneimittel diese Organe schädigen.“

Quelle: RDmed vom RKNÖ

Das RKNÖ hat auch die klinisch manifeste Niereninsuffizienz als Kontraindikation angeführt.

Also ich sehe das auch so: in AU/NZ verwenden die das seit Jahrzehnten… Ich frage mich eher, warum das nicht schon früher nach Europa kam.

Die Nephrotoxität scheint Abhängig von Dosis und Dauer zu sein. Mit so einem Pfeifferl kommt man auf ca. 0,3 MAC-Stunden, Nierenschäden werden ab ca. 2 MAC-Stunden beobachtet und scheinen ab 5 MAC-Stunden regelmäßig vorzukommen. Früher sind die hohen Dosen wohl häufiger insb. bei Bauch-OPs erreicht worden, da man mangels gut verträglicher langwirksamer Relaxantien sehr tiefe Narkosen machen musste.

https://www.bjanaesthesia.org/article/S0007-0912(18)30039-4/pdf
journals.sagepub.com/doi/10.117 … 7115578743

gelöscht

Sehr intressant die kurze Aussage bei 1:10:18… I.v. Schmerztherapie bereits in Planung.

1:19:15… Es liegt bereits ein Entwurf zurNovellierung des SanG im Ministerium. Alle RD Organisationen haben den Entwurf ???

Thx für die Info (y)

ich glaub wie die frage mit dem propofol kam, hat er noch mal über die I.v. schmerztherapie nachgedacht

Der Entwurf stammt von vor COVID Zeiten als noch eine andere Regierung im Amt war. Der Entwurf ist auf der letzten Seite des BVRD Positionspapieres zu finden und eine Umsetzung wäre alles andere als ein Erfolg.

Bitte belehrt mich eines Besseren wenn in der Zwischenzeit ein neuer Entwurf verfasst wurde.

2019 war es noch recht ruhig um das SanG, mittlerweile fordern die Ögari und die Ärztekammer eine Neudefinition des Notarzteinsatzes inkl. besserer Ausbildung der Sanitäter und sogar der RK Landesverband Steiermark und NÖ sowieso.
Leider hört man von der Ma70 so rein garnichts.

Ich denke dass Herr Dr. Schreiner da nicht ganz Up to Date ist. Neue Gespräche sollen lt. Gesundheitsminister im Herbst beginnen, dass hat er bei der Tagung zum SanG gesagt. Bis weilen gibt es Positionspapiere, Stellungnahmen und einen aktiven BVRD der fleißig Hände schüttelt.
Ich hoffe der Entwurf aus 2019 wandert in den Rundordner.

Noch was zur Freigabe. Ich hab dem Eindruck das natürlich einerseits der Druck der Vertragserfullung in NÖ da ist und um gute motivierte und vorallem ausreichend Leute zu bekommen muss ich auch was bieten. Zum anderen glaub ich ist das der Kampf gegen Notruf144. Denn die möchten die ACN platzieren und wenn’s die flächendeckend gibt ist das RK zweiter.

Dahingehend darf man auch gespannt sein ob das Telenotarztesprojekt finanziert wird oder nicht. Ohne Telenotarzt sind all die freigegeben Medis nur halb so viel wert.

Die Frage ist nur, wer der ärztliche Leiter der Notruf144 gibt. Der muss da fast nachziehen, wenn das RK was freigibt, sonst hat man wieder die doppelgleisigkeit, die nicht funkionieren wird. Dass das RK hierbei zweiter werden wird, denk ich alleine wegen den RTW-C nicht. Die kommen schneller flächendeckender, als ACN.

In diesem konkreten Beispiel hatte die ACN Penthrop schon vor dem RK auf der Liste 1. Durch die Genehmigung der ACN Phase 2 (Ausrollung auf weitere Stützpunkte) sah man sich im RK NÖ wohl veranlasst hier ebenfalls nachzuziehen.

steht was auf der liste 2 bei ACNs? nix für ungut, aber ich kann aus der persönlichen, klinischen erfahrung schildern, dass bei ketmida i.v. schon einiges schiefgehen kann. ich denk die erweiterung penthrop hat nur beim RK länger gedauert.